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Emanzipation?

Hat die Emanzipation das Rollenverhalten überflüssig gemacht?

Dauerhafte Umfrage
Nur...die Gegner des Kopftuches habe ich noch nie bemerkt, wenn eine Nonne in ihrem Habit durch eine deutsche Stadt gegangen ist, um diese zu belehren, dass sie doch bitte auch ihre Kopfbedeckung abzulegen hat.

Da vergleichen wir aber Äpfel mit Birnen(keineswegs religiöse).
Gäbe es unter ihnen welche,die das Pinguinkostüm unter Gewaltandrohung tragen müßten und ich wär nicht in der Lage das zu unterscheiden,würde ich das gerne auch generell untersagt sehen.

Ich sähe am liebsten unter den freiwillig Burkatragenden die Einsicht,daß ihr "Bekenntnis" dazu beiträgt die Zwangslage anderer auch hier zu ermöglichen.
Täten sie das nicht,wären die unfreiwillig ausgegrenzten sofort auszumachen.

Ich halte von der ohnehin erfolglosen Bemühung der Zwangsdemokratisierung des arabischen Raumes nichts,finde aber Gefallen an der Vorstellung,daß man sich gegen die Entrechtung von Menschen einsetzt,auch in anderen Kulturen.
Wer das nicht befürwortet, hat sicher auch kein Problem damit,daß preiswerter Kies,wie er in Baumärkten hier zu kaufen ist,in Indien von fünfjährigen im großen Stil geklopft wird.
Kinderarbeit war auch bei uns mal "Kultur".

Soweit es mich angeht,kann ich mich nur wiederholen:

Der Wunsch,seine Religionszugehörigkeit/politische Orientierung durch das Tragen bestimmter Kleidung zu dokumentieren wiegt für mich weniger schwer als die zwangsweise Ausgrenzen von Menschen(in dem Fall Frauen),welche genötigt werden,die Welt durch ein wenige cm² großes Stoffenster wahrzunehmen.
Auch wenn es nur eine Minderheit unter den Burkaträgerinnen beträfe.

Meiner Meinung nach vergiftet "Kultur" Gesellschaften selten weniger als Religion,zumal das oft das gleiche ist,in Teilen selbst bei uns.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich fänds gut, wenn wir weitgehend auf Empörung verzichten könnten. Bisher ist das einzige,was tendenziell in diesem Strang zu lesen ist, die Differenzierung zwischen einem freiwilligen Tragen der Burka und dem zwangsweisen.

Mir ist völlig klar, dass wir das nicht unterscheiden können, ich habe das so auch hier schon geschrieben und ziemlich genau differenziert. Und gutbürgerliches Rummosern kommt hier eh nicht vor.

.. Aber es ist ja so "lustig" sich hier mal eben am schwarz-roten Tisch über die kulturellen und sozialen Hintergründe anderer Gesellschaften zu amüsieren ^^

Genau das tut hier keiner, wer an dieser Stelle, aus welchem Grund auch immer empfindlich reagiert, sollte einfach zweimal lesen, anstatt auf jedes Reizwort zurück zu pieken. Und sich lustig machen ist durchaus erlaubt, vor allem über dicke Männer. Ich habe zuvor bereits ausgeführt, dass ich die Vorteile, die eine Burka bietet, durchaus erkennen kann und Verständnis dafür habe, wenn Frauen sie benutzen, um gewisse Freiheiten zu haben.

Seit den 80ern hat sich jedoch im arabischen Raum etliches verändert und vieles, was damals eine freiwillige Entscheidung war, ist es inzwischen deutlich nicht mehr. Dem gilt es ebenso Rechnung zu tragen.

Und - ich betone ganz ausdrücklich, ich halte das für eine weitere sehr unglückliche Verquickung von Politik und Religion, zu der ich mir jede Bemerkung erlauben darf. Insbesondere dann, wenn es zahlreiche Versuche gibt, andere Kulturräume zu dominieren. Das gilt für Kreuze in katholischen bayrischen Schulen ganz genau so.

Nur...die Gegner des Kopftuches habe ich noch nie bemerkt, wenn eine Nonne in ihrem Habit durch eine deutsche Stadt gegangen ist, um diese zu belehren, dass sie doch bitte auch ihre Kopfbedeckung abzulegen hat.

