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Quo vadis, Eurone?

Auer!
Ackermann ist wohl so ziemlich der Letzte, der in der Öffentlichkeit die Wahrheit sagt. Es gibt wohl kaum einen Manager, der sich mehr strategisch äußert als Ackermann. Vielleicht noch Carsten Maschmeyer.
**********dante Mann
218 Beiträge
Themenersteller 
Das Thema läßt sich auch in einen ganz anderen Kontext zerren:

Seit 1969 gibt es ja bereits eine Weltkunstwährung, nämlich die Sonderziehungsrechte (SZR) und die Institutionen des Weltwährungssystems, hier vorzugsweise der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank, sind ja nach wie vor putzmunter.

Vielleich kann ja 'mal Irgendwer in Berlin oder Brüssel drüber nachdenken, ob man sich im Rahmen dieser Institutionen 'mal wieder an einen Tisch setzt. Die Russen, Inder, Chinesen u.a. sind nämlich seit Jahren willens und bereit, diese Systeme zu reformieren. Bis hin zu einem erweiterten Währungskorb bei den SZR.

Statt ausschließlich vor sich hin zu wursteln, könnte man ja wenigstens 'mal das Gespräch wagen.

Übrigens, wußten Sie schon: Man kann eine Währung auch an die Sonderziehungsrechte binden*, die nur einmal täglich gefixt werden, denn sekündliche Wechselkurse braucht wirklich kein Schwein. Sekündliche Börsenkurse übrigens auch nicht, tägliches Fixing reicht. Oder Trader richtig ägern: Wöchentlich ist auch genug...

S'Elle

• Für den Euro findet sich diese Möglichkeit in Art. 219 AEUV.
Soweit ich mich noch ans Grundstudium erinnere, sind Sonderziehungsrechte nur ein Währungskorb von mehreren def. Währungen. Insofern ist der Euro auch ein Sonderziehungsrecht der vorherigen nationalen Währungen. Die Frage ist, was bringt das für einen Benefit?
Man könnte sich genauso einen Korb mit den wichtigsten Handelswaren, Öl, Weizen, Gold etc. vorstellen, ähnlich dem Warenkorb mit dem Inflation gemessen wird und daraus den Wert einer Kunstwährung kreieren.
**********dante Mann
218 Beiträge
Themenersteller 
Man könnte sich genauso einen Korb mit den wichtigsten Handelswaren, Öl, Weizen, Gold etc. vorstellen, ähnlich dem Warenkorb mit dem Inflation gemessen wird und daraus den Wert einer Kunstwährung kreieren.

Könnte man. Man müßte nur diese Waren dann auch in einer Währungseinheit beschreiben können und zu Zeiten des Goldstandards nahm man eben dazu den Dollar...

S'E.
Das Thema wurde schon ausführlich bei den Akademikern diskutiert.

Zu Beginn mal zwei Zahlen zum Nachdenken:

Wir hatten vor 20 Jahren ein Weltwirtschaftsprodukt von 22 Bill. Dollar und Derivate im Wert von 2 Bill. Dollar. 2010 hatten wir ein Weltwirtschaftsprodukt von 63 Bill. Dollar und Derivate im Wert von 610 Bill. Dollar.

Welche Schlüsse können wir daraus ziehen?

1. Insgesamt geht es der Weltbevölkerung wesentlich besser, als vor 20 Jahren.
2. Da ist eine Menge Geld irgendwie entstanden, für das es keinen Warenwert gibt.
3. Da haben Leute jede Menge Geld für das sie gar nichts kaufen, sondern es in Wetten anlegen.
4. Da Geld durch Schulden entsteht, sind jede Menge Schulden entstanden.

Ich argumentiere mal nicht weiter, sondern stelle dies erstmal in den Raum.
**********dante Mann
218 Beiträge
Themenersteller 
Exkurs...
"Wir" können vielleicht Schlüsse ziehen, aber wie schon Katja Ebstein gesungen hat: "Im Leben, im Leben geht mancher Schluß daneben."

1. Insgesamt geht es der Weltbevölkerung wesentlich besser, als vor 20 Jahren.

Weil irgend eine Geldmenge größer sein soll, geht es der Weltbevölkerung besser. Klar.

Rein statistisch wurde der DDR-Bürger am "Wiedervereinigungstag" auch reicher.

4. Da Geld durch Schulden entsteht, sind jede Menge Schulden entstanden.

Das ist so nicht richtig, man kann auch z.B. durch Veränderungen von Bilanzpositionen "Geld schaffen".

