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Regierung ändert Landesverfassung

*******geur Mann
21.629 Beiträge
Themenersteller 
Regierung ändert Landesverfassung
Die Hauptschulen werden abgeschafft, die Sekundarschule kommt. Ein neues Schulsystem, das zwar der Gemeinschaftsschule, wie wir sie bisher kennen, gleicht, aber keine gymnasiale Oberstufe mehr hat.
Gleichzeitig ändert sich die Landesverfassung. In Zukunft heisste es dort "Das Land gewährleistet ein ausreichendes und vielfältiges öffentliches Schulwesen, das ein gegliedertes Schulsystem, integrierte Schulformen sowie weitere andere Schulformen ermöglicht."

Was meint ihr: Fortschritt oder Rückschritt?

Die Sekundarschule ist ein Kompromiss, der den parteiübergreifenden Schulkonsens in NRW ermöglichte. Im Unterschied zur Gemeinschaftsschule wird es an keiner Sekundarschule eine Oberstufe geben. Vielmehr müssen Kooperationen mit Schulformen (Gymnasium, Gesamtschule, Berufskolleg) eingegangen werden, an denen Schüler einer Sekundarschule die Reifeprüfung nach insgesamt neun Schuljahren ablegen können. In der Sekundarschule, die in der Regel das Ergebnis eines Zusammenschlusses anderer Schulformen sein wird, lernen alle Kinder in den Klassen fünf und sechs gemeinsam, anschließend kann differenziert werden. Die Klassengröße soll auf 25 begrenzt werden. Der Unterricht erfolgt unter gymnasialen Standards. Die Sekundarschule muss dreizügig und wird zumeist Ganztagsschule sein. Die bereits über einen Schulversuch genehmigten zwölf Gemeinschaftsschulen genießen Bestandsschutz und haben in diesem Schuljahr ihren Betrieb aufgenommen.
Quelle des Zitats: wdr
*********itier Paar
122 Beiträge
Die Sekundarschule ...
... Ist für mich eindeutig der Schritt in die richtige Richtung. Ob die Verfassungsänderung gut ist, kann ich kaum beurteilen. Insgesamt ist jedoch der Föderalismus im Bildungswesen für mich vollkommen überholt; statt Kleinstaaterei sollte es eher genau das Gegenteil geben: Harmonisierung auf europäischer Ebene.

"Er" von Smilla_Poitier
**ni Mann
50 Beiträge
Wenn man alles über den Haufen wirft muss nicht zwangsläufig etwas brauchbares daraus hervorkommen.
****on Mann
16.177 Beiträge
Gegenüber der Idee der Gemeinschaftsschulen ist der Kompromiss ein ärgerlicher Rückschritt. Als jemand, der aktiv in der Waldorfschulbewegung mitwirkt, kann ich die ständige Selektiererei und das Auseinanderreißen der Klassen für die gesamte Persönlichkeitsbildung unserer Kinder nicht gutheißen.
naja...selber Schuld würde ich sagen.
Jedes Volk verdient die Regierung, die es hat.

Mir geht diese Gleichmacherei in der Schule total auf den Docht.
Nur weil die Eltern es nicht wahrhaben wollen, daß ihre Kinder nicht helle genug sind für das Gynasium, muß eine Einheitsschule her.

Das dreigliedrige Schulsystem finde ich sehr gut. Die Kinder werden früh getrennt und dementsprechend gefördert durch fordern.

Was wird das Resultat dieser Reform sein?...ganz einfach, die schlauen Kinder werden in ihrer Entwicklung gebremst....ergo, sie bleiben dümmer...
und die weniger schlauen Kinder bleiben auf ihrem Stand, den wo wenig ist kann nichts dazu kommen. d.h. es verlieren alle...denn wir werden den Anschluß verlieren, weil uns der hochqualifizierte Nachwuchs fehlen wird.

Ich sage nur: " Deutschland schafft sich ab!"
*********itier Paar
122 Beiträge
Hier kann ich mich Dir nur anschließen, Trigon.
******ark Paar
1.127 Beiträge
@Lt_Uhure
und die weniger schlauen Kinder bleiben auf ihrem Stand, den wo wenig ist kann nichts dazu kommen.
Mal eine kurze Frage: Woher weisst du, das es so ist? Bist du Lehrer, der diese Kinder unterrichtet bzw. einschätzen kann?. Das ist diesen Kindern gegenüber sehr diskriminierend.

