Zivilcourage oder
wie hättet Ihr entschieden?Die Geschichte geistert zur Zeit durch die Medien und polarisiert die Gesellschaft.
Die Kurzfassung (Quelle TZ)
Uwe W. ist auf dem Heimweg, als in der U-Bahn ein stark alkoholisierter Mann eine Frau mit einer Bierflasche niederschlägt. Als er einschreitet, kommt es zu einem Gerangel, bei dem der Rowdy ins Gleisbett stürzt und sich dabei die Hand bricht. Das Gericht brummt Uwe W. 600 Euro auf – wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Der Münchner versteht die Welt nicht mehr. Er half – und wurde dafür bestraft. Ob er das nächste Mal hinschaut, weiß er nicht: „Zivilcourage lohnt sich nicht!“
Zum besseren Verständnis der Link zur ganzen Geschichte
http://www.tz-online.de/aktu … helfen-wollte-tz-722259.html
Ich frage mich nun - faktisch und nüchtern betrachtet - ob man das Urteil so akzeptieren kann, oder ob man mit einem solchen Urteil nicht die falschen Signale setzt. Zivilcourage ist in Deutschland eh ein schwieriges Thema. Was ich immer wieder feststelle ist der Umstand das die Justiz eine Tat bewertet und aburteilt die dem Betroffenen affektiv kaum Möglichkeit zum nüchternen Abwägen bietet. Mir fehlt da ein Affektbonus. Die Begründung der Staatsanwaltschaft das der eigentliche Angriff zum Zeitpunkt des Eingreifens beendet sei, steht für mich auf wackeligen Füßen. Die Juristen hier im Forum werden da faktisch sicherlich einiges beitragen können. Aber die Signal und Aussenwirkung dieses Urteils bezeichne ich mal als fatal. Der Schlusssatz des Beklagten spricht Bände.