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Bewußtsein - Wandel?

Bewußtsein - Wandel?
Gestern bekam ich von dem Hirnforscher Gerald Hüther folgende mail:

Gerade komme ich zurück von einer Veranstaltung in Hamburg. "Neurobiologie meets Nächstenliebe", in der Kulturkirche Altona. Ich habe wieder einmal versucht zu erklären, weshalb das Zeitalter der Einzelkämpfer, der Konkurrenz und des voneinander Abgrenzen vorbei ist, wie gut es für die Vernetzungen im Hirn wäre, wenn wir miteinander besser verbunden wären. Wenn wir aufhören könnten, aneinander zu leiden und uns als Opfer der Verhältnisse zu erleben, die wir doch nicht selbst erst geschaffen haben. Wenn wir stattdessen versuchten, einander wieder näher zu kommen und uns für uns alle günstigere Beziehungskultur, eine einander unterstützende Art des Umgangs miteinander entwickeln.

Ich sehe in der letzten Zeit den Anfang eines Bewußtseinswandel. In den USA wird zum ersten mal seit wieviel Jahren die Frage diskutiert: Was ist gerecht?
Aber auch in Deutschland nehme ich einen Wandel des Verhaltens der Menschen wahr.
Die Menschen werden wieder freundlicher zueinander.
Mobbing ist nicht mehr so angesagt.
Der Egoismus der 80er ist lange vorbei und auch die Rechthaberei der 70er ist vorbei.

Wie seht Ihr das und wie seht Ihr die zukünftige Entwicklung?
ich
bin mir nicht sicher ob man hier bereits von einem Wandel sprechen kann. Hält Du es für möglich das Du - für das Thema sensibilisiert - Deinen Betrachtungswinkel geändert hast?
Ich hoffe es sehr sehr sehr, daß die wertschätzung der Mitmenschen nicht nur ne hohle Phrase bleibt, sondern lebendig umgesetzt wird.

Die Idee lebt ja schon lange, nur fällt es offenbar gerade im Berufsleben noch schwer sich von seltsamem Autoritätsgebaren zu lösen.

Es ist nicht schwer - jeder kann sofort damit anfangen *g*
Klar bin ich für das Thema sensibilisiert und beobachte daher anders! *g*
beobachten und handeln sind aber schon nochmal ein qualitativer Unterschied.

nur vom zusehen ändert sich nix.
@performer
okay. Geht mir ja nicht anders. Aber - nur so als Zwischenfrage - ist es nicht weiterhin möglich das die Menschen in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität näher zueinander rücken? Ich befürchte das dies eher ein Trend und weniger ein Wandel ist. Sobald es der Masse wieder besser geht ......
das ist der grund
dafür, warum ich mich bemühe, über solche themen nicht soviel nachzugrübeln, sondern einfach zu handeln.
wer etwas an der welt oder der gesellschaft ändern möchte, sollte bei sich selbst anfangen... auch wenn ich mit "kirchlichen" werten ansich nicht soviel anfangen kann, gehört nächstenliebe für mich immer dazu, wenn ich mit menschen zu tun habe.
@Nuckel
yep, sehe ich ähnlich. Wobei das Wort Nächstenliebe mir zu schwülstig ist. Ich kann niemanden lieben den ich nicht kenne, und muß niemanden lieben um ihm wohlgesonnen gegenüber zu treten
auch wieder wahr
allerdings definiere ich den begriff vielleicht auch etwas anders als du.
was ich tu, das tu ich mit liebe... was nicht unbedingt heißt, dass ich die menschen liebe, für die ich es tu...

mit liebe gekocht schmeckt ja auch besser als dosenfraß *zwinker*
und
das schreibst Du einem Koch *lol*
Aber das war jetzt OT
mit liebe gekocht schmeckt ja auch besser als dosenfraß

das würden meine Kinder jetzt glaub ich nicht unterschreiben... *zwinker*
Wishful thinking...

Ein paar Stunden auf der Autobahn verbracht,
und alle Ideale verfallen, egal ob ich 260 oder 120 fahre,
oder nur aus meiner Ausfahrt ausparke...
nie nehmen andere Rücksicht und lassen mich vor,
daher muß ich immer ganz defensiv mit der Lichthupe arbeiten
und zur Not auch mal auf dem Seitenstreifen überholen.

AHle machen Fehler, ich nicht.

Mal mit ohne Ernst...

dieses Wandelgeschwafel kann ich nicht mehr hören,
dazu habe ich so einige Menschen erlebt, die von ihrer
ach so heiligen Wandlung berichten, Seminare noch und nöcher
besuchen und ganz - ohm - daherkommen.

