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Sicherungsverwahrung

****ot2 Mann
10.726 Beiträge
"L'etoile"
Mal provokant gefragt: Haben diese Menschen, die andere verletzten, sich an ihnen vergingen und/oder ihnen noch schlimmere Dinge (Mord) antaten - überhaupt noch eine Menschenwürde (verdient)? Oder haben sie sie mit der von ihnen begangenen Tat verwirkt? Einer Tat, die menschenunwürdig mit den Opfern umging?

Ich habe dazu auch eine Meinung, eine eher "liberale".
Bzw. habe ich den Eindruck, das Gefühl, dass unsere Gesetzgebung schon halbwegs richtig mit der Strafmasseinschätzung umgeht.
Wir alle leben mit der Vorstellung niemals selbst Täter einer schweren Straftat zu werden. Diese Vorstellung ist richtig, - aber sie verleitet uns auch dazu Straftäter möglichst hart zu bestrafen.
Wir werden ungleich milder, wenn wir an Straftaten denken, die wir für uns nicht kategorisch ausschließen können und wollen.
Beispiel: Es könnte die Regelung eingeführt werden, dass jemand, der mit 80km/h in der Innenstadt geblitzt wird, den Führerschein nicht für einen Monat, sondern - für immer, - für den Rest des Lebens- verliert. Warum denn nicht?
Das erscheint einem nun plötzlich "zu hart". Warum?
Weil wir womöglich selbst in so eine Falle tappen könnten. Im "Tran" auf ungewohntem Terrain einer ausgebauten 100er Straße ohne böse Absicht ein Orteingangsschild ganz einfach nicht wahrgenommen haben. Da irgendwie so mit 80 "reingerollt" sind.
Will sagen: Strassmasseinschätzung ist ein komplexes Gebiet.
Lg
Gernot
Du willst jetzt nicht wirklich Verkehrsdelikte mit einem Mord oder einer Vergewaltigung gleichsetzen oder?

Ich spreche hier weder von kleinen Diebstählen oder sonstigen Gaunereien - sondern von Kapitalverbrechen der übelsten Art (Vergewaltigung, Mord, Drogenhandel etc.).

Viele der Opfer haben ihr Leben lang mit den Folgen der ihnen angetanen Greuel zu kämpfen, erholen sich nie mehr davon - sowohl körperlich als auch psychisch.

Und wenn auch nur das geringste Risiko besteht, dass der Täter wieder rückfällig werden könnte, dann plädiere ich glasklar und knochenhart dafür, dass er nie wieder auf die Menschheit losgelassen wird.

Vielleicht trifft es dann auch mal einen, der evtl. vllt dann doch noch die Kurve bekommen hätte - aber ganz ehrlich - bevor ich auch nur ein einziges vermeidbares weiteres Opfer riskieren würde, würde ich eher das Risiko der Fehleinschätzung eingehen einen Täter, der ja bereits "bewiesen" hat, wozu er fähig ist (sonst wäre er ja nicht verurteilt worden - unsere Rechtsprechung ist da ja nun sehr neutral) in Sicherungsverwahrung belassen.

Das mag rechtlich nicht konform sein - aber die Unversehrtheit der Mitmenschen zählt für mich hier höher.
****ot2 Mann
10.726 Beiträge
Als "Betroffener"...
sieht man diese Thematik naturgemäß anders.

Hätte sich ein Kinderschänder an meinem Kind "vergriffen", - hätte ich für "Vierteilung" plädiert, - also mit Ketten und vier Pferden, - an jeder Ecke eins.
Im Grunde hat eigentlich schon jeder Einbrecher, der meine Wohnung ausräumt, die Todesstrafe verdient.
Und der Idiot, der an meinem geparkten Auto einen Schaden von 3000,- Euro angerichtet hat und Fahrerflucht beging (sic!), sollte möglichst lange eingebuchtet und aus dem Verkehr gezogen werden.
Will sagen: Aus Opfersicht kaum eine Strafe kaum jemals "hinreichend" sein...
Lg
Gernot
****ot2 Mann
10.726 Beiträge
@L_Etoile
Du willst jetzt nicht wirklich Verkehrsdelikte mit einem Mord oder einer Vergewaltigung gleichsetzen oder?

Doch, will ich.
Wenn ein Kind von mir (oder ich) einem Sexualstraftäter, einem Raubmörder, eine besoffenen Autofahrer, oder einem 80km/h fahrenden Autofahrer in der Innenstadt zum Opfer fällt, - kommt es aufs selbe raus.
Oder soll ich sagen: "Gottseindank ist mein Kind nicht von einen Sexualstraftäter ermordet, sonder nur von einen besoffenen Autofahrer überfahren worden. Da hab ich ja noch mal Glück gehabt."

Du unterschätzt quantitativ die Opfer von Verkehrsdelikten ganz gewaltig.
Lg
Gernot
*******use Mann
3.197 Beiträge
Oder mit anderen Worten :
Die Wahrscheinlichkeit einem Idioten im Straßenverkehr zum Opfer zu fallen ist deutlich größer, als einem Gewalttäter...
Es geht doch hier aber nicht um die Opfer.

Es geht um potenzielle weitere Opfer von Schwerverbrechern.


Und so schwer der Verlust eines geliebten Menschen wirkt, es gibt einen Unterschied zwischen Fahrlässigkeit und Vorsatz!

