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eine eher unangenehme Frage

@ Versuchender

Die Szenarien sind mir zu brutal. So als wäre jeder Sadist gleich ein Mörder oder Pschopath. Das klingt für mich nach Blockbuster-Bösewicht. Hier geht es doch um eine Kategorie tiefer.

Meine Frage ging dahin, dass du ja Geld oder Liebe bekommst. Aber dein Partner bekommt entweder deine Liebe oder einen unerklärten Verlust. Das heißt, während er dir eine Belohnung verspricht und dir eine Wahl lässt, droht deinem Partner der Verlust und eine Wahl hat er auch nicht.
Wer ist in dem Beispiel also eigentlich der, ders abkriegt?

@********olle

Ich habe linghi so verstanden, das aus der Ausgangslage "Ihr seid in einer liebevollen, festen Beziehung oder habt Menschen die Euch wirklich wichtig sind" schwenkst zu Beziehungen kurz vor dem Ende.
Ich habe linghi so verstanden, das aus der Ausgangslage "Ihr seid in einer liebevollen, festen Beziehung oder habt Menschen die Euch wirklich wichtig sind" schwenkst zu Beziehungen kurz vor dem Ende.


Und genauso habe ich es gemeint.

Erst wird etwas vorgegeben und dann ist das Szenario ein anderes.

Und zwar vollkommen anders!

Wenn ich mich eh trennen will, weil die Beziehung Murks ist, dann bin ich nicht käuflich, dann streiche ich mir nebenbei Geld für Nichts ein.
Und der Dumme ist der Sadist.
@brynjar, @linghi
verdammt, Ihr habt ja recht *schaem*
Ist mir beim nachlesen auch aufgefallen
Da die Geschichte fiktiv ist, und ich gemerkt habe das mir das Szenario zu scharf ist, habe ich dann - um den Gedanken weiter führen zu können - nicht mal bewußt, wohl die Parameter verschoben. Ich war (jobbedngt) vor ein paar Tagen käuflich und wollte erfahren ob ich mit meiner Handlung so allein da stehe.
Ein Bekannter von mir steht vor einem ähnlichen jobbedingten Problem:

Sollte man als Familienvater und belastet mit der einen oder anderen pekuniären Hypothek dem Lockruf einer einträglichen Branche nachgehen, wissend, dass dort eigene ethische Standards unterlaufen werden?
Was wiegt schwerer, die eigene moralische Integrität, oder der Wunsch die eigenen Kinder vor einem Aufwachsen in (relativer) Armut zu bewahren?
Mit relativer Armut meine ich eine gesicherte Wohnstatt, Kleidung und zumindest noch Nudeln mit Soße zu essen, wenn in der letzten Monatswoche das Haushaltsgeld für mehr nicht mehr reicht.

Da bietet zwar kein Sadist 2 Millionen, aber eine Branche mit niedrigen moralischen Standarts bietet einer Familie ein Auskommen.

Anders herum gefragt:
Würdet ihr sagen, dass Kinder von ihren Eltern einen bestimmten Wohlstand verlangen können? (damit meine ich ein Leben ohne 7 Mal in Folge Nudeln mit Soße am Mittag etc.) Und welche Opfer dürfen Kinder da von ihren Eltern verlangen?
Tacheles
Was bedeutet Käuflich hier konkret?
@brynjar
interessante Frage. GsD haben meine Kinder nie materialistisch gedacht. Es gab zwar jeden Tag etwas anderes zu essen, aber das ist ja austauschbar. Für den Einen die abwechslungsreiche Mahlzeit, für den Anderen die Freizeitgestaltung, resp. die Ausstattung mit Gerätschaften oder Markenkleidung etc.
Ich glaube das Kinder so nicht denken und fühlen.

