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Strafe, wem Strafe gebührt!167
Ich hoffe der Thread ist im richtigen Forum. Komm ich doch mal gleich…
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Sicherungsverwahrung

Sicherungsverwahrung
Zur Einleitung eine kleine Zusammenfassung (Quelle:Spiegel online)

Die Sicherungsverwahrung ist das schärfste Instrument der deutschen Justiz gegenüber Schwerverbrechern. Halten Gerichte und Gutachter einen Angeklagten für gefährlich, bleibt er demnach auch nach Verbüßen der Strafe für weiter hinter Gittern - zum Schutz der Bevölkerung. Bis 1998 konnten Schwerverbrecher nur für maximal zehn Jahre in Sicherungsverwahrung kommen, auch wenn sie weiterhin als gefährlich galten. Doch dann wurde diese Höchstgrenze gestrichen, und zwar auch für bereits verurteilte Täter. Seither können Verwahrte - verweigerten sie sich Therapien oder blieben diese erfolglos - bis zum Tod weggesperrt werden.

Die meisten rechneten mit ihrem Tod hinter Gittern

Doch diese nachträgliche Verlängerung der Sicherungsverwahrung für Altfälle verstößt gegen die Menschenrechte, urteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg (EGMR). Sicherungsverwahrung sei wie eine Strafe. Sie dürfe also nur verhängt werden, wenn das entsprechende Gesetz zum Zeitpunkt der Straftat schon galt. Da es eine unbegrenzte Sicherungsverwahrung aber nicht gab, hätte man diese auch im Nachhinein nicht über die Dauer von zehn Jahren hinaus verlängern dürfen. Rechtmäßig hat er seine Strafe daher längst abgesessen. Der Verwahrte ist nun ein Unschuldiger, der einsitzt.

Wie geht die Gesellschaft mit ehemals Sicherungsverwahrten um? Vor dem Gesetz haben sie ihre Strafe verbüßt, und gelten von nun an als unschuldig. Aber wie seht Ihr das? Ihr erfahrt das ein mehrfach verurteilter Pädophiler in die unmittelbare Nachbarschaft zieht. Trotz aller Rechtsstaatlichkeit und einhergehender Angst - wie geht man mit diesem Thema um? Ich muß gestehen das auch ich da ambivalent bin. Ich brauche mal Hilfe bei diesem sehr emotionalen Thema. Angefeuert wurden diese Gedanken durch einen sehr gut gemachten Film des ZDF (Solo Leipzig "das Monster") am gestrigen Abend. Seitdem lässt mich das Thema nicht mehr los.

Bei allem Verständnis für die nun (hoffentlich) rege Diskussion zu diesem Thema, bitte ich alle Beteiligten bereits im Vorfeld um Mäßigung. Polemische und demagogische Äusserungen finden hier keinen Raum.
Mögen die Spiele beginnen *zwinker*
Also,
in dem Zusammenhang was von Spiele zu schreiben finde ich ziemlich................
und ich glaube ich sollte mich hier wirklich nicht dazu herreissen lassen was ich wirklich dazu denke....
nur soviel, ich war mehr als geschockt als ich diese nachrichten gehört habe, der gipfel war es denn noch als diese "....." auch noch einen Schadenersatz für die Zeit bekommen haben...
Denkt eigendlich kein Mensch an die Kinder die noch leben oder an die Eltern...........
WAS für ein Gefühl das für sie sein musste....
Meine Meinung nach gibt es auf der Welt nichts wichtigeres als unsere Kinder, ich weiss nicht was ich getan hätte wenn meinen Kindern sowas passiert wäre....
Nur soweit, mein Leben wäre mir egal!!!
@dominanter_Dom
in dem Zusammenhang was von Spiele zu schreiben finde ich ziemlich................