Also wie ich den Medien letztes Jahr entnehmen konnte, gab es einen Fall, wo ein Förderschüler, den alle aufgegeben hatten, seinen Hauptschulabschluss machte, dann erweiterten Realschulabschluss und dann noch sein Abitur. Das dauerte alles zwar etwas länger als bei anderen, ABER er hat es geschafft. Nur weil ein Kind nicht so schnell lernt wie andere und entsprechende Defizite hat, heisst das nicht, das es dumm ist.

Das schlaue Kinder in ihrer Entwicklung gebremst werden, ist von Land zu Land unterschiedlich. Es kommt immer auf die Schule bzw. Schulform an und wie die Eltern/Kind dazu stehen, weiterzukommen. Es gibt durchaus positive Beispiele, aber leider auch negative.


LG Conny
****on Mann
16.177 Beiträge
@***lo Uhure:

Was wird das Resultat dieser Reform sein?...ganz einfach, die schlauen Kinder werden in ihrer Entwicklung gebremst....ergo, sie bleiben dümmer...
und die weniger schlauen Kinder bleiben auf ihrem Stand

Es sollte an Schulen weder um Leistung noch um Intelligenz gehen. Schulen sollten keine Kaderschmieden der Industrie sein. Es geht um Menschen, und um ihre Persönlichkeitsbildung, nicht um einen Nürnberger Trichter, in den Wissen gestopft wird.
wer sagt, daß das dreigliedrige Schulsystem nicht durchlässig ist?
wenn bei einem Kind der Knoten später aufgeht, dann kann es mit dem sog. M-Zug die mittlere Reife nachholen. Danach kann es die Fachoberschule absolvieren.
Und danach studieren.

alles ohne Sondergenehmigung oder so...
Es verlangt nur etwas Fleiß.

Aber das ist heute nicht mehr cool....fleißig zu sein.
Egalitarismus
Der Zeitgeist wertet Unterschiedlichkeit als Folge von "Ungerechtigkeit" und hält bestimmte Bildungsziele und-quoten für planbar.

Dem ist in gewisser Weise auch so. Jedes Kind kann die Hochschulreife erwerben. Man muss nur die Kriterien für die Hochschulreife etwas...anpassen...weil mit den bisherigen Kriterien wäre dieses Ziel nicht erreichbar. Da man die Menschen nicht so leicht ändern kann, wie Bestimmungen, erreicht man dieses Ziel halt über Änderungen der Bestimmungen.

Nach diesem Prinzip verfährt ja nicht nur unsere Bildungspolitik.

Die Verabschiedung von den differenzierten Schulformen (und auch das längere "gemeinsame Lernen") führt zu dem Phänomen, das international schon zur genüge gezeigt wurde: zur leichten Leistungsverbesserung derjenigen Schüler, die eigentlich eine Stufe weiter unten (eigentlich ja: praktischer orientiert) unterrichtet worden wären und zu einer deutlichen Leistungseinbuße derjenigen, die eigentlich eine Stufe höher unterrichtet worden wären.

Die Unterschiede nivellieren sich also...wie immer in solchen Systemen durch überproportionale Leistunseinbußen im oberen Spektrum.

Wenn man das als Ausdruck von "Bildungsgerechtigkeit" sieht, ist das der richtige Weg. Die Frage ist nur, wem das was bringen soll....
*****ban Mann
585 Beiträge
zu Schulen...
...siehe HochIQ-Forum "Eltern von Hochbegabten" - die letzten Seiten.


Da Thema berührt mich insgesammt sehr - auch emotional. Deswegen schreib ich da auch nichts weiter, als das was ich schon schrieb...
Vor 10 Jahren...
.... hätte ich mich noch mit fliegenden Fahnen gegen das dreigliedrige Schulsystem in den Ring geworfen.

Nach den Erfahrungen, die meine hochintelligenten/hochbegabten Söhne im Einheitssystem "Grundschule" gemacht haben, bin ich mittlerweile auf dem Standpunkt von Lt Uhure.

Die Jungs laufen auf dem Gymnasium rund, während die Grundschule ein einziges Deasaster war...

Ja, leider funktioniert der Traum "Die Starken ziehen die Schwachen mit" leider in der Praxis viel zu selten. Eher erfahren sich die intelligenteren Kinder als Deppen bzw.irgendwie falsch.

