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Emanzipation?

Hat die Emanzipation das Rollenverhalten überflüssig gemacht?

Dauerhafte Umfrage
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Aber trifft das nicht auf alle Menschen zu, denen man begegnet?
Nein, wenn ich auf einen Mann treffe, habe ich keine erotischen Gedanken.


Darauf habe ich gewartet.
Du schriebst ja auch
...geht es immer um SEX oder um Nicht SEX...


In deinem o.g. Fall geht es eben um NICHT SEX.

*zwinker*

...denn Protagonisten,Handlung, Worte und Kraft müssen im Zusammenspiel wirken und in sich schlüssig sein.

Schon klar, sind aber bei einem, der vielleicht Anfang 20 ist, grundsätzlich vorhanden, aber noch noch nicht optimal entwickelt ...
@Milkbub
ich musste gerade lachen als ich (Deinem ersten Absatz folgend) eine Parallele von meinem/Deinem Frauenbild und "unseren" Nicknames zog. Sei`s drum.
Aber. Emanzipation lässt sich in keine Kniggeregel pressen. Da sollte man auch unterscheiden zwischen guter Erziehung und Emanzipation.

Mein Rollenverständnis ist sehr simpel - ohne drüber nachzudenken. In einer Partnerschaft (aber auch im täglichen Leben) übernehme ich Dinge welche mir aufgrund meiner Physis leichter fallen wie den meisten Damen. Unabhängig davon ob sie es selbst könnten. Wasserkästen tragen zum Beispiel. In einer gleichberechtigten Beziehung macht jeder das was er am besten kann, ohne stundenlang darüber nachzudenken.
Auch ich kann Babys wickeln (bin ja Großvater *g*), kochen und weinende Töchter bei Beziehungsproblemen trösten. Meine Partnerinnen waren ja auch in der Lage einen Nagel in die Wand zu schlagen und einen Reifen zu wechseln. Aber ich lasse mich gern (still lächelnd) mal um den Finger wickeln wenn die Dame meines Herzens mich mit Dackelblick bittet die "schweren"Tüten nach einer Shoppingtour zu tragen. Das ist ein Geben und Nehmen und belustigt oft. Mir wurde auch schon die Tür aufgehalten - von einer Frau! Also in einer gleichberechtigten Partnerschaft ist vieles möglich.

Auf die Frage an meine Mutter wie sie es schaffte schon 50 Jahre verheiratet zu sein (und es auch zu bleiben) meinte sie nur trocken "... weil wir einer Generation entstammen wo man Dinge reparariert anstatt sie sofort wegzuwerfen" Think about *g*
ich musste gerade lachen als ich (Deinem ersten Absatz folgend) eine Parallele von meinem/Deinem Frauenbild und "unseren" Nicknames zog.

Danke für den bislang komischsten Satz heute.
Wieso ist mir das nicht aufgefallen?
...weil du nicht die Anzahl der Smiley´s in den jeweiligen Profilen
verglichen hast...
Ah,danke für den Hinweis.

(innere Notiz:aufmerksamer werden)
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
In den Mantel helfen, Türen aufmachen - also, es gibt Themen mit denen ich mich häufiger befasst habe, ehrlich.

Aber ich erinnere mich an eine Geste, die ich früher als extrem übergriffig empfunden habe und die mich jedes mal aufs neue wütend gemacht hat:

Ja, ich war Raucherin, damals. Und es ist oft passiert, dass ich mein Feuerzeug nahm, um eine Zigarette anzuzünden. Es gab Männer, die mir mein eigenes Feuerzeug aus der Hand genommen haben, um mir meine Zigarette anzuzünden. Das habe ich immer gehasst.

Mein Rollenverständnis ist sehr simpel - ohne drüber nachzudenken. In einer Partnerschaft (aber auch im täglichen Leben) übernehme ich Dinge welche mir aufgrund meiner Physis leichter fallen wie den meisten Damen.

Das wäre im Prinzip eine ganz gute Grundlage, wenn es nicht so wahnsinnig viele Dinge gäbe, die Frauen körperlich locker bewältigen können. Da steckt das Problem genau im Kern. In einer Gesellschaft voller Arbeitserleichterungen schaffen die meisten Frauen die meisten Dinge locker selber, das enthebt viele Männer von lästigen Handgriffen. Durchaus auch im übertragenen Sinne.

