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#aufschrei

**********vence Frau
430 Beiträge
Der konkrete Fall ist sicherlich zweifelhaft, auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung ... wirft zumindest Fragen auf.

Aber ich finde, aus einem fragwürdigen Ansatz heraus ist eine wichtige Diskussion angestossen worden. Sexismus ist Alltag, man sehe sich nur an, wie z. B. Figur- und Kleidungsfragen zu Frau Merkel durchgehechelt werden, wie sehr die familiäre Situationen von weiblichen Politikern thematisiert werden (schafft dia das mit 5 Kindern), die von männlichen sind kaum eine Zeile wert.

Und richtig heftig wird es in den vielen Situationen, in denen Frauen mit - ich sag mal vorsichtig - sexistisch angehauchten Vorgesetzten konfrontiert sind und damit das häufig geforderte "wehr Dich doch" zum Jobkiller wird.

Und richtig schlecht wird es mir, wenn ich mir die Mehrzahl der "Diskussionbeiträge" in den Onlineausgaben diverser Zeitungen anschau ... da wird völlig klar - wer sich das nicht gefallen lässt, ist eine verklemmte Zicke, keine richtige Frau, unweiblich, ...
*********ktur Frau
94 Beiträge
...man sehe sich nur an, wie z. B. Figur- und Kleidungsfragen zu Frau Merkel durchgehechelt werden,

Wollen wir das Thema nun tatsächlich wieder auf diese Ebene zurückführen?

Trotzdem dazu noch:
Ausgerechnet Merkel als Sexismusopfer darzustellen, halte ich jetzt aber nicht für besonders glücklich.

Unabhängig von ihrer Politik: Wenn es eine Frau hier in Deutschland gibt, die sich sich souverän über derartige Vorurteile hinweg gesetzt hat, ist es Frau Merkel. Und ihrer Beliebtheit hat es offenbar nicht geschadet, ganz im Gegenteil.

Übrigens, was das Durchhecheln angeht: Die unerbittlichsten Kritiker bezüglich Figur- und Kleiderfragen sind wohl eher unter Frauen als unter Männer zu finden.

Und ob man nun als Zicke oder unweiblich dargestellt wird: Ist das wirklich so wichtig? schließlich spart die Gegenseite auch nicht gerade mit beleidigenden Attributen.

Angesichts von immer noch nicht gelösten gesellschaftlichen Missstände, die wohl etwas schwerer wiegen, finde ich diese Animositäten fast schon luxuriös.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich empfehle zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema mal wirklich die tweets zu lesen, dann wird sehr zügig klar, worum es geht und welche "klimatische" Situation den Weg bereitet hat, auf dem die Frauen sich jetzt befinden.

Es ist die Gesamtsituation, die für Frauen in unserem Land nicht zufriedenstellend ist. Nicht nur das Gehaltsgefälle, nein, große Teile der Familien- und Finanzpolitik bieten keine ansprechenden Lösungen.

Viele Menschen habe in den letzten Jahren erfahren, dass die Sicherheit, die vorgeblich durch Arbeit und Einkommen hergestellt wird, eine hohle Geschichte ist. Arbeitsverhältnisse, Einkommen, politische Umgebung, das alles ist so wenig behaglich wie lange nicht. Das politische Personal erscheint an vielen Stellen ohne Engagement und mit dem eigenen Fortkommen beschäftigt. Jedenfalls intensiver als mit dem Allgemeinwohl.

Frauenpolitik findet unter Frau Schröder nicht statt, statt dessen kommt das Betreuungsgeld, aber kein Mindestlohn. In meiner Wahrnehmung sind die Menschen in den letzten Jahren verunsichert worden, das Einkommen ist weniger auskömmlich, man hat weniger zur Verfügung als früher, weil die Teuerung erheblich ist.

Das ist in vielen Bereichen nicht unerheblich, so entsteht Unzufriedenheit. In Frankreich haben in vergleichbarer Situation jugendliche Migranten Autos angezündet, da ventiliert sich das Gefühl.

Wir haben es früher schon geschrieben, es ist der Zeitpunkt, der ausschlaggebend ist. Ob der Auslöser nun Brüderle, oder Müller oder Meier heißt, ist egal, es ist die Koinzidenz, die der Auslöser ist, die Berichterstattung über die Piraten war ja kurz zuvor.

Übrigens macht die Tatsache, dass sich der Hotelbarvorfall vor einem Jahr abgespielt hat, ihn nicht anders. Und ich bin aus eigener Erfahrung überzeugt, dass die handelnden Personen austauschbar sind, weil es zu den Standards gehört. In dem Alter von Frau Himmelreich war ich auch als junge Journalistin unterwegs, auch und nicht wenig in Bonn.

Übrigens gibt es von der FDP null Statement dazu, alle führenden Köpfe, die sich in den letzten Tagen geäußert haben, machen Nebenkriegsschauplätze dazu auf. Für mich ein deutliches Indiz, dass sie es allesamt für möglich/wahrscheinlich halten, ansonsten könnte man Stellung beziehen.


Ausgerechnet Merkel als Sexismusopfer darzustellen, halte ich jetzt aber nicht für besonders glücklich.

Sie ist nur deshalb kein Opfer, weil sie souverän ist, ein Gegenstand von Sexismus ist sie allemal und jederzeit, auch heute noch.