@****bub
Um es mal ganz einfach auszudrücken: Käuflich bedeutet entgegen seiner Prinzipien und moralischen Grundsätzen Dinge zu tun, oder zu lassen, wenn einem Vorteile geboten werden. Das muß nicht zwingend Geld sein
*****_54 Frau
11.806 Beiträge
So!
Ich behaupte jetzt mal, dass ich mich in diesem konstruierten Fall NICHT kaufen lasse. Punkt.

Und jeder, der jetzt sagt, ich wäre trotzdem käuflich, ich wüsste es nur nicht, der soll mir das Gegenteil beweisen. Punkt.

*g*
*****_54 Frau
11.806 Beiträge
Warum fällt mir jetzt gerade diese Geschichte ein?
Ovid beschreibt in den Metamorphosen[1] den Besuch des verkleideten Gottes Zeus und seines Sohnes Hermes in einer Stadt der Menschen. Diese gewähren den beiden Wanderern jedoch keinen Einlass.

Allein Philemon und seine Frau Baucis, ein altes Ehepaar, das in einer ärmlichen Hütte am Stadtrand lebt, übt Gastfreundschaft, nimmt die beiden auf und bewirteten sie mit allem, was sie haben. Erst durch einen Zufall erkennen sie die Götter und entschuldigen sich für das karge Mahl. Die Götter jedoch belohnen Philemon und Baucis für ihre Großzügigkeit und Gastfreundschaft, indem sie ihre Hütte in einen goldenen Tempel verwandeln und beide zu Priestern bestellen. Weiterhin gewähren sie dem Paar, das immer noch in tiefer Liebe verbunden ist, den Wunsch, sich nie trennen zu müssen, indem sie beide gleichzeitig sterben; daraufhin verwandeln die Götter sie am Ende ihres Lebens in zwei Bäume. Philemon wird in eine Eiche und Baucis in eine Linde verwandelt.

Die Stadt mit den hartherzigen Menschen jedoch verwandelt Zeus in einen See.

Zitat Wikipedia

*g*
**********cHats Paar
3.865 Beiträge
Konstruktionsfehler
Die Idee ist als Gedankenexperiment interessant. Was man so nach vielen entzückenden Antworten heraus lesen kann, ist, dass die Fragestellung geradezu herausfordert, die Kohle zu nehmen und die Regeln zu brechen, die da sind, keine Hintertüren zu suchen. Sich "ehrlich" an die letztere Spielregel zu halten erfordert natürlich eine gewisse Moral. Diejenigen, die sich auf das unmoralische Spiel Millionen gegen Freunde zu tauschen einlassen, werden auch ohne Skrupel die Randbedingung ignorieren. Das wollte man ja rausfinden.
Aber auch jeder "moralische" Mensch kann es probieren. Auch wenn er alle Beziehungen hintenrum halten will. Es passiert ihm ja nichts, wenn es scheitert.

Das Spiel kann erweitert werden, wenn der Spieler, der beim Bescheißen erwischt wird, Repressalien zu erwarten hat, die in der Relation des Gewinnes und der Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden stehen.

Z. B., Geld wieder weg und der Geliebte auch. Oder dem Spieler passiert selbst was Schlimmes.

Dann wird sich die Spielerschaft sich nochmal teilen.
Sich "ehrlich" an die letztere Spielregel zu halten erfordert natürlich eine gewisse Moral.

Ist das so?

Darf man Diebe bestehlen,Lügner belügen?
Wieviel Moral darf ein Sadist von seinen "Opfern" verlangen?
**********cHats Paar
3.865 Beiträge
Gut nachgefragt...
...darum geht es mir eben. Deshalb steht Moral auch in " ".
@***al
Wie sagte Georg Schramm:

"Deutschland wird am Hindukusch verteidigt." Dieser Satz heißt in Afghanistan übrigens: Afghanistan wird im Sauerland verteidigt.

Natürlich kann man die Antworten nicht ernst nehmen, die die Spielregeln ändern und dann antworten. Allerdings kann/sollte eine differenzierte Antwort auch über das Beispiel hinaus gehen, oder? Sonst bekommst du ja nur ein "nein" oder "ja" zu hören.