Und jetzt sind wir wieder bei den Rosinen: meine Freundin hat das mal so formuliert - Männer machen 1000-Punkte-Jobs, Frauen machen 1-Punkte-Jobs. Umgedreht gefragt: wie viele Wasserkästen musst du in der Woche hoch schleppen, wie viele Reifen wechseln?

Ich bin ein Fan von guten Manieren, vor allem, weil sie das Miteinander reibungsloser machen. Gleichzeitig ist ihre Anwendung, sofern nicht schematisch, sondern quasi unauffällig, ein Indiz für Respekt. Verbiegen muss sich aber auch niemand. Und ich schätze das bei Männern und Frauen.

Wie alles, was dogmatisch eingefordert wird, gehts oft schief. Übrigens trage ich nicht immer einen Mantel.....
Wirklich starke Frauen brauchen kein Theater und wirken im Stillen. Sind sich ihrer Souveränität durchaus bewußt und quittieren so machen männliche Aktion wissend mit einem Augenzwinkern


Das mag vllt. für die Generation Frau gelten, der unsere Mütter angehören - sprich die Hausfrau, die IHRE Männer im Gruiff hatte.

Aber auf das heutige Leben / Berufsleben bezogen wohl eher unrealistisch - da muss Frau genau wie Mann Tacheles reden, auch mal laut werden, um ihrer Forderung / Ihren Bedürfnissen Nachdruck zu verleihen - und klare Ansagen machen.

Dass das nicht vor der Wohnungstür daheim aussen vor bleibt dürfte wohl auch klar sein - Frau nimmt dieses "ihren Mann stehen" mit hinein - und schon haben einige Mänenr ein Problem damit, dass Frau sagt wie und was sie gerne hätte - und zwar auf dem direkten Weg und nicht leise im Hintergrund lenkend und sich nicht auf faule Kompromisse einlassend.

Wie Prinzenrolle schon schrieb - in einer Partnerschaft - in der beide gleich emanzipiert sind - übernimmt jeder den Part, den er am besten kann.
Beispiel: wenn ich hier bei mir aus dem Fenster schaue, sehe ich eine junge Frau, die das Haus anstreicht - und ihren Mann mit Kind auf dem Arm davor stehen und mit ihr debattieren. Er ist Rechtsanwalt, blitzgescheit, aber handwerklich total unbegabt. Alles was handwerklich im und am Haus gemacht werden muss, das macht sie. Dafür kümmert er sich in dieser Zeit dann halt um den Haushalt, fährt die Kinder zum Sport oder holt sie ab - etc. pp. - "die Rollen" für das Verständnis vieler quasi vertauscht.
Als wir letztens sprachen meinte sie: Was soll ich denn machen - sobald er auch nur einen Hammer in die Hand nimmt, hat entweder er eine Verletzung oder es geht was kaputt - dann mache ich es lieber, ich habs von meinem Vater gelernt.

Ich für meinen Teil habe kein Problem damit, wenn mir ein Mann die Türe aufhält, den Mantel abnimmt oder mir hineinhilft oder mir den Stuhl zurecht rückt - ich habe aber auch kein Problem damit einem Mann, der nach mir das Restaurant betritt, die Türe aufzuhalten - oder dessen Mantel aufzuhängen. Oder mir ein Mann etwas schweres die Treppe hochträgt.

Der Begriff der Emanzipation ist scheinbar weit ausdehnbar - jeder versteht etwas anderes darunter.
Für mich sind Werte und Begriffe wie Selbstständigkeit / Eigenständigkeit - freie Wahl ob ich etwas möchte oder nicht, sei es was die Partnerschaft betrifft oder auch den Umgang mit Freunden und Familie - mich so entscheiden können wie ich es für richtig halte und nicht gezwungen zu sein, mich nach den Befindlichkeiten anderer richten zu müssen - viel wichtiger als der Begriff der Emanzipation, den irgendeiner in den Raum geschmissen hat und dessen inhaltliche Fülle überhaupt nicht fest definiert ist und dehnbar wie Kaugummi ist.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Für mich sind Werte und Begriffe wie Selbstständigkeit / Eigenständigkeit - freie Wahl ob ich etwas möchte oder nicht, sei es was die Partnerschaft betrifft oder auch den Umgang mit Freunden und Familie - mich so entscheiden können wie ich es für richtig halte und nicht gezwungen zu sein, mich nach den Befindlichkeiten anderer richten zu müssen - viel wichtiger als der Begriff der Emanzipation, den irgendeiner in den Raum geschmissen hat und dessen inhaltliche Fülle überhaupt nicht fest definiert ist und dehnbar wie Kaugummi ist.