In dem Moment, wo sie in der Ecke stehen, werden sie
zu egoistischen Angstbeißern...und sei es um ihre
Brieftasche zu verteidigen.

Ich höre oft...die Worte...messe aber an den Taten.

Daher sind mir Menschen lieber, die zu sich stehen,
als nur geklautes Wording benutzen und sich vielleicht
wünschen sich so zu verhalten....
KRIEGER8
zu egoistischen Angstbeißern...und sei es um ihre
Brieftasche zu verteidigen.

In Streßsituationen fallen Menschen oft ins Reptiliengehirn. Das Reptiliengehirn kann nicht denken, sondern lößt nur den Impuls Angriff oder Flucht aus.

Aber das ist nicht das Thema
@Krieger
Du hast ja leider recht - jedenfalls in Teilen.
Aber ich habe für mich festgestellt das wenn ich rücksichtsvoll mit meinen Mitmenschen umgehe, das es mir selbst besser geht dabei.
Aber das ist nicht das Thema

...stimmt...nach dem chirurgieschen Eingriff erscheint
die Welt komplexer...



Doch...gerade d a s s ist das Thema,
erst wenn die Menschen anfangen sich ihrer Urspünge b e w u s s t
zu werden und sich nicht mehr erhaben über Tiere und Pflanzen
ansehen und dieses Wissen allumfänglich integrieren (und nicht im Verstand sezieren),
besteht die Option auf Wandel....um nicht zu sagen...d a s
ist der Wandel....

Wenn sie sich bewußt werden, dass sie Tieren sind !!!!!

Erkenne DICH selbst...steht mit bestem Grund über jeder...

P.S. und wie mein Reptilienbauch&hirngefühl "denken" kann...
es ist meinem Verstand um Meilen voraus...
es ist aber komplexer und nicht mit wenigen Worten greifbar,
wer die Sprache aber versteht...der öffnet die Tore zu anderen Welten...
Einen erkenntnisbasierten(!) Wandel in der Gesellschaft kann ich nicht erkennen.

Falls es bestimmte Strömungen gibt,haben die vermutlich mehr mit Generationensprüngen zu tun:
Punks ziehen Spießer groß,die gebären Hippies,welchen dann Nazis hochpeppeln usw.(überspitzt)

Vielleicht hat das was mit dem Drang zur Opposition der Jugend an sich und dem zeitgeistigen Angebot an konkurrierenden Jugendkulturen zu tun,unter denen grade ausgewählt werden kann.

Wenn die jeweilige Generation dann irgendwann erwachsen und gemäßigt ist,trägt sie ihren bescheidenen
Anteil am Bild der Gesellschaft.

Der größere Teil dieses Bildes ist aber vermutlich fremdbestimmt(Kriege,Wirtschaftskrisen,kulturelle Strömungen,aktuell das Netz und die Globalisierung).
Zumindest in dem Teil der Sozialwissenschaften, den ich überblicke, setzt sich nach einem Jahrhundert des singulären, autonomen Ichs mehr und mehr der Gedanke der Verbundenheit durch.

Gleichzeitig gewinnt eine Strömung an Bedeutung, die weg von starren Strukturen und hin zur Plastizität denkt. Das gilt in der Hirnforschung (Veränderbarkeit des Hirns), Sozialpsychologie, Biologie, Philosophie und auch in der Politikwissenschaft und Ökonomie.

Auf wissenschaftlicher Ebene kann ich mir schon vorstellen, dass wir Natur und Gesellschaft in Zukunft mehr und mehr als etwas verstehen, was nicht durch analytische Begriffe verstanden werden sollte, sondern durch Synthesen.

Das könnte dann der Abschluss der Bewegung sein, die mit der kopernikanischen Wende begann und den Menschen und seine instrumentelle Vernunft nach und nach, mehr und mehr ins Zentrum von allem stellte.
Der Höhepunkt wäre dann die Moderne gewesen, die mit Weltformeln hantieren wollte und das Ich so sehr ins Zentrum setzte, dass die Anderen die Hölle wurden, die der eigenen Lebensplanung frecherweise im Weg waren.

Nur ist das alles noch Wissenschaftskauderwelsch und es wird wohl noch etwas dauern, bis es in die sehr individualistische Lebenswelt durchgesickert ist. *zwinker*
Nur ist das alles noch Wissenschaftskauderwelsch und es wird wohl noch etwas dauern, bis es in die sehr individualistische Lebenswelt durchgesickert ist.

Ich glaube,daß die Fragestellung an sich immer nur in mehr oder weniger elitären Zirkeln behandelt wird,mit vermutlich wechselnden Ergebnissen.