Wenn ein Mensch grausam und vorsätzlich foltert und mordet, besteht doch ein gewaltiger Unterschied zu einem, der jemanden bei einem Unfall unbeabsichtigt tötet.
Dieser leidet evtl ein Leben lang selber darunter, während der vorsätzliche Mörder (Schwerverbrecher), der in Sicherheitsverwahrung gesteckt wird, der Gruppe zugehörig ist, die nicht bereut und von der die Gefahr ausgeht, dies unter Umständen sogar wieder tun zu wollen.

Selbst eine Marianne Bachmeier, die den Mörder ihrer Tochter vorsätzlich erschossen hat, käme für eine Sicherheitsverwahrung nicht in Frage.
Mehr als einmal konnte sie den einen Mann schließlich nicht erschießen.

Um nach der Haftstrafe in Sicherheitsverwahrung zu kommen, gehört also schon etwas mehr dazu.
Ein erheblicher Teil der Diskussion geht leider komplett am Thema vorbei(nein,das ist kein OT Hinweis).

Bei der Sicherheitsverwahrung geht es weder um Opferempfinden,noch um Sühne für vergangene Verbrechen oder die Schwere von Schuld.
Eine Abwägung Verkehrsopfer v.s. Vergewaltigungsopfer macht in dem Zusammenhang gar keinen Sinn.

Wenn jemand glaubhaft macht,sich etwas antun zu wollen,kann er in eine Nervenheilanstalt eingewiesen werden,bis sich dieser Zustand ändert.
Das ist eine moralisch schwierige Abwägung,weil Täter und Opfer in einer Person vereint sind und eine Werteabwägung nötig ist,in der der freie Wille dem christlichen Verständnis vom Wert des eigenen Lebens gegenübersteht.Man definiert einen solchen Menschen einfacherweise als krank und unzurechnungsfähig und hat somit die Möglichkeit ,das "Opfer" in ihm zu schützen.

Wenn jemand glaubhaft macht,daß er anderen etwas antun wird,macht es Sinn, diese Gefahr abzuwenden,indem man ihn aus der Nähe potenzieller Opfer entfernt.Jenseits eines vorauseilenden Strafgedankens.

Moralisch ist das einfacher als das obige Beispiel,weil das Opfer hier nicht mitentmündigt und eingesperrt werden muß.
*****_54 Frau
11.749 Beiträge
Ich bin schon lange der Meinung, wir müssen uns vom Glauben verabschieden, dass es so etwas wie eine wirklich umfassende und allen gerechte Demokratie überhaupt gibt, dass es sie real gar nicht geben kann.

Je perfekter ein System durchgezogen wird, umso abstrakter wird es.

Es werden immer Menschen durchs Raster fallen, viel eher, als dass verabschiedete Gesetze gleich in Frage gestellt werden (dürfen).
In vielen Fällen ist das vielleicht der einzige Weg - für die Allgemeinheit.

Das heißt aber nicht, nicht auch persönliche Wege zu finden, und zwar solche, die mit dem Allgemeinwohl nicht kollidieren.
Jeder agiert nicht nur als Teil der Gesellschaft, sondern auch auch als Individuum. Hoffe ich jedenfalls!


Dies hier war die Ausgangsfrage des TE:
Wie geht die Gesellschaft mit ehemals Sicherungsverwahrten um? Vor dem Gesetz haben sie ihre Strafe verbüßt, und gelten von nun an als unschuldig. Aber wie seht Ihr das? Ihr erfahrt das ein mehrfach verurteilter Pädophiler in die unmittelbare Nachbarschaft zieht. Trotz aller Rechtsstaatlichkeit und einhergehender Angst - wie geht man mit diesem Thema um?

Wie geht die Gesellschaft mit ehemals Sicherungsverwahrten um? Vor dem Gesetz haben sie ihre Strafe verbüßt, und gelten von nun an als unschuldig

Als unschuldig dürfen sie auch gerne gelten,im Sinne der "gesühnten" Schuld.

Das macht sie in manchen Fällen aber nicht ungefährlich.Und darum geht's.

Eine Entschädigung fände ich nur bei zu Unrecht bestraften(!!) gerechtfertigt.

Sicherungsverwahrung ist ja aber keine Bestrafung.
Im Gegenteil.
Es gibt Fälle ,in denen sich Dauertäter selbst eine weitere Unterbringung wünschen,aus Angst vor der Rückfälligkeit.
Mehr Strafe wünschen die sich sicher nicht.
und....
...dann sind da noch die Menschen, die auf Grund falscher Indizien eines Kapitalverbrechens angeklagt und verurteilt wurden. Die Wochen, Monate, Jahre später durch neue Beweislagen wieder entlassen werden, die unschuldig einsaßen......und die dennoch in der Gesellschaft einen Makel besitzen. "Wer weiß, ob daran nicht doch etwas dran ist", Wie geht man als Nachbar damit um? Glaubt man diesem menschen, dass er kein Mörder, Vergewaltiger oder Pädophiler ist? Oder lässt man sich von den unsichtbaren Stimmen im Umfeld beeinflussen und geht mit auf einen "Kreuzzug"? Auch dafür gab es ja leider schon Beispiele......auch in naher Vergangenheit.
Weil für einige ein bestimmter Rechtsspruch nicht gilt "Im Zweifel für den Angeklagten".....statt dessen wird auf Lynchjustiz gemacht.
Teeren und federn....das war einmal. Es gibt jetzt genug andere Möglichkeiten, Hetzjagden zu veranstalten.
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
eine sehr schwer Thema...... :-)
Ich kann sprechen als Opfer eine solche Begebenheit.... Das wird wohl in meine Beitrag der Unterschied sein... Und doch! ich bin für absolut Gerechtigkeit und dies in vielen Ansicht... *g*

Wobei ich hasse den Wort Opfer! Weil jeden von uns kann es ändern...

