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#aufschrei

Vielen Dank, offinterest!

Leutheusser Schnarrenberger meint im DLF, die FDP stehe hinter Rainer Brüderle und seinem Verhalten; man lasse sich als Partei nicht auseinanderdividieren; das mit dem Dirndl sei ein Kompliment; eine Zeitschrift habe das Interesse, verkauft und gelesen zu werden.

Das sind alles Topoi, die jeder ungefähr hätte vorwegnehmen können. Das liegt daran, daß es Topoi sind. Es ist also nichts Ungewöhnliches. Ebenso üblich ist das Auftreten einer Frau Ditfurth, deren Äußerungen genauso im Ungefähren antizipierbar sind. Wir erfahren nichts Neues, wenn wir das Fenster >Lanz< öffnen – aber nur dann, wenn wir einigermaßen auf dem Laufenden sind.

Das wirft zunächst einmal die Frage auf, wer denn mit >wir< gemeint ist. Die Frage ist leicht zu beantworten; >wir< sind die Beteiligten an diesem Thread, und die sind (hoch)intelligent, mithin interessiert, mithin reflektiert, mithin auf dem Laufenden, mithin urteilsfähig and so on and so forth.

Was ich damit sagen will: Der Diskurs des Sexismus hat alle Rollen vergeben, und wir besetzen eine davon.

Es wäre etwas Neues gewesen, hätte Leutheusser Schnarrenberger sich deutlich distanziert. Vielleicht hätte sie das gern getan, aber auch wenn; sie hätte eine gewisse Hürde nehmen müssen, weil sie eine Funktionärin ist und das Für und Wider genau abzuwägen gewusst hätte.

Ich denke, die Tatsache, daß wir nichts Neues erfahren, liegt an dieser Struktur der Funktionäre. Das ist ein Aspekt des Diskurses, und die Funktion derjenigen, die diesen Funktionären zuschauen, könnte darin liegen, dem ein oder anderen Funktionär am Fernsehschirm intuitiv zuzustimmen.
Bezeichnend finde ich, dass die lauten Zustimmungsrufe im Hintergrund bei den Aussagen von Lanz und dem FDP-Politiker Lindner wieder nur von Männern kamen.
Das ist eine Aussage, deren Bedeutung im Verborgenen bleibt. Führe doch bitte aus, was das Bezeichnende bezeichnen soll.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Das kann daran liegen, dass die Studiotechnik die Frauenstimmen anders wahrnimmt...Akustik eben.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.673 Beiträge
oh
ich habe gerade gemerkt, dass ich erst den falschen beitrag gesehen habe, allerdings wurde das in der sendung vom 29.1. auch thematisiert und in kontext zum dschungelcamp gesetzt
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Die Sendung von gestern Abend war aber eine unbeabsichtigte Demonstration - da hatte Herr Lanz weder das Thema noch die Gäste im Griff.

Frau Ditfurth kann einem ja schon den letzten Nerv töten gelegentlich, gestern fand ich sie sachlich und im Recht. Interessant auch, dass Frau Knuppe so gar nichts zum Thema zu sagen hatte, obschon das Modelbusiness da durchaus Stoff zu bieten hätte.
Bezeichnend finde ich, dass die lauten Zustimmungsrufe im Hintergrund bei den Aussagen von Lanz und dem FDP-Politiker Lindner wieder nur von Männern kamen.
Führe doch bitte aus, was das Bezeichnende bezeichnen soll.

Ich meinte damit, dass fast ausschliesslich Zustimmung zu den Aussagen und zum Verhalten von Lanz und Lindner von den anwesenden Männern kamen, kaum (jedenfalls so gut nicht nicht akustisch wahrnehmbar) von den anwesenden Frauen.
Das sagt doch aus, dass diese es nach wie vor nicht so sehen, dass (hier in diesem Fall) die Aussage von Brüderle sexistisch ist - das meinte ich damit.

Und nach meiner Wahrnehmung ist dieses Denken / Verhalten ein Spiegelbild unseer Gesellschaft.
Was ich damit sagen will: Der Diskurs des Sexismus hat alle Rollen vergeben, und wir besetzen eine davon.

