Die heterogene Beziehung (sei sie nun ehelich oder nicht) wird bzw. wurde von jeher bevorzugt.
Das hat mehrere Gründe:
• Naturverständnis: Damit meine ich, dass heterogene Sexualität als "natürliche" oder "normale" Sexualität bzeichnet wird, die sich darauf begründet, dass sie im Sinne der Arterhaltung zielführend ist. Homosexualität ist dies nun mal nicht.
Zwar gibt es auch schwule Känghurus etc., aber auch das wird als "abnormale" Sexualität bezeichnet.
• Biblische/christliche Gründe: Diese leiten sich schlicht und ergreifend von obigem Punkt ab. Die Kirche hat darüber hinaus aber Sexualität allgemein jahrhunderte lang unterdrückt und tabuisiert. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Frauen, die vor der Ehe Sex hatten, der Unzucht und Hurerei bezichtigt und mit tragischen und weitreichenden Konsequenzen verurteilt wurden. Sie wurden zu Vogelfreien erklärt, was wiederum die Gewalt gegen Frauen schürte. Sie konnten bedenkenlos gequält, vergewaltigt und sogar ermordet werden, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, da die Vogelfreien keinerlei Rechte besaßen.
Meines Wissens nach wurde darüber hinaus Homosexualität im Mittelalter mit dem Tode bedroht (Ich bitte um Korrektur, falls ich mich irre).
Ein schöner Film hierzu ist: "Die Wanderhure" den ich an dieser Stelle einmal empfehlen möchte.
• Gesellschaftliche Gründe: Unsere Gesellschaft ist sehr stark vom Christentum und somit seinen Wertvorstellungen geprägt. Weite Teile der Bevölkerung sind deshalb immer noch intolerant um nicht zu sagen puritanisch, wenn es um das Thema Sexualität geht. Auch wenn die Joy-Gemeinde im Gegensatz dazu dem Thema Sexualität sehr aufgeschlossen und tolerant erscheinen mag, darf sie m. E. nach nicht als Maßstab für die tatsächliche gesellschaftliche Situation herangezogen werden.
Sicher erlebt unsere moderne Gesellschaft einen Wandel und die sexuelle Emanzipation ist nicht aufzuhalten. Dennoch wird noch einige Zeit vergehen, bis weite Teile der Gesellschaft der heutigen "Joy-Norm" entsprechen.
Politik und Gesetze:
Grundsätzlich sind Gesetze ein gewachsenes System. Deshalb sind darinnen traditionelle Elemente und die Wahrung bestimmter Wertevorstellungen genauso vorhanden wie der Versuch, eine Brücke auf den gesellschaftlichen Wandel zu schlagen.
Diese Brücke zu schlagen ist oft nicht einfach, besonders dann, wenn diese Gesetze in scheinbar krassem Widerspruch zueinander stehen. Deshalb können "neue" Gesetze, die den gesellschaftlichen Wandel abbilden sollen, oftmals nicht konsequent genug durchgesetzt werden, was den Eindruck erweckt, man würde an die Sache nur halbherzig herangehen.
Diese "Schizophrenie" in den Gesetzen sorgt dafür, dass es auch zu Kuriositäten kommt, wie bspw., dass im Hartz IV eine heterogene Ehe schlechter gestellt wird als eine Lebensgemeinschaft zweier homosexueller Partner, obwohl traditionell die heterogene Beziehung immer forciert wurde.
Ein wesentlicher Aspekt ist aber auch die Tatsache, wie Gesetze überhaupt zustande kommen und damit gehen wir zur Politik.
Gute Ideen bzw. Gesetzesentwürfe werden zum Teil zerredet. Ob nun diese "gute Idee" von der gewählten Regierung oder der Opposition kommt, spielt dabei keine Rolle. Das liegt daran, dass sie nicht von der eigenen Partei stammt. Würde man das zugeben, könnte es ja sein, dass sich das negativ auf die nächsten Wahlen auswirkt. Das stellt unter Beweis oder sagen wir mal, es ist ein eindeutiges Indiz, dass Politiker nicht wirklich die Interessen des Volkes vertreten sondern nur an zwei Dingen interessiert sind: Machtgewinn bzw. Machterhalt. Deshalb sind auch nur wenige Politiker in der Lage, über eine Legislaturperiode hinaus zu denken.
Durch die Parteibildung unterliegen die Politiker darüber hinaus auch den Fraktionszwängen. Selbst wenn sie persönlich anderer Meinung sind, werden sie praktisch dazu "genötigt", entgegen ihrer Überzeugung abzustimmen.
Anmerkung: Ich persönlich würde eine Parteienbildung deshalb verbieten und Politiker sollten ausschließlich durch Direktmandate in den jeweiligen Landtag bzw. Bundestag gewählt werden.
Hinzu kommt, dass viele Politiker die Gesetze, die sie verabschieden, nicht einmal durchlesen, geschweige denn verstehen. Wenn man sie darauf anspricht heißt es lapidar: "Dafür haben wir unsere Expertenteams bzw. Kommissionen, bspw. die Ethikkommission." Dabei wird aber übergangen, dass diese Expertenteams bzw. Kommissionen oft durch Lobbyisten unterwandert sind. Auch Kirchenvertreter sind Lobbyisten, die daran interssiert sind, die alten traditionellen Werte zu erhalten und einem gesellschaftlichen Wandel entgegenzuwirken. So verurteilt die Kirche heute noch den Gebrauch von Kondomen oder anderer Verhütungsmittel. Speziell die "katholische" Kirche ist strikt dagegen, dass Priester heiraten dürfen.