Ich möchte etwas von vornerhein klar machen: Eltern sind zuständig für deren Kindern. Die Schule, der Gesetz, die Institutionen können nicht die Verantwortung übernehmen. Wenn eine Mensch Kinder will, hat diese Mensch die VERANTWORTUNG. Nur die Eltern eines Kind haben die Verantwortung.

Wir reden über Straftäter, Pädophile... Aber wer sind diese Menschen? Wenn ich schreibe auch Opfer, dann geht Jeden auf die Barikaden! Der Antwort : es ist was anders...

Ich möchte etwas mitteilen: Eltern sind nicht unschuldig, wenn sie Ihre Kindern nicht respektieren, wenn sie nicht beibringen dass das Körper einer Mensch, eine Entität ist, welche niemand darf anfassen oder angreiffen.

Aber es ist die Familie, die Lehrer, die Freunde, die Menschen die wir kennen, die sich vergreiffen, die gefährlich sein können.
Nicht das Unbekannt ist die Gefahr, auch wenn gewissen Fälle gab, ist es so dass es in VERTRAUEN geschieht , solche Dinge passieren in VERTRAUEN.

Über die Täter kann ich sagen, dass die Erlebnisse Ihrer Kinderdasein haben damit zutun. Es war lang verbreitet, dass nur Mädchen erleben solche Situation. Aber leider sind es auch Männer. Dabei manchmal auch noch! : DIE EIGENE MUTTER.
Sie bekommen meistens keine Verständnis und es wird bagattellisiert. Das hat möglicherweise auch die Konsequenzen, dass Pädophilie nicht heilbar ist. Weil eben, diese Männer gehören zu der starke Geschlecht... Und dürfen sich nicht....

Die Art und Weise wie eine Mutter Ihre Sohn wächt, kann bereits den Auslöser sein. Wie sie handelt gegenüber diese. Es werden innerhalb der Familie bereits Grenzen überschreitet, die nicht für die Gesundung, Heilung und Kollektiv Bewußtsein eine Basis darstellen, sondern mit eine täglich Angriff der eigenen Familie.

Kinder haben keine Recht. Es ist noch so und war immer so. Man wählt nicht die Eigenstandigkeit, die Freiheit ohne dafür Beispiele zu haben.

Täter und Opfer haben immer etwas gemeinsam, sie haben etwas erlitten und entscheiden sich für etwas: das Tun wieder gegen anderen, das erleiden und immer wieder es wieder erstellen, weil spychologisch bekannt ist weniger gefährlich als etwas neu zu probieren. Bekannt verhilft zur Sicherheit, Angst zur Unsicherheit.
Allzu menschlich .....

Lernen zu fühlen- nicht zu sagen:
-Ich bin einer Kind, ich bin einmalig und ich habe der Recht auf meine eigenen Grenzen und Können.

• Ich bin eine Heranwachsene, ich bin einmalig und ich habe der Recht auf meine eigenen Grenzen und Können.

• Ich bin eine Erwachsene und ich habe die Verantwortung meine Grenzen zu kennen und meine Können zu wissen.

Diese bedeutet aber, dass Kindern als Entität, Persönnlichkeit, Individuen voll ernerkennt werden. In Keine Gesetzen haben Kinder eine echte Wahlmöglichkeit oder eine Entscheidung Möglichkeit gegenüber Familien oder Umwelt. Sie sind :

In den Rechtsordnungen verschiedener Länder bezeichnet Geschäftsfähigkeit die Fähigkeit, sich selbst durch rechtsgeschäftliche Erklärungen wirksam zu binden. Die Regelungen dienen dem Schutz derjenigen, deren geistige Entwicklung nicht das notwendige Maß an Einsicht für die Teilnahme am Rechtsverkehr hat.

"In Ländern des romanischen Rechtskreises sind Minderjährige grundsätzlich an einen von ihnen geschlossenen Vertrag gebunden, der Minderjährige hat jedoch die Möglichkeit den Vertrag durch Erhebung einer Klage anzufechten. Der deutsche Rechtskreis unterscheidet zwischen Geschäftsunfähigen und beschränkt Geschäftsfähigen, deren Verträge bis zur Zustimmung ihres gesetzlichen Vertreters schwebend unwirksam sind. Dem common law ist eine umfassende gesetzliche Stellvertretung und somit auch eine allgemeine Geschäftsfähigkeit unbekannt, stattdessen wird kasuistisch auf die Schutzwürdigkeit des Minderjährigen im Einzelfall abgestellt. Von besonderer Bedeutung ist die Lehre von den necessaries, derzufolge ein Jugendlicher bei Verträgen über Dinge, die seiner Lebensführung angemessen und dienlich sind, nur einen angemessenen Preis statt des vertraglich vereinbarten zu zahlen hat."

Dh.: keine Entscheidung Befügnis...