Ich würde mich daher über mehr, nicht über weniger Differenzierung im Bilddungssystem freuen!

alles Liebe
Gabriele
@ siebenstein
Meine Kinder sind "normal" (ein bißchen clever, eher faul, aber liebenswert und mit gesundem Menschenverstand und Humor beschenkt, nicht hochbegabt)....ich glaube, dass Begabungen, Leistungspotentiale, Fördermöglichkeiten sehr unterschiedlich sind...von Kind zu Kind....aber ich halte den Kompromiss einer durchlässigen Dreigliederung (eigentlich ja Viergliederung!!) des Schulsystems (mit Schwerpunkt auf "praktischer" Bildung in der Hauptschule zu mehr abstrakt theoretischer Bildung auf dem Gymnasium) für einen pragmatischen Kompromiss zwischen unangemessener Vereinfachung und nicht praktikabler Individualisierung.
****on Mann
16.177 Beiträge
leider funktioniert der Traum "Die Starken ziehen die Schwachen mit" leider in der Praxis viel zu selten.

Aus den Waldorfschulen kann ich Gegenteiliges berichten. Es handelt sich dabei um Gesamtschulen, die weder Sitzenbleiben noch Noten kennen (zumindest bis zur Oberstufe). Es werden zwei Fremdsprachen ab Klasse 1 bis zum Abitur unterrichtet. Es geht überhaupt nicht um Leistung, sondern um Erfahrungen. Die Schüler steinmetzen, bauen Getreide an, tischlern, buchbinden, schmieden, alle spielen mindestens zwei Instrumente, alle sind es gewohnt, mehrmals im Jahr vor Hunderten von Zuschauern Schauspiele zu inszenieren, sie erarbeiten selbstständig selbstgewählte Themen über ein Jahr inkl. einer über 100seitigen Abhandlung darüber und stellen sich damit der kritischen Öffentlichkeit ... UND sie schneiden bei den Abitur-Zentralprüfungen besser als die Staatsschulen ab. Eine Klasse bleibt 13 Jahre zusammen - und die Starken ziehen sehr wohl die Schwachen mit.


Der Zeitgeist wertet Unterschiedlichkeit als Folge von "Ungerechtigkeit" und hält bestimmte Bildungsziele und-quoten für planbar.

Das traf eher auf den Zeitgeist der sozialliberalen Koalition vor Kohl zu.


Man muss nur die Kriterien für die Hochschulreife etwas...anpassen...weil mit den bisherigen Kriterien wäre dieses Ziel nicht erreichbar.

Und das traf auf die verunglückten Gesamtschulen in NRW zu... historische Unfälle sind kein zwingender Beleg für einen Fehler in der Idee, wie die Waldorfschulen oder auch die finnischen Erfahrungen zeigen.
@ Trigon
Meine Erfahrungen mit Walldorfs:

wir kamen noch nicht mal bis zur Aula:
unsere medienbegeisterten Kinder waren des Teufels. Ich fürchte, sie hätten auch der geforderten unkritischen Huldigung der Klassenlehrer getrotzt und spielten lieber Fußball anstatt sich mit Eurythmie zu beschäftigen...

Falls das heute anders sein sollte, lasse ich mich jedoch gerne aufklären *g*

alles Liebe
Gabriele
@ trigon
Davon abgesehen, dass ich ein prinzipielles Problem mit Esoterik habe...die Waldorfschüler sind ein hochselektioniertes Klientel... zumeist Abkömmlinge akademischer, gut situierter, bildungsnaher Eltern...da kann es auch nicht schaden, einen Schweinehund vortanzen zu müssen...sprich: das Klientel der Waldorfschüler müsste eigentlich deutlich bessere Abis hinlegen, als die Durchschnittsgymnasiasten...im übrigen würde einer Untersuchung zufolge die deutliche Mehrheit der ehemaligen Waldorfschüler nicht mehr auf eine W.Schule gehen wollen...

Zum egalitaristischen Prinzip...das mag sich unter Brandt entscheidend durchgesetzt haben....aber die Tendenz ist ungebremst...selbst die schlimmstopportunistische Partei, die wir momentan haben, die CDU, hat ja sämtliche bildungspolitischen Überzeugungen über Bord geworfen...

Zu den Finnen:

Die haben eine entscheidend andere demographische Zusammensetzung und eine entscheidend andere Lehrerausbildung....
****on Mann
16.177 Beiträge
unsere medienbegeisterten Kinder waren des Teufels. Ich fürchte, sie hätten auch der geforderten unkritischen Huldigung der Klassenlehrer getrotzt und spielten lieber Fußball anstatt sich mit Eurythmie zu beschäftigen...

Die Waldorfschulen waren die ersten, die Informatikunterricht in den Lehrplan aufnahmen. Und es wird auch Fußball gespielt. "Unkritische Huldigung der Klassenlehrer" ist entweder Polemik oder fehlende Kenntnis.


die Waldorfschüler sind ein hochselektioniertes Klientel... zumeist Abkömmlinge akademischer, gut situierter, bildungsnaher Eltern...

