@*****Hat und Merkelpolitik
Hierzu nur drei Sätze, da es offtopic ist. Für mich ist die Politik von Frau Merkel nicht deswegen grottig, weil sie sich schlecht in der Finanzkrise schlägt. Sondern eher weil sie erfolgreich, siehe dein Beitrag, suggeriert, dass dies unser drängenstes Problem wäre. So dringend, dass man die gesamte Umweltpolitik ruhen lässt und sogar den dazu gehörenden Gipfel versäumt. Am Ende glaubt sie sogar noch selbst, dass die Finanzkrise das große Problem ist, das diese Welt hat.
@***ka
Ich wollte während der Debatte ja am liebsten im Ganzkörperschleier zur Uni gehen, aber meine Freundin war das ein zu heißes Eisen.
Die Debatte über den Ganzkörperschleier berührt in Deutschland eine Menge Ressentiments und wird meiner Meinung nach ziemlich aufgeladen geführt. Daher kam auch so ein komisches Recht raus. Wer sich maskiert muss zur Staatsbürgerkunde... okaaay... Das ist für mich ein Hinweis, dass der Gesetzgeber sich nicht zutraut herauszufinden, ob die Frau den Schleier aus Selbstbestimmung trägt oder er ihr aufgezwungen wurde.
Daher hat der Gesetzgeber eine Grundsatzentscheidung gefällt, nämlich dass im Zweifel das Tragen schlecht ist. Damit könnte ich sogar leben, würde ich Frankreich wohnen, wo sich eine Subkultur gebildet hat in der diese Frauen dann leben (müssen).
Für Deutschland halte ich das Gesetz für überflüssig, da wir gar keine Subkulturen haben in denen der Ganzkörperschleier üblich ist. Meiner Meinung nach sollte man Gesetze unterlassen, die nicht notwendig sind.
Für mich teilt sich das Problem also in drei Schritte:
1) Ist irgendeine Kleidung grundsätzlich abzulehnen? Da sage ich: Nein. Wir sollten in einem Land leben in denen nicht die Kleidung per se verurteilt wird, sondern die Intention, warum sie angezogen wird/werden muss.
2) Gibt es überhaupt Frauen in Deutschland, die unter eine Burka gezwungen werden? Meines Wissens sind das außerordentliche Einzelfälle. In München wäre ich mir zum Beispiel nicht sicher ob das nicht die Familie eines arabischen Shoppers ist. München scheint da ja sehr beliebt zu sein.
3) Braucht es dazu ein Gesetz? Meiner Meinung nach nicht. Wenn man diesen Frauen helfen will, gibt es viel praktischere und erfolgreichere Methoden den Frauen die Möglichkeit zur Emanzipation zu geben.
Beispiel:
Hier in Freiburg hat man den Frauen das Fahrradfahren beigebracht. Klingt erst mal komisch. Aber die Idee dahinter war, dass viele muslimische Einwanderinnen (1./2. oder auch 3. Generation) unter Vereinsamung und Abgeschiedenheit litten. Da billigerer Wohnraum nicht in Zentrumsnähe zu haben ist, leben sie tendenziell am Stadtrand. Wenn es ein Auto gibt, verfügt meist der Mann darüber, da er ja auch zur Arbeit damit fährt. Die Straßenbahn ist oft zu teuer, weshalb die Frauen in ihrem Stadtviertel fest saßen.
Mit dem Fahrrad stand ihnen die ganze Stadt offen und damit die Teilnahme an dem Stadtleben, was offenbar die Integration und auch die Emanzipation gut voran bringt. Besser jedenfalls als mit einem Burkaverbot an den Symptomen herum zu doktern.
Brynjar
p.s.: Zudem hab ich in der Debatte immer das komische Gefühl, dass wir uns eine neokoloniale, unterdrückte Muslim konstruieren, die dann sogar immer wieder als Kriegsgrund (Afghanistan) herhalten muss. Irgendwie hängt da immer so ein... muffiger Geruch dran an diesen Debatten.
brrr