Das unterschreibe ich sofort. Emanzipation ist einer von jenen Begriffen, der sich perspektivisch verändert. Je, nachdem, wo man gerade steht.

Das ist die Ursache für die "neue Verunsicherung" der Männer. Thema in vielen Publikationen der letzten Monate: die Frauen gehen ihren Weg, viele Männer haben da nur zugeguckt...und stehen jetzt da, weil ihre eigene Entwicklung mit der der Frauen nicht mitgehalten hat. Persönlich glaube ich, dass die immense Zunahme der D/S Freunde genau auf diesem Mist gewachsen ist.

Die Verunsicherung über Rollenbilder ist kein singuläres Phänomen, sie scheint ein allgemeines zu sein. Guckt euch um: auf der Straße seht ihr Jungs und Mädels, die sich optisch kaum noch unterscheiden, dieselben Mützen, die selben Schuhe und dazwischen ist auch vieles auswechselbar.

Junge Frauen machen sich oft so gar keine Gedanken über die eigenständige Gestaltung ihres Lebens, es gibt eine immense Zahl von unerwünschten Schwangerschaften. Und der Wunsch nach Traumprinzen und Haus, Hund, Katze (sorry) Maus ist allgegenwärtig.

Nein, nein, das ist kein Rundumschlag, es ist eine Beobachtung. Es gibt tatsächlich durchaus viel Verunsicherung im Thema Emanzipation.

Ein bisschen Stoff:

http://www.zeit.de/online/2008/02/jungmaenner

http://www.swr.de/nachtcafe/ … d=9753538/11lj0st/index.html
@prinzenrolle
Ist das Rollenverhalten wirklich verstaubt? Ist es antiquiert und überholt wenn sich tausende darin wohlfühlen und viele sich dorthinein flüchten wenn es bequemer ist?

für mich ist es verstaubt, ich finde bequemlichkeit nicht erfüllend. meine mutter ist ihr leben lang bequem und hält sich damit selber klein. meine eltern leben in diesem verstaubten rollenverhalten. papa ist für die groben dinge zuständig und mama für die feinheiten. ja und ihre ehe "funktioniert seit über 50 jahren, weil für die beiden auch gilt, bis das der tod euch scheidet.....erfreulicherweise sind beide noch am leben! wäre mein vater schon gestorben, hätte die bequemlichkeit meiner mutter ein ganz bitteres ende gehabt. sie ist absolut auf ihn angewiesen, sei es weil sie weder gelernt hat auto zu fahren, eine überweisung auszufüllen, einen nagel in die wand zu schlagen, noch einen kasten wasser zu besorgen......nein, ich halte sie nicht für zu dämlich, für all diese sachen! sie findet sowas muss eine frau gar nicht können!

dieses rollenverhalten ist nur dann prima, wenn man einen doofen für seine bequemlichkeit hat. alleine kommt so jemand nicht klar und das kann es doch nicht sein!


wenn ich einen 20kg sack katzenstreu in den zweiten stock trage, bekommt sie regelmäßig anfälle und findet, ich müsse mir nun endlich mal wieder einen mann anschaffen.......ich hab dann doch ganz andere vorstellungen, warum ich eine beziehung eigehe.



Erst vor kurzem hatten wir dieses Thema in einem Gespräch. Und sie erzählte mir grinsend eine kleine Geschichte: "Männer sind für uns Frauen wie Elefanten. Sie sind groß, unglaublich stark und manchmal sogar furchteinflössend. Sie knicken Bäume wie Streichhölzer. Aber wenn man genau hinsieht, dann entdeckt man zwischen den Ohren des Riesen ein kleines Männchen - den Mahut. Und der sagt den Giganten wo es langgeht. Und das sind wir Frauen". Und dabei lachte sie leise.

oh ja, solche geschichten hat meine mutter auch parat und findet ihr vorgehen unheimlich raffiniert.
ich möchte mir keinen starken trottel halten um mich auszuruhen!

und zum türen aufhalten......... das macht eben der, der als erstes an der türe türe ist, na und?
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Aber auf das heutige Leben / Berufsleben bezogen wohl eher unrealistisch - da muss Frau genau wie Mann Tacheles reden, auch mal laut werden, um ihrer Forderung / Ihren Bedürfnissen Nachdruck zu verleihen - und klare Ansagen machen.

