Ich war einer der Männer, die Erziehungsurlaub und Elternzeit nahmen.
Insgesamt waren es etwas mehr als 5 Jahre.
Ich arbeitete in dieser Phase in Teilzeit.
Mein Arbeitgeber (öffentlicher Dienst) machte keine Probleme.
Nach der Elternzeit blieb ich zunächst in Teilzeit - als sich die Trennung anbahnte ging ich wieder in Vollzeit. Insgesamt war ich etwa 11 Jahre Hausmann mit Teilzeitjob.
Ich habe als "alter Vater" diese Elternzeit nur mit einem gewissen Schrecken in Erinnerung.
Alle Menschen um mich herum fanden das total toll was ich da machte.
Aber sobald es um soziale Kontakte ging war ich ausgegrenzt. 99% der Mütter mit denen ich hätte in Kontakt kommen können waren mindestens 10-20 Jahre jünger als ich.
Krabbelgruppe, Kinderturnen... überall diese jungen Dinger die nur ihr teenagerhaftes Geschafel zu bieten hatten. Mensch, hatten DIE Probleme.
Männer waren allenfalls 20-30km entfernt in den größeren Städten zu finden (wobei mein Wohnort keineswegs ein kleines Dörfchen war).
Bei der Trennung erlebte ich dann die gelebte Emanzipation der Behörden:
während ICH gefragt wurde wie ich das mit den Kindern denn alles stemmen will (die Voreingenommenheit stand der SB des JA ins Gesicht geschrieben), wurden IHR alle Hilfen in den Arsch geschoben...
Die Lobby der Frauen erlebte ich mit brutaler Gewalt.
Ein kleiner Fehltritt und schon wurde ich subtil gestalkt - meine telefonische Anfrage bei der Kripo (Adresse aus dem I.Net) endete mit dem lapidaren Satz des Beamten: "wissen sie was? Das einzige Problem scheinen sie selbst zu sein"
Soweit zur gelebten Wirklichkeit.
Heute mag das etwas anders aussehen. Randgruppen haben es in unserer emanzipierten
har har Welt immer noch schwer.
Ich erinnere mich an einen Satz von Alice Schwarzer, die da sinngemäß sagte: "Emanzipation an sich ist eine gute Sache. Aber es kann nicht angehen, dass eine Gruppe Vorteile zu Lasten einer anderen Gruppe hat.
Und genau daran krankt die Emanzipation der Frauen."