Ganz so homogen habe ich "uns" gar nicht empfunden.

Das kann daran liegen, dass die Studiotechnik die Frauenstimmen anders wahrnimmt...Akustik eben.

Man sollte das besser nicht genauer untersuchen.Vermutlich stellt sich dann raus,daß statt rauszufilternder weiblicher Stimmen irgendwer "ausziehn" gebrüllt hat.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
...ich dachte mehr an das übliche Pegeln...aber bitte.
@****arm
Du hast du herausgelesen, dass ich mit mir ringe, ob ich mir die Sendung heute ansehen soll oder nicht. *g*

@**********eilung
Etwas interessantes an der Diskussion bei Lanz war für mich, dass diese Debatte eine ziemlich weiter Streubreite hat. Auch hier wieder kam der Kommentar eines Mannes "Das habe ich erst gestern mit meiner Frau diskutiert" als Einleitung für eine neue Einsicht.

Von daher würde ich dir widersprechen und sagen, dass diese Diskussion schon das Potenzial hat (durch ihre Breite) die Diskussionskultur zu verändern.

Daher war der beste Satz meiner Meinung nach auch von dem Filmer:
"Ich bin in 45 Jahren, die ich nun lebe, kein einziges Mal sexuell belästigt geworden; ich denke es gibt nicht viele Frauen die in meinem Alter das selbe sagen können." (sinngemäß)

Darin setze ich, entgegen der alten Rollenfestlegungen, die Chance: Männer, die verstehen, dass Frauen in dieser Hinsicht andere Erfahrungen machen und darüber in Grübeln kommen. hoffhoff
Daher war der beste Satz meiner Meinung nach auch von dem Filmer:
"Ich bin in 45 Jahren, die ich nun lebe, kein einziges Mal sexuell belästigt geworden; ich denke es gibt nicht viele Frauen die in meinem Alter das selbe sagen können." (sinngemäß)

Manchmal sind es eben die simplen Sachverhalte aus der Praxis,die ellenlange akademische Debatten ins Abseits stellen.

Das wird ja hier verschiedentlich parallel diskutiert,wie generell im Netz und ich hatte anderswo mal angeregt,daß alle Männer mal kurz Meldung geben,die schon mal unter sexueller Belästigung gelitten(!!) haben.

Das war natürlich eher eine symbolische Aufforderung.
Ich selbst habe sicher schon einiges an "Anzüglichkeiten" gehört,kann mich aber nicht an einen einzigen Fall erinnern,in dem ich mich je sexuell belästigt gefühlt hätte.Ich kenne auch keinen Mann,der mir davon mal berichtet hätte,auch wenn es diese Fälle zu mindest in beruflichen Kontexten hier und da mal geben wird.

Spannend wär auch mal eine Verhältnisdarstellung aus dem JC,wieviele ungefragte Mumubilder wievielen ungefragt versendeten Gemächten gegenüberstehen.
Ganz so homogen habe ich "uns" gar nicht empfunden.

Das sind wir auch nicht. Wir sind aus der Perspektive meines Beitrags ein Akteur dieses Diskurses. Natürlich führen wir selbst etwas, das man als Diskurs betrachten kann. Dann wären ofinterest11 und oberarm Akteure.
Körperlichkeit
Hier ein Beitrag zum Sexismus im Medienbetrieb:
http://www.ardmediathek.de/n … nalisten?documentId=13243640

@**i
Ja, eine gute Idee mit der Umkehr. Solange die anderen nicht daraus den Strick drehen: "Da sieht mans, Frauen sind eben empfindlich. Wenn Männer manche Kommentare von Frauen umdrehen würden, wären sie gleich Sexisten.

@*********hkeit

Ein Teil der Debatte, der im Beitrag oben noch einmal thematisiert wird, ist das Machtgefälle in der reinen Körperkraft. Ähnliches, zu dem was die Journalistin dort schildert, habe ich es auch schon zu hören bekommen von Freundinnen:
Man gerät in eine Situation (auch mit dem Partner teilweise) in welcher der Mann durch seine körperliche Stärke die Oberhand erringt und eine vorher unverfängliche Situation mit einem Mal ins Bedrohliche kippt.
Eine "Ach komm, du willst doch auch"-Situation, die von weiblicher Seite in ein Ohnmachtsgefühl mündet, egal wie sie ausgeht, weil man einige Augenblicke zu spüren kriegt: "Wenn der wollte, ich hätte keine Chance."

