Leichtgläubigkeit

Nein, doch warum geht es Dir/Euch ständig um den Status?

Ich fahre ein spritfressendes Auto nur für mich allein, weil es mir Freude bzw. Lust bereitet. Ich sehe es nicht als Statussymbol und brauche auch kein solches.
Ich vermeide unnütze Strecken, kombiniere Wege oder nutze öffentliche Verkehrsmittel, weil ich es persönlich für richtig halte und nicht, um damit vor meinen Bekannten anzugeben.

Ich fahre auch manchmal nachts einfach so durch die Gegend, weil es Spaß macht und man dabei so schön die Gedanken schweifen lassen kann ... Das ist nicht vorbildlich, aber dazu stehe ich.

wie war das? über Geld oder Sex usw. spricht man nicht, man hat es.

oder so ähnlich.

herrliches Statusprivileg. Und wunderbar zum flirten. .oO(könnte Konfliktpotential in die Beziehung bringen, wenn die anderen nicht zumindest auf den Bahn Bonus Comfort Status kommen)

Wenn ich es irgendwie einrichten kann, dann mache ich um alles, was irgendwie mit der DB oder ÖPNV zu tun hat, einen grossen Bogen.

Ich hasse Zug- und U-Bahnfahren genauso sehr wie Busfahren - ich komme mit meiner Klaustrophobie da überhaupt nicht klar und ausserdem mag ich es nicht, wie ein Stück Vieh eng zusammen gepresst an fremde Menschen gedrängt zu werden

Mal von der Unpünktlichkeit der DB abgesehen, der ich schon mehrfach geplatze Termine zu verdanken habe freiwillig mit mir nicht.

Sich auf seine Intelligenz oder seinen "Reichtum" etwas einzubilden und damit (auch nonverbal durch Statussymbole) zu protzen ist wie ein Sträfling, der mit seiner großen Zelle prahlt. ^^

Ärger hat man, wenn, nur mit denen, die mühsam auf den Baum geklettert sind (oder gerne klettern würden) und dann trotzdem nicht fliegen können.

Die Unpünktlichkeit der Bahn ist auch so eine Sache, die nur zu gern geglaubt wird. Das Privatauto ist auf lange Strecken in der Regel viel unpünktlicher - oder man kalkuliert von vorn herein viel Zeitverlust mit ein. Wenn ich von Hamburg nach FFM mit der Bahn fahre und 30 Minuten Puffer einplane, werde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit pünktlich zum Termin da sein. Wenn ich die gleiche Strecke (ist ja quasi nur Autobahn) mit 130 km/h im Schnitt kalkuliere und dann noch 30 Minuten Puffer drauflege, werde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Termin verpassen, selbst wenn ich durch überproportional zu schnelles Fahren und den Verzicht auf Pausen versuche, doch noch pünktlich zu sein (von der dadurch erhöhten Wahrscheinlichkeit, das Ziel gar nicht zu erreichen, mal ganz zu schweigen ).

Trotzdem gibt es sicher noch eine Menge Verbesserungpotential bei der Bahn, auch was die Taktdichte und das Platzangebot angeht. Das ist aber auch abhängig von der Intensität der Nutzung.

Und mal ehrlich: In einem voll besetzten Bahnabteil habe ich immer noch wesentlich mehr persönlichen Freiraum als auf dem Fahrersitz eines PKW, von den Möglichkeiten, sich die Beine zu vertreten, ohne die Fahrt zu unterbrechen, mal ganz zu schweigen (ja, ja, ich weiß, dass es Strecken und Zeiten gibt, wo das auch im Zug schwer zu realisieren ist ).

öhm, eine Einzelverbindung rausziehen und zu meinen dies belegt, den Vorteil einer Verkehrsart ist wohl etwas zu kurz gegriffen.

sonst könnte man als Gegenbeispiel die Verbindung Nürnberg-Karlruhe oder Nürnberg-Neckarsulm benennen.

