Menschheit im Aufbruch - Der Weg zu den Sternen
Astronomie oder Raumfahrt auf einen Kostenfaktor zu reduzieren, wird der Sache nicht gerecht.
Und um vorweg meine Antwort auf die Kosten zu geben: "Ja, sie ist jeden cent Wert"
Warum das so ist, möchte ich gerne erklären.
Dazu genügt es aber nicht, rein rationale Gründe anzugeben. Raumfahrt ist mehr....viel mehr. Deshalb müssen auch theoretische und philosophische Betrachtungen in Erwägung gezogen werden.
Von jeher hat das Universum die Phantasie die Menschen beflügelt. Astronomische Ereignisse wie bspw. eine Sonnenfinsternis, haben Ängste und Faszinationen gleichermaßen ausgelöst. Die alten Hochkulturen wie die Majas haben sich sehr ausführlich damit befasst. Viele altertümliche Bauwerke und Anlagen wurden nach astronomischen Begebenheiten entweder platziert oder ausgerichtet.
Es liegt in der Natur des Menschen, zu forschen. Wo wären wir heute, wenn wir diesen Forscherdrang nicht in uns hätten. Würden wir immer noch in Höhlen hausen?
Doch kommen wir erst mal zu den Fakten:
1.) Die Weltbevölkerung
Im Jahr 2000 hatten wir 6 Mrd. Menschen, jetzt sind es 7 Mrd. und laut Hochrechnungen werden es im Jahr 2050 knapp 9,6 Mrd. Menschen sein.
Wohin mit all den Leuten?
Bisher wurden Überbevölkerungsprobleme durch Kriege gelöst. Einerseits eine provokante Aussage, andererseits eine traurige Wahrheit. Zwar waren Überlegungen zur Weltvevölkerung nicht unbedingt der Auslöser eines Krieges, aber dennoch ein (gewünschter oder auch nicht gewünschter) Nebeneffekt.
Eine andere Möglichkeit wäre das gezielte Entwicklen und Freilassen eines Virus, der einen bestimmten Anteil der Weltbevölkerung dezimiert. Unbeweisbaren Gerüchten zufolge soll das AIDS-Virus so etwas sein. Wie gesagt ist das nur ein Gerücht, das an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt werden muss.
Durch Zunahme der Weltbevölkerung kommen wir auch zu einer Verschärfung des zweiten Problems:
2.) Die natürlichen Resourcen unseres blauen Planeten.
Je mehr Menschen diese Welt bevölkern, desto mehr Resoucen werden benötigt.
Selbst einfache Naturvölker benötigen natürliche Resourcen, vorwiegend Holz zum Bau einfacher Kanus und Hütten, zum Feuermachen oder Anfertigen primitiver Jagdwaffen.
Irgendwann werden die natürlichen Resourcen dieser Welt erschöpft sein. Zwar wird das unsere Generation nicht betreffen und vielleicht auch nicht unsere Kinder oder Enkel, dennoch haben wir eine gewisse Verantwortung den nachfolgenden Generationen gegenüber.
Was passiert dann, wenn es keinen Lebensraum oder keine Resourcen mehr gibt?
Das Leben auf diesem schönen Planeten wird zugrunde gehen. Wenn es keine Pflanzen mehr gibt, die durch Photosynthese Sauerstoff erzeugen. Trotz aller Technik leben wir in Symbiose mit der Umwelt.
Es müssen also zukunftsorientierte Konzepte her, um das Überleben der Menschheit langfristig zu gewährleisten.
Eines dieser Konzepte könnte sein, Lebensraum in den Ozeanen dieser Welt zu schaffen, bspw. durch unterseeische Städte. Doch bestenfalls würde dies nur einen Aufschub des eigentlichen Problems bedeuten. Zwar ist die Erdoberfläche zu 4/5 mit Wasser bedeckt, aber langfristig gesehen würde die Zerstörung der Ozeane einen ökologischen Kollaps bewirken, an dessen Ende unweigerlich der Exitus steht.
Alleine aus den geschilderten Problematiken ergibt sich somit die Notwendigkeit der Raumfahrt. Es geht dabei nicht nur um die Suche nach Leben auf anderen Planeten, sondern letztlich auch um die Kolonisierung der Menschen auf anderen Himmelskörpern oder/und um das Herbeischaffen von Rohstoffen anderer, unbewohnter Welten.
