Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Akademiker
690 Mitglieder
zum Thema
Märchen und Sagen - erotisch49
Märchen und Sagen haben schon immer die Fantasie beflügelt und lassen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Märchen und Ihr tiefer Bedeutungsinhalt

Ja, klar. Aber gleich metaphorisch werden?

Das hätte vor ein paar 100 Jahren schon gereicht, um Holzscheite
zu schichten.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich kenn' welche, die würden das gerne heute noch tun, gerne auch für mich. ....
Ich halte sie auch für Sinngeschichten, wobei ich mir aber herausnehme nachzusehen ob es einen aktuellen Sinn gibt, der mich anspricht.

Die Welt vor ein paar Jahrhunderten war so anders, dass man wirklich schon viel Mühe investieren muss, wenn man herausfinden will, was damals gedacht wurde.

Ich denke mir, dass es damals keinen "Die Frau als Opfer"-Diskurs gab, wie wir ihn heute führen könnten. Auch ist fraglich, wie der Vater gesehen würde. Ich meine, wenn man es schafft die Tochter mit einem König zu verheiraten... da hätten viele in der Familie etwas gutes davon gehabt.

Daher bin ich mir nicht sicher ob der Gut/Böse-Diskurs damals so lief wie heute. Meiner Meinung nach verbindet uns mit vergangenen Jahrhunderten nur ein sehr schmales Band an grundlegenden Werten. Das ist so schmal, da kannst du eine Geschichte kaum dran aufhängen.

Auch der Diskurs von Arm und Reich hat sich sehr gewandelt. Heute hängen wir vielfach der Illusion an, dass jeder mit harter Arbeit reich werden könnte und es selbst in der Hand hat, was aus einem wird. Die Vorstellungen in der Vergangenheit von Ordnung und was sich gehört waren ganz andere.
Schon allein der Gedanke wirtschaftlicher Konkurrenz war in einem Gildensystem ein ganz anderer, um mal nicht auf die Rolle der Frau oder Beruf des Vater = des Sohnes einzugehen.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nun ja, teils, teils, denn die Märchenstrukturen funktionieren ja in vielen Köpfen durchaus noch. Natürlich belegen wir die Begriffe individuell anders, aber unabhängig von der Sichtweise sind die Kategorien doch die gleichen.

Jedes zweite Hollywood-Produkt enthält klassische Märchen-Versatzstücke.
Da hab ich nicht so einen Überblick. Ich glaube ich kenne zu wenige Märchen wirklich gut. Das sind Kindheitserinnerungen. Rumpelstilzchen musste ich auch erst mal wieder nachlesen, das waren nur noch ungefähre Erinnerungen.
Was sind den so klassische Versatzstücke? Romantische Liebe ist ja nicht so häufig in Märchen, jedenfalls die, die ich noch im Kopf habe. Das scheint ja im Kino so zu sein heute: Kein Film ohne Romanze, egal obs passt oder nicht. *zwinker*
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Klassisch ist die böse Stiefmutter, die gute und die schlechte Schwester, der hübsche Prinz, der auch schon mal strunzdumm sein kann, die edle Prinzessin, die unglaublich mäkelig ist.

Natürlich die böse Zauberin/Hexe....der hässlische Bettler, der erst durch die Liebe zum schönen Schwan wird, das hässliche Entlein...und so fort.

Im Grunde genommen findest du alle Archetypen aus dem Joy auch im Märchen wieder, was das hier umgebungstechnisch nicht zwingend märchenhaft macht.
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Nicht zu vergessen, das hübsche, aber arme Mädchen mit den zierlichen Füssen, das von der guten Fee einen Einkaufschein für schicke Klamotten und teures Schuhwerk bekommt, sich bei den Festivitäten der High Society einschleicht, durch ihr gezielt plötzliches Verschwinden für einige Verwirrung sorgt und am Ende schließlich den reichen Fußfetischisten bekommt.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ja genau...aber nur, weil sie sehr kleine Füße hatte. Was natürlich sofort wieder die Kurve zur Pädophilie schlägt, es tut mir leid.