Im übrigen reichen 10min Verspätung bei der Bahn schon aus, um einen Anschlußzug zu verpassen, womit man schnell mal eine Stunde verspätung hat. Solche Verspätungen werden natürlich in der Pünktlichkeitssatistik der Bahn nicht einberechnet.

Es ist einfach Verbindungsabhängig, welches Verkehrsmittel man wählt. Wenn ich nach HH oder B. muss kann auch der Flieger schneller und günstiger sein.

Sorbas, ich war leider gezwungen, die Strecke Düsseldorf - Aachen über 7 Monate werktäglich nutzen zu müssen.

Es gab so gut wie keinen Tag, an dem die Regionalbahn pünktlich war, wie oft ich den Anschlussbus in Aachen verpasst habe und dann gerade am Abend eine halbe Stunde auf den nächsten Bus warten musste, kann ich schon nicht mehr zählen.

Die Bahnen waren so überfüllt, dass die Menschen wie die Ölsardinen überall standen, auf den Gängen, zwischen den Sitzen - einfach überall. Man war nicht in der Lage die Arme zu heben um sich die Nase zu putzen, geschweige denn sich frei zu bewegen und sich die Beine zu vertreten - sorry, nachdem ich mehrfach in diesen Zügen umgekippt bin, habe ich mir wieder das Vergnügen gegönnt mit dem Individualverkehr zu reisen, das musste ich mir wirklich nicht zweimal tägich antun.

Das mag ja im ICE-Verkehr etwas anders sein, aber auch dort habe ich schon mehrfach total überfüllte Züge erlebt - ich muss das einfach nicht haben. Dann plane ich eher einen Zeitpuffer ein und komme - für mich - entspannt an, anstatt nach einem solchen Erlebnis im Zug total aufgelöst

Zudem ist es mir im Winter mehrfach passiert, dass Züge komplett ausfielen oder mit stundenlanger Verspätung fuhren und man stundenlang am kalten Bahnsteig ausharren musste, weil die Informationspolitik der Bahn leider sehr zu wünschen übrig ließ
.
Da ich aus einer Region komme, in der es immer schon viel Schnee gab, habe ich beim Autofahren (Winterreifen habe ich immer schon aufgezogen, auch bevor es zur Pflicht wurde) auch im Winter weniger Probleme wie mit der Bahn.

Ich sag ja nicht, dass die Bahn immer pünktlich ist - aber tut doch nicht so, als ob es mit dem Auto keine Verspätungen gibt. Und bequemer ist es in der Regel auch nicht (zumindest nicht, wenn man keine Kinder und/oder viel Gepäck dabei hat).

Mit der Bahn brauche ich regulär 40 Minuten bis ins Zentrum von Berlin. Mit dem Auto schaffe ich das - wenn ich gut bin - in der doppelten Zeit. Selbst wenn die Straßen leer sind und ich immer ca. 10 km/h über dem Limit fahre, schaffe ich es nicht unter einer guten Stunde.

OK, die Bahn fährt nur alle 60 Minuten, und sicher ist sie öfter mal nicht ganz pünktlich. Trotzdem bin ich in der Regel schneller und pünktlicher als mit dem Auto - da stehe ich nämlich auch mal ganz schnell im Stau - und da sind 30 Minuten gar nix.

Klar gibt es auch Strecken, wo ich mit dem Auto schneller bin. Und mir wäre auch lieber, wenn die Regionalbahn im 40- oder gar 30-Minuten-Takt führe. Leider fahren parallel zur Bahnstrecke so viele PKW mit 1-Mann-Besatzung, dass es sich wohl vorerst nicht für die Bahn rentiert. Schade.

hättest du gebraucht um zum Papstbesuch von zu Hause nach Berlin Kreuzberg zu kommen - da hat Berlin kurz mal das gesammte Ampelsystem lahmgelegt. Ich denke um Anschläge schon im Vorfeld auszuschließen... bin mir nur noch nicht sicher, welche Bombenattentate die eigentlich verhindern wollten

Das mag für Dich zutreffen - aber ich sitze lieber eine Stunde alleine im Auto als 20 Minuten eng aneinander gedrängt mit fremden Menschen im Zug - sorry, das ist mein pers. Empfinden.

