Intelligenz und Gesellschaft im engen Tanz
Hallo miteinander,als Neuling hier kenne ich natürlich nicht die Diskussionen, die ihr hier schon zum Thema geführt habt, vergebt mir also eine etwaige Wiederholung.
Ich würde euch gern mit in eine kurze Geschichte nehmen, die darstellt, was Sozialpsychologen gerade mit unserem guten alten Intelligenzbegriff (*hust*) anstellen.
Die folgende Geschichte handelt von den Minuten vor einem Mathematik-Einstufungs-Test, der Zugangsberechtigung zu einem technischen bzw. naturwissenschaftlichen Studium. Lest die Zeilen bitte in Hinblick auf Geschehnisse von denen ihr meint, dass sie das Ergebnis des Tests beeinflussen könnten.
"Als ich den Hörsaal betrat, war ich überraschender Weise nicht mehr nervös. Obwohl ich recht früh erschienen war, hatten sich schon eine erhebliche Anzahl Studierender eingefunden. Die meisten standen in kleinen Gruppen herum und unterhielten sich auf jene teils gedämpfte, teils überdrehte Art, wie man es eben vor Prüfungen so macht. Auffallend war vor allem die größte Gruppe, in der sich die wenigen Frauen im Hörsaal austauschten.
Mir hatte es noch nie gefallen mich vor einer Prüfung im Rudel unruhig zu machen. Daher hatte ich mir für den Notfall die Tageszeitung eingesteckt. Zielstrebig suchte ich mir einen Platz am Rand der Stuhlreihen und besetzte mit meiner Umhängetasche gleich noch den Nebenplatz. Auf den Pulten lagen noch vereinzelt Flyer herum, die Uni-untypisch professionell aussahen. Tatsächlich war es die örtliche Messe, die für die nächste PKW- und Nutzfahrzeugsausstellung warb. Eine Hostess bemühte sich einerseits hübsch zu wirken und dennoch nicht völlig vom neuesten Hybrid-Was-weiß-ich-Wagen abzulenken.
Mit einem Kopfschütteln setzte ich mich hin, angelte mit einem geübten Griff die Zeitung aus meiner Tasche und verschanzte mich hinter ihr vor etwaigen Bekannten. Das Nobelpreiskomitee hatte am Vortag die diesjährigen Chemie- und Physiknobelpreise bekannt gegeben und so konnte ich die Wartezeit mit Artikeln darüber überbrücken. Von der Forschung war leider nur oberflächlich die Rede, aber danach kannte ich die Biografie jeder der fünf Herren umso besser.
Enttäuscht ließ ich die Zeitung sinken und sah, wie Bewegung in die Angelegenheit hier kam. Die beiden verantwortlichen Professoren und ihre, sie emsig umschwärmenden, Assistenten hatten den Hörsaal betreten. Jetzt ging alles so schnell, dass meine Aufregung gar keine Zeit hatte wieder aufzuflammen.
Die Aufgabenblätter wurden ausgeteilt und wir wurden angewiesen das Deckblatt sorgfältig auszufüllen: Name, Adresse, Ausweisnummer, Geschlecht und Unterschrift, für alles gab es das passende Kästchen.
Während sein Kollege den Raum verließ, erinnerte uns der erste "wachhabende Professor" noch daran, dass jedes Blatt wiederum eigens unterschrieben werden musste. Dann sah er prüfend auf die Uhr und mit einem schlichten "Anfangen" begannen die drei Stunden, die darüber entscheiden würden, wie mein Leben in den nächsten Jahren aussehen würde."
Wie gesagt, es geht darum ob hier etwas passiert, was die abzurufende Leistung der anstehenden Prüfung verändern könnte. Leider hat mich das Erfinden und Niederschreiben der Geschichte jetzt doch einiges an Zeit gekostet, so dass ich zur Formulierung der Lösung erst heute abend oder morgen komme.
Aber eure Meinung könnt ihr natürlich vorher schon loswerden.
Brynjar