Energiewirtschaft in Deutschland
Das weiss ich, desh. ja meine Frage: Wesh. kaufen wir Strom von anderen hinzu - wenn wir doch eigentlich genug hätten um damit auszukommen ... Weshalb ist es rechtlich möglich auf Notfallreserven zurückzugreifen, obwohl genügend regulärer Strom vorhanden ist - auch wenn dessen Preis durch die Spekulanten in die Höhe getrieben wurde.
Es ist ein Unterschied, ob wir genügend Stromkapazitäten haben oder ob wir genügend Strom haben.Einige Stromerzeuger liefern nur dann Strom, wenn sie "Lust haben" (Solar- und die meisten Windenergieanlagen), andere Stromerzeuger liefern relativ konstant die gleiche Leistung (die klassischen AKW und auch große, steinkohlebefeuerte Wärmekraftwerke) und wieder andere lassen sich relativ schnell hoch und auch wieder runterfahren.
Der Strombedarf ist über den Tag sehr unterschiedlich verteilt.
Die sogenannte Grundlast (also dass, was immer mindestens gebraucht wird) sichern die AKW und großen Kohlekraftwerke ab. Ist ja auch irgendwie sinnvoll.
Wenn die "sporadischen" Stromerzeuger Energie liefern, so kann diese für die zusätzliche Versorgung in Zeiten höheren Bedarfs eingesetzt werden. Auch sinnvoll. Wenn sie nicht liefern können, müssen die flexiblen Energieerzeuger einspringen oder aus dem Ausland dazu gekauft werden (so die zu der Zeit können).
Wenn Kraftwerke laufen und der Strom nicht gebraucht wird, können wir den Strom selbst verkaufen (ist immer günstiger, als einzelne Kraftwerksblöcke zu drosseln) - wenn nicht, war die Energieerzeugung für die Katz (Speicherung in großem Umfang ist immer noch ein Problem - gerade auch in Deutschland, weil wir nicht mal die geographischen Gegebenheiten für ausreichend viele Speicherkraftwerke haben.
Damit also immer genügend Strom zur Verfügung steht, andererseits aber möglichst wenig Kapazitäten unnötig laufen, bedarf es einer gründlichen Planung (inzwischen muss da das Wetter doppelt einbezogen werden: für den voraussichtlichen Verbrauch und zusätzlich auch für die mögliche Erzeugung). Und je knapper man diese Planung hält, um so weniger Kraftwerkskapazitäten müssen laufen, um so weniger Verluste hat man und um so preiswerter wird der Strom (für die Erzeugung, nicht im Verkauf ).
Weil es immer Zwischenfälle geben kann (Kraftwerksausfall, inzwischen auch nicht vorhergesehener Wetterumschwung), muss eine Reserve eingeplant werden, um in solchen Fällen die Versorgung garantieren zu können. Nicht gedacht ist diese Reserve, um vorsätzliche Fehlplanungen (zu knapp, um Erzeugungskosten zu sparen) auszugleichen - aber auch da funktioniert sie zum Glück