Bestrafung durch Sexverweigerung

.....hab' ich gemeint:-)

Aber da von "Rache an den Männern" und "Selbstbestrafung" zu sprechen finde ich daneben gezielt und gelandet......

Wenn man durch eine Trennung zutiefst verletzt ist, nicht nur in seiner Eitelkeit, dann meidet man Sexualität und Beziehung aus reinem Selbstschutz.

Man geht auf jeden neuen Kontakt mit allen Blessuren und allen Ängsten und Reaktionsmustern zu, die man in der anderen Beziehung generieret hat. Wer dicht gemacht hat, ist dicht. Und schützt sich. Dass man das im Nachhinein, mit Abstand, erleichtert als "Selbstbestrafung" bezeichnet, als habe man das willentlich steuern können, ist charmant. Es bedeutet letztlich, dass man gegen das, was da zuvor gewesen ist, machtlos gewesen ist.
Es gibt nichts Schlimmeres als hinnehmen zu müssen, dass man etwas mit dem Kopf sehr viel schneller abhaken und verarbeiten kann als mit den Gefühlen. Man fühlt sich an die eigenen Gefühle ausgeliefert.
Machtlosigkeit gegen die eigene Verletztheit.

Echte Gefühle entziehen sich zuweilen dem willentlichen Zugriff.

oder man(n) vögelt durch die Betten, um sich zu rächen, läßt aber um nichts in der Welt eine an sich heran.
Endlich wieder Sex - aber um Himmelswillen keine Intimität...

Da hätten wir dann einen - den? - Unterschied Frau-Mann?

nein, auch Frauen vögeln sich durch Betten und auch Männer ziehen sich zurück.

Natürlich ist es nicht schwarz-weiß, ich habe ungenau formuliert - kommst Du aus den exakten Wissenschaften, so Mathe oder Physik?

Könnte man sagen, dass es eher frauentypisch ist, sich nach einer gescheiterten Beziehung zurück zu ziehen und eher männertypisch ist, sich sexuell zu bestätigen ohne die Absicht einer festen Bindung?

ja, ich produziere n-dimensionale Statistiken.





Könnte man, wenn man unbedingt Klischees hervorkramen will. Richtiger wirds trotzdem nicht.

Wer aus Rache rumvögelt, der bestraft sich u.U. wirklich selbst

Eine Freundin hat das 2 Jahre lang zelebriert. Am Ende des Wahnsinns meinte sie "Und weißt Du was? Ich habe in diesen Jahren genau ein einziges Mal einen Orgasmus gehabt." (Mit einem wirklichen ONS, von dem sie nicht mal den Namen weiß. Logisch.)
Sie meint, sie habe sich damit bestraft (stimmt) und dass sie Männer dadurch bestrafen wollte war sogar wiederholt Thema. "Ich machs jetzt wie die."
Ich denke sie hat durch den sexuellen Konsum versucht etwas unter Kontrolle zu bringen, das man so nicht unter Kontrolle bringen kann.

Erst als sie eine Zeit lang auf Sex verzichtet hat, hat sie begonnen ihr Leben wieder zu genießen. Was sie sich ersehnt hat, das kam dann fast von allein. Das hat sich einfach so ergeben.

Alles hat seine Zeit.

@**********ecter
Ich empfinde Deine Art, Beiträge zu schreiben, als ausgesprochen diskussionsförderlich. Du verstehst es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der das Diskutieren so richtig Spaß macht.

ich kann des gut, gelle

Ja,das ist auffällig

Ich hatte nach Beendigigung der wenigen weil langen Beziehungen auch jeweils keine Lust auf's andere Geschlecht.

Auch wenn ich die beendet habe und anschließend auch ein gutes Verhältnis zu meinen "Exen" (klingt in der Enttäuschung so herrlich nach Echsen )hatte/habe ,gab's da jeweils ausreichend Verletzungen,daß einer trotzigen "ihr-verdient-mich-alle-nicht-Phase",eine selbstkritischere folgte.

Danach ist man dann irgendwie entspannt.