Nachdem der Zitierte mehrfach auf sein Akademikertum verwiesen hat, mag er ja beispielsweise nachsehen, wieviel Eigenkapitalunterlegung ein vergebener Kredit im Gegensatz zu einem vergleichbaren Kredit in verbriefter Form (Asset Back Security, ABS) erfordert.

Dem Leser sei versichert: Es kann -je nach Rating der verbrieften Kredite- ein lächerlicher Bruchteil davon sein, was man bei "normalem" Kreditgeschäft unterlegen müßte.

So: Kredite verbrieft, über 'ne Zweckgesellschaft verbriefte Kredite mit 'ner anderen Bank tauschen und es wird in zwei Banken Eigenkapital nur durch die Veränderung der Aktiva für irgend welche anderen Zwecke frei.

Nur wegen einer erheblich geringeren Eigenkapitalunterlegung unterschiedlicher Bilanzpositionen...

Ich argumentiere mal nicht weiter,...

Doch. Bitte, aber im Thema...

S'E.
Weil irgend eine Geldmenge größer sein soll, geht es der Weltbevölkerung besser.

Meine Schlußfolgerung bezog sich auf das Weltsozialprodukt.
**********dante Mann
218 Beiträge
Themenersteller 
Weil irgend eine Geldmenge größer sein soll, geht es der Weltbevölkerung besser.
Meine Schlußfolgerung bezog sich auf das Weltsozialprodukt.

Das macht es ja nun nicht besser. Aus einer Veränderung einer Zahl den Schluß zu wagen, die Veränderung dieser Zahl wirke dahin gehend, es ginge "der Weltbevölkerung besser", das ist, ähm irgendwie, ja, schlicht...

Und weit weg vom Thema...

S'E.
Dann erkläre mir schlichten Gemüt doch mal die Zusammenhänge!
**********dante Mann
218 Beiträge
Themenersteller 
Weiterhin neben dem Thema...
Für die "Zusammenhänge" bräucht's vielleicht mehr als einer einzigen Zahl, wie etwa der des "Weltsozialproduktes" und deren Veränderung. Schlag' doch 'mal nach, wie sich dies dann verteilt, welche Werte darin nicht auftauchen, etc. pp. Kommt aber meistens erst im Hauptstudium dran...

Und: Mach' dazu bitte 'n neues Thema auf. Paßt hier nicht...

S'E.
Darf ich?

Wenn ich meine Geldbörse verliere und mein Nachbar die findet,sich mein Geld rausnimmt,davon unter anderem einen Lottoschein kauft und gewinnt....
dann geht es uns beiden "insgesamt" besser.

Daß ich mir überlegen muß,wovon ich jetzt einkaufen gehe,ist ein unwesentliches Deteil,welches sich hinter der Statistik versteckt.
Das Weltsozialprodukt ist die Summe aller Bruttoinlandsprodukte aller Länder auf der Welt.
Das Bruttoinlandsprodukt (Abkürzung: BIP) gibt den Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen) an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen. Bei der Berechnung werden Güter, die nicht direkt weiterverwendet, sondern auf Lager gestellt werden, als Vorratsveränderung berücksichtigt.

Im Unterschied zum Bruttonationaleinkommen werden bei der Berechnung des BIP die Leistungen von In- und Ausländern erfasst (sogenanntes Inlandsprinzip). Werden vom BIP die Abschreibungen abgezogen, ergibt sich das Nettoinlandsprodukt.

Das BIP ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Die Veränderungsrate des realen BIP dient als Messgröße für das Wirtschaftswachstum der Volkswirtschaften und gilt damit als die wichtigste Größe der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.

Ich denke damit ist die Weltsozialproduktdiskussion beendet.

Was mich viel mehr interessiert, ist die irre Zunahme des Wertes der gehandelten Derivate und welche Auswirkung das auf uns und die Entwicklung des Euro hat?
Mir ist nicht so ganz klar, warum die Banken sich schon wieder untereinander kein Geld mehr leihen wollen? Sie sich gegenseitig also nicht über den Weg trauen.
Warum sie kein Geld in italienische Anleihen stecken wollen, jedoch für Derivate haben sie anscheinend Geld ohne Ende.
Ich denke damit ist die Weltsozialproduktdiskussion beendet.

Die hat gar nicht stattgefunden.