Genau!
Die Verherrlichung von weiblicher Zurückhaltung und Stille halte ich für äußerst manipulativ. ("Wahre Weiblichkeit ist leise und bescheiden")


Junge Frauen machen sich oft so gar keine Gedanken über die eigenständige Gestaltung ihres Lebens, es gibt eine immense Zahl von unerwünschten Schwangerschaften. Und der Wunsch nach Traumprinzen ... ist allgegenwärtig.

Leider wahr! Und wenn der Traumprinz nicht kommt, was er bekanntermaßen nur alle 100 Jahre tut, gibt es halt den Vater Staat als Ersatz-Prinz.


ich möchte mir keinen starken trottel halten um mich auszuruhen!

*top*
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
wäre mein vater schon gestorben, hätte die bequemlichkeit meiner mutter ein ganz bitteres ende gehabt. sie ist absolut auf ihn angewiesen, sei es weil sie weder gelernt hat auto zu fahren, eine überweisung auszufüllen, einen nagel in die wand zu schlagen, noch einen kasten wasser zu besorgen......nein, ich halte sie nicht für zu dämlich, für all diese sachen! sie findet sowas muss eine frau gar nicht können!

So ist es meiner Mutter auch gegangen: als mein Vater 1978 starb, konnte sie weder eine Überweisung ausfüllen, noch einen Scheck unterschreiben, sie hatte trotz der jahrelangen Krebserkrankung meines Vaters keine Kontovollmacht. Wenn wir Kinder damals nicht umgehend ein Konto für meine Mutter eingerichtet hätten, wäre sie monatelang ohne Geld gewesen.

Meine Eltern hatten sich ihr Leben auch "klassisch" eingerichtet, sie war zuhause mit den Kindern, gab ihren Beruf auf und war "nur" Hausfrau (Zitat). Alle Bemühungen, nach dem Tod meines Vaters einen neuen Partner zu finden, scheiterten an ihren Ansprüchen an den Mann. Der sollte nämlich alles genau so machen wie der Verstorbene.

Ich habe schon als Fünfjährige beschlossen, nicht so zu leben wie meine Mutter, denn ich habe das Ungleichgewicht in der Beziehung gespürt, deutlich, täglich. Das war lange vor Alice Schwarzer, will ich nur anmerken. Oh ja, mein Vater trug auch die Wasserkästen ins Haus, selbstverständlich tat er das. Getränke waren nämlich Männersache.
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Mein Entschluss, "anders" zu leben, stand mit 11 Jahren fest, und die einzige Alice, die ich damals kannte, war die aus dem Wunderland.

Weniger geprägt durch meine Mutter (sie war bis auf die ersten Jahre mit zwei kleinen Kindern immer gerne berufstätig) sondern durch Beobachtung der Familien meiner Freunde und Freundinnen.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das kam dazu. Ich ging auf ein Mädchengymnasium und hatte das Glück, fantastische Lehrer zu haben. Meine schier unendliche Neugier war da bestens aufgehoben. Mir schien das unglaublich unsinnig zu sein, mein eigenes Potential "an der Seite eines Mannes" zuhause verkümmern zu lassen. (Nein, ich habe damals nicht so gesprochen).

Ich ging zum Studieren nach London, nach Valencia, nach Köln - mir wäre das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, tatsächlich zu klein geworden, bildlich gesprochen. Mir stand doch die Welt offen, warum sollte ich das Haus wählen? Und nein, meine Eltern haben das nicht finanziert, das habe ich selber getan, ich bin erwerbstätig, seit ich 14 Jahre alt bin. No way back. Hier sind wir nämlich wieder am Punkt der wirtschaftlichen Unabhängigkeit.

