kühn ein Zwischenfazit ziehend, dürfte das Folgende festgehalten
werden :
• Kriterien für den NATO 'Beistandsfall' , geschweige für einen
deutschen 'V-Fall' sind n i c h t gegeben;
• 2+4 Vereinbarungen berühren deklarierte NATO-Beistandsfälle
nicht;
• die Türkei ist tatsächlich keineswegs "neutral" in diesem
Konflikt;
• wie bereits im Frühstadium dieses Threads gesagt, müssen
NATO-Einsätze differenziert betrachtet werden, so dass
Einsätze wie im Kosovo / Libyen (Mandatsübertragungen)
n i c h t mit dem h i e r erörterten Beistandsfall gleichgesetzt werden - insofern erübrigt sich der später erfolgte Hinweis
auf die 'andere Natur' des Irak-Einsatzes nicht nur, er lässt die
Erörterung zirkulär werden.
Der 'Spirit' der Ausgangsfrage berührt sehr wohl Mechanismen
der Krisen-Ausweitung militärischer Teilkonflikte zu
Krieg. Infolgedessen ist der China-Taiwan Konflikt - als kontrastive
Illustrierung einer weitaus brisanteren und s o f o r t - global
wirkenden Krisenkonstellation zu nennen - einfach um
jenen türkisch-syrischen Grenzkonflikt in Kontext zu setzen.
Im Übrigen gebe ich 'ofinterest' recht, dass gewisse diplomatische
Kreise längst an herunterspielenden Phrasen bez. einer chinesischen Invasion feilen; nichtsdestotrotz wird es hier
nicht mehr beim reinen Gesichtsverlust des Westens bleiben;
wir würden Zeugen des Aufstiegs einer neuen militärischen Weltmacht .. das bisherige Equilibrium würde atomisiert ..
Die bislang genannten türkischen 'Regierungsinteressen',
insbesondere die Schaffung einer geo-politischen "Pufferzone"
für 'spezielle Interessen' (Kurdenfrage) reflektieren altbekannte
Handlungsmuster; das Erwidern von ungezieltem Raketen/Granaten Beschuss seitens unbekannter 'Absender'
durch die türkische Armee hat Säbel-Rassel Charakter;
Erdogan 'macht den starken Mann' - innenpolitische Strahlkraft
beabsichtigt .. zudem eignet sich das " Wehren gegen die Aggression Syriens" (wobei tatsächlich in keiner Weise von
konzertierten Aktionen der regulären syrischen Armee die Rede sein kann) durchaus als Schleier für das Durchsetzen eigener
Interessen (s.o.). Insofern gliedert sich die aktuelle Situation
durchaus in eine lange 'Tradition' ähnlich gelagerter Grenzkonflikte
ein.
Der Bezug zu einer wie auch immer gearteten NATO-Involvierung
bleibt, gemilde gesagt, unklar ..
Hier muss auch der' Korrektor' korrigiert werden:
Was um Himmels willen soll das KSK in dieser Region ??!
Wenn eine Nato-Aktion äußerst unwahrscheinlich ist, d a n n
ein Einsatz jedweder Kommando-Trupps, denn DAS ist die
KSK in erster Linie. Sollen Brücken, Pässe, Fernstrassen gesichert
werden ??! ('fürchte da kommen gravierende Defizite
im miltärischen Hintergrundswissen zum Tragen ..)
Wofür - etwa für eine Großoffensive der türkischen
Armee ??! Es dürfte klar sein, dass sich bei einer derartigen -unwahrscheinlichen - Großoffensive, die türkische Armee
s o e t w a s von NICHT in die Karten gucken lassen würde,
dass eine Verbandsoperation mit anderen Nato Einheiten
sich allein deswegen verbietet.