Warum sollten wir mit Straffen umgehen, wenn wir nicht in der Lage sind, einer Gesetz die der Entscheidung von Kindern respektiert? Da liegt nach meine Einsicht den Hase begraben.

Warum? ganz einfach- Sie haben keine Recht, weil sie keine Geld haben. Sie sind angewiesen darauf zu akzeptieren den Welt in welche sie sind hineingeboren und deren Wirklichkeit ist deren Los.

Ich mag errinern, dass Menschen die sich gegen die Kollektivität stellen, ob durch deren Verhalten als Opfer oder Täter bezeichnet werden, sind hervorgerrufen worden durch unserer Gesellschaft und wir, jeden von uns, da wir leben in dieser Welt, die Verantwortung haben für deren Tun. Wenn Krank Menschen entstehen, welche wir für irgend einer Grund sperren, in Knast tun, ausortieren, auf der Bank stellen, was auch immer der Vorgang ist, hat unserer Gesellschaft diese Menschen hervorgeruffen.


Keine Mensch der unmittelbar in meine direkten Umgebung hat mir zwischen 7 und 14 geholfen und sie wußten Beischeid. Keine Lehrer, keine Familie Mitglied, einfach keine SAO. Sie haben geschwiegen, nicht gemacht und zu gekuckt. Jeder von denen ist verantwortlich und das heisst für mich:

Keine Hilfe für Kinder, jeden Menge Mitäter und es blieb mir wohl nur den Zeit abzuwarten, dass bessere Zeit entsteht und zu tun was ich könnte bis endlich diese zu Ende war. Aber leider gibt es vielen Anderen, die immer noch so leben...

Wir vergessen nach meine Meinung, dass bevor wir an Straffen denken, wir sollten ertsmals uns darüber in Klar sein, dass wir die Verantwortung haben für unserer Umwelt. Diese Gestaltung obliegt unserer Verantwortung. Die Straffe ist einer repression nicht die Lösung.
Ich danke pluie.... für deine Offenheit... und auch. Wir verstehen uns *zwinker*

Kinder stärken. Wachsam sein. Zivilcourage zeigen.

Wenn ich davon ausgehen kann,daß jemand aufgrund z.B. einer nicht kurierten psychischen Erkrankung mit einiger Wahrscheinlichkeit Menschen verletzen oder gar töten wird,muß es Wege geben,die Gesellschaft vor ihm zu schützen und ihn vor sich selbst,bis sich diese Einschätzung ändert.

Wenn ein Mensch grausam und vorsätzlich foltert und mordet, besteht doch ein gewaltiger Unterschied zu einem, der jemanden bei einem Unfall unbeabsichtigt tötet.
Dieser leidet evtl ein Leben lang selber darunter, während der vorsätzliche Mörder (Schwerverbrecher), der in Sicherheitsverwahrung gesteckt wird, der Gruppe zugehörig ist, die nicht bereut und von der die Gefahr ausgeht, dies unter Umständen sogar wieder tun zu wollen.

... gleiches gilt für Selbstjustizler... alle, die hier denken: Den Phädophilen würd ich zur Not auch selbst erledigen (lassen) ... bitte ab in die Sicherheitsverwahrung. Vorsätzlich. Geplant. Nicht bereuend... würde es sogar wieder tun... einen Menschen verletzen oder töten.

Menschen, die auf Grund falscher Indizien...
... auch diese habe ich in meinem Freundeskreis.... es geht soooo schnell liebe Leut.... Papa bringt seine kleine Tochter ins Krankenhaus.. sie hat im Nachthemd sich auf einen Getränkekarton (Tetrapackkiste) gesetzt und sich die Vagina verletzt... blutet ziemlich, eher halb so wild, aber erschrocken und führsorglich landen sie im KKH.... der Papa wird sofort von der Tochter getrennt, die Kleine Dreijährige befragt.... es ging gut aus, aber: Was wenn der Arzt die Polizei gerufen hätte, weil er nicht so recht glaubt und sich absichern will?
Haste nicht gesehen? Der Nachbar... heute morgen.. mit der Kleinen auf dem Arm und ein Handtuch zwischen den Beinen, blutig... die Arme, was da wohl ist?... Echt? Polizei? Der Fritz gesehen im Krankenhaus?.... Jaja, ich hab das schon gesehen, wie DER der Kleinen den Pony immer aus dem Gesicht streift und so dabei guckt.... und überhaupt... letztes Jahr, weißt du noch... die Kleine hat immer nackig im Planschbecken gesessen... also das hätt ich nie gedacht.

und darum auch hier gilt:
Viele der Opfer (unschuldig Beschuldigte) haben ihr Leben lang mit den Folgen der ihnen angetanen Greuel zu kämpfen, erholen sich nie mehr davon

ABER: Den Judo-Trainer, der seine kleine eigene Schule aufmacht und das Aufwärmtraining schon ziemlich, sagen wir anders, abläuft, der ist ja sooo lieb mit den Kindern und klein und privat die Schule und so eine tolle Betreuung, da muss man nichtmal mit zu den Wettkämpfen, er macht das alles.. kein Problem.
Wir waren da nur zweimal... Meine Kinder durften nicht zu diesem Training und Verein, mir kam das nicht geheuer vor... gesagt und gemacht hab ich aber auch nichts... siehe meine Ausführung oben.