Frauen unserer Generation hatten kein Konzept für ihre Entwicklung, sie hatten Vergleichsmöglichkeiten. Uns gehörte tatsächlich die Hälfte der Welt und die wollten wir auch haben. Und schon gar nicht still.
Obwohl meine Mutter Zeit ihres Lebens berufstätig war und in unserer Familie eher diejenige war, die den familiären "Schriftkram" machte (wobei mein Vater den für sein Geschäft genausogut machte), hatten die beiden eine Rollenverteilung:

Mutter machte alles im Haus - Vater alles aussenherum. Trotzdem wäre meine Mutter nie auf die Idee gekommen den Wasserhahn selbst zu reparieren (das kann sie auch heute, 14 Jahre nach seinem Tod nicht) - handwerkliche Dinge waren immer Teil der Arbeit meines Vaters. Und wenn sie etwas nicht konnte, war sie selbstbewusst genug dies auch ohne Umschweife zuzugeben und es meinen Vater machen zu lassen.

Und auch mein Vater, der handwerklich eigentlich fast alles selbst machen konnte, war emanzipiert genug zuzugeben, dass es manche neuere Technik gab, die er nicht so beherrschte - für ihn wie für viele Männer muss ein Gerät einfach eingeschaltet werden und funktionieren - und nicht erst durch stundenlanges Lesen der Gebrauchsanleitung erarbeitet werden - die landeten dann grundsätzlich bei mir auf dem Tisch - samt Gerät - und der Kommentar: Guck Du doch mal ...
Wenn er es gewollt hätte und sich in die Sache vertieft hätte, wäre es auch für ihn kein Problem gewesen ...

Viele Dinge, die nach dem plötzlichen Tod meines Vaters erledigt werden mussten (Auto ummelden, Versicherungsverträge umschreiben), waren absolutes Neuland für meine Mutter, obwohl sie eigentlich immer mitten im Leben stand, selbst bei einer Behörde gearbeitet hat - aber sie war selbstbewusst genug sie anzupacken. Auch das ist m. E. Emanzipation - sich aus der alten Rolle zu lösen und neu zu definieren.
Wenn er es gewollt hätte und sich in die Sache vertieft hätte, wäre es auch für ihn kein Problem gewesen ...


Es geht doch nicht ums Können oder nicht Können, sondern immer ums Wollen. Wenn ich was will, dann kann ichs auch. Irgendwie. Und es wird immer jemanden geben, der es besser kann.
Entweder ich laß es mir dann zeigen (um dazuzulernen), oder ich bin "bequem" und gebs ab/deligier. Ich hab die Erfahrung gemacht, daß sich viele Leute freuen, wenn sie ihr Können zeigen dürfen. Wieso sollt ich ihnen diese Freude nehmen?
Nur weil ich etwas partout selber können will - um emanzipiert zu wirken.

Und wenns pressiert, dann kann ichs immer noch lernen und improvisieren.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nur weil ich etwas partout selber können will - um emanzipiert zu wirken.

Nöö, das wäre Krampf....es birgt allerdings tatsächlich das Risiko, zunehmend in der Bequemlichkeit zu versinken. Ich lasse auch gerne den Vortritt, wenn es sich um Dinge handelt, die anderen leichter fallen, als mir......und unangenehme Dinge dürfen auch bezahlte Geister verrichten.
Ich ging auf ein Mädchengymnasium

Hätte ich auch gerne gemacht.

Ich hab die Erfahrung gemacht, daß sich viele Leute freuen, wenn sie ihr Können zeigen dürfen. Wieso sollt ich ihnen diese Freude nehmen?

Tatsächlich ist das so.Allerdings verlieren sich manche Effekte in der Regelmäßigkeit.
Tatsächlich ist das so.Allerdings verlieren sich manche Effekte in der Regelmäßigkeit.

Ich sprach nicht vom ausnutzen... das wär widerwärtig und nicht mein Stil.
Regelmäßige (oder zeitaufwendigere) Hilfstätigkeiten müssen auch entsprechend vergütet werden.
Es geht doch nicht ums Können oder nicht Können, sondern immer ums Wollen. Wenn ich was will, dann kann ichs auch

Manchmal ist es einfach eine Frage der Effektivität (und nicht des nicht wollens) - wenn ich mich wesentlich schneller in solche Dinge einlesen kann als er und es pressiert, dann habe ich es halt gemacht

Ich war dann sozusagen emanzipiert genug das für jemand anderen zu machen, auch wenn er es hätte selbst machen können - wenn er gewollt hätte.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.673 Beiträge
dann hättest Du
Ich ging auf ein Mädchengymnasium