Einerseits richtig, geht es hier aber nicht darum Recht zu sprechen oder gar zu richten. Sondern um das Spiel der Gedanken. Wie bei jedem Thema hier. Deinen Beitrag hier habe ich gelesen. Kann aber nur ahnen was Du meinst. Es geht ja nicht nur um Pädophile, sondern um grundsätzlich gefährliche Menschen vor die unsere Gesellschaft auch nach der Haftstrafe noch geschützt werden muß. Sicherungsverwahrung kann es auch für Menschen geben, die sich allen Therapiemaßnahmen widersetzen.
Unter Berücksichtigung des letzten Absatzes meines Threats erneut die Frage: Wie gehen wir damit um und was würdest Du tun?
Zum größtem Teil...
sind es aber diese.......
und egal wer es ist, ist diese Frage schon irrwitzig, mal ganz ehrlich will wirklich, ernsthaft, jemand sooo einen Nachbarn haben???
WAS sollen, können wir dagegen tun????
Da gibt es doch nur eine Antwort:

N I C H T S.............

ja, jetzt kommt wieder, man muss protestieren...
das hab ich schon gemacht ausser das ich nass geworden bin und ich eine Erkältung bekommen habe hat es nichts gebracht.
DAS ist leider die Realität, die ich bestimmt nicht gerne so sehe, aber die Politikern sind ja leider auch die Europahände gebunden... *schimpf*
Sorry, aber ich habe kein Verständniss für jemanden der keine Reue und Verstandniss hat.
Ich weiß schon das es solche und solche gibt...
Aber ich stehe dazu das ich KEIN Verständniss habe....
JEDER MENSCH ist für sich selbst verantwortlich!!!
Vorneweg muss ich sagen, dass wir in Freiburg in der JVA viele Sicherungsverwahrte haben und hatten, weshalb die Debatte hier sehr intensiv geführt wurde/wird. Zeitweise lebten bis zu sieben solch Freigelassene in und um Freiburg. Im Gegensatz zu den meisten lebe ich also seit Jahren mit diesen Menschen in einer Stadt.

Dazu muss gesagt werden, dass der EUMR meiner Meinung nach völlig zurecht gehandelt hat. Man kann kein Gesetz rückwirkend auf bereits ergangene Urteile anwenden und damit das Urteil verändern. Das widerspricht jeglichem Rechtsstaatsprinzip. Gibt es jemanden, der das bestreiten würde?

Also das war ein Fehler des Staates unter dem jemand zu leiden hatte. Es entstand dadurch ein Schaden und dieser muss ersetzt werden.

Jetzt überlegt euch mal, was ihr an Schadensersatz verlangen würdet, wenn man euch einen Monat zu Unrecht einsperrt? Oder auch, was ihr verlangen würdet, wenn ihr in Haft sein würdet und man euch nach Ende der Strafe einfach nicht rauslässt?
Die Sicherungsverwahrten haben pro Monat Freihheitsentzug 500 Euro erhalten. (Quelle Focus online)

Und wir reden hier nicht von drei Monaten, sondern von 8-10 Jahren, die diese Menschen auf Grund eines Gesetzes eingesperrt haben, dass es meiner Meinung nach nur gab, weil die Law-and-Order-Ausleger der Parteien damit Leute wie Dominanter_Dom abfischen wollen. (bzw. wie deine Statements bei mir ankommen)

Ein guter Artikel hierzu für die, die mehr lesen wollen:

http://www.zeit.de/gesellsch … gsverwahrung-irrtuemer-union

Da finden sich mehrer Ansatzpunkte für Diskussionen, zum Beispiel:

• Da bis 1998 die Sicherheitsverwahrung eh nur 10 Jahre ging, kamen bis dahin ALLE Sicherheitsverwahrten danach wieder auf die Straße, was längst nicht so einen Aufstand gegeben hat. Wieso jetzt? Weil die Leute gefährlicher sind als die vorher frei gelassenen? Oder weil es einen so schönen Aufregungsfaktor darstellt? Für mich war das ein von Medien aufgeputschter Mob, der plöztlich da war, aber vorher keinen Gedanken an die Realität verschwendet hat, dass schon immer Straftäter wieder frei kamen.

• Die zuständigen Behörden wussten seit Jahren von der anhängenden Klage beim EGMR. Wieso führten sich alle so auf, als wären sie völlig unvorbereitet getroffen worden? Wollten sie es nicht wahrhaben? Sie sind rechtlich so schlecht gewappnet? Waren sie desinteressiert? Oder waren ihnen die entlassenen Strafttäter einfach nur egal (was ich vermute) und sie hatte nicht mit der Aufmerksamkeit gerechnet? Schließlich interessiert sich ja auch sonst niemand für die Umstände der Entlassung langjähriger Strafgefangenen.

