@*****ile
Du maßt dir doch auch ein Urteil darüber an, oder wie soll ich deinen Beitrag verstehen? "Das wird schon seine Ordnung haben" ist doch auch ein Urteil. Nur ist es das einfachere, weil es ein "Weiter so" impliziert. Für mich liest sich das so, als glaubst du an "Angebot und Nachfrage" und damit wohl an jene unsichtbare Hand, die schon so etwas wie Gerechtigkeit herstellt. Wer etwas leistet, wird entlohnt. Qualität setzt sich durch.
Alles Glaubenssprüche. Wer hart arbeitet, kann es schaffen. Jede ist ihres Glückes Schmied!
Alles fromme Weisheiten. Zwar falsch, aber hören sich gut an. Besonders in reichen Industrieländern kommt das gut.
Wer es nicht selbst schafft, ist auch selbst schuld.(Die Umkehr von den Glaubenssätzen, die nicht so offen gesagt wird.) Das ist deswegen so schön, weil es den Blick weglenkt von komplexeren und anspruchsvolleren Zusammenhängen.
Etwa, dass wir weltweit, aber auch in Deutschland keine Chancengleichheit von Geburt an haben. Das das Elternhaus mehr Einfluss auf die persönliche Karriere hat, als alle anderen Faktoren (einzeln gesehen). Das die Gefahr arm zu bleiben, wenn man arm geboren ist, unglaublich hoch ist.
Das Leistung eben nicht steuerlich honoriert wird (wenn du auf die Steuersätze siehst z.B.) sondern Besitz.
Das die Altersarmut von Frauen nicht deshalb doppelt so hoch ist wie die von Männern, weil Frauen weniger geleistet haben, sondern weil sie in einem Alleinverdiener-Hausfrau-System groß geworden sind, bei der die Männer (damalige Rechtslage) die Arbeitsstelle der Frau noch kündigen konnten, wenn das mit dem Haushalt nicht funktionierte.
Leistung wird eben nicht an allen Stellen angemessen entlohnt (man denke nur an die Pflege). Es gibt horrende Gehälter, die zwar wirtschaftlich, aber kaum moralisch begründbar sind, ebenso wie es schreiende Ungerechtigkeiten am unteren Ende gibt.
Die Liste kannst du noch weiter ausweiten und wir haben noch gar nicht über die Chancen eines Näherinnenkindes in Bangladesh gesprochen, dass mit 11 nicht in die Schule, sondern zu einem H&M-Zulieferer in die Fabrik geht.
Das alles lässt meiner Meinung keinen Zweifel, dass der Markt an sich keine Gerechtigkeit herstellen kann. Dann jedoch greift die von mir genannte Umverteilung und die Frage der Relation der Umverteilung.
Da geht es ja gar nicht darum, ihm seine Leistung der Vergangenheit abzusprechen und auch nicht seinen Lohn, den er für seine Arbeit bekommt. Es geht um die Frage, mit wieviel Umverteilung auf das derzeitige Entlohnungssystem geantwortet wird.
Aber folgendes lässt einen tieferen Blick, warum man sich in Frankreich so aufregt:
@********rung
Süddeutsche Zeitung, heutige Ausgabe, Seite 4 stellt eine ganz andere Vermutung an für den Wunsch Belgier zu werden:
"Der Franzose will Belgier werden. Weil er in Belgien weniger Steuern bezahlen muss. Selbst das schlechte belgische Wetter schreckt ihn nicht. Denn ist der Franzose Belgier geworden, kann er beruhigt nach Monaco auswandern. [...] Wer als Franzose in Monaco wohnt, wird als Franzose besteuert. Wandelt sich der Franzose vorher in einen Belgier, wird er in Monaco als Ausländer besteuert; durchschnittler Steuersatz: fünf Prozent."
@*******yer/Rebelofdark
Willst du damit andeuten, dass Hollande in Wirklichkeit von der Finanzindustrie ausgesandt wurde mittels bewusst falscher Sozialpolitik den Gedanken an Sozialpolitik insgesamt zu diskreditieren?