Mein Konflikt dabei.
Was hat die Rechtmäßigkeit der Sicherheitsverwahrung und evtl. Entschädigungszahlungen an zu Unrecht bestraften mit dem Stärken von Kindern zu tun?

Ja,das muß man machen,natürlich,aber:

Bei allem Respekt für die Opfer(das Wort muß nicht notwendigerweise als Geisteshaltung verstanden werden) von Pädophilen,hier geht's mitnichten um Pädophilie,sondern um Konzepte des Umgangs mit Menschen,bei denen die Sozialisierung fehlgeschlagen ist und die Tatsache,daß unser Rechtssystem nur auf Menschen abzielt,die sich Verfehlungen erlauben ,die aber einzeln betrachtet sanktioniert werden .

Da gibt es Lücken zwischen der Realität und dem Bedarf.
Wie diese Personen ihren heutigen Geisteszustand erreicht haben,muß ein Thema für die Gesellschaft sein,um zukünftig weniger von ihnen zu haben.
Aktuell haben wir aber weilche ,in deren Entwicklung wir mangels Fluxkompensator nicht rückwirkend eingreifen können.
Der richtige Umgang mit ihnen war hier Thema,soweit ich das verstanden habe und nicht ,wie sie sich hätten idealerweise entwickeln sollen.

Dafür böte sich ein anderer Strang an,in dem aber die Mehrzahl der Poster Schaum vor'm Mund hätte,weshalb ich keine konstruktive Debatte erwarten würde.
Gerne. Zurück zum Thema
.. denke nicht, dass ich mit meinen Beiträgen bisher so daneben lag. Versuche ich doch nicht abzuschweifen, zurückzuführen.
(und hab für anderes Thema: Drogendealer = Kapitalverbrecher? anderen Threat eröffnet *g* )

Dies hier war die Ausgangsfrage des TE:
Wie geht die Gesellschaft mit ehemals Sicherungsverwahrten um? Vor dem Gesetz haben sie ihre Strafe verbüßt, und gelten von nun an als unschuldig. Aber wie seht Ihr das? Ihr erfahrt das ein mehrfach verurteilter Pädophiler in die unmittelbare Nachbarschaft zieht. Trotz aller Rechtsstaatlichkeit und einhergehender Angst - wie geht man mit diesem Thema um?

..sondern um Konzepte des Umgangs mit Menschen,bei denen die Sozialisierung fehlgeschlagen ist
und dies im Alltag und nicht im als Rechtsstaat.

Zwei Postings von mir blieben hierzu bisher leider unkommentiert. Nichts zu sagen dazu?! So daneben?

Bisherige Vorschläge:

• wegziehen... und auf besseres Umfeld hoffen. Was ich nicht weiß,...
• Kinder "wegsperren"... wehe dem, der draußen spielt
• Selbstjustiz ... meine Kinder sind mein Heiligtum, ich geh für sie auch über Leichen
• Kinder stärken... und Vertrauen - in Gewisser Weise damit verbunden auch Verantwortung den Kleinen Wesen übertragen
• Haus "plakatieren" ... keiner hat eine zweite Chance
• Kastrieren, ewig wegsperren, tötet sie... Wer Recht nimmt hat keines mehr verdient

Fakt ist:
1. Es gibt Pädophile.
2. Pädophile Menschen haben Menschenrechte (wären sie zugehörig einer anderen Spezies würden wir sie einfach zum Schlachter fahren)
3. Es gibt in unserer Gesellschaft bereits kinderpornografisches Material (Filme) - ich wage es, hier einen Vergleich anzustellen zu den medizinischen "Forschungsergebnissen" aus dem 3.Reich. Wir nutzen sie, profitieren von ihnen, obwohl sie unter ethisch unmoralischen Umständen gewonnen wurden. Die "Gewinnung" neuen Materials wird in beiden Fällen als unmoralisch gesehen und verurteilt.

Warum nicht versuchen, diesen Menschen ein Verhalten anzutrainieren - z.B. (alte, anonymisierte) Filme schauen - so dass sie gesellschaftskonform leben können?
Vergleich: Als Legastheniker muss ich mir auch ein (Schreib)Verhalten antrainieren, lernen - z.B. anderes Wort benutzen, bei Google in die Suche eingeben und auf "Meinten Sie..." warten - welches mir ein in der (akademischen) Gesellschaft akzeptiertes Dasein ermöglicht. (Ich weiß, dass es im einen Fall um Leid und im anderen Fall um Bildung geht. In beiden Fällen um Nicht Änderbares und Akzeptanz)

gespannt.
Sun
Ich denke, wir sollten (müssen) hier differenzieren:

Hier geht es nicht um den Straftäter per se oder um solche, die es evtl. in unserem Umfeld einmal werden könnten - sondern um diejenigen, bei denen die Ärzte und Psychologen sich einig sind (denn es werden ja immer mehr als nur einer zu Rate gezogen), dass die Umwelt auch nach Verbüßung der Haftstrafe vor ihnen geschützt werden muss (und sie ggf. auch vor sich selbst).

Wir reden also nicht davon, dass jeder, der jemals verurteilt wurde anschliessend in Sicherheitsverwahrung verbracht wird.

