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Einer weiß was, der nächste weiß es ein bisschen besser, der dritte macht nen dummen Spruch - und am Ende einigen sich alle um des lieben Friedens willen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner vertretbarer Meinungen.
Ja, so mag das früher mal gewesen sein, und trug sicher zur Befriedung der Dörfer bei.
Aber vielleicht hat sich ja da in der Informationsgesellschaft was verschoben:
Heute wird an Stammtischen eben nicht mehr monatelang über so Themen wie die Flurbereinigung oder die Wiederbewaffnung palavert, sondern man tauscht nur noch aus, wer die Verlautbarungen des großen Bruders am intensivsten verfolgt und auswendig gelernt hat.
Und in der Informationsflut geht die alte deutsche Gründlchkeit den Bach runter.
Dat nervt ungemein, wenn sich diese meine Landsleute so ungeheuer informiert über die poltischen Wirren in Syrien oder Ost-Timor austauschen, dabei in 45 Minuten die gesamte innen- und geopolitische Lage hektisch durchackern, und drei Monate später nicht mal mehr die Hauptstadt des jeweiligen Landes eruieren können.
Mit Realismus hat das nur noch wenig zu tun.