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#aufschrei

weil sie der weiblichen Macht über den Grad an Nähe gegenübersteht.

Das hatten wir nebenan erst.

Welche Macht über den Grad der Nähe hat eine Frau inne,über die ein Mann nicht verfügt?

Es gibt ja kein Gesetz nachdem wir zu Willen zu sein hätten?
Sexistische Übergriffe
Wenn wir von Macht sprechen und Diskurs:

In der Philosophie werden verschiedene Arten von Zusammenspiel zwischen Macht und Gewalt gesehen.
In der heutigen Diskussion würde ich die plausibelste vierteilige Relation so beschreiben (Quasi eine Mischung aus Niklas Luhmann, Hannah Arendt und Pierre Bourdieu fürs Nachlesen *zwinker* ):

Um Widerstände zu überwinden gibt es Einfluss, Macht, Gewalt und symbolische Gewalt/Macht.

Einfluss meint, dass jemand mit positiven Sanktionen lockt um einen zu überzeugen den Widerstand aufzugeben. Macht meint im Gegenzug, dass negative Sanktionen angedroht werden. Gewalt ist Zwang. Symbolische Gewalt meint, dass Menschen dazu gebracht werden ihre eigene Unterdrückung zu wollen.

Einfluss und Sexismus treffen aufeinander, wenn positivie Sanktionen durch das Geschlecht des Gegenübers verändert werden. Beispielsweise, wenn man als Frau schlechter bezahlt wird oder als Mann nicht als Kindergärtner genommen wird.

Macht benutzt negative Sanktionen. Luhmann hat den Kniff eingebracht, dass Macht vorallem über Drohpotenzial wirkt. Denn wenn man Macht einsetzen muss, haben beide Seiten verloren. Macht wirkt also über "Wenn du nicht meinem Willen folgst, dann...*unheilsschwanger den Satz offenlass*" Wenn die Polizei Demonstranten verbietet auf den Rasen zu gehen, wird das von einer Drohung begleitet, z.B. verhaftet zu werden. Gehen sie doch drauf, haben beide verloren: Das Verbot wurde missachtet, aber die Leute sitzen auch in Haft.
Genauso funktioniert oftmals die Belästigung mit Machtgefälle. Die Hand des Chefs ruht auf dem Bein und man wagt nicht sie wegzunehmen... man weiß gar nicht so recht, was sonst passiert, aber das nützt dem Machthaber eher.

Gewalt ist Zwang, damit das Scheitern von Einfluss und Macht. Das sexuelle Gewalt eine Form von Sexismus und klar in Opfer und Täter zerfällt ist zwar Konsens. Leider musste ich erst letzte Woche in einer Sekundärstudie zu häuslicher Gewalt der Bundesregierung lesen, dass es immer noch eine hohe Schamhürde bei Frauen in Deutschland gibt häusliche Gewalt anzuzeigen. *snief* Vielleicht hilft die Debatte da auch weiter.

Symbolische Gewalt/Macht halte ich persönlich für hoch spannend. Die Konzeption geht davon aus, dass wir manche Unterdrückungen nicht nur erleiden, sondern manche auch Bejahen, weil sie Teil unseres eigenen Persönlichkeitsentwurfes sind. Symbolische Gewalt tritt nicht wie "nackte" Gewalt offen aus, sondern versteckt sich zum Beispiel in Ideologien. Beispielsweise kann die kapitalistische Ideologie des "Jeder ist seine Glückes Schmied" isolierte, an gesellschaftlichen Grenzen scheiternde Menschen, ausgebeutete hervorbringen, die dennoch die Autonomie hochhalten und sich selbst die Schuld geben, weil sie keine Alternative kennen. Sexismus und symbolische Gewalt treffen aufeinander, wenn Frauen beispielsweise eine Kultur verteidigen, in der sie der Gewalt der Männer ausgeliefert sind. (Ehrenmorde)