Was ist also mit diesen Menschen, die eigentlich in die Sicherheitsverwahrung gehören, die aber aufgrund eines Formfehlers bzw. einer nicht rechtzeitig geänderten Rechtslage frei kommen - also solche Täter, bei denen schon eine mehr als hohe Wahrscheinlichkeit der erneuten Straftat besteht? Wie schützen wir die potentiellen neuen Opfer vor ihnen?

Wie geht Ihr damit um, wenn ein solcher Mensch plötzlich in das Nachbarhaus oder sogar in Euer Haus einzieht (Mörder, Schwerverbrecher jeder Colleur) - seid Ihr dann immer noch so gelassen und sagt, er hat seine Strafe verbüßt und ist nun geleutert, ich oder meine Kinder wissen wie wir uns zu verhalten haben, wie wir reagieren müssen - oder reagiert Ihr dann doch eher wie SilverKitten und sagt, das kann ich nicht aushalten, ich muss hier wech?

Und noch etwas: Wenn man selbst nie Opfer einer solchen Straftat war, kann man die Angst und das Grauen welches die Opfer einer solchen erfasst sobald der Straftäter wieder auf freiem Fuß ist, wohl kaum nachvollziehen.

Und - es nutzt überhaupt nichts, wenn man weiss wie man sich verhalten SOLL - wenn man mit Gewalt zu etwas gewzungen wird was man nicht will - egal ob Kind oder Erwachsener.

Von daher nochmals die Frage: Was passiert bzw. soll mit diesen Menschen geschehen, von denen dieses erhöhte Risiko ausgeht? Eine ständige Überwachung kann nicht die Lösung sein - zum einen für die Polizei personell überhaupt nicht machbar und zudem geht dies auch noch alles zu Kosten der Allgemeinheit.
@violett
Zwei Postings von mir blieben hierzu bisher leider unkommentiert. Nichts zu sagen dazu?! So daneben?

Doch, hab ich doch kommentiert. Wenn auch (vom Handy) nur kurz.
Wie ich schon sagte - keine Denkverbote. Wobei ich den Erfolg einer Konditionierung in Frage stelle. Wäre dies erfolgversprechend, hätten wir keine Straftaten mehr. Dann wäre auch eine beschilderte Geschwindigkeitsbegrenzung überflüssig.

Der Sexualtrieb des Menschen ist eines des stärksten Triebe überhaupt. So etwas kann man dauerhaft fast nicht kontrollieren. Immer eine Frage der Gelegenheit und der Motivation.
Therapiemöglichkeiten betreffender Personen waren aber nicht die Fragestellung. Sondern vielmehr wie wir als Gesellschaft damit umgehen. Und nicht abstrakt gedacht, sondern real gelebt. Auch wollte ich die Thematik nicht auf Sexualstraftäter beschränkt wissen.
Auch Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnungen helfen einem da nicht weiter. Dem Opfer sind Statistiken egal - oder?
Und ja, Du hast natürlich recht wenn Du richtigerweise anmerkst das wir nicht wissen wieviel tickende Zeitbomben es in unserem Umfeld gibt. Dagegen können wir auch nichts tun. Aber wenn ein Stock über Dir ein Gewaltverbrecher einzieht - was tust Du?
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Hab mal den Thread überflogen (nein, nicht jeden Text ausführlich gelesen - die meisten nur angelesen).

Rein rechtstaatlich ist die Lage ja klar - und wir sind ein Rechtstaat.

Wenn man es nüchtern und sachlich betrachtet, ist die Sache auch klar:
  • Es werden wesentlich mehr Kinder durch Verwandte missbraucht als durch pädophile Fremde.
  • Es werden wesentlich mehr Kinder im Straßenverkehr getötet, als durch Pädophile.
  • Es sterben noch mehr Kinder durch Krankheiten als beide oben genannten Punkte zusammen.

Dazu kommt, dass eine bekannte Gefahr eine geringere Gefährdung bedeutet als eine vorhandene, aber unbekannte Gefahr (ein unerkannter Pädophiler in der Nachbarschaft).

Aber das Gefühl lässt sich leider nur sehr langsam von rechtstaatlichen Grundsätzen noch von logischen Schlüssen beeinflussen.

Dennoch tut es mir immer auch weh, wenn so einem Menschen nur Hass und Wut entgegenschlägt. Denn auch diese Menschen haben Gefühle und handeln aus diesen heraus. Wenn diese nun permanent auf Ablehnung stoßen, beschimpft und gehasst werden für etwas, zu dem heute und in der aktuellen Umgebung niemand mehr einen konkreten, privaten Bezug hat - warum soll dann so ein Mensch noch versuchen, trotzdem seine (krankhaften?) Gefühle zu unterdrücken, sein Handeln zu kontrollieren. Dann kann er sich auch ermutigt fühlen, diese Gefühle auch frei und unkontrolliert auszuleben, wenn er dafür ohnehin schon wieder gestraft wird ... *gruebel*

Man muss so einen Menschen ja nicht lieben oder mögen (könnte ich wohl auch nicht). Aber ein neutraler Umgang würde den meisten wohl sicher helfen.
Sorbas - aber es geht doch nicht nur um Pädophile - sondern um Straftäter im Allgemeinen, die eigentlich in Sicherheitsverwahrung gehörten, aber aufgrund falscher Auslegung/Anwendung der Gesetze auf freiem Fuss sind.

