Da haben wir's. Im Englischen nemmt man das "One-Upmanship" - den jeweils anderen durch etwas witzigeres, klügeres, böseres, einsichtigeres zu übertrumpfen.
Und genau so, MeineDamenundHerren, funktionieren Stammtische. Das Bild der hemmungslosen Unzufriedenheitshetzerei, das sich hier aufbaut, ist mitnichten wahr - im Gegenteil: Leute kommen zusammen und haben ihre Art von Spaß: Einer weiß was, der nächste weiß es ein bisschen besser, der dritte macht nen dummen Spruch - und am Ende einigen sich alle um des lieben Friedens willen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner vertretbarer Meinungen.
Das führt natürlich automatisch zu krassen Vereinfachungen und extremistischen Aussagen (Absinth ist Plörre, Franken sind unerträglich, und Frauen kriegen nix zustande) - die, auf Distanz betrachtet, unhaltbar sind. Aber so mancher nimmt sie dann eben der Einfachheit halber mit nach hause und trägt sie mit sich weiter, weil alle anderen ja scheinbar genauso gedacht haben.
Sinn machen Stammtische, wenn man der Diskussion von vornherein den Sinn aberkennt (wie bei uns) oder wenn man überkompliziertes mal in einem anderen Licht betrachten will - und damit vielleicht sogar weiterkommt.