Freundinnen von mir hat das so geprägt, dass seit diesem Moment immer ein Stich übrig blieb, ein kurzen Unwohlseinsgefühl, wenn man allein mit einem fremden Mann war, oder dem Partner einen sexuellen Wunsch abschlug.

Daran musste ich denken, als der Filmer von seinen 45 Jahren ohne Belästigung sprach. So ein Gefühl sexuellen Ausgeliefertsein kennt wahrscheinlich auch kaum ein Mann.
So ein Gefühl sexuellen Ausgeliefertsein kennt wahrscheinlich auch kaum ein Mann.

Das ist einer der wichtigsten Aspekte des Buches (und Films) >Wie vergewaltige ich einen Mann?<.

http://www.bookanddrink.com/ … /tikkanenwievergewaltige.htm
Wenn Männer manche Kommentare von Frauen umdrehen würden, wären sie gleich Sexisten.

Vermutlich wär die Verlockung für manchen groß,so zu argumentieren.


Es geht aber immernoch um das Überschreiten von Grenzen.Wenn Männer andere Grenzen haben,ist das Spektrum des legitimen für Frauen entsprechend breiter und umgekehrt.

So ein Gefühl sexuellen Ausgeliefertsein kennt wahrscheinlich auch kaum ein Mann.

Für mich der Kern,was den Unterschied der Geschlechter in der Debatte um sexuelle Belästigung angeht.
ihr wollt das mal nachempfinden, wie Frauen sich in "freier Wildbahn" fühlen - geht in eine Schwulenbar!
Am besten in schwarzes Leder gekleidet. und versucht dann mal, eure Bewunderer auf Abstand zu halten.

ich verfolge die Debatte, und es bleibt ein Gefühl von "das ist doch alles krank"

Relativiert man mal kurz mit der Tatsache, dass in diesem unseren Lande verschleierte Frauen herumlaufen und "Ehren"morde (ein schreckliches Wort) passieren, sind die pikierten Damen, die sich über ein Pfeifen auf der Straße aufregen, für mich unverständlich.

Es geht um Macht, klar. Und fühlt sich eine Frau, die sexy aussieht und mit ihrer Anziehungskraft spielt, nicht auch mächtig in diesem Moment ?
Gibt es nicht auch Frauen, die damit spielen, dass Männer ihnen zu Füßen liegen - nur weil sie ihre Oberweite ins Spiel zu bringen wissen? Wolllen wir die nicht kennen?

Das gehört vielleicht nicht hierhin, aber so empfinde ich die (ich will keinem zu nahe treten, aber ich sag es doch:) typisch deutsche Empfindlichkeit, die hier mal wieder zu Tage tritt: unnatürlich.

Ich wurde in Frankreich als prüde und verklemmt bezeichnet, wenn ich anzügliche Bemerkungen nicht mit einem koketten Lächeln quittierte. Und der Ruf der deutschen Frauen wurde bestätigt, weil ich durch meine Erziehung und Erfahrung nun mal drauf geeicht war, Männern auf die Finger zu hauen, wenn sie "Herrenwitze" machten.
Ich habe danach darüber nachgedacht, aber nie die Leichtigkeit, mit der Frauen anderer Kulturen mit dem uralten Spiel zwischen Mann und Frau, der Verführungskunst und dem unverbindlichen Flirt umgehen, erreichen können. Weil ich nicht so bin, oder weil ich es nie gelernt habe.
Es wurde angesprochen, dass kein Mann sich erlauben darf, etwas in die Richtung " sie hatte nen Minirock an - da muss sie sowas erwarten" sagen darf. Sollte er auch nicht.
Aber was gibt den Frauen das Recht, sich aufreizend gekleidet zu präsentieren, oder lauter Tit+enfotos einzustellen und dann zu sagen "Gucken aber nicht anfassen" oder "Was erlaubt sich dieser Kerl", wenn sie Angebote bekommen? Schon allein Lippenstift ist ein Merkmal für sexuelle Paarungsbereitschaft - oder?

