@prinzenrolle
Nun, da Mütter "dünnes Eis" sind und Du mit Deinem Nickname offenbar eine Parallele zu Deinem muttergeprägten Frauenbild ziehst, werde ich mich auf selbiges nicht begeben. Was kann man schon für seine Mutter...
Diskussion überflüssig.
Vielmehr bzw. Viel weniger möchte ich auf weitere Theorien setzen.
Ganz praktisch zum Thema Rollenverhalten und Emanzipation - wenn es an Theorien fehlt - ein Dilemma und die Frage nach dem konkreten Verhalten zum Thema Emanzipation.
"Tür aufhalten".
Situation: Ich bin bei einem Geschäftsessen und "wir" stehen als Gruppe vor einem Restaurant.
Es gibt zwei "Klassiker"
1. --> Wer hält wem die Türe auf.
2. --> Wer hilft wem aus/in den Mantel.
Männer würden sich untereinander die Türe aufhalten.
Aber kaum einer akzeptiert, wenn ihm der andere in den Mantel hilft.
Bei Frauen:
Es gibt diejenigen, die sich gerne die Türe aufhalten lassen und die sich bedanken, wenn man ihnen in den/aus dem Mantel hilft.
Es gibt diejenigen, die werden unsicher, wenn ein anderer ihren Mantel in die Hand nimmt und werden "hektisch".
Und es gibt Frauen, die lassen einem Mann gar nicht die Chance, ihr die Tür aufzuhalten, weil sie auf die Tür zustürmen wie andere aufs frisch eröffnete Buffet...
Für Männer:
Nichts ist leichter und gleichzeitig entlarvender für das Rollenspiel als diese vermeintlich banale Situation "vor dem Restaurant".
Nun zum Rollenspiel (eine provokante Situation)
Mann ist mit Frau (in einer Gruppe, gerne auch mehrere von beiden Geschlechtern) vor dem Restaurant.
Wissend, dass es sich um eine Frau handelt, die das Wort "Emanzipation" gerne "für sich" verwendet.
Hält Mann ihr die Türe auf/Hilft Mann ihr in den Mantel?
Es gibt die Vertreter, die meinen, sie seien ein Gentleman, wenn sie das tun. Bon.
Es gibt Vertreter, die meinen, sie seien ein Gentleman, wenn sie das gerade nicht tun. Bon?
Nun wieder zum Angelclub:
Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.
Wenn ich - komme was da wolle - jeder Frau in den Mantel helfe und die Tür aufhalte, weil ich meine, "ein Gentleman tue das so" - bin ich dann der ködernde Angler, der nicht merkt, dass der Köder nur ihm schmeckt? Ist das dann noch "gentleman-like"?
Wenn sich eine Frau freut, wenn Mann ihr die Türe aufhält - ist sie dann noch emanzipiert?
Oder umgekehrt: Endet Emanzipation für sie dann, wenn der Durst kommt, aber der Kasten Evian im Kofferraum steht und man sich auf ihren Wunsch die Maisonette-Wohnung ausgesucht hat?
Und jetzt sind wir genau da, wo aus meiner Sicht Emanzipation beginnt - nämlich bei der erwartbaren Empathie und dem unerwarteten Rollentausch - denn dafür gibt es keine technokratischen Regeln.
Das nennt sich in der Spieltheorie "wiederholtes Spiel" und lebt von Reziprozität.
--> und ganz subjektiv: Hier fallen Sich Mann und Frau - wenn es dumm läuft - permanent gegenseitig in den Rücken.
Oder sie werden zum Traumpaar...
... zurück zum Geschäftsleben eine offene Frage: Ist es sexuelle Belästigung, wenn man diese Rollen beim Geschäftsessen spielt?
Diese Frage stellt man sich spätestens, wenn man in den USA allein mit einer Frau Aufzug fährt... (ok, das war die advanced session heute Morgen für Euch
)
Guten Morgen.