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Philosophen, Politisierer und Herzchirurgen

Philosophen, Politisierer und Herzchirurgen
Hallo miteinander,

ehe ofinterest11 noch seinen Imperativ auspackt, schreibe ich hier etwas, zu dem mich eure Meinung interessieren würde.

Die Fragekaskade lautet wie folgt:
"Wieso meinen soviele Leute sie würden philosophieren können, weil sie ein Hirn haben, aber so wenige würden das über Herzchirugie sagen, obwohl sie doch auch ein Herz und sogar zwei Hände haben?
Und wieso bekomme ich immer die Meinung zu hören, als Politologe würde ich wohl Politiker werden? und was denken die Leute werden dann Ägyptologen? Und können Urologen vermeiden Pisser zu werden?"


Oder anders gefragt:
"Wieso konsultieren eine Ernährungsberaterin für unsere Ernährung, einen Fitnesscoach für die Figur, einen Friseur und eine Chirurgin für das, was die anderen drei nicht hinkriegen, aber niemanden für das moralische Grundgerüst unseres Lebens?
Warum haben wir einen Berater für unserer Inneneinrichtung, die Gesundheit, unsere Versicherungen und die Geldgeschäfte, aber keinen für immaterielle Werte?"

Oder persönlich gewendet:
Wofür hast du im Leben mehr Geld und professionelle Beratung in Anspruch genommen, für deine Ethik oder für deine Altersversorgung?

Und natürlich zuletzt die Frage nach dem finalen Fallbeil, dem Urteil:
Ist das alles gut so?

Schönen Abend,
Brynjar
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Deutschen
haben es immer mit dem Messbaren, dem Nachweisbaren....

Ich lese viele Beiträge in Philosophieforen und vieles ist einfach Meinung, nicht bewiesen, nicht belegt und wehe, jemand hat eine andere Meinung. Dann ist er gleich ein Volldepp...erleben wir hier auch manchmal.....

Danke für das Thema, finde ich sehr interessant. Vor allem, weil ich auch gelernte Philosophin bin.
würde
dann gern zu diesem Thema noch die sukzessive Aproximation erwähnen wollen, und das hier nicht im mathematischen Sinn*zwinker*
Warum haben wir einen Berater für unserer Inneneinrichtung, die Gesundheit, unsere Versicherungen und die Geldgeschäfte, aber keinen für immaterielle Werte?

Diese "Berater" schickt uns das Universum durch die Menschen, die uns begegnen und die somit an unserem Leben teilhaben.
Und meist (behaupte ich) kostet uns das eine Menge "Lehrgeld" im Sinne von Schmerz, Leid, Trauer, Wut...

Was die zweite Frage

Wofür hast du im Leben mehr Geld und professionelle Beratung in Anspruch genommen, für deine Ethik oder für deine Altersversorgung?

im Prinzip gleich mit beantwortet.

So manches Lehrgeld wiegt weit schwerer als das, was für andere Dinge angelegt wird.


Ist das alles gut so?

Wenn ich diese Frage aus der Sicht eines Mädchens beantworte, deren Genital für die "Moral" verstümmelt wurde und die somit verdammt viel am Lehrgeld zahlen durfte, dann würde ich die Frage mit "Nein!" beantworten.

Moral ist eben oftmals ein zweischneidiges Schwert.
Es kommt doch immer darauf an, wer die Moral festlegt.
****ala Frau
1.339 Beiträge
Wieso konsultieren eine Ernährungsberaterin für unsere Ernährung, einen Fitnesscoach für die Figur, einen Friseur und eine Chirurgin für das, was die anderen drei nicht hinkriegen, aber niemanden für das moralische Grundgerüst unseres Lebens?
Warum haben wir einen Berater für unserer Inneneinrichtung, die Gesundheit, unsere Versicherungen und die Geldgeschäfte, aber keinen für immaterielle Werte?


Also:

Um mal das Beispiel des Chirurgen zu nehmen: In manchen Fällen gibt es lediglich eine Lösung, die eines Wissens bedarf, welches man zwangsläufig erlernen muss. Ein Hirntumor, der in den tiefen des Gehirns verankert ist, bedarf nunmal eines Spezialisten, der dieses Handwerk beherrscht.

Die Philosophie kennt keine direkte Lösung für "Probleme"! Damit fängt es schonmal an. Ebenso stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Philosophen für persönliche Probleme entgeltlich zu Rate zu ziehen, da dieser lediglich diverse Möglichkeiten der Herangehensweise darstellen kann. Natürlich kann dies auch eine beratende Funktion sein, doch in der Regel werden sich solche Menschen an ihre Freunde wenden, um dort den moralischen Beistand und Rat zu erhalten. So, wie ich mich beispielsweise auch an eine Freundin wenden würde, damit sie mir die Haare schneidet, sofern ich eine kenne, die dies beherrscht.