In diesem Strang wurde bereits auf den Nonnen-Habitus hingewiesen, ich sehe auch da einen wesentlichen Unterschied, nämlich den, dass Nonnen den Schleier "wählen" und im Unterschied zu einer Burka, die den ganzen Körper vollständig verhüllt, man den Nonnen immerhin ins Gesicht gucken kann.
Prinzenrolle
...und warum hinkt der Vergleich?
Wenn eine islamische Frau sich freiwillig!!!! für ein Kopftuch oder mehr entscheidet...ist dieses dann etwas anderes als die Nonne, die nur für ihren Herrn, Jesus, leben möchte?
Außerdem....ich habe nicht dem Drei-Affen-Prinzip (nichts sehen, hören, sagen) das Wort geredet.
Was mich aber nervt ist die Arroganz vieler aus dem "zivilisierten" Westen, angefangen bei den Politikern und endend bei den Urlaubern.
...und das sorgt halt dafür, dass sich eine Trotzreaktion aufbaut, dass vor allem auch die Fundamentalisten ihre Anhängerschaft aufbauen können.

Denn auch in Ländern außerhalb Europas gibt es ein "mia san mia"-Gefühl

Zumal....ich kann hier Stellung pro oder kontra beziehen, soviel ich möchte.....nur...was bewirkt es?
Außer dass einige aus dieser Gruppe dann meine Meinung kennen, hat diese ansonsten keinerlei Wirkung.
Weder auf die burkatragenden Frau in Saudiarabien noch auf den jüdischen Vater, der sein Kind beschneiden lässt noch auf den legendären Sack Reis in China.
...und warum hinkt der Vergleich?
Wenn eine islamische Frau sich freiwillig!!!! für ein Kopftuch oder mehr entscheidet...ist dieses dann etwas anderes als die Nonne, die nur für ihren Herrn, Jesus, leben möchte?

Och komm,das weißt Du:

Burka tragen nicht alle freiwillig.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was mich aber nervt ist die Arroganz vieler aus dem "zivilisierten" Westen, angefangen bei den Politikern und endend bei den Urlaubern.
...und das sorgt halt dafür, dass sich eine Trotzreaktion aufbaut, dass vor allem auch die Fundamentalisten ihre Anhängerschaft aufbauen können.

Wenn das so wäre und es wäre genau das alleine, würde ich dir Recht geben, und ja, ich kann an gewissen Stellen durchaus auch eine Trotzreaktion erkennen, allerdings auf beiden Seiten.

Bisher hat hier niemand Stammtischforderungen formuliert und die Fundamentalisten sind überall, katholisch und muslimisch. Müssen wir denn in Würde dabei zusehen, wie Salafisten in unseren Fußgängerzonen den Koran verteilen? Nein, müssen wir nicht, wir würden auch skeptisch gucken, wenn es das Alte Testament wäre. Und dann müssen wir uns die Zielgruppe angucken. Meine Haltung ändert sich durch Missionierungsversuche nicht, das kann ich nicht für alle unterschreiben.

Und meine Trotzreaktion ist durchaus auch da, ich will diesen religiösen Einfluss auf mein Leben nicht haben, von keiner Seite.

Die Toleranz, die von mir hier in meinem Land gefordert wird, die erwarte ich von jedem anderen auch, so einfach ist das.

Ich habe das selber auch erlebt, wie man als deutsche Frau gemustert und einsortiert wird, wenn man in anderen Zonen unterwegs ist, mehr als einmal und über dreißig Jahre lang. Es ist selbstverständlich, dass ich mich angemessen kleide, um Befindlichkeiten nicht zu stören, aber verkleiden kommt nicht in Frage. Das Äußerste war ein Kopftuch beim Moscheebesuch, als das noch erwartet wurde, in vielen Fällen ist auch das heute nicht mehr so. Und, ich spreche hier deutlich für mich, nicht für alle.

Dass es zu touristischen Entgleisungen kommt, ist mir bekannt. Und auch das habe ich oft genug entsetzt oder amüsiert miterlebt. Andererseits - und das ist ein ernst zu nehmender Fakt, sind viele Länder auf die Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen.

Der typische Horrortourist ist für den türkischen Durchschnittsgastronomen übrigens heute russisch, ein neues Wort in der türkischen Alltagssprache ist "Natascha", das bezeichnet blondierte Frauen, die sich an verheiratete Männer ranmachen und diese ausnehmen.
Burka tragen nicht alle freiwillig.