Den bösen Wolf hatte ich vergessen....
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Ahhh - jaaaa - der böse Wolf

*sabber*
Es wird wohl wenig Sinn machen,die tiefenpsychologischen Zusammenhänge von über Jahrhunderten überlieferten Geschichten im Kontext einer bestimmten zeit nach heutigen Kriterien bewerten zu wollen.

Man kann diese Geschichten aber wunderbar ignorant in die Neuzeit überführen,und rumspinnen,was sie dann zu bedeuten hätten.

Daß Schnewittchen von den fleißigen ,und fürsorglichen Zwergen keinen wollte,sich aber vom erstbesten vorbeireitenden schicken Prinzen ehelichen läßt,dürfte zu den Szenarien gehören,die von nicht wenigen im Selbstmitleid zerfließenden Männern nach einer schmerzhaften Trennung als das eigene empfunden wird.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
So, und jetzt die Erbse....
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
ne, noch nicht die Erbse ...

*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mein Reden: Zwerg sein ist keine Frage der Größe!
*******rus Mann
431 Beiträge
das Rumpelstilzchen
war in Wirklichkeit ein Spross einer Adelsfamilie, der, weil körperlich missgestaltet, von der edlen Gesellschaft abgesondert wurde. Er hatte viele Jahre ein einsames Leben als Selbstversorger gelebt (heute back ich, morgen brau ich) und dabei auch nebenbei ausserordentliche Fähigkeiten erworben (Stroh zu Gold spinnen, heute würde man sagen aus Scheisse Gold machen).

Als er in die Jahre kam, hatte er nur den Wunsch, der Einsamkeit zu entfliehen und sein Wissen an jemanden weiterzugeben. Da mit seinem abschreckenden Aussehen an eine Heirat nicht zu denken war, erdachte er sich einen Plan, wie er einerseits einen Stammhalter gewinnen und gleichzeitig dem blasierten und verhassten Königshaus eins auswischen könnte.

Das ganze wäre auch gut gegangen, hätte der tumben Müllerstochter nicht das Glück geholfen...

Und was lernen wir daraus? Um einem herzlosen System zu schaden, bedarf es mehr als einem innigen Wunsch und einem guten Plan, das Glück muss auch mitspielen...

der
Epi
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Es wird wohl wenig Sinn machen,die tiefenpsychologischen Zusammenhänge von über Jahrhunderten überlieferten Geschichten im Kontext einer bestimmten zeit nach heutigen Kriterien bewerten zu wollen.

Das sehe ich ähnlich. Märchen finde ich vor allem deshalb interessant, weil sie eine wahre Fundgrube für jene Archtypen sind, die sich dieser modernen (kapitalistischen) Bewertung so latent und dreist entziehen. Und die wir so gerne verdrängen.

Nein, ich möchte das nicht humorvoll-comedianmäßig in die moderne Zeit transponieren. Abends ein Märchen zu lesen, ist ein ganz wunderbares Schiffchen in die Traumwelten hinein.

Ich will jenes heilige Schaudern wiederhaben, das ich als Kind beim Hören empfand. Spannung und Angst.

Ist als Grundgefühl für die Liebe und guten Sex jedenfalls nicht von Nachteil. Und damit meine ich nicht, dass es mich danach gelüstet, zur Beruhigung an Muttis Brüsten zu saugen. Ganz im Gegenteil.
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
dass es mich danach gelüstet, zur Beruhigung an Muttis Brüsten zu saugen. Ganz im Gegenteil.


Was ist das Gegenteil?
Dass Mutti aufgeregt an deinen Brüsten saugt?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Was ist das Gegenteil?