Zum anderen wäre es natürlich toll, wenn in Unternehmen eine Art "moralischer Berater" da wäre, was aber in der heutigen profitorientierten Gesellschaft einfach keine Rolle spielt. Mal ehrlich: Welchen Unternehmer interessiert es noch, ob es vertretbar ist, 100 Menschen zu feuern, wenn er dafür 200.000€ mehr Jahresumsatz macht?

Zudem bekommt man das moralische Grundgerüst meist schon früh in der Kindheit beigebracht. Und die Menschen, die sich wirklich dafür interessieren, sich auch moralisch, ethisch oder auch philosophisch weiterzubilden, werden sich damit meist eher privat beschäftigen, als dafür jemanden zu engagieren (mich eingeschlossen).

Natürlich wäre es wunderbar, wenn sich mehr Menschen mit philosophischen Themen auseinandersetzen würden, oder sogar jemanden zu Rate ziehen.

Außerdem finde ich auch, das moralische Grundsätze etwas sind, das unbezahlbar ist und für das auch kein Geld genommen werden sollte, sofern man versucht diese zu vermitteln. Ich würde schon fast soweit gehen zu behaupten, dass es "ehrensache" ist.

Anders wäre es in meinen Augen irgendwie kontrovers.
Welt(bild)gefüge
Die Kaskade kann ich noch nicht richtig durchschauen - aber: Zunächst ist eine (Ge)Hirn die conditio sine qua non für jede geistige Arbeit; philosophieren gehört dazu.

Im Gegensatz zu allen anderen Disziplinen braucht man dazu kein Fachwissen (man kann aber durchaus auch wissen, was andere Autoren hier gesagt haben).

Man philosophiert, sobald man konsequent abstrahiert (reflektiert).

Sobald jemand aufsteht und ein paar Jahre gelebt hat, stellt er sich allgemeine (abstrakte) Frage und gibt (sich) Antworten darauf (Wo hört das All auf, gibt es Gott usw.). Vater, Mutter, Onkel und Tante steuern bis hin zu den Lehrern und Schriftstellern später etwas dazu bei. Man macht auch seine Erfahrung durch Beobachtung. Kaum jemand liest dabei ein Buch über Ethik um sich Orientierung für sein Handeln zu geben (mit den Fachbüchern der verschiedenen anderen Disziplinen z.B. Chirurgie bringt man es nur im Leben zu etwas).

Das geht bei den meisten ein paar Jahre bis das Bild der Welt als Gebilde von Antworten befriedigend ausschaut. Dann geht man in die praktische Welt und verwendet das Gebilde als Leitbild des Handelns. Ab und an macht man noch ein paar allgemeine Erfahrungen und webt diese in das Gebilde ein. Oft versucht man sein Weltbild zu bestätigen. Irgend wann ist man dann weis(e) ..., man weis alles (wesentliche) über die Welt - man hatte (s)eine Lebensphilosophie. Gelegentlich teilt man sie auch anderen mit (z.B. den Kindern oder seiner Frau...).

Welche zweigen ab und lesen die Philosophen. Sie machen aus den Fragen und erst recht aus den Antworten Probleme; sie werden dabei zu ‚Problemlösern’, die aber nie damit fertig werden, weil unablässig neue Probleme auftauchen. Diese Menschen entwickeln daraus ihr eigenes Vergnügen oder werden schrullig (insbesondere die Ethik verleitet zum loslösen von der Realität...).

Um praktische Philosophie zu betreiben genügt es eigentlich in die (eigene/innere und äußere) Welt zu schauen (für theoretische Philosophie muß man es nur mit den abstrakten Worten haben). Nur sieht man dort oft nur undeutlich. Daher kann ein guter Satz (Spruch) eines Philosophen, als zusätzliche Lichtquelle, einem manchmal sehr dienlich sein.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
werden schrullig

Yepp, das isses.

Schreit natürlich nach einer Defnition von "schrullig." Die mir genauso schwer fällt wie die von "Tisch." Hat irgendwas mit Falten zu tun, Krähenfüßchen, gezeichnet sein. Wäre für einen Tisch nicht sehr hilfreich, kippt das Bier dann immer um.

Brandylachen waren wo man saß
auf dem Tanzboden wuchs das Gras

(Bert Brecht)

Hat aber eine ganz eigentümliche und sehr nachhaltige Erotik.

Dass die Tarife für diesen morbiden Charme auf dem Kiez gen Null streben, und für Philosophen dennoch unbezahlbar sind, hat was mit der Umwertung aller Werte zu tun.

Wolle mer se neilosse?
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
"Wieso meinen soviele Leute sie würden philosophieren können, weil sie ein Hirn haben, aber so wenige würden das über Herzchirugie sagen, obwohl sie doch auch ein Herz und sogar zwei Hände haben?"

Ganz einfach, weil dumm daherreden in aller Regel weniger tragisch endet als dumm daherschneiden.

