Negativsteuer
Einer der für mich augenfälligsten Vorteile wäre der Verwaltungsabbau.
Ich versuche immer wieder zu durchdenken, welche konkreten Konsequenzen das in Bezug auf unser System hätte und komme nicht wirklich weiter. Mir fehlt zu viel Wissen. Was sind denn die Nachteile dieses Lösungsansatzes?
Dass es kaum Verwaltungsabbau gibt Ich versuche immer wieder zu durchdenken, welche konkreten Konsequenzen das in Bezug auf unser System hätte und komme nicht wirklich weiter. Mir fehlt zu viel Wissen. Was sind denn die Nachteile dieses Lösungsansatzes?
Ne, dann lieber ein bedingungsloses Grundeinkommen. Etwa in Höhe des heutigen H-IV-Satzes plus ggf. einer Mietpauschale von gut 200 Euro für Personen über 18 Jahren - also ca. 600 Euro für Erwachsene und 400 für Kinder. Finanzieren ließe sich das locker aus dem Topf der jetzigen Sozialausgaben, dafür könnten staatliche Renten- und Arbeitslosenversicherung wegfallen (echter Verwaltungsabbau), zusätzlich wäre eine Besteuerung der Wertschöpfung durch Maschinenarbeit möglich und ebenso könnte der Grundfreibetrag bei der Einkommenssteuer wegfallen (wird ja durch das Grundeinkommen ersetzt). Die Finanzierbarkeit ist wirklich nicht das Problem.
Das andere Argument dagegen: Wer geht denn noch arbeiten, wenn er auch fürs Nixtun schon 600 Euro im Monat bekommt?
Gegenfrage: Wer geht denn schon gern arbeiten, wenn er fürs Nixtun 600 Euro bekommt und wenn er eventuell einen Job für 5 Euro/Stunde bekommt, darf er davon effektiv nur 1 Euro/Stunde behalten?
Wenn ich aber fürs Nixtun 600 Euro kriege und bei einem 5-Euro-Job effektiv und legal 4 Euro Netto pro Stunde mit nach Hause kriege, dann motiviert das sicher viel mehr.
Und wer sich mit 5-Euro-Jobs eh nicht zufrieden geben würde, der würde auch für 1000 Euro im Monat fürs Nixtun nicht lange faul zu Hause liegen.
Nein, das Problem für die negative EInkommensteuer wie für ein bedingungsloses Grundeinkommen ist ein ganz anderes: Der kleine Mann (resp. Frau) erhält plötzlich mehr wirtschaftliche Macht. Er ist nicht mehr so leicht erpressbar: "Racker für mich für einen Hungerlohn, oder ich schmeiß dich raus!" zieht dann nicht mehr. Der Arbeitgeber kann viel weniger die Arbeitsbedingungen diktieren - sie sind wieder verhandelbar, weil AG und AN mehr auf gleicher Augenhöhe verhandeln. Der AG muss dem AN was bieten - und das nicht nur für schwer zu besetzende Stellen, sondern auch bei einfachen Jobs.