Symbolische Macht liegt vor, wenn Leute Macht über andere gewinnen und diese das nicht als Macht begreifen, sondern zum Beispiel als Sachverstand oder religiöse Einsicht. Hassprediger zum Beispiel, oder eine Ideologie, die Frauen auf bestimmte Berufe festlegt und dies mit fadenscheinigen Verweisen auf Biologie oder Soziologie begründet. Sexismus und symbolische Macht trifft aufeinander, wenn Männer Belästigungen mit Testosteron entschuldigen, oder Verhaltenswissenschaftler uns weis machen wollen, der Mann sei einfach von Natur aus ein Samenverteiler. Wenn man das nicht als Ideologie erkennt, sondern der Meinung als scheinbar objektivem Sachverstand glaubt, dann hat man nicht das Gefühl, dass der eigene Widerstand mit Macht gebrochen wurde. Dabei hat sich die Macht nur verschleiert. Sehr beliebt ist Sexismus als symbolische Macht meiner Meinung nach bei Religionen.

gruß
Brynjar
p.s.: danke für das Lob für meinen letzten Beitrag. *g*
*********ktur Frau
94 Beiträge
Was machen wir nun aber mit den Männern ...
Die Regeln um Sexismus zu vermeiden sind ganz einfach:
1) Flirte nicht mit Menschen, die von dir abhängig sind.
2) Reduziere niemanden auf deine Bedürfnisse (Kant lässt grüßen)
3) Gib dir Mühe die Reaktionen deines Gegenübers wahrzunehmen
4) Bewahre den Respekt vor dem Anderen

... die sich einfach nicht an diese Regeln halten wollen?
Wegsperren? Öffentlich anprangern? Testosteron senkende Tabletten verteilen? Warten, bis sie ausgestorben sind?

Da wir leider in einer Gesellschaft leben, die (noch!) nicht ideal ist, muss ich offenbar als Frau (noch!) ständig damit rechnen, dass ich an allen Ecken und Enden sexistischen Übergriffen begegnen werde bzw. sie erdulden muss.

Das will ich aber nicht!
Was ist also zu tun?
Laut oder leise Meckern alleine nützt ja offenbar wenig.
Die Politik hinkt sträflich mit den entsprechenden Gesetzen hinterher und die finale allumfassende feministische Revolution lässt auch immer noch auf sich warten.

Deshalb frage ich mich, was ich selbst dazu tun kann, um mich bis zum Tag X einigermaßen zu schützen, so wie ich mich auch vor diversen anderen Übergriffen in dieser Gesellschaft schütze, denn ich habe begriffen, dass eine Gesellschaft nicht nur aus freundlichen und wohlmeinenden Menschen besteht.
(Ich schließe meine Wohnungstür ab, hüte meine EC-Pin, lasse meine Brieftasche nicht offen rumliegen, steige nicht zu Fremden ins Auto, bestehe im Fall der Fälle auf ein Kondom usw...)

Deshalb:

  • Flirte nicht mit Menschen, von denen du abhängig bist.
  • Lasse dich nicht auf die Bedürfnisse eines anderen einseitig reduzieren
  • Sei ehrlich und fordere die Reaktionen deines Gegenübers nicht aus Eitelkeit oder weil du etwas Bestimmtes bekommen möchtest, heraus
  • Bewahre den Respekt vor dir selbst und weise unerwünschte Handlungen des Anderen umgehend zurück


(Nicht alles, was ich hier schrieb, ist ironisch gemeint)
. Mann und Frau sind eben sehr verschieden und haben verschiedene Wirkungsbereiche. Und Kinder zu bekommen, ist immer noch ein Monopol der Frau. Bzw. wäre eines, wenn sie nur wollte. Frauen können zwar Männerrollen irgendwie auch ausüben, wir Männer können aber die Rolle des Gebärens beim besten Willen nicht übernehmen

Und Frauen sollten am besten einfach immer nur gebären,weil das ihre Rolle ist?

Aber warum sind Kinder ein Armutsfaktor? Immer mal angenommen, ein Kind ist nicht so etwas unglaubliches Wunderbares, das mehr wert ist als aller Reichtum der Erde


Ideellen Reichtum kann man nicht kochen.Blöd,aber war.Vor allem auch ,weil der individuell bestimmt wird.
Das kann sogar dazu führen,daß Frauen sich Urteile zu ideellem Wert anmaßen.Entgegen ihrer genetischen Bestimmung.