Sind es nicht Frauen, die ihren Mädchen, sobald sie laufen können Schminke und Barbies geben? Die sie für die ekelhaften Schönheitswettbewerbe anmelden und als Mini-Feuchter-Traum süß finden? Sind es nicht Frauen, die den Knall nicht gehört haben? und meinen, sich alles herausnehmen zu dürfen, (klar, wir sind frei, dafür haben unsere Mütter und Großmütter noch kämpfen müssen!) aber bloß keiner es kommentieren oder als 'Einladung auffassen darf?
Außer er gefällt ihnen, dann geht´s vielleicht. Den Ausschuß sollte man allerdings einsperren.
Es gibt einiges, was ich da nicht nachvollziehen kann. Wobei auch ich sexuelle Belästigung erfahren habe (ungewünschter Griff zwischen die Beine, Hechelanrufe und das berühmte "du willst es doch auch" kenn ich - kennen selbst auf den ersten Blick unattraktive Frauen). Aber ich kann mich wehren und zucke mit den Achseln ob der Triebhaftigkeit der Männer, die in den allermeisten Fällen nicht gefährlich ist.
wir brauchen keine Frauenparkplätze, wir brauchen besser erzogene Jungs, und das können wiederrum nur Frauen + Männer zusammen leisten.

hach, darüber werden wir noch seitenweise reden können
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich glaube, dass man die Dinge nicht durcheinander werfen sollte. Die Tittenfotos im JC sind die eine Seite, das Anmachen und Niedermachen (denn darum geht es eigentlich) die andere.

Ich schreibs auch gern nochmal: die Brüderle-Story ist in meinen Augen nicht von großer Bedeutung, sie ist ein Auslöser, nicht mehr.

Worüber wir hier reden, sind ganz andere Dinge: das Nutzen von Machtgefällen, um Frauen herab zu würdigen, und ja, auch Männern passiert das.

Das Aufsuchen einer Schwulenbar ist als Testgelände vielleicht einen Gedanken wert, fällt aber in meinen Augen auf einen anderen Boden, denn wir reden hier über den Alltagssexismus, nicht über sexuell aufgeladene Situationen oder Locations.

Es ist völlig klar, dass ich im Swingerclub (hypothetisch in meinem Fall) mit "Anmache" rechne, aber auch da, habe ich mir sagen lassen, sollte ein "Nein" respektiert werden.

Im normalen Joballtag begegnet uns das ganz "Normale" viel subtiler und oft erst auf den zweiten Blick nachvollziehbar. Es besteht ein Unterschied darin, ob ich mich aufbrezele und flirte oder ob mein Chef mir beim Vorbeigehen den Hintern betatscht. Oder auch Kollegen meinen "sie hat sicher ihre Tage", wenn ich nicht fröhlich pfeifend durch die Gegend renne.

Ich bitte darum, die Beiträge zu lesen, das ist wichtig, ich will hier keinen Stammtisch.
entschuldige wenn mein Beitrag für dich unter "Stammtisch"gelaber fällt

du bist sehr anspruchsvoll

aber du solltest vielleicht meinen Beitrag auch noch mal weiterlesen, der über Schwulenbar und aufbrezeln hinaus etwas sagte, dachte ich.

in Frankreich würde eine Frau der man sagt "du hast wohl deine Tage" antworten: "Tja, schade für dich - Leb damit" und sich nichts weiter dabei denken. Warum können wir Deutschen das nicht auch?

Außerdem hab ich erwähnt, dass auch Frauen Macht ausüben können - und zwar mit ihrem Körpereinsatz ebenso wie mit Köpfchen, vielleicht sogar mehr.

ich habe alles hier gelesen, und kann doch nur meine Auffassung und meine Meinung sagen - wem´s nicht gefällt, der braucht sich da keinen weiteren Kopf drum zu machen, tu ich auch nicht. ich bringe dich damit wohl anscheinend nicht weiter und habe vielleicht sogar falsch verstanden, worauf du hinauswillst. dann halt ich mich halt raus..
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
in Frankreich würde eine Frau der man sagt "du hast wohl deine Tage" antworten: "Tja, schade für dich - Leb damit" und sich nichts weiter dabei denken. Warum können wir Deutschen das nicht auch?