Sicher ist vieles davon heute noch Sciene-Fiction, aber wenn man die technologische Entwicklung der letzten 100 Jahre betrachtet, so ist es nicht unbedingt irreal, dass der Mensch irgendwann die Erde verlassen wird und den Weg zu den Sternen beschreitet.
Unsere Raumfahrt steckt immer noch in den Kinderschuhen und beschäftigt sich noch mit Grundlagenforschung und der Weg, den wir zu gehen haben ist noch weit. Dinge wie Terraforming, neue Antriebs- und Kommunikationssysteme müssen entwickelt werden.
Ein großes und derzeit unüberwindliches Problem scheint die einsteinsche Relativitätstheorie zu sein, die es Körpern nicht ermöglicht, sich schneller als Lichtgeschwindigkeit zu bewegen.
Ob es der Wissenschaft gelingen wird, die einsteinschen Gesetze zu widerlegen oder trickreich zu umgehen, wird ein spannendes Thema bleiben.
Kommen wir nun zu etwas philosophischeren Betrachtungen.
Wozu das alles? Wieso ein so riesiges Universum? Nur, damit wir ein paar Sterne am klaren Nachthimmel blinken sehen können? Das kann es nicht sein, zumal es viele Galaxien gibt, die wir mit freiem Auge gar nicht entdecken können.
Ganz gleich, ob es nun Gott war oder (für alle Atheisten) ein Naturereignis, das das Universum entstehen ließ, vertrete ich die Auffassung, dass es da ist, um es zu erforschen und somit in direktem Bezug zum Forscherdrang des Menschen korreliert.
Auf der Erde gibt es zumindest in geographischer Hinsicht nicht mehr viel zu entdecken. Moderne Satelliten haben sie zentimetergenau vermessen. Die Tiefsee mag noch einige Überraschungen für uns parat halten.
Aber wenn die Menscheit es tatsächlich schaffen würde, in das Weltall vorzudringen, gäbe es vieles neues zu entdecken. Die Wiege der Menschheit als Sprungbrett zu den Sternen.
Aus all diesen Gründen ist Raumfahrt nicht nur Kostenfaktor und Notwendigkeit, sondern auch Faszination und der Reiz, das Unbekannte zu entdecken.
Jetzt, am Ende meines Beitrags angelangt, möchte ich euch noch etwas posten, das auch meine Phantasie seinerzeit beflügelte. Es handelt sich um das Vorwort der erfolgreichsten Science-Fiction-Serie Perry Rhodan.
Vielleicht bewegt es euch genauso wie mich damals:
In kosmischen Zeitmaßstäben gesehen, währt das Leben eines Menschen eine Millisekunde, und selbst die Dauer der gesamten menschlichen Existenz beträgt unter diesen Aspekten nicht mehr als einige Augenblicke. So ist es kein Wunder, daß die Ereignisse in unserem Universum einem menschlichen Beobachter chaotisch und sinnlos erscheinen müssen. Mit ihren begrenzten Sinnen, die ihnen nur einen winzigen Ausblick auf die Wirklichkeit erlauben, versuchen die Menschen, kosmische Zusammenhänge zu begreifen und zu überschauen. Dieser ohnmächtige und vielleicht gerade deshalb bewunderungswürdige Versuch wird von den Menschen Wissenschaft und Forschung genannt. Gefangen auf seinem kleinen Planeten, den er in seinem Zwiespalt von Emotion und Ratio zu vernichten droht, ringt der Mensch um Erkenntnisse, die ihn letztlich nur vor immer neue und größere Rätsel stellen.
Dieses verbissene Suchen nach letzten Wahrheiten läßt die Menschen ahnen, daß ihre Welt nur Teil einer unüberschaubaren universellen Ordnung ist, in der es Mächte und Existenzformen gibt, die darin eine bestimmende Rolle spielen. Stellen wir uns vor, die Menschheit würde eines Tages durch Umstände, die wir uns mit unserem beschränkten Auffassungsvermögen noch nicht erklären können, in den Sog kosmischer Ereignisse geraten. Ein neuer Abschnitt menschlicher Geschichte würde dann beginnen, die Geschichte des Menschen in der Zukunft.
Liebe Grüße
Morpheus