Weil Frauen aus oft nichtigem Anlaß die Familie in die Luft sprengen, den Vater ins Universum beamen und dann eben alleine weiterschauen müssen, wie sie zurechtkommen. Da sind sie aber selber schuld, das hätte oft nicht sein müssen.

Das heißt ,sie sollten gefälligst weiterhin ein A......h ertragen?


Victor Hugo hatte schon recht: Not macht Menschen, Wohlstand schafft Ungeheuer.

Darf ich das Übersetzen in: wenn man Frauen in Not hält,werden richtige Menschen aus ihnen?Am Ende sogar welche wie Männer?
**********vence Frau
430 Beiträge
Völliger Nonsense - Kinder auf zu ziehen war immer schon das Anliegen primär beider Eltern und lange Zeit der Gemeinschaft, in die diese Kinder hineingeboren wurden.

Ich schrieb ja auch "bekommen" und nicht "aufziehen".


tja Jason (das sw steht für schwarz/weiß?),

vielleicht hast Du im Biologieunterricht nicht so richtig aufgepasst - aber ein Kind auszutragen und zu gebären ist keine Aufgabe, für die man ein Leben lang braucht, es aufzuziehen dauert schon eine geraume Zeit länger und erfordert mehr als eine Person. Ich kann Dir diese Information aus erster Hand bestätigen!

Mann und Frau sind eben sehr verschieden und haben verschiedene Wirkungsbereiche. Und Kinder zu bekommen, ist immer noch ein Monopol der Frau. Bzw. wäre eines, wenn sie nur wollte. Frauen können zwar Männerrollen irgendwie auch ausüben, wir Männer können aber die Rolle des Gebärens beim besten Willen nicht übernehmen, es kommt also zu einer einseiten Verlagerung zulasten unseres Selbsterhalts.


Und? Hier geht es darum, dass Frauen wegen ihres Geschlechts herabgewürdigt werden, niemand hat die Forderung aufgestellt, dass sie (exakt so wie) Männer werden sollen. Die Fähigkeit Kinder zu bekommen bedeutet nicht, dass man deshalb andere Dinge nicht kann. Ich spreche ja per se auch keinem Mann die Fähigkeit zu denken, empathisch und respektvoll zu sein ab, nur weil er Kinder zeugen kann. Deshalb sind Männer noch lange keine "hormongesteuerten Triebwesen".

Das ist nicht schlau.

Aus dem Zusammenhang gerissen, aber es passt so schön - ja es ist nicht besonders schlau, was Du hier von Dir gibst.
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Sexismus?
Ist ev. eine Frage.
Mir, ev. auch anderen fällt auf:
Der Artikel kam in die Presse als Brüderele mal (wieder?) im Gespräch war.
Die Zeugenaussage der Journalistin ( Bild, andere Details..) sind unbekannt, ihre Aussage! steht ausschließlich für sich und ihre Ansichten.
Offensichtlich reicht dies bereits dafür aus, das es wahr ist, nicht ev. sein könnte.
Die Journalistin beruft sich auf die Presseprecherin..,
was sagt diese?
Inwiefern ist Brüderle, oder jemand anders automatisch sexistisch, wenn ihm dies unterstellt wird.

Diese erwähnten "Mehrheiten" (viele, steht jetzt überall etc.) vermisse ich bei realen Problemen:
z.B. Wenn schwangere Frauen inklusiv des Kindes ermordet werden,
von irgendwelchen anderen Verhalten mag ich nicht reden..


Also warum dieser Hype?

Ich begreife die Relationen nicht!
Geht es um Stimmung, Fakten oder etwas anderes?

Ich finde das ist alles aufgesetzt, ein Problem sehe nicht.
Aber da es gedruckt wird, das muß doch stimmen oder wichtig sein....
Sorry, das ist Bullshit pur!
*******AYER Mann
3.056 Beiträge
Re: "Bullshit pur "
Sorry, das ist Bullshit pur!