• Wieso generieren sich manche Medien als würden die Fälle immer mehr, obwohl sie statistisch zurückgehen? Kaufen die Menschen, die Boulevardmedien eine Zeitung in der steht "Zahl an Kindermorden rückläufig" genauso oft wie Zeitungen mit der Schlagzeile " Schon wieder ein Kindermord - Politiker weiter untätig?!" ?


@**********verwahrung allgemein

Sicherungsverwahrung ist allgemein für mich ein schwerer Punkt. Denn wir haben Gesetze die Strafen vorsehen, wenn man gegen sie verstößt. Hat man die Strafe gebüßt, ist man frei.
Die Sicherungsverwahrung dagegen ist Haft über das Urteil hinaus. Man hält die Menschen nicht fest, weil sie noch eine Strafe verbüßen, sondern um andere Menschen zu schützen. Man hält sie für etwas fest, was sie vielleicht tun könnten.

Würde hier jemand in einem Staat leben wollen in dem man weggesperrt werden kann, weil der Staat denkt, man könnte etwas schlimmes tun? (Wie es in den USA derzeit möglich ist, nebenbei.) Wahrscheinlich nicht. Deswegen muss die Sicherungsverwahrung die absolute Ausnahme sein, sie muss oft überprüft werden und sich von Strafhaft unterscheiden.

Es sollte auch nicht unterschätzt werden, dass die Gefahr groß ist zu Unrecht verwahrt zu bleiben. Denn man muss nicht geheilt sein, um sie zu verlassen, sondern man muss GutachterInnen haben, die an die Heilung glauben. GutachterInnen, die bei einem Irrtum Gefahr laufen, dass Menschen zu schaden kommen oder sterben. GutachterInnen, die unter einem enormen Druck stehen und denen man nicht verdenken kann, wenn sie tendenziell gegen Entlassungen plädieren.

Trotz alledem kann es Fälle geben in denen eine (zeitlich befristete) Sicherungsverwahrung angebracht ist.

Kurz:
1. Die Würde des Menschen ist unantastbar
2. Recht darf nicht rückwirkend geändert werden
3. Ein Staat der Schaden verursacht sollte dafür haften
4. Sicherungsverwahrte sind keine normalen Gefangenen
5. Sicherungsverwahrung muss sehr gut abgewogen werden

Brynjar
*****_54 Frau
11.741 Beiträge
Brynjar - du hast von der sachlich-rechtlichen Seite sicher Recht. Sicher auch von der christlichen und der allgemein menschlich vorbildlichen.

Ich kann nur sagen, was ICH getan hätte, als mein Sohn klein war und ich gewusst hätte, dass ein verurteilter und seine Strafe verbüßt habender Pädophiler in mein Nachbarschaft gezogen wäre.

Pädophilie ist nach Stand der Wissenschaft wohl nicht heilbar.

Deshalb hätte ich, als damals alleinerziehende Mutter von einem Sohn, der ab sechs Jahren um 17 Uhr vom Schülerladen alleine nach Hause ging (ich musste manchmal länger arbeiten) entweder einen lückenlosen Abholdienst zusammen mit anderen Eltern organisiert oder ich wäre umgezogen.

Diesen Stress hätte ich persönlich einfach nicht aushalten können.

Du kannst mir jetzt aufzählen, wer alles von den Straftätern NICHT rückfällig geworden ist und dass diese Verbrechen geringer geworden sind.
Glaubst du, dass das beruhigt?
Allein das Wissen, dass Rückfälle immer wieder vorgekommen sind, obwohl das von Fachpsychologen anders bescheinigt worden war, hätte ausgereicht, um für mich jedes Risiko, auf das ich irgend einen Einfluss gehabt hätte, auszuschließen.