Glaubst du wirklich, dass in Deutschland nur ein Kommentar dazu möglich ist? Wen - und das ist die Frage - außerhalb meines privaten Umfelds geht das etwas an? Zumal ich ja die Situation beschrieben habe, die ich meine, denn mitfühlend war das sicherlich nicht von mir zitiert.

Außerdem hab ich erwähnt, dass auch Frauen Macht ausüben können - und zwar mit ihrem Körpereinsatz ebenso wie mit Köpfchen, vielleicht sogar mehr.

Habe ich nicht bestritten, nur wie oft - im Verhältnis gesehen - passiert das, dass eine Chefin mit offener Bluse ihre Mitarbeiter manipuliert? Und wenn sie Chefin ist, gibt es immer einen, der flüstert : "Wie ist sie da nur hin gekommen....?".

Merkel ist ja auch nur Kanzlerin geworden, weil nach Kohl kein anderer wollte, oder? Sie war eine Lückenbüßerin, bei der nicht wenige ein Scheitern fest eingeplant hatten....

Wenn Jungs/Männer sich gegenseitig mit dem Wort "Mädchen" als Schimpfwort beleidigen, z.B. "Du Mädchen!" Ich finde das so abwertend gegenüber Mädchen und Frauen - und ich sorge mich jedesmal, wie solche Typen sich wohl gegenüber Mädchen in ihren Familien (Schwestern/Töchtern/Nichten/...) verhalten.

und

die jungs die rufen "schluck, schluck, schluck" als ich auf der straße aus einer flasche trinke.


und


Männer, die Frauen sagen, wie sie sich NICHT zu schminken haben. Ich weiß, dass ist eines dieser Fälle, wo es wieder einen Männeraufschrei gibt, "ja, dürfen wir denn gar nichts mehr sagen?!" Aber Tatsache ist: wenn ein mir fremder Mann mir sagt, dass ich keinen Lippenstift brauche, dass ich ohne besser aussehen würde, weil ich eh so "schön" bin, dann tritt er mir damit zu nahe. Wenn mir mein Freund sagt, er hat mich lieber ohne Make-up, dann ist das (je nach Kontext) wahrscheinlich ein Kompliment - aber wie kommt ein Fremder dazu, mir das zu sagen? Ich gehe auch nicht zu fremden Männern hin und sage ihnen, wie sie sich ihre Haare oder ihren Bart schneiden lassen sollen, oder dass mir ihre Kleidung nicht gefällt.

Ich will Männer, die sich solche Fehltritte erlauben, weil sie ernsthaft glauben, damit punkten zu können, ja nicht dämonisieren. Was mir wichtig wäre ist schlicht und einfach ein neues Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Frauen eben NICHT dazu verpflichtet sind, immer als Dekoration in der Männerwelt zu fungieren. Wenn MIR an einem Morgen danach ist Lippenstift aufzutragen, weil ich mir dann besser gefalle, und du glaubst mir sagen zu müssen, dass MEINE Entscheidung eine schlechte ist, weil sie DIR nicht gefällt, dann ist das einfach kein Kompliment, sondern fühlt sich wie eine Machtausübung an (selbst wenn es eine unabsichtliche sein sollte).

aus

http://alltagssexismus.de/
Relativiert man mal kurz mit der Tatsache, dass in diesem unseren Lande verschleierte Frauen herumlaufen und "Ehren"morde (ein schreckliches Wort) passieren, sind die pikierten Damen, die sich über ein Pfeifen auf der Straße aufregen, für mich unverständlich.