Ja. Höchstwahrscheinlich ist es auch Bullshit. Bullshit, der sich schnell verbreitet und gut verkauft. Eventuell erweist sich diese ganze Aufmerksamkeit für den einen oder den anderen Beteiligten auch als sehr lukrativ. Unter Umständen kann so eine Diskussion auch die Bundestagswahl - direkt oder indirekt - beeinflussen. *koenig*
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Und auch hier die berühmte Nebenkriegsschauplatztaktik:

Die Journalistin hat gelogen, der Zeitpunkt ist Wahlkampf, der Artikel dient der Auflagensteigerung.....und so fort.

Jungs, wenn ihr über das Thema #aufschrei nicht reden wollt, lasst es, aber versucht nicht davon abzulenken, worum es in der Diskussion um Alltagssexismus wirklich geht.

Ich habe es schon geschrieben, hier geht es null - absolut um Herrn Brüderle und seine Altherrenphantasien, das war nur ein Auslöser, mehr nicht und ist im übrigen ohne jede Relevanz.

In dieser Gruppe erwarte ich inhaltlich einfach mehr Substanz als in der Kneipe um die Ecke. Wir waren hier schon erheblich weiter.
*******AYER Mann
3.056 Beiträge
Aus der Threaderöffnung:
Mich interessiert, wie Eure persönliche Sicht zum Thema aussieht

Selbstverständlich wird dann auch eine Vielfalt an persönlichen Perspektiven einfliessen. Total unabhängig davon, wie der Threaderöffner sich die Diskussion genau erwünscht. Logisch, nicht? *koenig*
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ausgelöst durch die Berichterstattung über den Sexismus bei den Piraten und den stern-Artikel über den Dinrdl-Freund Rainer Brüderle geht eine twitter-Aktion durchs Land, wie ich selten eine erlebt habe, sogar international wird das Thema Sexismus und die deutsche Debatte jetzt diskutiert

Und das ist das Thema....alles andere ist falsch.

Lesen hilft.
*******AYER Mann
3.056 Beiträge
Lesen hilft.

Finde ich auch. *koenig*
****ot2 Mann
10.727 Beiträge
Anmerkung:
Liebe Heidicgn:

In dieser Gruppe erwarte ich inhaltlich einfach mehr Substanz als in der Kneipe um die Ecke. Wir waren hier schon erheblich weiter.

Lesen hilft

Obige Bemerkungen empfinde ich als herabwürdigend und abwertend (ad hominem), - und mithin übergriffig.
Gewaltfreie Kommunikation ist das nicht.

Soll nur eine Anmerkung sein.
Lg
Gernot
Warum sind Frauen in der kath. Kirche,
die zumindest hierzulande das Patriarchat etabliert haben ?

Bei den Kelten und Gemanen waren Frauen und Männer "gleichberechtigt" und der Glaube war mehr matriarchalischer Natur.

dazu führt es : (hier gab es keinen AUFSCHREI (er wäre es wert gewesen) !)

http://syndikalismus.wordpre … n-vergewaltigter-frau-hilfe/


Sind Frauen von heute zu wenig aufgeklärt ?
Oder leisten Sie ihre Kirchensteuer in der Hoffnung auf eine kirchliche
Wendung mit Bibelumschreibung?

Mit den mehr als 2 MRD€ bei kollektivem Austritt, liessen sich:
• mehr Kinderhorts errichten
• polit. Einflußnahme per Lobbypolitik betreiben
• mehr Teilzeitarbeit fördern
• Alleinerziehende Mütter finanziell unterstützen

etc...


Sind Frauen einfach zu dumm, die Zusammenhänge zu erkennen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen ?

Das jahrtausendalte Feld der Kirchen und Macht wirkt...
in manchen Betonköpfen mehr...in anderen weniger.
Warum sind Frauen in der kath. Kirche, die zumindest hierzulande das Patriarchat etabliert haben ?

Warum gibt es Schwule und Lesben im Joyclub, der zumindest im Netz ein Hort der Heteronormativität ist?
Warum sind Frauen in der kath. Kirche, die zumindest hierzulande das Patriarchat etabliert haben ?