Von denen sprach ich auch nicht....ich sprach von denen, die dieses freiwillig machen..
Man sollte....
...in erster Linie die Erfahrungen aus den 80ern heranziehen.
Ich denke, dann ist der aktuelle Kontext am Besten gewahrt...
*g*

Ich denke, die Burka ist dort echt das geringste Problem im Moment, solange sie ausreichend vor Sand und Sonne schützt...
Das hat sich durch das global Warming übrigens verschärft...

Das global warming... Bjuti, Deine Chance, die 80er und die Neuzeit zusammenzubringen. na...? *zwinker*
Burka tragen nicht alle freiwillig.

Von denen sprach ich auch nicht....ich sprach von denen, die dieses freiwillig machen..

Dann hast Du offenbar Teile der Diskussion nicht mitbekommen.
Der Hintergrund der Argumentation für Burkaverbote ist ja nicht eine gewollte Beschneidung der Religionsausübung,sondern der Schutz der dazu gezwungenen,weil man sie ganz einfach nicht von den anderen unterscheiden kann.

Der Verweis auf Nonnen ist in dem Zusammenhang schlicht unpassend.

Milkbub:
Vom Global warming will ich nichts mehr hören.Das versprechen die Grünen mir seit Jahren.
**********cHats Paar
3.865 Beiträge
@Baerliner
Ich kann mich Baerliner nur anschließen. Es kann uns gleich sein, was jemand freiwillig anzieht. Aber wenn es unter Zwang geschiet, ist das nicht zu dulden. Da muss man Farbe bekennen. Das gilt auf für unsere Legislative.

eine Frage: wir haben doch in Deutschland ein Vermummungsverbot. Gilt das nur für Demos? Ansonsten dürfte die Buka auch arunter fallen.
Weiß das jemand?
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Spannende Frage.....
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vielleicht können die Juristen helfen?

Meines Wissens gilt das Vermummungsverbot nur bei Demonstrationen. Und die Burka genießt eben das Etikett "Religion", das fällt dann wohl raus.
Ich kann mich Baerliner nur anschließen. Es kann uns gleich sein, was jemand freiwillig anzieht.

Ich glaube das war hier allgemeiner Konsens


Aber wenn es unter Zwang geschiet, ist das nicht zu dulden. Da muss man Farbe bekennen. Das gilt auf für unsere Legislative.

Und da haben wir das Problem.Siehe oben.

eine Frage: wir haben doch in Deutschland ein Vermummungsverbot. Gilt das nur für Demos?

Soweit ich weiß,ja.
Da fielen sonst ja auch Karnevalsumzüge drunter und Motorradhelme.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Da fielen sonst ja auch Karnevalsumzüge drunter und Motorradhelme.

Und diese gruseligen Lederhauben, die manche Joyler auf ihren Fotos tragen....
Und diese gruseligen Lederhauben, die manche Joyler auf ihren Fotos tragen....

Du meinst sowas?:







*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
..oder so ähnlich....geht ja noch geschlossener...
Aber wenn es unter Zwang geschiet, ist das nicht zu dulden. Da muss man Farbe bekennen. Das gilt auf für unsere Legislative.

...und da fängt mein persönliches Problem an.
Wie sollen wir, wie können wir unseren Teil dazu beitragen?
Indem wir hier uns zerreißen? Was bringt das? Keine der unter Zwang sich verhüllen zu müssenden Frauen in der islamischen Welt wird unsere Beiträge lesen und sich auflehnen.
...und ich glaube, keiner der hier Anwesenden fährt in die islamische Welt und betätigt sich dort als Aufklärer.

Wir schaffen es ja nicht mal, in unserem eigenen Land Missstände zu beseitigen, die unsere, von uns gewählten, Volksvertreter anrichten.

130 000 Kitaplätze fehlen noch bis im nächsten Jahr das neue Betreuungsgesetz mit einem Anspruch darauf in Kraft tritt.

Auch hierüber wird sicher irgendwann diskutiert werden....aber nur diskutiert.
In Hausfrauenkreisen, in Intelligenzforen, an Stammtischen.

...und...ich schließe mich hierin ein, derzeit recht passiv zu sein, denn es gab auch schon andere Zeiten bei mir.
Berliner:
Ich würde das Ursprungsthema in Erinnerung rücken wollen und evtl. den deutschen Kontext.