Das Weltsozialprodukt ist eine statistische Größe,die z.B. für jene Regionen in Afrika,die mittlerweile wieder von der Elektrizität abgehängt wurden,keinerlei Bedeutung hat.
Man wird dort sicher voller Freude zu Kenntnis nehmen,daß es der Weltbevölkerung statistisch gesehen jetzt besser geht.

Von der Tatsache ,daß bevölkerungsreiche (Ex)Schwellenländer wirtschaftlich gewaltige Sprünge gemacht haben abzuleiten,es gehe der Menschheit jetzt insgesamt besser,könnten einige Nationen zynisch finden.

Ist aber ,wie schon geschrieben, OT.
@ofinterest
bei uns findest Du immer einen Topf Suppe für Dich auf dem Herd.
**********dante Mann
218 Beiträge
Themenersteller 
Mir ist nicht so ganz klar, warum die Banken sich schon wieder untereinander kein Geld mehr leihen wollen? Sie sich gegenseitig also nicht über den Weg trauen.
Warum sie kein Geld in italienische Anleihen stecken wollen, jedoch für Derivate haben sie anscheinend Geld ohne Ende.

Bei der Emittierung von Anleihen haben zunächst ja nicht nur die Italiener Probleme, auch Deutschland hat unlängst seine Papiere nicht in vollem Umfang unterbringen können. Allerdings sind die Zinsen auf deutsche Staatsanleihen auch lausig, nämlich unterhalb der Inflationsrate.

Anders bei Italien: Italien hatte diese Woche (und das ist selten) die Situation, daß langfristige Papiere einen niedrigeren Zins notierten als die kurzfristigen; freilich beide Zinssätze oberhalb von sieben Prozent. Und als Anleger (es kaufen ja mitnichten nur Banken Anleihen) könnte man sich ja fragen, ob man ein spekulatives Staatspapier haben möchte oder ob man auf ein wenig Zins verzichtet und statt dessen beispielsweise eine Anleihe von Siemens in's Portfolio nimmt.

Für Banken hingegen stellt sich beim Kauf von Staatsanleihen zunächst die Frage, ob das Papier Handelsbestand, Liquiditätsreserve oder Anlagebestand werden soll: Beim Handelsbestand und der Liquiditätsreserve gilt, daß Kursveränderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt werden müssen; beim Anlagebestand ist dem nicht so. Der Anlagebestand wird erst etwa im Falle eines "Haircuts" berichtigt.

Weiterhin kann nach Solvabilitätsverordnung bei der Hereinnahme von Staatsanleihen auf jegliche Eigenkapitalunterlegung verzichtet werden, wenn nach dem Standardverfahren (d.h. über externe Ratings) gesteuert wird.

Und nachdem man im Zuge der sog. "Bankenkrise" nach Lehmann zusätzlich auch noch die Insolvenzordnung geändert hat, besteht ein gewisser Teil des Mißtrauens unter den Banken darin, daß man möglicherweise faktisch längst insolventen Banken schlechterdings keinen Kredit geben mag, denn möglicherweise kann man den über Nacht auch abschreiben.

Soweit einfachstmöglich die nationale Situation; bei grenzüberschreitenden Bezügen stellt sich das Gläubigerrisiko zumeist nicht als geringer dar.

Jeder ordentliche Kaufmann darf dauernd seine Buchhaltung wertberichtigen, die Banken aber sind längst ausweislich der Regelungen unordentliche Kaufleute geworden. Und Wer bitte möchte da seine Geldbörse öffnen, hätte er sie nicht längst verloren?

S'E.
Ohnetitel_80_79
Danke ,das ist mehr als tröstlich zu wissen.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Als Abonnent des Buchholzschen Wochenschauers möchte ich euch sein aktuelles Statement zum Euro nicht vorenthalten *ja*