Ob das nun menschlich vorbildliches Verhalten wäre oder nicht, wäre mir völlig egal.
genau
die beiden letzten Beiträge spiegeln in weiten Teilen auch mein (beiden) Meinungen wieder. Die Statistik spielt für den Betroffenen keine Rolle.
Aber ist das nicht der Preis für einen Rechtsstaat?
Was mich viel mehr beunruhigt ist der Umstand das nun Straftäter frei kommen obwohl sie das zum Teil nicht wollen. Wer über 40 Jahre in Haft war, hat sämtlichen Anschluss verloren. Die Angst bei den Betroffenen selbst ist zum Teil riesig. Menschen die Jahrzehnte keinerlei sozialen Kontakte pflegten und freiwillig nie ihre Zelle verliessen, werden nun ausgespuckt in eine fremde bedrohliche Welt. Und damit werbe ich nicht um Mitleid. Die Angst vor der Umwelt und die Angst vor einem Rückfall in Addition führt u.U. zu einer unverhältnismäßig hohen Gefahr die nicht kalkulierbar ist. Selbst 2 Bewährungshelfer und strenge Auflagen lassen mich nicht wirklich ruhiger schlafen. Und ein Überwachungsteam für eine 24/7 Begleitung ist auf Dauer nicht realisierbar

Ich möchte bewusst nicht den Fokus auf Sexualstraftätern wissen. Denn das führt zu einer Verschärfung der Sachlage. Gerade was die Bedrohung von Kindern betrifft.

Die Frage lautet also: Wie kann eine sozialverträgliche Lösung aussehen?
Ist jeder dieser Menschen automatisch ein Monster?
Es gibt halt zwei Seiten dieser Medaille.
Die eine ist die nüchtern-emotionslose Seite. Wir leben in einer Demokratie und in dieser haben sich ALLE an die Spielregeln zu halten.
....und wenn die Gesetze nicht eindeutig sind, dann gilt es halt in diesem Fall den Verurteilten nach Abbüßen der Strafe ein Leben zurück in die Gesellschaft zu gewähren. Selbst wenn Gefahr besteht, dass sie rückfällig werden. Das ist ein ganz nüchterner Fakt....ansonsten hätten wir Gesellschaftsformen, die wir hier in Mitteleuropa nicht möchten.
Die andere Seite ist die emotionale und diese hat @********tten sehr gut beschrieben. Denn sie ist Mutter, die dann in Sorgen um ihr Kind leben wird. Die es nicht verstehen kann, wenn ein solcher Mensch in der Nähe ihrer und anderer Kinder wieder leben darf. Die lieber ihre Existenz aufgibt, um eine womögliche Gefahr von ihrem Kind fernzuhalten.
Es gibt sicher keine hundertprozentige Sicherheit vor dem Ungewissen, aber es gibt eine Gefahrenabwehr gegenüber dem Bekannten.
Nur mal so ein paar Gedanken dazu...
Wißt ihr denn, wie viele nicht verurteilte Pädophile in eurer Wohngegend wohnen?

Wißt ihr denn, ob es in eurer Familie jemanden gibt, der kinderpornografische Filmchen schaut?

Weiß jeder eurer Freude, dass ihr auf SM, Lack und Leder steht, in Swingerclub geht? Weißt du denn, ob nicht dein bester Kumpel heimlich...?

... der Sohn des Tenorsängers meines ehemaligen Chores sitzt wegen Vergewaltigung. Dem Vater hoch peinlich, den Sohn kannten wir alle....
... spontan im Park, Nachts im dunkeln, bisschen was getrunken, der Rock (zu) kurz, der Busch direkt da...

... in meinem Ort in einem Viertel... in der Zeitung der Aufruhr... ein Vergewaltiger zieht ein... Führungszeugnisse braucht keiner, nur Schufa Auskunft, kein Hund und kein Kind um einen Mietvertag zu bekommen. Was die Eltern machten? Zeitungsartikel schreiben und ihrer Kinder in ihrer Freiheit beschnitten... gespielt wird zu Hause, zur Schule gehts nur mit dem Auto... nur gut, wenn man alt eingesessen ist und nicht neu dort hinzieht...

Was ICH tue?
Meine Kids spielen auf der Straße, fahren mit dem Rad zur Schule und in Sportverein, wir haben Besuch, auch männlichen, der darf auch mit den Jungs im Wohnzimmer alleine spielen....
... meine Kids haben im Vorschulalter ein Training bei der Polizei gemacht "Wie verhalte ich mich gegenüber Fremden"
... meine Kids und ich, wir gehen auch an FKK Baggersee... da gab es auch schon einen, der sich masturbierte im Gebüsch.. dort wo 4 Kids spielten.. meine Jungs wissen, dass sie laut "Wicher, hau ab" rufen sollen oder so und dass er das nicht "darf" man "soetwas" allein im Zimmer oder Bad macht
... schon vor 3 Jahren im Freibad in der Jungsdusche... junge Erwachsene filmten die nackt duschenden Kids mit dem Handy. Unser pubertierender Nachbarsjunge und seine Kumpels sahen das, stellten die Täter und riefen die Polizei.