Der Pöbel,wie liberale Politiker die Mehrheit der Eingeborenen nennen, begnügt sich normalerweise eh mit der schlichten These,daß früher alles besser war und die Menschen immer egoistischer werden,selbst wenn das noch so realitätsfern wär.

"damals hat der Zehner noch'n Fünfer gekostet"
Ich sehe das etwas anders:

Wenn ich zum Beispiel die "Standardmoral" so ansehe, ist da soviel Kant drin, dass der gute mit den Ohren schlackern würde, wäre er noch am Leben.
Ideen verschiedenster Art (kategorischer Imperativ, unsichtbare Hand, Männer sind so, Frauen aber so, Demokratie etc) aus den "elitären Zirkeln" setzten sich erstaunlich oft in den Köpfen der Menschen fest, auch wenn sie den Ursprung nicht kennen oder sogar ablehnen.

Von daher ist es immer interessant, was sich auf wissenschaftlicher Seite durchsetzt und zu beobachten, ob es sich in den Mainstream verbreitet.
Ein Beispiel:
Lange Zeit war in Diskussionen über Männer und Frauen der Verweis auf die Biologie sehr dominant. Mittlerweile steht die Biologie und die Soziologie in Laiendiskussionen oft nebeneinander. Mit einfachen Argumenten wie "Männer sind von Natur aus x" kommst du meist nicht mehr unwidersprochen durch.

Brynjar
Lange Zeit war in Diskussionen über Männer und Frauen der Verweis auf die Biologie sehr dominant. Mittlerweile steht die Biologie und die Soziologie in Laiendiskussionen oft nebeneinander. Mit einfachen Argumenten wie "Männer sind von Natur aus x" kommst du meist nicht mehr unwidersprochen durch.

Ich bin nicht sicher,ob das ein gutes Beispiel ist.Daß sich wissenschaftliche Erkenntnisse oder auch nur Thesen in einem breiter werdenden Allgemeinwissen der Bevölkerung niederschlagen und dort die Argumentation verändern ,bedeutet nicht notwendigerweise einen Wandel in moralischen Grundsätzen.

Dafür muß die gleiche Entwicklung schon in sehr speziellen Bereichen vonstatten gehen.

Wir hatten hier vor einer Weile mal Debatten über das Wiedererstarken des Konservativismus in Teilen jüngerer Generationen.
Der Neoliberalismus der jüngeren Vergangenheit würde chronologisch auch nicht in diese "gefühlten" Entwicklungen passen.
Wenn man nur den Zeitraum von den späten 80ern bis jetzt betrachhtet mag das noch stimmen.

Sieht man sich das mal von den frühen 70ern aus an und betrachtet den Idealismus ,mit dem die gemäßigte Linke zumindest Teile der Gesellschaft reformiert hatte und vergleicht das mit der Stagnation,die wir politisch/gesellschaftlich/kulturell seit der Phase des großen Sozialabbaus unter Schröder sehen,kann ich zumindest im Moment überhaupt keine Bewegung der Gesellschaft in irgendeine Richtung erkennen.
Ich sehe keine klar identifizierbare Jugendkultur,die sich neu formiert hätte,keine neue Musik,die als Triebfeder dazu hätte dienen können,keinen politischen Wandel,keine Visionen,nichts.

Von seismischem Kribbeln wegen einiger Wahlerfolge der Piraten mal abgesehen empfinde ich das grade als Phase der Lähmung.
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Na, ob das nicht der erste Anflug von "früher war alles besser" ist? *zwinker*

Gerade die Nachhaltigkeit vieler Entwicklungen aus den 70ern ist ja gerade ein Problem oder? Der eher mystische Charakter ging schon in den 80ern verloren und wich einer sehr nüchternen Phase. Die sogenannte sexuelle Befreiung hat schon Foucault zerpflückt als den Austausch eines verklemmten mit einem zwanghaft enthemmten Imperativ. ("Sei keusch!" wird zu "Sei promisk!") Die Friedenspolitik war ziemlich wirkungslos, Frieden wurde auf einem anderen Feld gewonnen.

Natürlich fühlte sich das alles nach mehr an, meiner Meinung nach aber vor allem, weil die Fallhöhe größer war und weil es identifizierbare Gegner gab.

Die meiner Meinung nach großen Konfliktherde unserer Zeit "Kapitalismus" und "Umweltzerstörung" sind Probleme mit sovielen Orten, dass sie schon wieder keinen haben. Bankenviertel zu besetzen ist deshalb ein Versuch einen Ort zu kreieren, wo keiner ist, um dann dort zu protestieren.