So sollte man besser nicht argumentieren. Wieso? Erstens nicht, weil es in der Diskussion, wie Heidi schon sagte, weniger um den Pfiff geht, sondern um Anzüglichkeiten mit Machtgefälle. Es geht also um Männer, die dich anfassen, weil sie damit rechnen, dass ihre Stellung deinen Körper für sie verfügbar macht.
Zweitens nicht, weil es immer auf die schiefe Bahn führt Menschen ein Leidempfinden mit dem Argument abzusprechen, anderen ginge es schlechter.
"Satt? Schmeckt nicht? Iss deinen Teller leer, in Afrika verhungern Kinder"
"Tariflohn? Sei froh, dass du Arbeit hast."
"Deine Schutzkleidung ist defekt? In Asien haben die nicht mal nen Mundschutz"
"Dein Mann hat dich geschlagen? Ach komm in Saudi-Arabien wirst du für die Hälfte was du getan hast gesteinigt."

Es geht um Macht, klar. Und fühlt sich eine Frau, die sexy aussieht und mit ihrer Anziehungskraft spielt, nicht auch mächtig in diesem Moment ?

Nein, sie übt Einfluss aus. Wenn du einen meiner vorherigen Beiträge liest, wird dir der Unterschied klar. Die Frau lockt mit einer Belohnung. Der Mann hat keine Strafen/negativen Konsequenzen zu fürchten, wenn er sich einem Flirt entzieht. Denn es besteht kein Machtgefälle. Das ist etwas qualitativ anderes.
Beispiel:
"Nein ich hab keine Fahrkarte *Brust raus, Augenaufschlag*. Aber ich wollte gerade eine kaufen, können sie mir zeigen wie das geht? *Augenaufschlag 2, kokettes Lächeln*"
"Nein ich hab keine Fahrkarte. Brustraus, Anstarren Aber du verziehst dich jetzt, sonst bekommst du eines aufs Maul."

Fall 1: Die Frau verspricht Aufmerksamkeit und Sympathie. (Einfluss)
Fall 2: Der Mann verspricht Aufmerksamkeit und Schläge. (Macht)

Das ist auch der Unterschied, zwischen der Anmache von der Sekretärin und vom Chef. Die Sekretärin hat in der Regel kein Drohpotenzial, weshalb der gleiche Satz völlig unterschiedliche Folgen zeitigen kann. (Machtgefälle)

Ich wurde in Frankreich als prüde und verklemmt bezeichnet, wenn ich anzügliche Bemerkungen nicht mit einem koketten Lächeln quittierte.

Du meinst, du warst in einer Kultur in der man eine Frau respektlos anmachen durfte und die Frau musste auch noch so tun als würde ihr das Gefallen/ nichts ausmachen? Es klingt, als hättest du diesen Anspruch übernommen?
Ich wage mal einen Aphorismus
Macht ist nicht, wenn sich jemand von dir schlagen lässt. Macht ist, wenn er danach deine Hand küsst und dir für den Schlag dankt. Wahre Macht ist es, wenn er in deiner Abwesenheit den Schlag verteidigt und von deiner harten Hand schwärmt.

Ich habe danach darüber nachgedacht, aber nie die Leichtigkeit, mit der Frauen anderer Kulturen mit dem uralten Spiel zwischen Mann und Frau, der Verführungskunst und dem unverbindlichen Flirt umgehen, erreichen können

Es gibt kein uraltes Spiel zwischen Mann und Frau. In der absoluten Mehrzahl der Zeitalter und Kulturen gab es kaum Raum für romantische Liebe. Die Verführungskunst, wie wir sie heute kennen, wurde erst vor ein paar Jahrhunderten in Italien "erfunden". Frauen waren in den meisten Kulturen dem Mann untertan und dem Familienpatriarchen auf Leben und Tod ausgeliefert. Die meisten heutigen Kulturen lehren Frauen eher Ausweichstrategien, weil sie die Konfrontation nicht überstehen würden. Das verbindliche Lächeln gehört übrigens zu diesem uralten Repertoire der Frauen.
Zitat von einem Regierungsmitglied der größten Demokratie der Welt (und da lebt etwa jeder 8. Mensch): "Wir brauchen kein Gesetz gegen die Vergewaltigung in der Ehe, das gibt es bei uns nicht, das gibts nur im Westen."
Die allermeisten Frauen der Geschichte und die meisten derzeit auf der Welt haben zu wenige Freiheiten für ein "Spiel" mit Sexualität.

Natürlich ist es schön, dass wir über so ein Niveau von Gleichheit diskutieren können, aber das ist kein Grund stehen zu bleiben, wo wir jetzt sind.