Was kann man allgemein also tun?
Zivilcourage zeigen. Wachsam sein. Die Kids stärken.
... und leben und spielen lassen.

Vielleicht sich politisch engagieren... Mietvertag mit Führungszeugnis?... aber wehe einer von euch hat Jugendsünden...

Meine Meinung.

P.S. @********tten: Bezüglich der Statistiken gebe ich dir Recht... in anderer Situation hat mich auch schon eine 0,03%ige Wahrscheinlichkeit "erwischt"... der Prozentsatz tröstet nicht wirklich.
@violett
sehr schöner Denkansatz. I agree. Und das in weiten Teilen (fast allen).
Mietvertrag nur über ein Führungszeugnis?
Bisher wurde das ganze aus der Opfersicht beleuchtet. Ich überprüfe mich aber ständig selbst bei dem Gedanken was wir mit den ehemaligen Tätern machen sollen. Da fällt mir der uralte Film "die Klapperschlange" ein. Wäre das eine Lösung? Isolation und eine Verbannung in eine Subgesellschaft. Einmal im Monat Nahrung über den Zaun werfen und der Natur ihren Lauf lassen?

Was Katze schrieb ist mehr als verständlich. Aber wir können doch nicht alle immer wegziehen. Auch eine Bannmeile ist keine Lösung - oder?
Ergänzung
... aus dem Polizeitraining von damals (Kindertraining+Elternabend):

Kinder lehren: Mein Körper gehört mir!
Alles was mir unangenehm ist abblocken. Stopp!

Und das, liebe Mamis, Papis, Omas und Onkel(z) beginnt mit dem Abschiedskuss, den klein Paula nicht mag und die ach so knuffelige Oma doch aber geben will und Alte lässt man halt, die ändert man nicht mehr....

ABER: Genau da beginnen wir unseren Kinder zu lehren... überwinde dein Bauchgefühl, .... lass das Unangenehme halt kurz zu, dem Frieden Willen.... wenn Erwachsene was wollen, dann ist das eben so... ich bin ja nur klein Paula.

Deshalb: Meine Kids sind - seit diesem Training - aufgefordert die Höflichkeit zu wahren und Hallo und Tschüß zu sagen... auf welche Weise sie dies tun.. verbal mit Blickkontakt, per Handschlag, sich knuddeln und oder knutschen lassen.. bleibt - jedes mal aufs neue - ihre Entscheidung... nach ihrem Bauchgefühl in genau diesem Moment.... in der Hoffnung, dass sie sich auf ihr Bauchgefühl IMMER verlassen können sollen, dürfen.

Grüße
Sun
...
Aber wir können doch nicht alle immer wegziehen. Auch eine Bannmeile ist keine Lösung - oder?

... nur gut, wenn man alt eingesessen ist und nicht neu dort hinzieht...

@********olle: Ich habe mich hierzu geäußert.... Kinder stärken! Woher weißt du wer dein nächster Nachbar ist? Weißt du was dein Bruder, deine Oma, dein Schwiegersohn für Vorlieben hat?
Laut Statistik geschehen die meisten Übergriffe nicht auf Fremde.

Wer sagt denn, dass der Täter am Wohnort und nicht in der Umgebung zuschlägt?
Alle Gemeinden/Viertel im Umkreis von 50km scannen, überall Führungszeugnisse wie Baugenehmigungen ins Fenster kleben?

Leben und leben lassen.
Den "Feind" im Auge behalten... im Wissen, dass den einen ich kenne und die 10 möglichen Gleichgesinnten noch nicht.
Wisse wie dein Feind lebt und tickt. Und nicht in eine Gegend ziehen, in der ich den "Feind" nicht kenne und keine "Verbündete" habe.

Mich (meine Kids) kann ich ändern. Den anderen nicht.
Nochmal: Kinder stärken.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Der Weg , den Sun zeigt...
scheint mir der Beste :

Kinder als kleine Persönlichkeiten wahrnehmen und zu respektieren
• was natürlich nicht nur in diesem Zusammenhang gilt.
Wie sollten Kinder bei "rund um die Uhr -Bewachung" (die auch nicht allen Eltern möglich ist) Selbstständigkeit lernen ?