Sehen wir doch mal den Tatsachen ins reale Auge. Theorie oder Praxis.
Obwohl ich denke, dass gerade die "unteren Arbeitsschichten" dieses Thema nicht so dramatisch sehen, als Menschen, deren Intelligenz sich auf einer höheren Ebene befindet.
Genau dieses Spiel mit dem Druckmittel Sex wird doch wohl schon einige Jahrhunderte gespielt.
Ist "Frau/Mann" der Meinung, dass der Partner sich nicht gerade nach den Spielregel verhält, wird eben einfach eine Zeitlang verweigert, bis dieser dann seine Meinung nochmals überdenkt. Und bei einem positiven Ergebnis, kann "Frau/Mann" auf eine gebührende Belohnung hoffen.
Dass sich viele dabei aber eigendlich nur selbst bestrafen, merken sie leider viel zu spät. Und wer in diesen Kreislauf gerät, kommt oft nicht mehr heraus, denn die Bilder in den Köpfen sind unauslöschbar und bei jedem Akt präsent.

LG

also wenn mir keine anderen mittel zu verfügung stehen......


und auf so eine "belohnung" würd ich todsicher verzichten!

Das halte ich für ziemlich leichtfertig geurteilt, denn das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun.

Sexentzug als Druckmittel mag dem einen als probates Druckmittel erscheinen, der andere geht davon aus, dass die gewaltsam erzwungene Sexualität dem anderen die Persönlichkeit bricht oder die Familienehre beschmutzt. Ich glaube, dass es keine allgemeingültige Konnotation für Sex und/oder den Entzug desselben gibt.

Die Eingangsgeschichte zeigt doch deutlich, dass es sich um eine Einzelfallbetrachtung handelt. Und das ist gut so.

Problem mit solchen "Spielchen" ist, dass sie sich oft verselbständigen und dass man dann die Auswirkungen nicht mehr im Griff hat.

Wenn der Partner behauptet, keinen Sex haben zu können, so lange irgendwelche Probleme nicht aus dem Weg gerüumt sind ist die Situation in der Konsequenz die Gleiche- und aus dem Spielchen wird eine angeblich edle Gesinnung...

heißt das im Umkehrschluß, wenn der Zoff noch in vollem Gange ist, dann stört da so ne kleine Sexrunde zwischendurch nicht?

sorry, aber ich kann da nicht - Gesinnung oder Bestrafung hin oder her.
Wenn ich mich nicht gut fühle, dann is Sex doch bescheuert...

Ja, für Männer ist das offensichtlich eine realistische Vorstellung ...
Mit meinem Ex habe ich mich häufig gezofft, da flogen (verbal) ordentlich die Fetzen. Immer gerade dann, wenn ich richtig auf 180 und stinksauer war , wollte er plötzlich "Versöhnungssex" mit mir.
in solchen Momenten war mir nach allem zumute (z. B. ihn mit dem Nudelholz oder der Bratpfanne zu bearbeiten), aber auf keinen Fall nach kuscheligem Sex mit ihm!

vielleicht is Dein Ex ja Masochist und das wär für ihn Sex gewesen?

Das ist gut möglich! Vielleicht wollte er ja, dass ich mich kratzend und beißend wehre.
Im Nachhinein weiß ich auch, dass wir beide eine (nicht ausgelebte, da uns beiden damals nicht bekannte) BDSM-Ader haben. Wobei er ein sehr dominanter Typ war und ich eher die Rolle der rebellischen Sub inne hatte.

Kann es sein,daß dein Ex das Konzept des Versöhnunssex nicht verstanden hat?

Vielleicht liege ich ja falsch,aber ich dachte immer,der kommt nach(!!) der Versöhnung,wenn der Druck des beigelegten Streites abgefallen ist und sich intensive Harmonie breit macht.

Ich bin wohl zu unschuldig....

btw. :
"die rebellische Sub" , das klingt nach 'ner ganz neuen Rollenspielvariante......das müßte evtl. den diversen Dom's mit den vielen Smilys auf den Profilen gefallen ......die Rolle in der Rolle

Ich denke das immer noch!

Na da bin ich ja froh,das nun verifiziert zu haben.