Daß wir den Islam und die arabische Welt "erziehen" war gar micht Gegenstand der Diskussion.
Es kam zwischendurch die Frage auf,wie man damit hier(!)umgehen sollte (siehe Burkaverbot im Nachbarland) und dazu wurden Meinungen geäußert. Mehr nicht. *zwinker*
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich finde eine Diskussion in Richtung "was können wir ändern?" auch nicht zielführend, denn wir haben die Bestandsaufnahme noch gar nicht abgeschlossen. Lediglich ein paar Schleifen gezogen.
Es stimmt nicht....
....dass die Kindergartenplätze fehlen. In Islamschulen sind jede Menge Plätze... Ebenso in privaten Einrichtungen.
Das Problem ließe sich kurzfristig lösen, wenn da nicht diese einschlägigen Interessengruppen und ideologischen Debatten wären...

Das Thema ist nicht operationell problematisch.
Es ist ein von der Linken ideologisiertes und die konservative ist drauf reingefallen...
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nun, es fehlen Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren, reichlich, die sind weder mit Islamschulen - nehmen die überhaupt katholische Kinder und bieten die Ganztagsbetreuung an - noch mit privaten Einrichtungen zu erreichen.

Das alberne Betreuungsgeld ist ein hilfloser Versuch, da noch im Vorwahljahr die Kurve zu kriegen. Der Grad der Emanzipation einer Gesellschaft muss sich auch daran messen lassen, wie sie die Vereinbarkeit unterschiedlicher Lebensentwürfe berücksichtigt.
...wenn es Lebensentwürfe wären...
Das Wort ist ein Euphemismus, der nicht der Sache dient.

Der Staat kann nicht für jegliches Handlungsszenario Sicherheit bieten.

Es ist eben eine Abwägung des Individuums nötig, nach Möglichkeit ex ante.

Wie schwierig das bei der Familienplanung ist, die ja oftmals nix mit Familie und Planung zu tun hat, ist kein Problem des Staates, sondern des Individuums.

Die Entscheidungen sind also von ihm zu treffen. Und dem Staat kommt lediglich eine Rettungsfunktion zu, um das Kind zu schützen.

Der Rest ist nicht Aufgabe eines Staates, dazu kann ihn auch kein Emanzipationseuphemismus nötigen.

Das ist ideologische tunke, egal wie man es dreht und wendet...
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nanana......

nicht so dick. In unserer Verfassung sind doch tatsächlich einige Rechte verankert. Ich meine auch nicht, dass der Staat Lebensentwürfe absichern soll, aber er soll größtmögliche Wahlfreiheit ermöglichen. An vielen Stellen tut er das nicht, nicht mal da, wo er gesetzlich in der Pflicht ist.

Du hast Recht, was das vorherige Nachdenken angeht, da besteht Bedarf, reichlich. Drei Kinder von drei Vätern auf Hartz IV kann nicht die Lösung sein - aber abgeschlossenes Studium, zwei kleine Kinder, Ehe gescheitert und dann nicht erwerbstätig sein könne, weil keine Kinderbetreuung da ist, geht auch nicht. Prenzlauer Berg mal ausgenommen.
Ich sehe die Pflicht...
...bzw. die Selbstkritik in erster Linie vorgeschaltet beim Individuum, bevor wir die Verfassungskeule auspacken.

Und noch einmal, die Debatte ist ideologisch verseucht, und das erschwert die Lösung unnötig.

Ich persönlich bin bei Volkserziehung durch den Staat halt extrem sensibel.
Man sollte das Individuum in der Lage halten, das selbst zu erledigen.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich persönlich bin bei Volkserziehung durch den Staat halt extrem sensibel.
Man sollte das Individuum in der Lage halten, das selbst zu erledigen.

Da bin ich doch bei dir. Wo holst du denn jetzt die Volkserziehung her? Es geht doch nur um Randbedingungen.

Und, ist nicht jede politische Debatte ideologisch verseucht?
Randbedingungen
KiTa s sind doch keine Verwahranstalten, sondern Ort der ersten Erziehung... Und schon sind wir ganz schnell bei einer gleichschaltenden Volkserziehung - und gerade der oft gebrauchte Vergleich mit der ach so tollen DDR Krippenkultur stärkt meinen Verdacht, parallel mit dem Flintenweiberwahlkampf der Linken in dem Thema... Da schiessen mir zu viele aus dem gleichen Rohr und zu wenige Blasen ins gleiche Horn...
Die Ideologie platzt aus allen Winkeln dieser Debatte.
Da geht es zu allerletzt um die freie Entfaltung von Lebensentwürfen und den Schutz des Kindes... Ganz im Gegenteil.
Wer schützt die Kinder vor Gleichschaltung und das Individuum vor volkserziehung?
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