Bedrohungen diverser Art (zu der auch Pädophile gehören) sind eine bittere Realität, die es zu akzeptieren gilt.

Warum die Praxis der Sicherungsverwahrung ( die beispielsweise auch Bankräuber betrifft ) nicht mit Rechtsstaatlichkeit zu vereinbaren ist, wurde schon hinreichend erläutert.

Was soll man im Bezug auf Pädohpiele tun ? Die Todesstrafe einführen ? Die Zwangskastration anordnen ? ( Denn eine Heilung ist auch meines Wissens nicht zu erwarten.)

Und auch diese Frage erlaube ich mir : Welche Chance hat ein nach langer Haft Entlassener überhaupt, sich tatsächlich zu resozialisieren, wenn der "Mob" jeden Tag vor seinem Fenster demonstriert ?
Soll ihm jede Chance verwehrt werden, kann man ihm auch gleich jegliche Menschenrechte aberkennen.
*****_54 Frau
11.741 Beiträge
Bedrohungen diverser Art (zu der auch Pädophile gehören) sind eine bittere Realität, die es zu akzeptieren gilt.

Moment mal!
Warum muss ich das akzeptieren, wenn ich für mich einen Weg finde, der zudem niemandem schadet?

Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, wie ich individuell zu reagieren habe. Jedenfalls: Ich würde es für mich NICHT akzeptieren und WEGZIEHEN oder etwas anderes zu organisieren.

Aber ich muss die Haltung des Staates akzeptieren.

Und ich persönlich habe nicht das Bedürfnis, mich mehr um das Wohlergehen von Straftätern zu kümmern, als um das Wohlergehen meiner Kinder.
Gedanken M.O.D.E.L.L
auf die Gefahr hin, dass ich mich hiermit weit aus dem Fenster hänge und gesteinigt werde.... ich bin Ethikerin und Philosophin... Mutter und Mediatorin ... Waagemensch (lest meine Homepage hierzu, um zu verstehen).

Fakt ist:
1. Es gibt Pädophile.
2. Pädophile Menschen haben Menschenrechte (wären sie zugehörig einer anderen Spezies würden wir sie einfach zum Schlachter fahren)
3. Es gibt in unserer Gesellschaft bereits kinderpornografisches Material (Filme) - ich wage es, hier einen Vergleich anzustellen zu den medizinischen "Forschungsergebnissen" aus dem 3.Reich. Wir nutzen sie, profitieren von ihnen, obwohl sie unter ethisch unmoralischen Umständen gewonnen wurden. Die "Gewinnung" neuen Materials wird in beiden Fällen als unmoralisch gesehen und verurteilt.

Warum nicht versuchen, diesen Menschen ein Verhalten anzutrainieren - z.B. (alte, anonymisierte) Filme schauen - so dass sie gesellschaftskonform leben können?
Vergleich: Als Legastheniker muss ich mir auch ein (Schreib)Verhalten antrainieren, lernen - z.B. anderes Wort benutzen, bei Google in die Suche eingeben und auf "Meinten Sie..." warten - welches mir ein in der (akademischen) Gesellschaft akzeptiertes Dasein ermöglicht. (Ich weiß, dass es im einen Fall um Leid und im anderen Fall um Bildung geht. In beiden Fällen um Nicht Änderbares und Akzeptanz)

Auch mir ist die Vorstellung an sich wiederlich, ich versuche lediglich einen menschenwürdigen Weg für alle zu durchdenken.
Ethisches Gedankenmodell.
jetzt
wird es - sagen wir mal "interessant"

Keine Denkverbote bei Modellen.
*****_54 Frau
11.741 Beiträge
Völlig richtig.

Der Staat muss die Menschenrechte für alle wahren, das ist seine in Gesetzen fest geschriebene Aufgabe. Auch wenn Pädophilie nach heutigem Wissenstand nicht heilbar ist.

Meine Aufgabe als Privatperson, als Mutter - und ich bin Löwin (Vorsicht! Ironie!) - sehe ich darin, meine Kinder und alle Kinder, die mir unter kommen, so gut es geht, zu schützen.
*******use Mann
3.197 Beiträge
SilverKitten...
Niemand will Dir irgendetwas vorschreiben.