@********olle

nachgefragt:
Du meinst Kinder sind nicht in der Lage relative Armut wahrzunehmen?
@brynja
auf jeden Fall nehmen Kinder Armut wahr. Aber ich glaube Kinder können unterscheiden was den Grund der Armut betrifft. Geht es allen im sozialen Umfeld schlecht, lässt sich das Leid leichter ertragen. Es ist auch von Relevanz ob das Kind Wohlstand kennt oder in Armut hineingeboren wird. Das "Wertesystem" von Kindern funktioniert anders. Als ich mich vor zig Jahren selbständig machte und die Kohle nicht so locker saß, waren wir alle gezwungen Pfründe aufzugeben. Unsere Kinder zeigten sich solidarisch. Der rührenste Moment für mich war, das meine Tochter nicht auf Klassenfahrt wollte, weil sie mitbekam das wir nicht aus dem Vollen schöpfen konnten. Dabei waren wir von Armut ganz weit entfernt.

Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und ein Lernspiel gespielt. Sie verzichtete 2 Monate auf die Hälfte ihres Taschengelds und bekam auf dieses Darlehen dann Zinsen. Somit hatte eine 8jährige sehr schnell das Darlehenssystem verstanden. Wir lachen heute noch darüber.

Passend zum Thema - beide Kinder reagieren noch heute megasauer auf "Bestechungsversuche" jeglicher Art.
*******AYER Mann
3.056 Beiträge
Angebot abgelehnt. *welcome-to-kaukasus*
Die Älterern werden sich erinnern *g*

Das war wohl der eher unangenehme Teil der Fragestellung. *gg*
Ja, ich kann mich auch erinnern.

Ihr seid in einer liebevollen, festen Beziehung oder habt Menschen die Euch wirklich wichtig sind. Oder beides. Eines Tages lernt Ihr einen excentrischen, sehr vermögenden Sadisten kennen. Nach einer gemeinsam durchfeierten Nacht schlägt er Euch folgenden Deal vor: ".... ich zahle Dir 2 Millionen Euro, wenn Du Deine Beziehung aufgibst, resp. den Kontakt zu dem geliebten Menschen abbrichst. Bedingung: Für immer!"

Zwei Millionen Euro hört sich schon mal gut an, da kann man normalerweise miteinander reden. Aber der abverlangte Preis ist doch zu hoch. Zuviel der Opfer, die man aufbringen müsste. Ich hätte wirklich gar keinen Bock auf das Machtspiel der Sadistin, ehrlich nicht. So wie es da in der Threaderöffnung steht, könnte man am Ende noch den Rest des Lebens in einem Keller im Kaukasus-Gebirge verbringen.*ggg* Moralische Gedanken schränken mich da nicht ein. Ich hätte nur gar keine Lust, selbstverständlich nicht.
Folglich, der fiktive Angebotsteller müsste am gesamten Angebot, inkl. Lifestyle-Details, erstmal kräftig nachbessern. Und dann würde es eventuell schon wieder nicht reichen. *nono*

Ausser es ist total klar, dass man von dem Sadisten / der Sadistin auch nie wieder was hört. *achtung* Man wird dann noch wohl neue "geliebte Leute" finden dürfen!

PS1.
Aber ich verstehe es sehr wohl, wenn ein Mädel für eine Million mit einem Typ - der auch noch wie Robert Redford aussieht - abzischt. Und ja, falls das meine Freundin sein sollte, ich würde schon gern was von der Ablösesumme sehen, klar.*koenig*

PS2.
Vielleicht ist ja jeder käuflich. Aber doch nicht alleine mit Geld. Don Vito Corleone wusste in "Der Pate" Angebote zu machen, die man nicht so leicht ablehnen könnte. Immer im Stil: "Du tust was ich sage, und Du nimmst das Geld. Sonst wirst Du erschossen." *ko*
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