Und zu Deinem Post: Egal ob es ein Fremder oder ein Verwandter getan hat - Täter ist Täter, da gibt es m. E. nach keinen Unterschied - wie gehen wir also mit ihnen um, wenn sie aufgrund der o. g. Tatsachen freikommen, obwohl Ärzte und Psychologen dringedst eine Sicherheitsverwhrung fordern?
...
@********olle:
Ich bin so gestrickt, dass ich versuche das positive, das Potenzial im Wesen zu sehen... von meinem Naturell her und meinem Beruf.
Anders würde es keine Sinn machen mit "auffälligen" Gruppen zu arbeiten.

Wenn er über mir einzieht?
Ich klingel bei ihm. Stelle ihn zur Rede. Frage nach seiner Version der Geschichte und stelle ggf. klar, dass er als Mitbürger willkommen ist, aber auch dass er unter Beobachtung steht und ich wende mich an meine Kinder und schärfe ihr Bewußtsein und Verhalten.

Mein Ex-Freund kämpft seit 2 Jahren vor Gericht wg Anklagen dreier Tussen... Unschuldig in dem Sinne ist er nicht... er hat sich auf drei eingelassen (parallel und im Wissen aller und Frauen werden nun mal Hyänen) und er hat zugegeben der einen fast das Handgelenk gebrochen zu haben.. und würde es in selbiger Situation wieder tun... mehrfache schwere Körperverletzung hat er aber nicht begangen...wobei... weiß ich das? War ich dabei? Schließlich hat er den Stoker seiner Ex-Frau zusammengeschlagen, nachdem dieser auch mal mit drei Brechern vorbeikam und er dann fast im Schnee verblutet wäre.... Polizei kann da leider nichts machen... Näherungsverbot. Am Busch X bitte Halt.

Ich hab ihm vetraut. Mein Bauchgefühl hat ja gesagt. Meine Kinder ihn geliebt. Ein Urteil ist noch nicht gesprochen. Vielleicht hab ich ja mit einem dreifachen Frauenschläger unter einem Dach gewohnt? Ach mit einer beaknnten Rockergruppe wird er auch noch in ein Topf geworfen.. seine Firma war neben dem Clubheim und wir - auch ich - haben mit den Typen da geredet und auch mal ein Bier mit ihnen getrunken, wenn sie Party hatten und er als Nachbar eingeladen war.. mein Motorrad hat einer von denen auch repariert... und meine Kinder haben auf dem Hof gespielt. Ob EINER von denen eine saubere Weste hattte? Keine Ahnung. Gemenschelt hat es.
@sorbas
Dennoch tut es mir immer auch weh, wenn so einem Menschen nur Hass und Wut entgegenschlägt. Denn auch diese Menschen haben Gefühle und handeln aus diesen heraus. Wenn diese nun permanent auf Ablehnung stoßen, beschimpft und gehasst werden für etwas, zu dem heute und in der aktuellen Umgebung niemand mehr einen konkreten, privaten Bezug hat - warum soll dann so ein Mensch noch versuchen, trotzdem seine (krankhaften?) Gefühle zu unterdrücken, sein Handeln zu kontrollieren. Dann kann er sich auch ermutigt fühlen, diese Gefühle auch frei und unkontrolliert auszuleben, wenn er dafür ohnehin schon wieder gestraft wird ...

Viel schlimmer noch. Was wäre wenn der Täter erneut zuschlägt? Aber begünstigt durch den Wunsch wieder zurück in die JVA, resp. Verwahrung zu gelangen. 40 und mehr Jahre weggeschlossen zu sein hinterlässt tiefe Spuren in der Psyche. Schon allein dadurch ist eine Rehabilitation fast unmöglich. Internet nur vom Hörensagen? Wir alle durchliefen - was den Alltag betrifft - eine Chronologie. Niemand von uns hat diese Zeitreise mit einer solchen Geschwindigkeit durchlaufen. Vom Telefon im Flur (mit Schnur) zum internetfähigen iPhone. Quasi über Nacht. Noch nie einen Euro in der Hand gehabt haben
Täglich der Mob vor der Tür. Zwar nicht mit Mistgabeln, aber mit geworfenen Steinen und Transparenten. Keine Drei Mahlzeiten am Tag. Einkaufen gehen müssen und dabei angespuckt zu werden.
Dies nur mal so als Basis für weitere Argumentationsstränge.
Und erneut: Ich appelliere nicht an Euer Mitleid. Sondern suche Wege die Gefährdung auf ein Minimum zu beschränken. Denn einen (quasi) psychisch kranken Menschen an seine Grenzen zu führen, birgt ein hohes Risiko.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Meine persönliche Meinung:

Ich finde die Höhen der Strafen ohnehin sehr fragwürdig - in beide Richtungen. Da wird materielles Gut nicht selten höher gestellt als menschliche Unversehrtheit. Da wird zwischen Vorsatz und "dumm gelaufen" oder auch "Leichtfertigkeit" oft kaum ein Unterschied gemacht.

Wer nach der zu dem Zeitpunkt der Rechtsprechung gültigen Rechtsauffassung seine Strafe verbüßt hat, sollte auch seine Chance bekommen. Ärzte und Gutachter sind auch nur Menschen und Irren ist bekanntlich menschlich. Niemand kann sicher sagen: Dieser Mensch wird gleiche oder ähnliche Straftaten wieder begehen - oder: Dieser Mensch wird das nie mehr tun.

Ich finde es nur unmenschlich, jemanden wegen eines mehr oder weniger glaubhaften Gutachtens vorzuverurteilen.