Damit sind glaub ich alle Fragen beantwortet.


Ps.: ja alles ist gut.

Pps.: ist Gesundheit kein immaterieller Wert? *nachdenk*
Schön,wenn ein Plan funktioniert

"Wieso meinen soviele Leute sie würden philosophieren können, weil sie ein Hirn haben, aber so wenige würden das über Herzchirugie sagen, obwohl sie doch auch ein Herz und sogar zwei Hände haben?"


Die Frage scheint eine "dieser Wahrheiten" zu enthalten und impliziert,daß man wohl ausgebildeter Philosoph sein müsse, um philosophieren zu können.

Diese Kernaussage des TE sollte ein wenig mit Leben gefüllt werden,finde ich.Idealerweise vom ausgebildeten Philosophen.
gefahrloses...
Das Philosophen von manchen anstatt der 'Österreicher' oder 'Ostfriessen' fungieren hängt wohl damit zusammen, dass das 'Hirn' mancher immer wieder mal Langweile hat. 'Ich bin klug' kling zudem angenehmer, als 'Er ist klug' oder gar 'Ich bin dumm'. Unsere Seele braucht Abwechslung: 'ohne Ende' wird hier deshalb (auch von mir) gelesen und geschrieben.

Dummes reden ist in der Tat nicht so problematisch, wie dummes rum schneiden; man sieht es an den vielen (nicht allen) Beiträgen hier. Wobei sich 'dumm' wie 'schrullig' nicht festmachen lassen.

Es ist übrigens ein Irrtum das Gehirn mit Philosophie oder Langweile in Verbindung zu bringen, es kennt beides nicht (es kennt nichts, es funktioniert nur). Nur wir, unser bewußter und unbewußter Geist, haben Ahnung von der Welt und von Philosophie; wir kennen unseren Hausarzt und wissen wie die Welt ist (...). Viele haben von Philosophie sehr wenig Ahnung, aber sie glauben es nicht. 'Ich weiß es besser' ist auch angenehmer und man glaubt, es klingt auch anderen besser im Ohr.

Es kann übrigens auch angenehm sein dummes Zeug zu reden; auf jeden Fall hat der oben Recht, der das als ungefährlich betrachtet. Auch Quatsch zu lesen kann hin und wieder amüsant sein und vertreibt die Langweile.

Als Kinder haben wir uns manchmal die Zeit mit Dummreden vertrieben. Wir hatten Spaß - viel Spaß!
"Die Weisheit des Menschen...
ist Torheit bei Gott."

"Seht zu, dass nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und leeren Trug gemäß den Überlieferungen der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus; denn ihn ihm wohnt die ganze Fülle der göttlichen Wesensart körperlich."

"Wenn es also einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe zu machen, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber unablässig im Glauben, ohne irgendwie zu zweifeln, denn wer zweifelt, ist gleich einer Meereswoge, die vom Wind gejagt und umhergetrieben wird. In der Tat, jener Mensch denke nicht, dass er von Jehova etwas empfangen werde; er ist ein unentschlossener Mann, unbeständig in all seinen Wegen."

IMHO habe ich mir erlaubt, die Bibel zu zitieren *blume*
Weiche Wissenschaften
haben es schwer... In " Die Simpsons und die Philosophie" ist dazu ein sehr guter Beitrag. Die schreiben dort, Handwerker hätten es besser, denn es gäbe keine alternative Klempnerei, keine Reparaturversuche mit Bachblüten etc... - Jetzt nur aus dem Kopf inhaltlich zitiert.

Aber in jeder " Bei Ute und Paul"- Eckkneipe wird sich jemand finden, der mehr von Pädagogig ( Arschvoll und Sache is geritzt), Philo ( Die machen mit uns wasse wollen, näh" etc. versteht.

Haben wir in der Gruppe auch schon ansatzweise erlebt: Da wusste gleich jemand, was Diplom- Sozialpädagogen nicht können...

Wahrscheinlich kommt daher der Wunsch, sich mit FachkollegInnen zu umgeben- wenn Mensch nicht gerade eine Autowerkstatt hat...
Danke zuallererst für die bisherigen Antworten. Ich hoffe ich komme dazu auf die meisten einzugehen. *g*

@**********ecter
Ganz einfach, weil dumm daherreden in aller Regel weniger tragisch endet als dumm daherschneiden.

In einer Diskussion halte ich Sätze, die mit "Ganz einfach" beginnen für problematisch, weil sie fast immer dem Gegenüber signalisieren sollen: "Wo du ein Problem siehst, gibts doch eigentlich keins." Das halte ich für keine gute Grundlage.
Nachdem linghi vor dir auf die Beschneidung hingewiesen hat, wäre es zu mindest zu diskutieren inwieweit "chirurgische Eingriffe" auf Urteilen basieren, die gar nichts mit medizinischer Indikation zu tun haben, oder meinst du nicht?
Ich würde dich auch fragen, ob du tatsächlich der Meinung bist, dass fehlgeleitete Moralvorstellungen (dumm daherreden) weniger Leid verursachen als schlechte Chirurgen (dumm daherschneiden)?

