no risk, no fun?
Ich hab grade mal überlegt, was mir und Göga als Kind alles "zugestoßen" ist. An meine Unfälle kann ich mich noch sehr gut erinnern, auch dass ich infolge der ein oder anderen Geschichte mal in der Notaufnahme bzw. beim Hausarzt gelandet bin (genäht werden musste und Verbrennungen dritten Grades hatte). Von meinem Göga kenne ich ähnliche Storys aus Erzählungen, da ging es noch "wilder" zu, da waren aber auch mehr Geschwister beteiligt. Meine Schwiegermutter pflegte zu sagen, wenn sie die Jungs alleine zuhause gelassen haben, wussten sie schon, dass sie nach dem Heimkommen einen Ausflug in die Notaufnahme machen mussten... meine Kids hingegen hatten diesbezüglich entweder bisher sehr viel Glück oder es kommt noch...
Ich bin wahrlich nicht die Übermutter und die vertrete die Einstellung, dass meine Kinder nicht dadurch lernen, dass ich mich hinstelle und rezitiere, dass von der Schaukel fallen Aua macht oder der Ofen heiß ist und man sich verbrennen kann, wenn man hinfasst. Ich ziehe mir da oft böse Blicke zu (vor allem von der Oma
), wenn ich sage, die Kids lernen vor allem durch eigene Erfahrung. Be-greifen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Soll heißen, ich lasse sie öfter mal machen, auch auf die Gefahr hin, dass es ein aufgeschlagenes Knie oder Heulen und Zähneknirschen gibt. Beim Ruf von Mamas oder Omas auf dem Spielplatz "Pass auf, Du könntest runterfallen!" schwillt mir oft der Hals, ich beherrsch mich aber dann und sag nix. Glücklicherweise sind die Zeiten aber weitestgehend vorbei.
Wie schon öfter hier geschrieben, es gilt ein gesundes Mittelmaß zu finden. Klar, ich erkläre schon, wo Gefahren lauern könnten und weise drauf hin, wohl wissend, dass das nach zwei Sekunden, wenn sie weg sind, eh verpufft und vergessen ist (aber ich fühl mich einfach besser, wenn ich es gesagt habe... oder geht es nur darum, hinterher sagen zu können "Ich habs Dir gesagt..." plus erhobener Zeigefinger
). Über Aktionen, wo Lebensgefahr bestehen könnte (einen Nichtschwimmer unbeaufsichtigt lassen) brauchen wir, denke ich, nicht reden. Da ist es selbstverständlich, dass man da, so gut es eben geht, die Gefahren minimiert. Wobei mir natürlich klar ist, dass z.B. auch ein guter Schwimmer Pech haben kann und etwas passieren kann, wenn ich grade zwei Minuten weg bin...
Förderung der Selbstständigkeit... schwieriges Thema. Und immer wieder eine Herausforderung...