Natürlich kannst Du vor dem bekannten Straftäter "fliehen"

-aber in einer Gegend landen, in der 2 Unbekannte ihr Unwesen treiben ! Du kannst glauben ,an dem neuen Ort sicher zu sein, aber nicht Wissen, ob genau das ins Verderben führt.

Vor den Bedrohungen, die die Gesellschaft mit sich bringt, kann man nicht davonlaufen. Das meine ich mit Bitterer Realität !
*****_54 Frau
11.741 Beiträge
ja, Traeumer, ich weiß, das Leben endet tödlich, IMMER.

Deine Argumentation hat einen Haken und erinnert mich an Leute, die starke Raucher sind und sagen, die Umwelt und die Luft ist sowieso so verpestet, da kommt es auf die paar Zigaretten auch nicht mehr darauf an.
Auch mir ist die Vorstellung an sich wiederlich, ich versuche lediglich einen menschenwürdigen Weg für alle zu durchdenken.
Ethisches Gedankenmodell.


So ein paar Gedanken, die mir kurz vor dem Schlafengehen dazu einfallen (ohne den Anspruch ausgereift oder vollständig durchdacht zu sein, aber mein Gefühl nach dem hier bisher Gelesenen wiederspiegeln).

Mal provokant gefragt: Haben diese Menschen, die andere verletzten, sich an ihnen vergingen und/oder ihnen noch schlimmere Dinge (Mord) antaten - überhaupt noch eine Menschenwürde (verdient)? Oder haben sie sie mit der von ihnen begangenen Tat verwirkt? Einer Tat, die menschenunwürdig mit den Opfern umging?
*******use Mann
3.197 Beiträge
Ich glaube (!)...
es bin nicht ich, der seine Argumente nochmal überschlafen sollte...
****ot2 Mann
10.722 Beiträge
Viele hochkomplexe und...
... gute Antworten....

Ich habe da eher eine völlig "unelaborierte" Ansicht:
Ich vertraue einfach darauf, dass Justiz und und entsprechend erfahrere Psychologen schon wissen, was sie tun und mit ihrer Einschätzung im Regelfall richtig liegen.
Also potentielle Wiederholungstäter sicherheitsverwahren, - oder eben nicht.
Was soll man denn sonst auch tun als hoffen, dass "Experten" auf ihrem Gebiet schon das Richtige tun werden.
Letztlich ist man doch stets und ständig darauf angewiesen mit der Hoffnung zu leben, dass "Experten" keine "Dummbeutel" sind oder irgendwie (eigennützige) Motive verfolgen, die der "Sache" nicht dienlich sind.
Gilt nicht nur für Juristen, Psychologen o.ä., die über Sicherheitsverwahrung zu befinden haben, sondern auch für Politiker, die über das "Wohl" der Bevölkerung zu befinden haben, oder Mediziner, die für einen einzelnen "Patienten" gut und richtig handeln mögen, - oder (hoho), bei dem Automechaniker, der sagt, - ihr Auto braucht nen neuen Anlasser.
Fazit: Man kommt irgendwie nicht umhin den "Experten" auf ihrem Gebiet Vertrauen zu schenken.
Oder bin ich schon wieder offtopic?
Lg
Gernot
Eigentlich sollte man die Kinderschänder aus dieser Debatte raushalten,weil sie ihr nicht helfen,objektiv zu bleiben.

Sie betrifft Gewalttäter allgemein und nicht jeder mit pathologischem Hintergrund hat überhaupt sexuelle Motive.

Zunächst würde ich drauf hinweisen wollen,daß wir uns zumindest in den Verlautbarungen in einem Wandel befinden,weg vom Rachegedanken der Strafe,hin zu einer Resozialisierung.

Real ist das natürlich Quatsch,weil die Haftstrafe (!?) dann abhängig von der zu erwartenden Dauer der Resozialisierung,also von der Person abhängig wär und nicht nach wie vor von der Schwere des Vergehens.

Genau vor dem Hintergrund der Resozialisierung ist die potenziell unbegrenzte Sicherungsverwahrung aber die logische und richtige Konsequenz.