Ich glaube ,daß die wenigsten "praktizierenden" Christen tatsächlich einen tiefen Gottesglauben haben. Das ist einfach Teil einer Sozialisation,die nicht weiter hinterfragt wird.

Man kann sich auch fragen,warum Arbeitslose die CDU wählen.

Inhalte werden nicht erfaßt bzw. nicht mit den eigenen Bedürfnissen abgeglichen.

Warum gibt es Schwule und Lesben im Joyclub, der zumindest im Netz ein Hort der Heteronormativität ist?

Gefühlt würde ich sagen,daß Gleichgeschlechtlichem hier etwa so viel Raum gegeben wird,wie das auch in der normalen Gesellschaft der Fall ist.
Falls es sowas noch nicht gibt,sollte sich schnell jemand auf den Weg machen und eine schul/lesbische Seite gleicher Aufmachung programmieren.
… daß Gleichgeschlechtlichem hier etwa so viel Raum gegeben wird,wie das auch in der normalen Gesellschaft der Fall ist.

Eine hinreißende Formulierung; es wird ihnen Raum gegeben, und es gibt die normale Gesellschaft. Da können es beide Seiten sicher zufrieden sein.

Ob der Anteil des BDSM auch dem in der normalen Gesellschaft entspricht?
Erstaunlich,was Du meinen Beiträgen gelegentlich entnimmst.

Da schwang keinerlei Wertung mit.

Auch wenn das Forum Sparten bereithält,in denen Homo-oder bisexuell veranlagte/interessierte sich untereinander und mit anderen austauschen können und theoretisch die ganze Kontaktgeschichte incl. der Ausgestaltung der Profile frei genutzt werden kann,tritt Homosexualität hier nur ganz am Rand in Erscheinung(mein Eindruck).

Gefühlt in dieser Blase hier nicht anders als im Alltag.
Ich glaube schon,daß die Freiheiten ,das hier offener zu gestalten größer sind,als im RL,schon wegen der Anonymität.

Das gilt ja erkennbar für alle von "der Norm" abweichenden Neigungen.

Davon abgesehen scheint sich im JC irgendwie die Deutsche Swingerszene zu versammeln und die ist eher Hetero.

Daß dann alle irgendwie zusätzlich noch auf Knebel und Gerte zu stehen scheinen,verfälscht das Bild eher.
@****al2

Leider hast du meinen Beitrag nicht gelesen, daher hier nochmal zum Sternartikel
1. Das Brüderle-Porträt entstand aus einer einjährigen Beobachtung Brüderles durch die entsprechende Jorunalistin. Es ist keine Momentaufnahme einer Bargeschichte. In diesem Porträt fließt auch die jetzt diskutierte Szene mit ein.
2. Der Stern hatte keine Sexismusdebatte im Sinn, die entstand maßgeblich durch die Reaktionen auf Twitter unter #Aufschrei
3. Natürlich erscheint ein im Fluss befindliches Politikerporträt dann, wenn der Politiker im Rampenlicht steht.
4. Was ist denn guter Journalismus: a) eine einjährige Beobachtung zum Abschluss bringen, wenn ein guter Zeitpunkt ist oder b) schnell was zusammenschustern, weil gerade der Politiker ins Zentrum rückt


@****nsw/Debatte
Sexuell konnotierte Lebenssphären funktionieren anders als du es dir vorstellst.

Sekretär war lange Zeit ein männlich dominierter Beruf. Erst mit dem Ansehensverlust wurde er weiblich.
Als die ersten Druckmaschinen entstanden, wurden sie für Frauen gemacht und sahen Klavieren sehr ähnlich. Damit wollte man die Fortschrittsblockade der Setzer brechen. Erst als diese aufgaben, wurde der Beruf auf einmal zu dreckig für Frauen.
Die Mehrzahl der mit Hand ausgeführten Feldarbeit in der Welt wird von Frauen geleistet.
Im kommunistischen Russland war das Ansehen von Ärzten relativ gering, was zur Folge hatte, das die Quote der Frauen in diesem Beruf ziemlich hoch war.
In der DDR war der Anteil an Frauen in Naturwissenschaften deutlich höher als bei uns.