Aber was gibt den Frauen das Recht, sich aufreizend gekleidet zu präsentieren, oder lauter Tit+enfotos einzustellen und dann zu sagen "Gucken aber nicht anfassen" oder "Was erlaubt sich dieser Kerl", wenn sie Angebote bekommen? Schon allein Lippenstift ist ein Merkmal für sexuelle Paarungsbereitschaft - oder?

Unsere Gesellschaft gibt ihnen das Recht und ich habe gerade das Gefühl sie gegen dich verteidigen zu müssen. Ist das so? Unsere freiheitliche Gesellschaft gibt Frauen das Recht ihre Brüste im Internet zu zeigen und gleichzeitig zu sagen :"Ich bestimme, wer sie anfasst."
Unsere Gesellschaft gibt Frauen das Recht Lippenstift zu tragen und sich selbst auszusuchen um welchen Schaft sich diese Lippen dann schließen. Sie dürfen auch sexuelle Paarungsbereitschaft signalisieren und trotzdem die tatsächliche Paarung mit dem Mensch eigener Wahl vollziehen.

etwas irritiert ob des kommentierten Beitrags
Brynjar
Unsere Gesellschaft gibt Frauen das Recht Lippenstift zu tragen und sich selbst auszusuchen um welchen Schaft sich diese Lippen dann schließen

Simple Logik eigentlich.
Ich staune gelegentlich,daß die "die wollen das doch"-Fraktion da nicht von selbst drauf kommt.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich habe danach darüber nachgedacht, aber nie die Leichtigkeit, mit der Frauen anderer Kulturen mit dem uralten Spiel zwischen Mann und Frau, der Verführungskunst und dem unverbindlichen Flirt umgehen, erreichen können

Doch, das uralte Spiel gibt es, durchaus über viele hundert Jahre überliefert, allerdings und hier liegt die Pointe, durchweg von Frauen, die damit ihren Lebensunterhalt verdient haben.

Haremsdamen, Kurtisanen, Geishas - das sind sind großen Verführerinnen, die taten das ganz selten aus Freude am Spiel, da gab es einen massiven ökonomischen Anreiz.

Ganz wenigen Frauen war es vergönnt, über eigene finanzielle Mittel zu verfügen, in aller Regeln hatten Väter, Brüder, Ehemänner die Vermögensfürsorge, mit sehr wenigen Ausnahmen. Sogar im sogenannten Bürgertum konnten Frauen nicht selbstständig über ihr Erbe/Vermögen verfügen. Also mussten sie sich "nett" benehmen, um nicht zu verhundern, bzw. wirklich unangenehme Arbeiten/Dienste ausüben zu müssen. Frauen waren in vielen Kulturen weitgehend rechtlos und nicht in der Lage ein selbst bestimmtes Leben zu führen.

In Deutschland konnten Ehemänner noch bis 1977 die Arbeitsverträge ihrer Ehefrauen einseitig kündigen. Seit 1949 steht der §3 im Grundgesetz, das ist jetzt nicht wirklich lange.

Und, wenn ich mir die Entwicklung, die nach der 1968er Revolution in Europa angucke, ist Deutschland ganz weit hinten dran, da liegen kleinere Länder viel weiter vorne.
Unsere Gesellschaft gibt Frauen das Recht Lippenstift zu tragen und sich selbst auszusuchen um welchen Schaft sich diese Lippen dann schließen

Simple Logik eigentlich.
Ich staune gelegentlich,daß die "die wollen das doch"-Fraktion da nicht von selbst drauf kommt

ich weiß nicht, ob du mich jetzt in die "die wollen das doch" ecke stellst - dann hab ich mich verkerht ausgedrückt

entscheiden tut die frau, natürlich. aber wenn sie daraufhin angebote bekommt, bemerkungen, oder "willlst fi+ggn" mails, sollten sie klarstellen - nicht mir dir. und das wars. sich über die männer aufzuregen, die reagiern, halte ich für übertrieben.