Das ist nämlich nicht,wie argumentiert,als zusätzliche Strafe zu verstehen.Das wär natürlich nachvollziehbarer,wenn die Art der Unterbringung weniger nach Strafe riechen würde.

Der Gesetzgeber hat die Aufgabe,dem Verlangen der Gesellschaft nach Schutz nachzukommen.
Wenn ich davon ausgehen kann,daß jemand aufgrund z.B. einer nicht kurierten psychischen Erkrankung mit einiger Wahrscheinlichkeit Menschen verletzen oder gar töten wird,muß es Wege geben,die Gesellschaft vor ihm zu schützen und ihn vor sich selbst,bis sich diese Einschätzung ändert.
Wenn jemand für diesen Fall eine funktionierende Option zur umfassenden Kontrolle des Aufenthaltes hat,bin ich für Vorschläge offen.

Der Gedanke der Resozielisierung mag den Verfechtern des alten Testamentes Unbehagen bereiten.Nimmt man ihn aber ernst,bedeutet das im Umkehrschluß,daß eine Haft eben auch mal länger dauern kann,als es nach dem Gesichtspunkt "gerechter Strafe" der Fall wäre.
Theoretisch könnte dann sogar ein Ladendieb im Sinne echter Resozialisierung lebenslang einsitzen,wenn sich keine Besserung seines Wertekompaß während der Haft abzeichnet.
Solange eben bis er resozialisiert wär,falls wir nicht ohnehin "sozialisiert" meinen.

Für einen solchen Umgang mit Verbrechen,sofern eine realistische Prognose ohne Fehler denkbar wär,spräche auch die Tatsache ,daß in Ländern mit härteren Strafen statistisch mehr Gewaltverbrechen begangen werden.

Schwieriges Thema,aber der Fokus auf die widerlichen Kinderschänder hilft bei der Betrachtung eher nicht.
Letztlich ist man doch stets und ständig darauf angewiesen mit der Hoffnung zu leben, dass "Experten" keine "Dummbeutel" sind oder irgendwie (eigennützige) Motive verfolgen, die der "Sache" nicht dienlich sind.


Ja, aber wie sieht es aus, wenn die Spezialisten zur Sicherungsverwahrung raten und diese dann, weil sie der Gesetzeslage seinerzeit nicht entsprach, aufgehoben wird? Wer schützt dann die Umwelt vor dem potentiellen Rückfalltäter und wer den Täter vor sich selbst?

Muss dann erst wieder eine Straftat (egal welcher Art) geschehen, damit man dann die eigentlich von vornherein notwendigen Konsequenzen zieht?
@Gernot
Zitat von meiner Homepage Staubkorn Mensch

Warum?

... ich das Vertrauen in diese Welt verloren habe?

Ich traue weder meiner Kfz Werkstatt, noch einem Arzt im Krankenhaus, erst Recht nicht der Rechtsprechung dieses Landes.

Ich grüble viel, ich ecke an, ich gehe wieder aus Krankenhäusern, wenn die Handlung mit "Das machen wir immer so" begründet wird, ich halte am Guten im Menschen fest, auch wenn er mir ein anderes Gesicht bereits gezeigt hat (Kenne die Stärken und Schwächen deiner Freunde und Feinde), ich weiß, dass meine Juniors keine Engel sind und ich - die sich manchmal als Alien fühlt - fehlbar, anders, stur manchmal und trotzdem liebenswürdig.

Ein Ich vertraue dir sagt manchmal mehr als ein "Ich liebe dich".

Und auch Ja: *zumthema*
Wie gehen wir damit um, wenn ein bereits verurteilter Pädophiler (oder Straftäter im Allgemeinen?) in unsere Nachbarschaft zieht?

Bisherige Vorschläge:

• wegziehen... und auf besseres Umfeld hoffen. Was ich nicht weiß,...
• Kinder "wegsperren"... wehe dem, der draußen spielt
• Selbstjustiz ... meine Kinder sind mein Heiligtum, ich geh für sie auch über Leichen
• Kinder stärken... und Vertrauen - in Gewisser Weise damit verbunden auch Verantwortung den Kleinen Wesen übertragen
• Haus "plakatieren" ... keiner hat eine zweite Chance
• Kastrieren, ewig wegsperren, tötet sie... Wer Recht nimmt hat keines mehr verdient

Gute Nacht erst einmal.
Gespannt auf morgen.
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