Ratlos ...
Die ganze Zeit schon zuckt es mir in den Fingern - aber ich habe gezögert, denn ich habe zwei sehr unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema.
Wenn ich vorerst nur eine Facette herausgreife, heißt das nicht, dass ich das andere, was offenbar immer noch landauf landab passiert, herabsetzen oder ignorieren würde.
Und selbstverständlich meine ich nicht die Ungleichbehandlung im beruflichen Leben, die meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt einer geglückten Emanzipation ist.
Ich gestehe, in manche Dinge kann ich mich mangels eigener Erfahrung nicht so recht einfühlen.
Sicher, weil ich vieles, was es an alltäglichem Sexismus im persönlichen Umgang zwischen Männern und Frauen gibt, persönlich nicht so erfahre - oder etwa nicht wahrnehmen will?
Ich selbst kann und konnte es auch schon früher, als ich noch sehr jung war und die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen und der alltägliche Sexismus noch viel deutlicher war als heute, den privaten Umgang mit einem Mann durchaus steuern: WIE er sich mir gegenüber verhält - ob er mich "anmachen darf" oder es lieber bleiben lässt.
Ich habe da kaum schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb meine einseitige Meinung dazu. Und wenn sich mal einer im Ton vergriffen hat, hat es mich nicht in Panik oder gar Wut versetzt, sondern eher veranlasst, ihm zu sagen, dass sein Verhalten nicht erwünscht ist.
Verblüfft hat mich allerdings, was mein 28-jähriger Sohn so im Laufe seiner Mannwerdung über das Verhalten von einigen (nicht ALLEN!!!) junge Frauen erzählte.
Und noch interessanter fand ich, dass seine damalige Freundin mir Dinge bestätigte, die ich nie für möglich gehalten habe.
Die Tricks, Jungs und Männern den Kopf "zu verdrehen", sind heute offenbar stärker ausgeprägt, als ich es von früher in Erinnerung habe. Das ist bei vielen jungen Frauen heute ein sehr kühl und sehr bewusst eingesetztes Mittel, um ganz bestimmte Dinge, die keinesfalls immer nur mit Flirten zu tun haben, zu bekommen.
Das beginnt bereits in der Schule, wenn sich die Mädels ganz bewusst ausgrechnet bei Prüfungen Miniröcke und enge T-Shirts mit Ausschnitt anziehen.
Oder sich am Wochenende auf die nächtliche Piste begeben - ohne einen Cent in der Tasche und sich dann von Einladung zu Einladung flirten.
Es wird ganz bewusst einkalkuliert, dass junge und weniger junge Männer auf ganz bestimmte Körperreize mit 100%iger Sicherheit abfahren und das machen, was gerade gewünscht wird.
Man müsste vermutlich an die Jungs entsprechende Hormonpillen verteilen, um sie herunter zu dimmen und daran zu hindern, dass sie darauf abfahren.
Warum tun viele junge Frauen das?
Die Sexforschung hat aufgezeigt, dass männliche Menschen wegen dieser Hormongeschichten nun mal sehr auf Körperreize ansprechen. Jede Frau weiß das mittlerweile, kein noch so billiges Käseblättchen hat das nicht schon längst thematisiert.
Bei aller freier Kleiderwahl in einer freien Gesellschaft gilt:
Ein tiefes Dekollete, enge knappe Tops, superkurze Röcke, Stilettos usw. machen einfach keine Bussinesskleidung aus.
Wer professionell seinem Beruf nachgeht, verzichtet auf sexy Kleidung.
Gehe ich zu einer Trauerfeier, habe ich ja auch kein Party-Outfit an und zum Joggen streife ich mir keine Stöckelschuhe über.
Natürlich ist offenherzige Kleidung kein Freibrief für sexuelle Übergriffe. Aber sie können eine eindeutige Kommunikation zwischen fremden Menschen durchaus verhindern.
Nicht zu vergessen: Frauen sind nicht per se die besseren Menschen.