Vollkommener Quark, wenn ich unsere Ruhrgebiets-Waldorfschulen so betrachte, wobei es auch Ausnahmen gibt. Und gerade die Ruhrgebiets-Waldorfschulen mit den vielen Hartz4-Eltern und Alleinerziehenden schneiden besonders gut bei den Abi-Zentralprüfungen ab.


.im übrigen würde einer Untersuchung zufolge die deutliche Mehrheit der ehemaligen Waldorfschüler nicht mehr auf eine W.Schule gehen wollen...

Das Gegenteil ist der Fall. Die meisten Waldorfabsolventen bevorzugen für Ihre Kinder wieder Waldorfschulen. Die "Untersuchung" widerspricht den nackten Fakten.


Zu den Finnen:
Die haben eine entscheidend andere demographische Zusammensetzung und eine entscheidend andere Lehrerausbildung....

Was keine Ausrede dafür sein sollte, dieses ausgezeichnet funktionierende System nicht einfach doch mal in Augenschein zu nehmen. Es funktioniert weltweit leicht abgewandelt in Waldorfschulen - auch im Malocher-Ruhrpott mit Malocherkindern.
**ni Mann
50 Beiträge
Wie viel Lehrer man mit den für Auslandseinsätze der Bundeswehr oder zur Bankenrettung verbratenen Mitteln hätte einstellen können mag ich hier gar nicht diskutieren.

Auch die verbreitete Phrase, daß ein Volk die Regierung bekommt, die es verdient, erscheint mir bei näherer Betrachtung als grober Unsinn.

Aber zurück zum Thema: Aus der HB-Warte ist auch ein Gymnasium unbefriedigend und kann Leistungseinbrüche nicht verhindern. Vielleicht wäre da sogar Realschulniveau mit zusätzlicher Interessenförderung der sinnvollere Weg. Auch ganz normale Gesamtschulmodelle können funktionieren, wenn es etwas Extrastoff gibt.

Kurse in Hagen kann man ja auch schon ohne Abi belegen.
Quellen...?
Lieber Trigon,

gibst Du mal ein bißchen Butter bei die Fische, sprich: benennst Du mal Deine Informationsquellen?

Dein Beitrag ließt sich für mich ein bißchen arg dogmatisch/ wenig differenziert- leider genauso, wie ich viele Waldorf-Leute kennengelernt habe...

alles Liebe
Gabriele
*****ban Mann
585 Beiträge
Doch kurz
Natürlich können alle Trigon jetzt ihre tatsächlichen oder vom Hörensagen bekannten Vorurteile oder Statistiken um " die Ohren hauen"

Berlin - Gymnasium Zehlendorf ( reichesBildungsbürgertum)

Berlin - Neukölln , um die Ecke der Rütlistr. -bitteres Grinsen-

im Vergleich - beides Gymnasien ----


stellt euch vor ,ihr wärt Lehrer einer der beiden Schulen...
wie könntet ihr die Unterschiede erklären ?
****on Mann
16.177 Beiträge
Auch die verbreitete Phrase, daß ein Volk die Regierung bekommt, die es verdient, erscheint mir bei näherer Betrachtung als grober Unsinn.

Naja, das Volk hat sich in Demokratien ja diese Regierung selbst herbeigewählt - so soll der Spruch wohl heißen: Selbst schuld. Doch dass uns Regierungen immer wieder enttäuschen, dagegen ist noch kein Kraut gewachsen. Und so gesehen ist der Spruch auch wieder nicht wahr.
****on Mann
16.177 Beiträge
Lieber Trigon,

gibst Du mal ein bißchen Butter bei die Fische, sprich: benennst Du mal Deine Informationsquellen?

Wofür genau? Ich stecke komplett in dieser Materie, seit 20 Jahren. Für Vertiefungen müssten wir einen Waldorfthread aufmachen oder per CM etc. kommunizieren. Es gibt jedenfalls für alle meine Aussagen verlässliche Quellen.
@Trigon
Und warum sollte ich Dir das jetzt glauben...?

Weil Du so schöne Augen hast?

Apodiktische Aussagen sind mir ein Graus...


Auch deshalb sind bzw. waren meine Kinder NICHT auf einer Waldorfschule!

alles Liebe
Gabriele
Ich finds gut, dass nur höchstens 25 in einer Klasse sein sollten (wenn es denn dann auch so sein wird) - bei mir warens 34 *aua*
@ Daddys_lovey
Auch wenn Du ein Kind von mir willst (was leider mein Budget nicht hergibt...*snief*): der Zusammenhang zwischen Klassengröße und Bildungserfolg existiert nicht...
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