@****ala
Deine Argumentation kann ich in zwei Punkten nicht nachvollziehen.

1) Weder dein Blick auf die Medizin, noch auf die Philosophie, gibt meinen Wissensstand wieder.
Weder ist Medizin einfaches Problemlösen, noch hat die Philosophie keine Lösungen parat. Die Medizin hat für manche Probleme einfache Lösungen, für andere gar keine und oftmals gibt es verschiedene Herangehensweisen sogar innerhalb der Schulmedizin. Ich kenne einige Leute, mich eingeschlossen, die es leichter hätten, wenn die Chirurgie eine einfache Problemlösungsdisziplin wären.

Genauso kann die Philosophie manche Probleme recht einfach auflösen und hat an anderen ziemlich zu knabbern.

An der Aussage das ein Philosoph "nur verschiedene Herangehensweisen darstellen kann" würde ich zwei Fragen anschließen: Was bewegt dich dazu das mit einem "nur" zu formulieren? Und bist du dir da sicher, dass sich Philosophie darin erschöpft?

2) Die Aussage "etwas ist unbezahlbar, daher sollte man es als Ehrensache kostenlos anbieten" (frei zitiert) würde ich gern hinterfragen. Wie kommst du darauf, dass gerade etwas, was du so essentiell findest von anderen frei Haus haben willst? Die Meinung ist ja durchaus mehrheitsfähig, wenn man sich etwa die Finanzierung der Geisteswissenschaften an deutschen Universitäten ansieht. Da könnte man sagen: Die stimmen dir zu. Die technologische Entwicklung wird finanziert, die ethischen Überlegungen wie, wo und ob man die Neuerungen einsetzen sollte, die sollen bitte kostenlos erbracht werden. Aber ist das auch ein guter Weg?
Brynjar:

Ich fände spannend,wenn deine Antwort auf Beiträge mehr Antworten als Fragen enthielte,da ich tatsächlich keine Vorstellung habe,was im Philosophiestuim so gelehrt wird,und was ein fertiger Philosoph des 21. Jahrhunderts dann mit seiner Ausbildung anfängt.

Wo endet für dich Meinung und fängt fundierte(!?) Philosophie an?
@*******are

Im Gegensatz zu allen anderen Disziplinen braucht man dazu kein Fachwissen [...]
Man philosophiert, sobald man konsequent abstrahiert (reflektiert).

Was würdest du zu folgender Aussage sagen:
"Im Gegensatz zu allen anderen Disziplinen braucht man dazu kein Fachwissen. Man ist Chirurg, sobald man tagtäglich in Menschen herumschneidet." Man denke nur an die Feldscher, die sich in manchen Weltgegenden rumtreiben.

Braucht man ein Fachwissen um etwas zu sein, oder um gut in etwas zu sein? Ich zum Beispiel bin nach der These (meiner, dass du das nicht so siehst, denke ich mir. *zwinker* ) auch Maurer, Fliesenleger und sogar Pilot, nur eben jeweils ein sehr schlechter.
Reicht es, sich eine Geige zu nehmen und darauf rumzuquietschen und schon ist man ein Geiger?

Oder ein anderes Beispiel:
Jeden Menschen, der sich eine Meinung bildet zu einem Thema, kann man politisch nennen, aber ist er damit schon Politikwissenschaftler?

Und zurück zum philosophieren: Reicht es nachzusinnen, zu räsonieren oder zu vernünfteln und schon ist man am philosophieren?

@*******ills
Das Paulus sich gegen die Philosophie wendet ist ja nicht verwunderlich. Schließlich versucht er eine Offenbarungsreligion an den Mann (bzw. an die Kolosser) zu bringen und da war die griechische Philosophie ein natürlicher Konkurrent beim Kampf um die Herzen und Köpfe der Menschen.
Das jemand, der an eine Offenbarungreligion glaubt, nicht so viel mit Philosophie anfangen kann, bemerkst du bei jeder Diskussion mit Zeugen Jehovas. *zwinker*

Eine Suche nach Wahrheit (wobei Wahrheit ziemlich problematisch ist in der modernen Philosophie) erübrigt sich natürlich, wenn die Wahrheit bei Gott liegt und als Segen von ihm über die Menschen kommt.

Allerdings versteige ich mich zu der These, dass Gott sich nicht an die Bibel hält, da er doch schon ziemlich viele Zweifler und Nichtchristen mit Weisheit bedacht hat. *zwinker*
@ofinterest11
Ich fände spannend,wenn deine Antwort auf Beiträge mehr Antworten als Fragen enthielte [...] Wo endet für dich Meinung und fängt fundierte(!?) Philosophie an?