Der Neoliberalismus passt meiner Meinung nach sehr gut. Denn er ist doch das Ergebnis wissenschaftlicher Expertise aus den 80ern und 90er Jahren. Das Ende des Ost-West-Konflikts war doch die Zeit in welcher der Kapitalismus triumphierte, das Ende der Geschichte ausgerufen wurde und das Ziel klar schien: Wohlstand für alle, hurra!
Dazu kam das Internet, alles schien schneller, besser, neuer zu werden.

Das passt doch wunderbar. Darein mischten sich die ersten Zweifel, die jetzt in der Wissenschaft lauter werden und demnächst dann vielleicht durchschlagen auf die Gesellschaft.

Das ist meine große Hoffnung für diese Welt. Wenn wir aus der Menschheit Weltkriege und weltzerstörenden Kapitalismus herausmodelieren können, wieso nicht auch eine menschenfreundliche und umweltachtende Gesellschaft? *g*
Das ist meine große Hoffnung für diese Welt. Wenn wir aus der Menschheit Weltkriege und weltzerstörenden Kapitalismus herausmodelieren können, wieso nicht auch eine menschenfreundliche und umweltachtende Gesellschaft?

Die Hoffnung teilen wir,den Glauben an eine Entwicklung in diese Richtung eher nicht.
Derzeit bewegen wir uns doch eher wieder in Richtung Feudalherrschaft.

Da kann man die Entwicklung des vielbeachteten Verhältnisses der Einkünfte Angestellter/Vorstandsschef heranziehen,die Pivatisierung der Bankenverluste,Die Aktuellen Versuche den Bundestag weiter zu entrechten,weltweite Rüstungsetats,finanziert über deutlich mehr als "den Zehnten",welcher den jeweiligen Bevölkerungen mir Hilfe wirrer Haushaltsargumentationen abgepreßt wird.........

Wo ist da jetzt die Bewegung in oben beschriebener Richtung?

Na, ob das nicht der erste Anflug von "früher war alles besser" ist?


Ist es tatsächlich,wenn wir "alles" gegen "einiges" tauschen:
Ich beneide die aktuelle Jugend nicht grade darum,nichts finden zu können mit dem man noch wirkungsvoll euphorisch opponieren könnte.Was ist das Charakteristikum ihrer Gegenwart,das sie später mal nostalgisch werden lassen sollte?
Mich hat neulich ein Artikel im Spiegel nachdenklich gemacht. Die Generation der Jüngeren - auch die meiner Kinder - ist die Generation, die vollständig mit dem Internet aufwächst. Die totale Kommunikation, die allzeit abrufbare gefälltmir-Aufmerksamkeit führt zu einem erstaunlich reflektierten Umgang mit dem Bewusstsein....finde ich. Da gibt es das Kollektiv, das inzwischen die ganze Welt umspannt und neue Normen im 24 Stundentakt verbreitet, und auf der anderen Seite entwickelt sich dadurch ein notwendigerweise abgeschottetes einzelnes Bewusstsein. Die, die mit dem Internet aufgewachsen sind, seien in der Mehrzahl vorsichtig geworden mit öffentlichen Streitereien, mit öffentlich zugänglichen Profilen oder öffentlich zur Schau gestellten echten Befindlichkeiten.
Es gibt also so etwas wie ein oberflächliches, extrem flexibles Massenbewusstsein, das sich im Pinnwandstil zwitschernd entwickelt und ein vorsichtiges, gut geschütztes Einzelbewusstsein, dass immer noch nach Werten wie Vertrauen und Nächstenliebe fragt.....und ich glaube, genau darin liegt das Neue der jungen Gneration. Sie lernen nicht nur mit dem Bewusstseinszwiespalt umzugehen, sie werden auch kreative Möglichkeiten daraus schöpfen, sich selbst später nostalgisch in der Erinnerung zu behalten.
Es gibt also so etwas wie ein oberflächliches, extrem flexibles Massenbewusstsein, das sich im Pinnwandstil zwitschernd entwickelt und ein vorsichtiges, gut geschütztes Einzelbewusstsein, dass immer noch nach Werten wie Vertrauen und Nächstenliebe fragt

Ich halte für möglich,daß man für diese Entwicklung nicht unbedingt damit aufgewachsen sein muß.
"Generation Facebook/Wikipedia" sind wir doch alle irgendwie(außer mir *zwinker* ) und die beschriebenen Entwicklungen würde ich in Teilen inzwischen auch meiner Generation atestieren.
**********ecter Mann
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so ganz sehe ich jetzt nicht was daran negativ sein soll.
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