Hätte ich auch gerne gemacht.

in bonn aufwachsen müssen

wir waren die erste klasse mit dem system der "reformierten oberstufe" und mussten als mädchen (vier!) für den mathe-leistungskurs zu den jungs, während die jungs für's wahlfach spanisch zu uns kamen *zwinker*
ich
halte das Rollenverhalten weder für antiquiert noch für unpraktisch. Für mich ist es die Freiwilligkeit des Weges den man wählt.
Änderungen jederzeit möglich. Das halte ich für zeitgemäß. Fragt Euch mal wieviel Männer überfordert wären, ständen sie plötzlich ohne Frau da. Papa ante portas lässt grüßen.
Jede Frau darf gern ihren Mann stehen und ich schätze es sehr wenn sie Dinge wenigstens versucht. Es ist für mich diese spielerische Leichtigkeit im Rollenverständnis das wirklich frei macht.

@***di, ich finde es auch dämlich wenn man(n) versucht seiner Herzensdame jeden Handgriff abzunehmen. Fällt mir der Witz ein mit der alten Dame die quasi gegen ihren Willen den halben vormittag über die Strasse gebracht wird *lol*

Ich belächle aber auch die Krampfhennen die sich partout nicht helfen lassen wollen. Wenn ich Hand anlege, dann ohne Spott in den Augen. Mache ich bei Kollegen, Freunden auch.

Hier nochmal provokanter Zündstoff! Und Nein - so bin ich wahrlich nicht drauf! Ist nur Humor (zumindest kann ich drüber lachen)


...wenn sie denn noch kochen könnten....statt ganz
emanzipiert nur noch Fertigfutter zustande brächten.
Ich sprach nicht vom ausnutzen

Ich auch nicht.Ich wollte nur sagen,daß man sich auch an's Lob gewöhnt und vermutlich irgendwann andere Motivationen eine Rolle spielen.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
@***di, ich finde es auch dämlich wenn man(n) versucht seiner Herzensdame jeden Handgriff abzunehmen. Fällt mir der Witz ein mit der alten Dame die quasi gegen ihren Willen den halben vormittag über die Strasse gebracht wird


Nun, mir ging es explizit um das Beispiel mit meinem Feuerzeug, welches mir auch meiner Hand genommen wurde, um meine Zigarette anzuzünden. Nicht mehr.

Ich belächle aber auch die Krampfhennen die sich partout nicht helfen lassen wollen. Wenn ich Hand anlege, dann ohne Spott in den Augen. Mache ich bei Kollegen, Freunden auch.

Auch hier gilt: jedeR ist seines Glückes Schmied. Man kann das krampfig finden, muss man aber nicht, denn niemand weiß, welche Motivation oder welche individuelle Erfahrung dazu geführt hat.

Warum kann man Menschen nicht einfach so lassen, wie sie sind? Haben wir nicht alle Angewohnheiten, mit denen andere mal besser, mal schlechter zurecht kommen? Ja, ich helfe auch, wenn ich kann. Wird nicht immer gern genommen. Und? Ändert das etwas für mich? Nein.
Essenz der Emanzipation
*sonne*

Für mich sind Werte und Begriffe wie Selbstständigkeit / Eigenständigkeit - freie Wahl ob ich etwas möchte oder nicht, sei es was die Partnerschaft betrifft oder auch den Umgang mit Freunden und Familie - mich so entscheiden können wie ich es für richtig halte und nicht gezwungen zu sein, mich nach den Befindlichkeiten anderer richten zu müssen - viel wichtiger als der Begriff der Emanzipation, den irgendeiner in den Raum geschmissen hat und dessen inhaltliche Fülle überhaupt nicht fest definiert ist und dehnbar wie Kaugummi ist.

@ L_Etoile (Seite 13)

liesst sich gut, ist anstößig genug um "seine" Freiheit gepflegt heraus zu putzen, und im Stil der Aussagen während der Anfangszeit der neuen Frauenbewegung in den jungen 70er Jahren.

Die Randbeobachtung, dass L_Etoile viel Verstand der Marke Fuzzifikation besitzt, um das Beste für alle zu meinen, beweist sich durch ihren durchgehenden Scharfsinn.

Sie hat die Definition von Emanzipation praktisch für alle erkenntlich gemacht. Und das sage ich mit Respekt.

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