Hans-Georg Gadamer (der ist noch 20. Jahrhundert *zwinker* ) hat einmal einen schönen Ausdruck geprägt. Nämlich das ein gelungener Dialog immer eine Horizontverschmelzung beinhalten muss, wenn man einander verstehen will. Findet das nicht statt, hat man im besten Fall zwei Monologe geführt.
Daher finde ich es interessanter erst einmal Fragen zu stellen, als Antworten zu präsentieren. Auch weil ich hoffe, dass sich meine Antworten am Ende der Diskussion verändert haben, sonst würde ich ja hier gar nichts mitnehmen.
(Das halte ich übrigens für ein leider verbreitetes Problem in Foren: Die Leute lassen sich nicht ein und gehen aus einem Thema unverändert wieder hinaus => Heraus kommt dann eine Aneinanderreihung von Statements.)

Aber eine Antwort will ich doch geben:
Philosophie ist in meinen Augen kein Ausbildungsberuf. Er ist auch rein formal keine Ausbildung, die dann auf einen Beruf hinausläuft. Deswegen werden die meisten Philosophiestudierenden, wenn du sie ein paar Jahre später frägst, Philosophen, sondern verstreuen sich über alle möglichen Berufe.
Philosophie zu studieren heißt daher zum einen sich bilden und zum anderen denken zu lernen.

Zu fundierter Philosophie gehört für mich, neben dem reflektierten Denken, die Fähigkeit anstatt nach vorne auch nach hinten zu denken und etwas in Frage zu stellen nicht als einen Angriff zu verstehen und sich auf eine Horizontveschmelzung einzulassen. (die Aufzähung ist sicher nicht vollzählig.)
"Nach hinten denken" meint, ein Problem nicht allein lösungsorientiert zu betrachten, sondern die Problematisierung als Teil des Problems zu sehen.

Wenn du dich zum Beispiel zwischen Petra und Cary entscheiden musst, dann kannst du lösungsorientiert denken und auch sehr reflektiert abwägen, wie welche Wahl dein Leben beeinflusst. Du kannst das Problem auch lösen, indem du dich für eine oder keine entscheidest, ohne nach hinten gedacht zu haben, also geistig einen Schritt zurück gegangen zu sein und gefragt zu haben, warum du jetzt dieses Problem bekommen hast.

Für mich persönlich unterscheidet sich (unter anderem) an diesem Punkt ein reflektierter Mensch von einem, der philosophiert. Man kann auch andere Unterscheidungen finden, zu gebildeten Menschen zum Beispiel, oder zu religiösen.

Gruß
Brynjar
In der Philosophie...
(griechisch φιλοσοφία, lateinisch philosóphia, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) wird versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu deuten und zu verstehen.

Von anderen Wissenschaften unterscheidet sie sich dadurch, dass sie sich nicht auf ein spezielles Gebiet oder eine bestimmte Methodologie begrenzt, sondern durch die Art ihrer Fragestellungen und ihre besondere Herangehensweise an ihre vielfältigen Gegenstandsbereiche charakterisiert ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie

"Liebe zur Weisheit"
Wie befriedigend ist die Weisheit der Philosophen? Die EvolutionsTHEORIE beantwortet nur Fragen nach dem WIE. Fragen nach dem WARUM beantwortet m.E. nur die Bibel wirklich zufriedenstellend. Gott hat den Menschen mit einem freien Willen ausgestattet; es ist jedem selbst überlassen, ob ihn die WIRKLICHE WEISHEIT, die in der Bibel zu finden ist, interessiert und er diese glaubt.

Gott war und ist stets konsequent. Vor allem ist er LIEBE. Der Mensch beurteilt nur nach dem Äußeren, Gott aber sieht in das Herz. Nur so konnte aus dem einstmals eifrigen Verfolger Saulus der glühende Eiferer Paulus werden.

Die Geschichte Jona ist ein anderes Beispiel. Gott sandte Jona nach Ninive, um den Bewohnern ihre Vernichtung zu verkünden. Nachdem sie jedoch bereut und sich geändert hatten, sah Gott von seinem Plan ab.
Begrifflichkeiten
Vlt sollten wir erst mal definieren was jeder/man/ich unter dem Begriff "philosophieren" so verstehen... Selbst unter gebildeten Menschen scheitern so manche Diskussionen schon an den unterschiedlichen Phantasien *zwinker*

.oO(hoffentlich ist mein net bald wieder flott- will mehr mitquasseln)
Der Mensch sucht dort, wo er sich verloren hat...
und ist ein leidenschaftlicher Sammler !

_______________________________________

Die Kaskade gleicht wohl eher einem Trichter.

Das Maß der gefühlten Abwesenheit (von einem Gut) bestimmt im Wesentlichen die Wichtigkeit und erfährt daher die Bewertung.
(durch sich und andere)

Zusätzlich ist im Umkehrschluß Geld = Zeit und damit ebenso absolut relativ in Bezug auf den Montagepunkt.