Niemand soll diesen Menschen völlig unvoreingenommen begegnen - das wäre wohl auch kaum möglich. Aber ein wenig Respekt und Grundvertrauen ist vielleicht nicht verkehrt - denn nur so können sie gleiches auch uns entgegenbringen.

Was wäre denn die Alternative: Wir begraben sie lebendig? *oh*

Wir spielen uns über die Unmenschlichkeit anderer "Justizsysteme" auf, meinen, diesen Gesellschaften vorschreiben zu müssen, was sie falsch machen. Wir tun dies teilweise sogar mit militärischer Gewalt (OK, die realen Hintergründe sind meist ganz andere).
Sind unsere Methoden immer so viel besser?
*******use Mann
3.197 Beiträge
Und wie...
gehen wir mit Ärzten und Psychologen um, aufgrund deren Fehleinschätzung ein solcher Täter freikam und wieder ein junges Mädchen ermordete (wie zB in Rostock) ?
Und wie fühlt sich wohl jemand, der zu Unrecht lebenslang einsitzt ?

Es geht letztlich um die Frage, ob Rechtsstaatlichkeit für jedermann gelten soll, oder für bestimmte Täter nicht.
Daraus ergibt sich die Frage, ob solche Ausnahmen die Rechtsstaatlichkeit generell in Frage stellen ?

Und ja, ich denke auch an die Opfer :

Das sehr bewegende Buch einer jungen Berlinerin
( Lilly Lindner, SPLITTERFASERNACKT, Droemer Verlag) zeigt die "Opfersicht".
Sie mußte allein damit fertigwerden, weil sie nicht als junge Persönlichkeit akzeptiert wurde, waren auch die Eltern keine Hilfe.

Das unterstreicht nochmal das von pluie + sun gesagte...
@violett
Wenn er über mir einzieht?
Ich klingel bei ihm. Stelle ihn zur Rede. Frage nach seiner Version der Geschichte und stelle ggf. klar, dass er als Mitbürger willkommen ist, aber auch dass er unter Beobachtung steht und ich wende mich an meine Kinder und schärfe ihr Bewußtsein und Verhalten.


*top*

Naja, bei einem Mehrfachvergewaltiker erfordert dies eine Menge Mut. Aber das halte ich für einen richtigen Ansatz. Wobei ich nicht glaube das er Dir seine Geschichte erzählen wird.

Wir haben es hier mit schwer gestörten Menschen zu tun. Wenn Therapien während des stationären Strafvollzugs ohne Erfolg geblieben sind, lässt sich das nach der Haftverbüßung nicht mit Maßnahmen im Rahmen der Führungsaufsicht oder mit der Betreuung durch engagierte Laien bessern. Nach einer vergeblichen Strahlen- und Chemotherapie wird auch kein vernünftiger Arzt versuchen, einen Tumor mit Aspirin und Bach-Blüten zu kurieren.
Quelle: Spiegel online
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Zusammenleben
Diese Menschen sind Menschen!

Weil Spychologue nicht sie helfen können, sperren wir sie.
Na Toll!

Die Starkeren machen die Schwächeren nieder!

Was wir nicht heilen können, was wir nicht verstehen, was wir glauben zu wissen oder nicht glauben zu wissen, dann machen wir nieder!
Sollen wir nicht sie sofort töten, so kosten sie uns auch keine Geld.

Bitte! Sehr geehrte Damen und Herren! Bitte!
Es sind auch Menschen!
Sie gehören zur der Gattung Mensch!

Repression hat Niemand wachsen lassen, sondern nur Aggression provozieren. Angst zu haben berechtigt nicht zur solche Handlungen..

Unserer Gesellschaft vermittelt keine Respekt.... Wie sollten wir es gefährleisten?
vielleicht.....
....müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, dass es für Pädophilie eine klare Disposition gibt.....dass es - auch wenn das schwer zu ertragen ist für uns "Normale" - eben nicht in der freien Entscheidung dieses Menschen liegt, wie seine Sexualität ausgerichtet ist......

....ich selbst bin auch Mutter eines inzwischen erwachsenen Sohnes.....und mir ist manchmal immer noch mulmig in langen Nächten.......in Hamburg wird oft zugeschlagen......
.....aber ich hoffe, dass ich meinen Sohn stark gemacht habe - ganz wie andere Mütter das hier beschrieben haben.....in dem Sinne, dass er sich nicht klein macht......und das er Mittel gefunden hat mit Konflikten umzugehen und sie zu handlen........auch da gibt es ja Trainings.......das fand ich immer sehr wichtig......

....aber worauf ich hinaus wollte - ich habe neulich, ich meine es war im Deutschlandfunk, einen sehr erschütternden Bericht eines jungen Mannes gehört, der - wie er selbst sagt - das Monster in sich entdeckt hat........der Hilfe gesucht und nur schwer gefunden hat......(das lief auf sowas wie eine chemische Kastration hinaus).....der niemals straffällig geworden ist - der durch tiefste Depressionen gegangen ist.......und sich letztendlich damit abgefunden hat, dass es für ihn nie im Leben körperliche Liebe geben wird......

ich krieg das nicht aus dem Kopf........und bin - wie ihr alle - überwiegend ratlos und hin- und hergerissen......aber danke, dass wir das hier diskutieren können........
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