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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die eigentlichen Besitzansprüche an den Partner sich nicht unbedingt offen äußern.
Sondern sie erscheinen eher als Erwartungen, die in der Partnerschaft dann gar nicht zur Diskussion gestellt, sondern einfach kommentarlos eingefordert werden.
Deswegen sind wir ja hier.
Ich zumindest.
Nicht (nur) in Bezug auf die Besitzansprüche, sondern um in Bezug auf alle Ansprüche, Wünsche, Sehnsüchte, die ich an (m)eine Frau habe, immer besser darin zu werden, diese straight und ohne Hintergedanken erstmal einfach zu artikulieren.
Bevor ich mich hier angemeldet hatte, dachte ich wirklich, ich wäre aufgeklärt und wir würden über alles reden (können). Aber dem ist/war mitnichten so.
Ich entdecke täglich neue Tabus, die nicht in der Kirche, sondern in der feministischen Marienhof-Moral geboren wurden, und die es wegzusprengen gilt. Die Schere im eigenen Kopf ist hierbei das Allerschlimmste.
Es geht dabei gar nicht mal so sehr um Sex, sondern um die vielen Kleinigkeiten des Alltags. Zusätzlich zu den Erwartungen, die kommentarlos eingefordert werden, gesellen sich dann die Dinge, die wir aufopferungsvoll für den Partner tun, obwohl sie ihm eigentlich vollkommen gleichgültig sind. Dafür fordern wir dann wiederum die Anerkennung kommentarlos ein, die dann aber ausbleibt.
Oh, diese vielen kleinen Fallen sind so unendlich breit gestreut und tief. Aber sie nach und nach zu entdecken, macht wohl das Leben aus. Und kann auch unendlich spannend sein.
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Aber mal abgesehen davon ist das ja die Quadratur des Kreises, die hier von Männern eingefordert wird: Tagsüber sollen wir gehorsam und gleichberechtigt das Ceranfeld wienern, und bei anderer Gelegenheit - oder womöglich noch auf dem noch nassen Herd - auf Kommando die besitzergreifende erotische Bestie wach rütteln. Da wird Mann doch schizophren von.
Als postfeministisch bezeichne ich Frauen, die darüber ebenfalls nachdenken. Weil sie erkannt haben, dass es kaum noch Männer gibt, die in diesem Durcheinander noch sowas wie eine eigene Identität bewahren. Was für die Frauen auch irgendwie grundlegend unbefriedigend ist.