Der theoretischen Philosophie "mangelt" im Vergleich zu anderen "Wissenschaften"
an der Selbstermächtigung, weil sie sich gerade nicht dazu herabläßt
sich weiterzuentwickeln sondern zu integrieren und eben nicht das Tuch des Vergessens über altes Wissen ausbreitet.

Damit findet eine Absolutheit des Denkens zwar in allen Wissenschaften statt, aber im Handeln unterscheiden sie sich deutlich.

Selbst in die Psychologie definiert ein Sollmaß anhand fester Kritierien (ICD Katalog).

Daher ist die Philosophie der Narr unter den Wissenschaften und ohne den Narren sind König nichts in ihren Reichen.
(Der Mensch als König / Königin des eigenen Lebens ist daher gut beraten ... )

Daher sind die anderen Wissenschaften und Ausübenden wahrnehmbarer...

Der bereits gegangene Lösungsansatz sieht ein Heraustreten aus dem Schatten der theorethischen Philosophie vor, in dem Berater
die Fragenden an die Hand nehmen und durch praktische Übungen
und vorgelebtes Leben ins Licht führen und sie beim Gehen begleiten.

Der Markt für Anbieter von praktischer Lebensphilosophie ist voll von Vielfalt und viele Menschen investieren viel Zeit, Geld und Hingabe
in Kursen, Gesprächsgruppen und Sportarten.

In der Essenz ist Leben jetzt und bedarf keinerlei Gedanken.

Denn am Schluß aller Worte steht die Weisheit des Schweigens.

Reden ist Silber...Schweigen ist Gold.

P.S.
Ich habe viele Worte verloren, ich sammel sie nach und nach ein,
um am Ende des Lebens in die Weisheit des Schweigens einzutreten.

Der Jäger und Sammler geht seinen Weg in Freude.

.
*********cial Mann
96 Beiträge
Wofür hast du im Leben mehr Geld und professionelle Beratung in Anspruch genommen, für deine Ethik oder für deine Altersversorgung?

Von einer fundierten Ethik kann ich leider im Alter nicht abbeissen, insofern ist die Frage wohl eher ein kleiner rhetorischer Winkelzug - quasi die provokante Auftaktthese.

Ganz einfach, weil dumm daherreden in aller Regel weniger tragisch endet als dumm daherschneiden.
und Antwort:
wäre es zu mindest zu diskutieren inwieweit "chirurgische Eingriffe" auf Urteilen basieren, die gar nichts mit medizinischer Indikation zu tun haben

Beides ist IMHO richtig. Man kommt ja tatsächlich mittlerweile dahinter, dass ganze OPs mitsamt schneiden und bohren und allem drum-und-dran öfter als man denkt nur Plazeboeffekte bewirken und so gesehen viele anerkannte OP-Praktiken im Grunde auch bloß moderner Pferdemist auf Eiterherden sind. Insofern sind Philosophen und Chirurgen (und wohl alle anderen auch) letzlich doch mehr Suchende als Wissende.

Ein Unterschied besteht dennoch darin, dass man bei den Chirurgen (hoffentlich) versucht messbare Verbesserungen zu erzielen und dass grober Unsinn i.d.R. recht fix erkannt wird. Wenn ein Chirurg behauptet, das Abschneiden eines Beins würde der Migränelinderung zuträglich sein, wird man relativ schnell rausfinden ob was dran ist oder nicht - egal wie schlau er das in der Theorie begründet.

Beim Philosophischem ist das nicht unbedingt so, da man sich ja (nach meiner bescheidenen Kenntnis) zumeist in Gedankengebäuden bewegt, welche man ja beliebig aufblasen und abstrahieren kann ohne dabei permanente Realitätschecks durchführen zu müssen (oder können), wie in den Naturwissenschaften. Sowas geht zwangsläufig schief. Wenn wir alles von vorn bis hinten richtig durchdenken könnten, hätten die ersten Waschmaschienen anno ich-weiss-es-nicht auch schon einen Spargang gehabt, Autos wären immerschon mit Piezoeinspritzpumpen zum
Spritsparen dahergekommen, vertreter diverser Religionen wären aufmerksamer gegenüber einigen gröberen logischen und ethischen Problemen sowie der Diskrepanz zwischen Sein und Schein - und überhaupt wäre alles ganz wunderbar, weil fehlerfrei bis zum Ende durchdacht.

Blöderweise ist Fortschritt eine Konsequenz des Scheiterns an der nicht durch theroretisieren zu beeindruckenden Realität. Da es Fortschritt aber offenbar gibt, ist das empirischer Beweis für die Unzulänglikchkeit unseres Denkens. Bei Naturwissenschaftlichem werde ich einfach gelegentlich gezwungen umzudenken oder bislang akzeptiertes infrage zu stellen. Bei der Philosophie kann ich mich dem durch Veränderungen im Gedankengebäude entzhiehen, völlig egal ob das noch irgendenen Sinn (ausserhalb dieses Gebäudes) ergibt.