So entstehen oftmals Gesetze, die den ursprünglichen Zweck nicht oder nur teilweise erfüllen. Ein gutes Beispiel ist, aufgrund der Finanzmarktkrise, der Versuch, die Finanzmärkte stärker zu kontrollieren und zu reglementieren. Aufgrund des Lobbyismus sind die Versuche auf nationaler wie internationaler Ebene m.E. nach gescheitert und die Reglementierungen so weit aufgeweicht worden, dass sie keinen messbaren Effekt mehr haben. Die Banken zocken lustig weiter und wenns in die Hose geht, haftet ja der Steuerzahler.
Das Ehegattensplitting:
Diese steuerliche Vergünstigung ergibt sich durch das Problem der demographischen Entwicklung in unserem Land. Dabei spielt die traditionelle Sichtweise (s.o.) eine entscheidende Rolle.
Auch Ehepaare, die keine Kinder bekommen können, erhalten diese Vergünstigung und das ist auch richtig so und zwar aus folgendem Grund:
Durch die Verweigerung dieses steuerlichen Vorteils würden diese Ehepaare zu minderen Menschen diskriminiert werden. Und Diskriminierung in jedweder Form ist ein direkter Angriff auf die Menschenwürde. Ein Gesetz, das also den Ehepaaren, die keine Kinder bekommen können, das Ehegattensplitting verweigern würde, wäre ein direkter Verstoß gegen Artikel 1 unseres Grundgesetzes :
"Die Würde des Menschen ist unantastbar".
Sind Kinder eine Last?
Das kommt darauf an, ob damit die pyschische Belastung, die Emotionen oder die finanzielle Last gemeint ist.
Ich beschränke mich auf die "finanzielle Last".
Ja, Kinder sind eine finanzielle Belastung und somit ein erhebliches Risiko. Zwar gibt es Kindergeld usw., aber das ist ja nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Darüber hinaus sind oftmals beide Elternteile darauf angwiesen zu arbeiten, um überhaupt über die Runden zu kommen.
Erst letztens sah ich einen Beitrag über Rewe, der jetzt "Regaleinräumer" über Werksverträge beschäftigt, weil Zeitarbeitsverträge zu teuer sind. Dabei beträgt der Durchschnittslohn eines Leiharbeiters nur gut 7 Euro die Stunde. Über Werksverträge wird das nochmals gedrückt auf ca. 6 Euro. Wenn darin noch Akkordarbeitsklausln enthalten sind, wird der Stundenlohn auf gut 3 Euro gedrückt.
Was wir hier in Deutschland erleben, ist Ausbeutung auf höchstem Niveau und kann nur noch als moderne Sklaverei bezeichnet werden; für mich ebenfalls eine Angriff auf die Menschenwürde und direkter Verstoß gegen Artikel 1 GG.
Die Homo-Ehe und Kinder.
Grundsätzlich bin ich dafür, dass homosexuelle Paare generell gleichgestellt werden wie heterogene Paare, auch wenn bei einer Nicht-Ehe das Bundesverfassungsgericht dagegen ist. Somit sollten sie auch heiraten können.
Und sie sollten auch alle Vergünstigungen bekommen, wie heterogene Paare. Wenn ein Partner ein Kind mitbringt oder ein Kind adoptiert wird, übernehmen diese schließlich die gleiche Verantwortung wie heterogene Paare auch.
Ich sehe hier eher ein Problem aus der Sichtweise eines Kindes:
Folgendes Beispiel: Ein Kind mit 4 oder 5 Jahren kommt aus dem Kindergarten und beginnt Fragen zu stellen:
"Die anderen Kinder haben eine Mami und einen Papi. Wieso habe ich zwei Mamis oder wer von euch ist denn jetzt mein Papi?"
Da Kinder in diesem Alter meist noch nicht sexuell aufgeklärt sind und ich einfach mal unterstelle, dass ein Kind in diesem Alter die Sexualität mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen noch nicht wirklich verstehen kann, denke ich mir, dass das etwas verwirrend auf das Kind wirken kann und eine gute Erklärung dafür von Nöten ist.
Kinder und der Generationenvertrag:
Als Bismarck die sozialen Sicherungsssystem eingeführt hat, sparte jeder für sich selbst. Dann kamen die Weltkriege und das Geld wurde vernichtet. Irgendwann hat man dann gesagt: "Kinder wird es immer geben. Sollen die Jungen für die Alten gerade stehen."
Die Nachteile des Generationenvertrags, der in meinen Augen nichts anderes ist als ein legalisiertes Schneeballsystem, liegen auf der Hand:
Man begiebt sich in Abhängigkeit der demographischen Entwicklung. Deshalb muss zwingend der Staat darauf achten, kinderfreundlicher zu werden und Anreize zu schaffen, gewünschte Kinder in die Welt zu setzen.
Tatsache ist, dass der Rentenempfänger incl. Witwenrente nicht einmal das Geld bekommt, das er eingezahlt hat. Aus Kapitalanlegersicht ist der Generationenvertrag somit eine legale Kapitalvernichtungsmaschine.
Wünschenswert wäre es, zum alten System zurückzukehren, da man dann von eine demographische Entwicklung unabhängig wäre. Dabei wäre zwingend darauf zu achten, dass die angelegten Gelder inflationssicher angelegt werden. Dieses jedoch von heute auf morgen umzustellen, ist nicht finanzierbar.
Ein weiterer Vorteil wäre, dass der Rentner nicht weniger als sein einbezahltes Geld bekäme, sondern mehr, da die erwirtschafteten Zinsen ihm zugesprochen werden müssten.
Dazu habe ich mir mal Gedanken gemacht, wie man das System umstellen könnte und dazu ein gedankliches Modell entworfen. Da dieser Post aber schon sehr lange ist, verzichte ich an dieser Stelle darauf, dieses vorzustellen. Aber vielleicht wäre dieses Thema einen eigenen Thread Wert.
Liebe Grüße
Morpheus