K.a. In jedem Fall offen. Spannung halt. Unruhe. Unbehagen.
Archetypen
Die 8 weiblichen Urbilder:

Die Mutter
Die Prinzessin (das Mädchen)
Die Sirenenen
Die Amazone
Die Wettkämpferin
Die Priesterin
Die Hexe
Die Königin

Die 8 männlichen Urbilder:
Der Prinz (Der Junge)
Der Vater
Der Wilde Mann
Der Krieger
Der Liebhaber
Der Magier
Der Eremit
Der König

Fällt eine Begrenzung des Verstandes (werden Regeln eliminiert) so fallen die Menschen
in archetypisches Verhalten zurück. (siehe Jugoslawienkrieg) direkt vor
unserer achso modernen Haustür.

Da sind dann 200 + x Jahre Sozialisierung weggewischt.
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Und wo bleiben die Kinder?

Nach C.G. Jung gibt es neben dem Helden als Archetyp Mann und der Urmutter als Lebensspenderin das "Göttliche Kind", stellvertretend für Unschuld, Lebensfreude und Verspieltheit und den "Schatten", der die dunklen, unbewussten, verdrängten Seiten in uns repräsentiert.
Jeder Archetyp hat gleichzeitig einen erlösten und unerlöster Aspekt, und kann als solcher auftreten.

Bsp. Das unreife Kind, der herrschsüchtige König, oder die destruktive Mutter.

Das
"Göttliche Kind"
"findest du unter Prinz, Prinzessin.

Letzendlich gehen in meinen Augen Menschen Beziehungen ein,
um jeweils den eigenen Aspekt zu heilen, und damit den des Gegenübers
(was nicht immer gelingt).
Allerdings gibt es auch die Ausprägung des "sich Selbstbestätigens",
Kennzeichen hierfür, ist die immer gleiche Partnerwahl.
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Letzendlich gehen in meinen Augen Menschen Beziehungen ein,
um jeweils den eigenen Aspekt zu heilen


Das kann ein Grund sein, muss aber nicht.
Wäre es immer so, würden sich ja Beziehungen erübrigen, sobald man geheilt ist.

M.E. gibt es durchaus Beziehungen, in denen es nicht um Heilung, sondern um Wachstum geht.
Heilung ist doch Wachstum, im Sinne von GANZ werden.
(nicht zur Gans....oder Gänserich)


Wäre es immer so, würden sich ja Beziehungen erübrigen, sobald man geheilt ist.
JA !
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Das heißt, wenn man "ganz" ist, zieht man sich als Einsiedler zurück, weil keine Fläche mehr zum Heilen geboten wird?

Ich sehe das anders, denn ich empfinde mich als "ganz".

Heilung hab ich mir früher schon auch erwartet, aber erst, seit ich mich als irgendwie "ganz" erlebt habe, begannen, Beziehungen plötzlich zu "funktionieren", sich gut zu entwickeln.

Ich seh das pragmatisch: Eine Beziehung bietet mir einen Gefährten, mit dem ich ein Stück Weg zusammengehe, leidenschaftlich oder besinnlich, aufregend oder ruhig, mit fröhlichen und traurigen, wütenden und friedlichen Momenten ...
Wenn man "ganz" ist, ist man in der totalen Fülle und hat die
totale Freiheit erlangt.

Man sprudelt über, vor Glück.
Die Ganzheit kann als Moment, als Abschnitt oder lebenslang empfunden werden.

Ganzheit wird im Geist erfahren. Der Körper ist Begrenzung.

Jesus sprach: (Thomas Evangelium, 29):

Wenn das Fleisch des Geistes wegen entstanden ist,
ist es ein Wunder. Wenn aber der Geist des Leibes wegen entstanden
ist,ist es ein Wunder der Wunder. Ich aber wundere mich darüber,
wie dieser große Reichtum sein Heim in dieser Armut genommen hat.

*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Nun ja, Jesus ist für mich jetzt nicht so ausschlaggebend.
Wenn er so denkt, tut er mir Leid, ebenso sein Sprachrohr Thomas.

ich jedenfalls spüre meine Ganzheit auch körperlich!
Wäre sie nur geistig, wäre es ja keine Ganzheit.

*zwinker*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.