Und wenn ich mir anschaue, wie viel Unsinn in der Naturwissenschaft gedacht wird/wurde und wie viel Dogmen das Denken dort bestimmen und bestimmten - dann will ich gar nicht wissen, was so alles philosphiert wird ...

Lustig übrigens, wenn Philosophen versuchen (natur-)wissenschaftlich zu werden: "Eleganter Unsinn. Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaften mißbrauchen", ISBN-13: 978-3406452741.
Was lernt mensch im Philostudium?
Ich fang mal an, die Frage zu beantworten: Erstmal natürlich, welche Philosophen es so gibt und was die so gesagt haben. Und wie sie es gemeint haben.

Dann viel Sprachlogik, mich haben sie mit Lorenzens " Vorschule des logischen Sprechens" gequält.

Der Sinn des Studiums soll sein, Denken zu lernen und mit dieser Fähigkeit auch andere Probleme lösen zu können.

Die Philosophie wird auch die " Mutter aller Wissenschaften" genannt.

Kann jemand weitermachen?
****ala Frau
1.339 Beiträge
1) Weder dein Blick auf die Medizin, noch auf die Philosophie, gibt meinen Wissensstand wieder.
Weder ist Medizin einfaches Problemlösen, noch hat die Philosophie keine Lösungen parat. Die Medizin hat für manche Probleme einfache Lösungen, für andere gar keine und oftmals gibt es verschiedene Herangehensweisen sogar innerhalb der Schulmedizin. Ich kenne einige Leute, mich eingeschlossen, die es leichter hätten, wenn die Chirurgie eine einfache Problemlösungsdisziplin wären.

Genauso kann die Philosophie manche Probleme recht einfach auflösen und hat an anderen ziemlich zu knabbern.

An der Aussage das ein Philosoph "nur verschiedene Herangehensweisen darstellen kann" würde ich zwei Fragen anschließen: Was bewegt dich dazu das mit einem "nur" zu formulieren? Und bist du dir da sicher, dass sich Philosophie darin erschöpft?


Natürlich gibt es in der Medizin für viele Dinge noch keine Lösung und oft sind auch diverse Behandlungsmethoden, oder Operationen umstritten. Was das angeht gebe ich dir Recht, behauptete aber auch nicht das Gegenteil. Andererseits: Wenn jemand nun wie von mir geschrieben einen Hirntumor, oder eine Blinddarmentzündung hat, gibt es meist (zumindest nach heutigem Wissensstand) nicht mehr als ein, maximal zwei Möglichkeit.

Auch schrieb ich, dass Chirurgie in meinen Augen fast schon einem Handwerk entspricht, wobei die Philosophie ganz klar den Geisteswissenschaften zuzuordnen ist. Daher auch das "nur". Vielleicht wirklich blöd formuliert, wollte ich dies damit zum Ausdruck bringen. Du fragtest ja, wie es dazu kommt, dass Menschen (frei interpretiert) keinen Philosophen engagieren. Und mein Erklärungsversuch bezog sich darauf, dass es nichts konkret Greifbares ist und auch kein Geld einbringt. In der heutigen Gesellschaft ist dies jedoch (leider) der springende Punkt. Vielleicht müsste erst eine Sensibilisierung für dieses Thema geschaffen werden, damit die Leute bereit wären, dafür oder darin zu investieren.


2) Die Aussage "etwas ist unbezahlbar, daher sollte man es als Ehrensache kostenlos anbieten" (frei zitiert) würde ich gern hinterfragen. Wie kommst du darauf, dass gerade etwas, was du so essentiell findest von anderen frei Haus haben willst? Die Meinung ist ja durchaus mehrheitsfähig, wenn man sich etwa die Finanzierung der Geisteswissenschaften an deutschen Universitäten ansieht. Da könnte man sagen: Die stimmen dir zu. Die technologische Entwicklung wird finanziert, die ethischen Überlegungen wie, wo und ob man die Neuerungen einsetzen sollte, die sollen bitte kostenlos erbracht werden. Aber ist das auch ein guter Weg?


Hier hast du mich hier falsch verstanden. Ich sagte nicht, dass ich soetwas "frei Haus" haben möchte. Nur, dass ich im Falle eines Problems den Rat meiner engsten Vertrauten suche, denen ich nunmal in Bezug auf Moral etc. vertraue. Menschen würden meiner Meinung nach bei einem privaten Problem eher zu einem Psychologen gehen und diesen um Rat fragen, als zu einem Philosophen. Vielleicht liegt es daran, dass viele Menschen unter dem Begriff Philosophie "nur" Fragen wie: "Sein, oder nicht sein.....", "Was ist der Sinn des Lebens?", oder Sätze wie: "Ich denke, also bin ich" im Kopf haben, was, wenn man es darauf bezogen sieht, einigen vielleicht einfach zu unpersönlich ist. Ich bin mir nichtmal sicher, ob jeder überhaupt weiß, was Philosophie eigentlich genau ist. Daher auch die oben angesprochene Sensibilisierung/ Aufklärung.