Ich hasse Menschenansammlungen jedwelcher Art - aus diesem Grund gehe ich auch nur in Konzerte, wenn es feste Sitzplätze gibt - ansonsten meide ich Masssenveranstaltungen, Enge löst bei mir nur Panilk aus, da ist ein Stau auf der Autobahn wesentl. unanagenehmer für mich

des verstehe ich. Ich bin mal vom Nürnberger Christkindelsmarkt geflüchtet, weil ich fast panisch darauf reagiert hab, von Menschenmengen durch die Gassen geschoben zu werden.

ihr habt beide keinen Sinn für romantisches Gruppenkuscheln

Also ich stehe ehrlich gesagt lieber im Stau während der Rush-Hour als mir das Extreeeeeem-Kuscheling in der U-Bahn anzutun.

... und warum?

... und ich radel noch lieber ein paar Hundert Meter neben der Hauptstraße munter durch den Park

Dann nutze ich vielleicht sehr günstige Bahnlinien und/oder zu günstigen Zeiten. Ich hab bisher selten eng aneinander gedrängt mit fremden Menschen im Zug gesessen. Das passiert mir eher im Flugzeug.

Und in beiden kann man ja für einen "geringen" Aufpreis die nächst höhere Klasse wählen, wenn man mag (geht beim Auto auch, schützt aber nicht vor Stau - eher im Gegenteil - und ist ungleich teurer).

Genau , ist billiger, macht mehr Spaß, macht fit, macht n´schönen Po,
macht n´gutes Lebensgefühl -also : kommt jetzt nicht mit Argumenten wie von Düsseldorf nach Aachen gibt´s kein Park...

Hier im Regionalverkehr findest Du leider ständig völlig überfüllte Züge - um für jeden einen Sitzplatz anzubieten (wir reden hier über Strecken von über 1 Stunde Fahrzeit), müssten sie mindestens 4 - 5 Wagons anhängen, machen sie aber nicht, wäre für die Bahn zu teuer - da können die Leutz lieber eng aneinander gedrängt stehen - ist ja egal, sie bekommen ja den gleichen Fahrpreis.
Und - eine erste Klasse fällt auf diesen Zügen leider aus wegen ist nicht bzw. im Höchstfall ein Abteil, in dem sich die 1.-Klasse-Fahrgäste dann auch drängen - leider.

Das mag auf Langstrecken anders sein - allerdings nur, solange Du nicht im Berufsverkehr unterwegs bist.

Ich sag ja, sind wohl persönlicher Erfahrungswerte. Meine stammen auch aus dem regionalen Berufsverkehr - ein wenig voller wird es nur auf den letzten 10 Minuten, und auch nur zu Spitzenzeiten. Aber da bleiben die meisten Leute auch gleich unten stehen, so dass die obere Etage im Doppelstockwagon immer noch recht luftig bleibt.

da will ja auch niemmand hin.

Woher will du denn das wissen ? Was für Franken gilt, muss ja nich auch noch für´n Ruhrpott gelten . Die Menschen sind verschiedenen - das solltest du doch eigentlich wissen...

Stanzel - sach nichts gegen D-dorf und AC ist nun mal meine Geburtsstadt und an und für sich auch sehr schön - nur die Pendelei ging mir echt auf die Nerven ...

Das Problem ist halt, dass wir hier Ballungsräume haben und miese Verbindungen, da die Züge nur stündlich fahren, quetschen sich die Leute halt rein, sie haben sonst keine Chance einigermaßen pünktlich zur Arbeit zu erscheinen.

Aber Bahnfahren wird nie zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehören, selbst wenn die Züge leer wären, es bekommt mir nicht. Im Auto kann ich jederzeit aussteigen (der nächste Parkplatz ist mein) und wann immer ich möchte wieder losfahren und kann, wann immer mich danach verlangt, die Fenster aufrreissen.

Aber dies sind, wie Sorbas schon sagte, eigene Erfahrungen und pers. Befindlichkeiten, die jeder für sich anders sehen wird.