Galt das dann auch für die Kommunisten? War der Ostblock eine große kapitalistische Verschwörung um den Widerstand gegen den Kapitalismus von Links für alle Zeiten zu besiegen?
Das klingt für mich arg nach Verschwörungstheorie. Demnach müssten ja in Deutschland die Kapitalisten jetzt statt auf ihre willfährige Dienerin Merkel auf ihren versteckten Diener Lafontaine setzen. Oder die Grünen unterstüzen... komisch, dass es bei Spenden immer so aussieht, dass CDU und FDP den dicken Reibach machen... oder läuft das dann über ganz geheime Kanäle? (Schlagzeile gestern SPIEGELonline: Wirschaft wendet sich von Steinbrück ab und Merkel zu)
Also das ist mir zu spekulativ und für eine Diskussion auch nicht geeignet, weil nicht falsifizierbar. Ja, es gibt viel Hintenrummauschelei. Aber bei allem was ich weiß, setzen Lobbygruppen gezielt auf ihre Pferde. Die Mühe trojanische Pferde aufzubauen müssen sie sich gar nicht machen, eben weil sie genug eigene im Stall haben, die von selbst in die richtige Richtung laufen.
RebelofDarks Beitrag liest sich für mich so:
Politiker sind alles eigensüchtige Dilletantn, die uns nur ausnehmen wollen, und eh alles Faschisten wie damals die Nazis. Und jetzt kommt der tapfere Millionär, der sich endlich wehrt und sein Protest wird dazu führen, dass endlich Schulen unterstützt werden...
Es braucht schon viel geistige Sprungkraft, dass man in einem Abschnitt zurecht die Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten geißelt, um dann im nächsten einen Millionär zu loben, der doch gerade daran arbeitet mehr von seinem Gewinn zu behalten (=privatisieren).
Und dann noch die Totschlag-Nazi-Keule, ich bitte dich.
Du maßt dir doch auch ein Urteil darüber an, oder wie soll ich deinen Beitrag verstehen? "Das wird schon seine Ordnung haben" ist doch auch ein Urteil. Nur ist es das einfachere, weil es ein "Weiter so" impliziert. Für mich liest sich das so, als glaubst du an "Angebot und Nachfrage" und damit wohl an jene unsichtbare Hand, die schon so etwas wie Gerechtigkeit herstellt. Wer etwas leistet, wird entlohnt. Qualität setzt sich durch.
Alles Glaubenssprüche. Wer hart arbeitet, kann es schaffen. Jede ist ihres Glückes Schmied!
Alles fromme Weisheiten. Zwar falsch, aber hören sich gut an. Besonders in reichen Industrieländern kommt das gut.
Wer es nicht selbst schafft, ist auch selbst schuld.(Die Umkehr von den Glaubenssätzen, die nicht so offen gesagt wird.) Das ist deswegen so schön, weil es den Blick weglenkt von komplexeren und anspruchsvolleren Zusammenhängen.
Etwa, dass wir weltweit, aber auch in Deutschland keine Chancengleichheit von Geburt an haben. Das das Elternhaus mehr Einfluss auf die persönliche Karriere hat, als alle anderen Faktoren (einzeln gesehen). Das die Gefahr arm zu bleiben, wenn man arm geboren ist, unglaublich hoch ist.
Das Leistung eben nicht steuerlich honoriert wird (wenn du auf die Steuersätze siehst z.B.) sondern Besitz.
Das die Altersarmut von Frauen nicht deshalb doppelt so hoch ist wie die von Männern, weil Frauen weniger geleistet haben, sondern weil sie in einem Alleinverdiener-Hausfrau-System groß geworden sind, bei der die Männer (damalige Rechtslage) die Arbeitsstelle der Frau noch kündigen konnten, wenn das mit dem Haushalt nicht funktionierte.