Außerdem gibt es durchaus beispielsweise die deutsche Ethikkomission, die eben teilweise diese beratende Funktion hat und dafür entgeltlich entlohnt wird. Mein Beitrag enthielt keine Wertung, oder Degradierung der Philosophie. Nur der Versuch zu beantworten warum es so ist, wie es ist.

Zudem sollte man hier m.E.n. sehr stark den privaten vom unternehmerischen Rahmen trennen.

Ob es ein guter Weg ist? Jein.

Natürlich verstehe ich den Punkt dafür entlohnt werden zu wollen, und das auch zurecht. Nur wie ich schon vorher schrieb leben wir in einer profitorientierten Gesellschaft und da möchte kaum ein Unternehmer hören, dass er eine geldbringende Idee wegen moralischen Grundsätzen nicht durchführen soll. Selbstverständlich finde ich das nicht gut, aber so ist es nunmal. Andererseits vielleicht zur Erklärung: Ich bin selbst keine studierte Philosophin, habe aber lange mit dem Gedanken gespielt. Dabei war mir jedoch völlig klar, dass dies für mich ein rein persönlich weiterbringendes Studium sein würde. Den Anspruch damit dann später Geld zu verdienen hatte ich nicht. Dafür bin ich zu sehr Realistin *g*
Ich bin immernoch ein wenig unzufrieden mit der Antwort des TE,weil (wie von ihm erhofft) das gegenseitige Befruchten durch das teilweise Annehmen konkurrierender Standpunkte voraussetzt ,daß die Standpunkte auch geäußert werden.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Beim Philosophischem ist das nicht unbedingt so, da man sich ja (nach meiner bescheidenen Kenntnis) zumeist in Gedankengebäuden bewegt, welche man ja beliebig aufblasen und abstrahieren kann ohne dabei permanente Realitätschecks durchführen zu müssen (oder können), wie in den Naturwissenschaften.

Diese Sichtweise, die sehr weit verbreitet ist, beinhaltet IMHO ein ganz grundlegendes Mißverständnis dessen, was die (akademische) Philosophie ausmacht. Zumindest die Logik hat intern doch eher höhere Ansprüche an die Fehlertoleranz des Schlußfolgerns als die Firmen Intel oder AMD; weswegen ja Computer immer noch einen Lüfter zum sich-Aufblasen benötigen.

die deutsche Ethikkomission

Die ja genau genommen eine Moralkommission ist.

Philosophen sind hinterhältig: Sie belassen den Rest der Welt in ihren Irrtümern und nutzen die im Studium gewonnenen Vorteile der Präzision der Analyse des Sprachgebrauchs recht heimtückisch und unmerklich zu ihrem eigenen Vorteil. Dies Fachgebiet nennt sich Rhetorik und zur Abschreckung werden Novizen mit Hexametern gequält.

Dann schon lieber Stockschläge in einem Zen-Kloster.
*********cial Mann
96 Beiträge
Zumindest die Logik hat intern doch eher höhere Ansprüche an die Fehlertoleranz des Schlußfolgerns als die Firmen Intel oder AMD
Du meinst die Logik in der sich Philosophen bedienen oder allgemein "die Logik"? (Es wären zwei verschiedene Antworten, daher nehme ich mal ersteres an).

Intel und AMD bauen Eletronik zur Abarbeitung bool'scher Algebra. Da gibt's keine Fehlertoleranz. 0001 + 0001 ist nicht vermutlich 0010 und wenn was anderes rauskommt, wird das keiner tolerieren. Hat aber auch nichts mit Philosophie zu tun.

Hinsichtlich geistigen Gebäuden und Deduktion
Es war lange absolut logisch, dass man über den Rand der Erde fällt, wenn man zu weit schippert. Alle haben es GEWUSST und formell gesehen war der Schluss sogar korrekt - auf Basis einer falschen Annahme halt (die freilich ebenfalls als wahr gehandelt wurde).
Irgendwann hat deer Realitätscheck aber zugeschlagen.

Bei der Frage nach dem Sinn des Lebens und der Erklärung wozu wir da sind, wissen wir ja noch nicht mal ob die Fragestellung sinnvoll ist. Da willst Du sinnvolle Ergebnisse nach endlosen Gedenkenmodellierungsketten ohne Möglichkeit der Prüfung erwarten (mal von denen abgesehen, die nicht unbedingt wahr, aber dem Seelenheil zuträglich sind)?

Kommt mir vor wie der Frosch im Terarrium, der sich die Welt erklärt - das aber mit fundierten Methoden.
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