Brynjar
es tut mir leid, wenn ich dich verwirrt habe. ich habe überzogene dinge geäußert, die man nicht von einer Frau erwartet?

ich müsste einiges klarstellen, aber ich finde nicht die richtigen worte, da es mir zu nah geht, fürchte ich. das kostet energie

Ich wurde in Frankreich als prüde und verklemmt bezeichnet, wenn ich anzügliche Bemerkungen nicht mit einem koketten Lächeln quittierte.

Du meinst, du warst in einer Kultur in der man eine Frau respektlos anmachen durfte und die Frau musste auch noch so tun als würde ihr das Gefallen/ nichts ausmachen? Es klingt, als hättest du diesen Anspruch übernommen?

ich wurde von FRAUEN so bezeichnet. sie tun nicht so, als ob es ihnen nichts ausmacht, es gefällt ihnen - sie halten es für normal! sie können über Dinge lachen, die hier ein verschämtes Grinsen oder Empörung auslösen und sie kontern mit anderen Dingen, die ich nie gelernt habe. und sie kamen mir vor, als hätten sie immer die beste Hand im Spiel.
War das so undeutlich?

dass der Hinweis auf Frauen, denen es "schlechter geht" nicht ankommt, versteh ich. so platt war das aber nicht gemeint. viele arabische Frauen, die auf der Straße verschleiert herumlaufen, haben zuhause das Sagen. ich kenne mich zuwenig aus, um das weiter auszuführen, aber ist ein wenig Besinnung darauf, wie weit wir es geschafft haben, wie frei wir sind und für wie selbstverständlich wir es halten, als Frau Gleichbehandlung fordern zu dürfen, einfach mal als tipp von mir hinzunehmen?
Danke
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
ich kenne mich zuwenig aus, um das weiter auszuführen, aber ist ein wenig Besinnung darauf, wie weit wir es geschafft haben, wie frei wir sind und für wie selbstverständlich wir es halten, als Frau Gleichbehandlung fordern zu dürfen, einfach mal als tipp von mir hinzunehmen?

Wir dürfen sie nicht nur fordern, sie ist im Grundgesetz (übrigens aufgrund einer sehr hartnäckigen Initiative der "Mütter des Grundgesetzes") verankert, seit 1949.

Wir haben sie bloß nicht vollständig umgesetzt und daran kann man immer noch arbeiten.

Nein, das ist kein Tipp, das ist ein Witz.

ich wurde von FRAUEN so bezeichnet. sie tun nicht so, als ob es ihnen nichts ausmacht, es gefällt ihnen - sie halten es für normal! sie können über Dinge lachen, die hier ein verschämtes Grinsen oder Empörung auslösen und sie kontern mit anderen Dingen, die ich nie gelernt habe. und sie kamen mir vor, als hätten sie immer die beste Hand im Spiel.
War das so undeutlich?

Eher ungenau beobachtet:

http://www.spiegel.de/panora … -frankreich-an-a-764110.html


"Es gibt eine gewisse Laxheit in Frankreich, wenn es zu solch ungehemmtem Sexismus kommt", heißt es weiter. In Frankreich würden jedes Jahr 75.000 Frauen vergewaltigt, nur zehn Prozent würden Anzeige erstatten. Die Verwendung von sexistischer Sprache in der Öffentlichkeit würde die Schwere der Taten verharmlosen, sie würde Vergewaltigung zu einem mehr oder weniger akzeptablen Akt machen.

Übersetzung aus Le Monde

http://www.lemonde.fr/idees/ … -trinquent_1525179_3232.html
tja, dann hab ich wohl in den sieben Jahren, die ich dort lebte, komischerweise nur nicht gefährdete, starke Frauen kennenlernen dürfen, die einfach nur Glück gehabt haben.

ist die aufgeführte Zahl so viel höher als hier? hat das was zu bedeuten? "Nur knapp 8000 Fälle kommen vor Gericht, die Dunkelziffer liegt bei 80.000." hab ich gefunden.

ja, man kann an Gleichberechtigung arbeiten und sollte es tun, vielleicht unter anderem dadurch solidarisch untereinander zu sein?

ich bin nicht schnell beleidigt und eher versöhnlich, aber ich merke langsam, dass diese Gruppe wohl nichts für mich ist.

auf meine witze werdet ihr verzichten müssen
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