Zäumen wir mal das Pferd von hinten auf wird klar, dass die meisten Arten von Gesamtschulen nicht das leisten können was unser bisheriges Schulsystem zu leisten vermochte.
Ausgehend vom höchsten Bildungsabschluss und den Fähigkeiten die die Schule bis dahin vermittelt haben muss benötigt es eine Menge geleistete Arbeit für die Schüler.
Wer sich einmal die Mühe macht und Kinder und deren Lehr- und Lernpensum - sagen wir mal um die 8-10 Klasse herum in den verschiedenen Schularten vergleicht, wird mit Erstaunen feststellen dass es ein ganz klares Gefälle gibt. Und das ist auch notwendig.
Ich betrachte mal exemplarisch Mathe. Ein Hauptschüler wird sich in dieser Altersgruppe eher mit praktischer Anwendung der linearen Algebra und mit Geometrie beschäftigen. Realschüler sind da weitaus schneller im Lehrplan durch und beschäftigen sich mit komplexeren Zusammenhängen der Algebra und der Geometrie und Gleichungssystemen. während sich Gymnasiasten im Sauseschritt auf die höhere Mathematik sprich Matritzen, Vektoren und Determinanten, Differenzial- und Integralrechnung zubewegen. Das könnten letztere nicht wenn der Stoff in Klasse 5-9 nicht so straff vermittelt würde.
Neben Mathematik gibt es natürlich auch noch die ^^Nebenfächer
deren Vermittlungstiefe sich massiv innerhalb des Schulsystems unterscheiden (muss), denn die Anforderungen im späteren Berufsleben sind nunmal massiv unterschiedlich.
Man mag nun einwenden, dass Wissen nicht schadet. Aber wer sich mit engagierten Lehrern in seinem eigenen Dunstkreis unterhält wird feststellen, dass das Thema beileibe nicht so trivial ist wie es mancherorten dargestellt wird.
Es ist ein in der Praxis bestätigter Fakt, dass langsamere/schlechtere/weniger intelligente/Spätzünder... Schüler die besseren/schnelleren/intelligenteren/Frühreifen... ausbremsen, dass schwächere Schüler durch die stärkeren Schüler frustriert werden weil sie permanent deren unereichbaren Leistungen vor Augen haben.
Der Stoffplanverteilungsplan liegt nunmal fest. Man kann einfach nicht nur Blümchenunterricht bis zu dem Zeitpunkt machen, bis die betreffenden Schüler ihren "niedrigeren" Abschluss gemacht haben.
Waldorfschüler wissen oft ein Lied davon zu singen.
Praxisorientierter Unterricht ist ne feine Sache - aber eben nur für diejenigen Schüler die das benötigen. Und jemand der einen höheren Bildungsabschluss anstrebt, studieren möchte, ist ein solcher Unterricht angesichts der Masse an Stoff und Wissen die er bis dahin benötigt, verlorene Zeit.
Der Versuch der Gleichmacherei ist völliger Unfug. Zum Glück gibt es Bundesländer die sich diesem Irrsinn nicht beugen.
Montessori: ein völlig veraltetes System das aus pädagogischer Sicht allenfalls bis zur Einschulung taugt. Ok, bei manchen bis zur Sekundarstufe. Wer sich ausgiebig (mit der nötigen Fachkompetenz) mit diesem System auseinander gesetzt hat wird zugeben müssen, dass man den Schülern mit einer derartigen Schulform keinen Gefallen tut.
Dies trifft auf 95% aller Montessorischüler zu. Für den Rest ist diese Schulform durchaus geeignet. Diese Schüler hätten aber an anderen Schulen auch keine Probleme.
Mein Fazit:
Zurück zum alten System - Grundschule, Sekundarstufe 1+2 mit jeweils unterschiedlichen Schultypen - Hauptschule, Realschule und Gymnasium.
Die Frage nach der Chancengleichheit (*kreisch*, ich will nicht dass mein Kind "NUR" einen Hauptschulabschluss hat) ist schnell beantwortet. Es gibt zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit eines Auf- und Abstiegs. Maßgebend ist ob die Kinder die erforderlichen Leistungen erbringen können. Man (auch die Wirtschaft) darf nicht vergessen, dass man in manchen/vielen Berufen auch ohne Abitur klarkommt.
WENN bei den Schulabsolventen Defizite vorhanden sind, so liegt das nicht NUR an der Schule, sondern vielerorts auch an den Eltern die es als Monopol der Schule sehen Wissen zu vermitteln UND die Kinder zu erziehen. DAS aber ist ein Trugschluss.
Habe ich etwas vergessen? Bestimmt. Man möge mir das nachsehen