Mein (vorerst) letztes Wort
zur Euro-Rettung


Heute Vormittag hat sich Angela Merkel mal wieder erklärt. Nicht nur sich, sondern auch ihre Regierung wollte sie uns erklären, mithin das Unerklärliche schlechthin. Eine quasi-esoterische Weihestunde im Bundestag der Regierungs-Verklärung. Verstanden habe ich sie dennoch nicht. Nachdem halb Europa zum Generalgouvernement der Merkelschen Spardiktatur erklärt worden ist und immer mehr Länder gerade deshalb haltlos ins endgültige Wirtschaftsdesaster rutschen und schlittern, erklärt uns die standhafte Kanzlerin, daß sie eine neue Stabilitätsunion in Europa schaffen werde. Was sie nicht sagt, ist, daß sie mit ihrem Stabilbaukasten letztlich nur eine weitere Stütze schaffen wird für die großen Banken, die ja ohnehin schon lange von staatlicher Stütze leben. Man muß Gregor Gysi dankbar sein, daß er als einziger Redner der Opposition dies noch einmal genau vorgerechnet hat. Doch Merkel hat nur unwirsch ihr Regierungshaupt geschüttelt und machte sich flugs auf zum nächsten Euro-Gipfel. So wird das Gruselstück auf der Bühne des Berliner Staatstheater weiter auf dem Spielplan bleiben - "und das wird Jahre dauern", wie die Kanzlerin drohte. Das Schauer- und Dauer-Drama trägt den Titel: "Seid verschwunden, Milliarden!" Ich habe mir da mal wieder meinen eigenen Reim drauf gemacht:

"DER Euro muß gerettet werden,
woll'n wir Europa nicht gefährden.
Nur so bleibt Deutschland wirklich stark."
So wird er täglich breitgetreten
der allgemeine Meinungs-Quark
von Merkels Exegeten und Propheten.

DIE Euros sind nicht mehr zu retten.
Längst sind sie hin - von bonus-fetten
Finanzmärkten im Nu vermampft.
Aber-Milliarden noch und nöcher
schluckten die ries'gen Schwarzen Löcher,
aus denen nun die Kacke dampft.

DIE Euros sind längst abgeschrieben
und die Milliarden hingemacht,
auf den Bankrott des Kontinents verwettet.
Wenn dann nur noch EIN einz'ger Euro uns geblieben,
ist endlich Merkels Rettungswerk vollbracht:
"Seht her!", spricht sie, "DER Euro ist gerettet!"

Ich vermute ,irgendwie kommt den CDU Kanzlern in "letzter Zeit" die Grade der historisch bedeutsamen Phasen zu:

Nachdem Kohl in die Wiedervereinigung gestolpert ist,wird die Merkel evtl. als die Kanzlerin in Erinnerung bleiben,die uns die DM wiedergebracht hat.

*mrgreen*
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Nachdem Kohl in die Wiedervereinigung gestolpert ist,wird die Merkel evtl. als die Kanzlerin in Erinnerung bleiben,die uns die DM wiedergebracht hat.
Das wird wohl kaum passieren, da sind die Banken dagegen.
Das war ja auch nicht ganz ernst gemeint.
Allerdings kann man den Eindruck gewinnen,daß wir nicht mehr weit von dem Moment entfernt sind,ab dem auch die Banken zum Passagier werden.
Wenn der Süden Europa's erstmal kaputt gespart ist und immer neue milliardenschwere Rettungspakete und windige "Hebel" nicht mehr durchsetztbar sind,was kommt dann?

Ich bin jetzt schon gespannt,wie diese Phase mal rückwirkend beurteilt werden wird.Sagen wir in 15 Jahren.
**********dante Mann
218 Beiträge
Themenersteller 
"In the long run, we are all dead." (Keynes)
Sagen wir in 15 Jahren.

Je nach Szenario klingt das nach St. Nimmerleinstag.

S'Elle
Ne,für den braucht es schon kosmische Ereignisse und nicht irgendwelche Finazproblemchen auf einem Eisenklumpen.
noch schlimmer...
Saudis fear there will be ‘no more virgins’ and people will turn gay if female drive ban is lifted

http://www.dailymail.co.uk/n … an-lifted.html#ixzz1fLJAfe3r
Danke, Dreilicht

Ich hab's eigentlich immer gewußt...immer schon habe ich's gewußt:
der Beifahrersitz kann mich schwul machen *mrgreen*

Und nun muß ich diese Erkenntnis ausgerechnet von den Moslems verifiziert bekommen.

Andererseits hat die statistische Verringerung des Anteils an Jungfrauen in der Bevölkerung etwas für sich.Hm...

Ich wüßte auch gerne mehr über das arabische Land in dem die willigen Rennfahrerbräute lockend in Cafe 's rumlungern.

Evtl. findest das noch für mich raus ?
**********dante Mann
218 Beiträge
Themenersteller 
Saudiarabien im Euronenstrang...

Auszug aus den Spielregeln: Der (fiktive) Beitritt der Türkei zur EU beispielsweise ist kein Gegenstand des Themas. Wer sich dieses Beispielthemas bedient, darf "Depp" genannt werden...

S'E.
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