Dies sind Beispiele um das dahinter liegende Problem aufzuzeigen: Berufe sind nicht geschlechtlich für immer festgelegt, sondern unterliegen Schwankungen, die gesellschaftliche Wertvorstellungen reflektieren. Natürlich hinken sie oftmals hinterher, weil eine geschlechtliche Prägung eines Berufes nicht von heute auf morgen erfolgt.

In der Geschichte war die Einteilung meist sexistisch in dem Sinne, dass Frauen dort stärker wurden, wo das gesellschaftliche Ansehen sank. (bsp. Sekretär)

In dem Sinne gibt es tatsächlich Männerdomänen, aber die von dir behauptete "natürliche" Männlichkeit dieser Domänen existiert nicht. Es ist ein mit Normen, Werten und Missachtungen aufrecht erhaltene Dominanz einer Gruppe über eine andere.

@*****hen in der katholischen Kirche
Gründe warum Menschen Strukturen verteidigen, die sie eigentlich benachteiligen gibt es viele. Die mächtigsten zwei sind für mich die Ideologie und die Identitätsprägung.
Ideologie meint, dass die Benachteiligung als etwas empfunden wird, was aus einem Grund richtig ist. Quellen dafür sind gern unhinterfragbare Entitäten: Gott, die Natur, Gene
Wenn ich glaube, dass die Bibel recht hat, dann ist das Problem männlicher Vorherrschaft in der Kirche schnell gerechtfertigt. Es ist nunmal deutlich einfacher eine männliche Vorherrschaft in die Bibel reinzulesen als Gleichberechtigung. Wobei Christen aus der Bibel alles rauslesen können was gerade passt, wie die Geschichte und diverse Sekten zeigen.
Der zweite Grund ist die eigene Identität. Fast niemand gibt eine Säule der eigenen Identität einfach so auf. Glaube ist etwas sehr intimes, was viele Ängste, Hoffnungen, Werte, Gemeinschaft etc. berührt. Dies ist sehr schwer aufzugeben, wenn auf der anderen Seite nur Unsicherheit und das Nichts wartet.
Ich bin mit 18 ausgetreten, als die Kirche aus der Schwangerschaftsberatung ausstieg. Ob ich das geschafft hätte, wenn meine Eltern und ein Teil meiner Großeltern nicht auch schon der Kirche distanziert gegenüber gestanden hätten? Keine Ahnung. Ich war auch in meiner Klasse einer von zweien (von 30) die nicht gefirmt wurden. Es ist nicht einfach da auszuscheren.

Das führt in dem Sinne zurück zum Sexismus, dass es durchaus auch Frauen gibt, die in der Debatte auf der "anderen" Seite stehen, etwa weil sie bestimmte natürliche Rollenbilder im Kopf haben, die ihnen von Ideologien oder Religionen vermittelt werden. Wo wir Sexismus sehen, sehen sie evtl. eine göttliche Ordnung.

gruß
Brynjar
Ich denke, daß (u.a) Ideologie und Identitätsprägung auf etwas zurückzuführen sein bzw. unter etwas zusammfallen können, das man >Überzeugungen< nennen könnte. Diese Überzeugungen müssen nicht immer bewusst sein in dem Sinne, daß man aus dem Stegreif sagen könnte, welche das genau sind; man kann ja nicht immer sofort sagen, warum man das ein oder andere gesagt oder getan hat, wenn man nach dem Grund gefragt wird. Im Zweifel, also im Fall einer Frage nach Begründung, sollte ein Mensch diese aber geben können – eventuell nach einer Zeit der Reflexion.

Dabei kann sich herausstellen, daß diese Begründung nicht so stichhaltig ist, wie man glaubte. Es gibt also unzureichend reflektierte Überzeugungen, denen man auf die Spur kommen kann, um seine ideelle Grundlag zu prüfen und gegebenenfalls zu verändern.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich bei denjenigen, die sich bemühen, hier eine ernsthafte Diskussion zu gestalten, ohne sich nur Plattitüden und Schlagworte um die Ohren zu hauen.

Wenn ich mir andere Verläufe zu dem Thema angucke, bin ich dankbar dafür. Völlig ohne jede Ironie.
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