Leistung wird eben nicht an allen Stellen angemessen entlohnt (man denke nur an die Pflege). Es gibt horrende Gehälter, die zwar wirtschaftlich, aber kaum moralisch begründbar sind, ebenso wie es schreiende Ungerechtigkeiten am unteren Ende gibt.
Die Liste kannst du noch weiter ausweiten und wir haben noch gar nicht über die Chancen eines Näherinnenkindes in Bangladesh gesprochen, dass mit 11 nicht in die Schule, sondern zu einem H&M-Zulieferer in die Fabrik geht.
Das alles lässt meiner Meinung keinen Zweifel, dass der Markt an sich keine Gerechtigkeit herstellen kann. Dann jedoch greift die von mir genannte Umverteilung und die Frage der Relation der Umverteilung.
Da geht es ja gar nicht darum, ihm seine Leistung der Vergangenheit abzusprechen und auch nicht seinen Lohn, den er für seine Arbeit bekommt. Es geht um die Frage, mit wieviel Umverteilung auf das derzeitige Entlohnungssystem geantwortet wird.
Aber folgendes lässt einen tieferen Blick, warum man sich in Frankreich so aufregt:
@********rung
Süddeutsche Zeitung, heutige Ausgabe, Seite 4 stellt eine ganz andere Vermutung an für den Wunsch Belgier zu werden:
"Der Franzose will Belgier werden. Weil er in Belgien weniger Steuern bezahlen muss. Selbst das schlechte belgische Wetter schreckt ihn nicht. Denn ist der Franzose Belgier geworden, kann er beruhigt nach Monaco auswandern. [...] Wer als Franzose in Monaco wohnt, wird als Franzose besteuert. Wandelt sich der Franzose vorher in einen Belgier, wird er in Monaco als Ausländer besteuert; durchschnittler Steuersatz: fünf Prozent."
@*******yer/Rebelofdark
Willst du damit andeuten, dass Hollande in Wirklichkeit von der Finanzindustrie ausgesandt wurde mittels bewusst falscher Sozialpolitik den Gedanken an Sozialpolitik insgesamt zu diskreditieren?
Galt das dann auch für die Kommunisten? War der Ostblock eine große kapitalistische Verschwörung um den Widerstand gegen den Kapitalismus von Links für alle Zeiten zu besiegen?
Das klingt für mich arg nach Verschwörungstheorie. Demnach müssten ja in Deutschland die Kapitalisten jetzt statt auf ihre willfährige Dienerin Merkel auf ihren versteckten Diener Lafontaine setzen. Oder die Grünen unterstüzen... komisch, dass es bei Spenden immer so aussieht, dass CDU und FDP den dicken Reibach machen... oder läuft das dann über ganz geheime Kanäle? (Schlagzeile gestern SPIEGELonline: Wirschaft wendet sich von Steinbrück ab und Merkel zu)
Also das ist mir zu spekulativ und für eine Diskussion auch nicht geeignet, weil nicht falsifizierbar. Ja, es gibt viel Hintenrummauschelei. Aber bei allem was ich weiß, setzen Lobbygruppen gezielt auf ihre Pferde. Die Mühe trojanische Pferde aufzubauen müssen sie sich gar nicht machen, eben weil sie genug eigene im Stall haben, die von selbst in die richtige Richtung laufen.
RebelofDarks Beitrag liest sich für mich so:
Politiker sind alles eigensüchtige Dilletantn, die uns nur ausnehmen wollen, und eh alles Faschisten wie damals die Nazis. Und jetzt kommt der tapfere Millionär, der sich endlich wehrt und sein Protest wird dazu führen, dass endlich Schulen unterstützt werden...
Es braucht schon viel geistige Sprungkraft, dass man in einem Abschnitt zurecht die Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten geißelt, um dann im nächsten einen Millionär zu loben, der doch gerade daran arbeitet mehr von seinem Gewinn zu behalten (=privatisieren).
Und dann noch die Totschlag-Nazi-Keule, ich bitte dich.