Googlet mal "alltagssexismus dot de"....
Trotzdem dazu noch:
Ausgerechnet Merkel als Sexismusopfer darzustellen, halte ich jetzt aber nicht für besonders glücklich.

Unabhängig von ihrer Politik: Wenn es eine Frau hier in Deutschland gibt, die sich sich souverän über derartige Vorurteile hinweg gesetzt hat, ist es Frau Merkel. Und ihrer Beliebtheit hat es offenbar nicht geschadet, ganz im Gegenteil.

Mit Verlaub,da würde ich widersprechen.Zum einen hat man ihr seit dem Beginn ihrer Ambitionen auf den "Chefsessel" zu wollen,klar gemacht,daß sie mit "der Ausstrahlung" nicht vermittelbar ist.

Ihre Reaktion darauf war clever aber nicht unbedingt souverän:
Sie hat sich einen komplett neuen Typ übergestreift,mit dem die Mindeststandards für eine Frau(!) des öffentlichen Lebens erfüllt waren.
Und man hat sie dafür positiv bestätigt,wie man das auch mit Hunden nach vorgeführtem Kunststückchen macht.

Aber auch das andere Extrem hat sie erlebt.Ich erinnere mich noch an die Bild Titelseite,als sie auf irgendeinem offiziellen Ball im Abendkleid mit mutigem Ausschnitt erschien.
Die Überschrifft auf der Front in großen Lettern:
"sollen wir uns damit brüsten" ?

Auch wenn mich das Wortspiel erstmal grinsen lies,war das professioneller Sexismus.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Vive la différence:

Wurde Schröder damals noch für den Preis der Brionis kritisiert, weil ein Sozialdemokrat wohl besser keine teuren Anzüge trägt, mault man bei Merkel über das Dekolleté und die kurzen Söckchen zum langen Kleid.

Inhaltlich deutlich anders.
Und man hat sie dafür positiv bestätigt,wie man das auch mit Hunden nach vorgeführtem Kunststückchen macht.

Lass dir diese Platitüde bei Gelegenheit nochmal durch den Kopf gehen; und zwar vor dem Hintergrund des hier verhandelten Themas.
*********ktur Frau
94 Beiträge
Mit Verlaub,da würde ich widersprechen.Zum einen hat man ihr seit dem Beginn ihrer Amgitionen auf den "Chefsessel" zu wollen,klar gemacht,daß sie mit "der Ausstrahlung" nicht vermittelbar ist.


Sorry, aber auch ich muss hier wiedersprechen: Dies macht sie noch lange nicht zu einem Sexismusopfer.

Mensch, Leute!
Ich glaube, wir jammern hier wieder mal auf hohem Niveau!
SEXISMUSOPFER???

Wenn du Frau Merkel heute genau ansiehst, wirst du folgendes merken: Das, was sie anhat, ihre Frisur usw. hat ihren Grund-Typ überhaupt nicht verändert, nur optimiert. Genau so wie Männer in Führungspositionen auf einmal in Anzug und Hemd mit Krawatte erscheinen, sich die Haare färben, eine Fönwelle verpassen lassen und Plateauschuhe tragen.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.672 Beiträge
hachmach
zur entspannung - mal ne andere form von sexismus mit positivem ausgang (gerade im radio gehört)

1996 hatte Sarah McLachlan genug von Konzertveranstaltern und Radiosendern, die sich weigerten, zwei weibliche Künstlerinnen nacheinander auftreten zu lassen bzw. zu spielen. Gegen die in der Musikbranche herrschenden Konventionen organisierte sie eine erfolgreiche Tournee für sich und Paula Cole.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lilith_Fair
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@artmanufaktur
Es geht nicht darum, ob sie ein Opfer ist - das kann sie ohnehin nur selber definieren. Sie ist Gegenstand, das reicht.

Und es sind nicht die größten Geister, die ihr ans Bein pinkeln.

Die mächtigste Frau der Welt ist ein Ziel, nicht nur für Stammtische aller Art.

@******ool

Danke, gutes Beispiel

Ich frage mal in die Runde nach der Wahrnehmung von "Fernsehgesichtern". Wenn ihr die ins Vernehmen setzt, wie viele Frauen mit Alterungsspuren und Übergewicht seht ihr auf dem Schirm und wie viele Männer? Ich meine als Mitarbeiter bei Rundfunk und Fernsehen.....nicht als Opfer der Scripted Reality.
Lass dir diese Platitüde bei Gelegenheit nochmal durch den Kopf gehen; und zwar vor dem Hintergrund des hier verhandelten Themas.

Ich hatte gehofft,hier würde die verstanden.

Die Art,wie medial honoriert wurde,daß sie sich an dem Punkt in die "angemessene Rolle" fügte,war nicht weniger sexistisch,als die Bildschlagzeile.Nur subtiler

Plötzlich hatten sie alle lieb und weil sie die Botschaft der Streicheleinheit verstanden hat,konservierte sie dieses Standardoutfit,welches sie nun schablonengleich über die Jahrzehnte trägt.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Dieses Standardoutfit, der farbige Dreiknopfblazer, ist inzwischen ihr Markenzeichen, gucke mal, wie clever sie den inszeniert.
… dieses Standardoutfit,welches sie nun schablonengleich über die Jahrzehnte trägt.

Du erwartest offensichtlich von der Bundeskanzlerin, daß sie Klamotten-Trends setzt. Meinetwegen. Das Verballhornen des Bundeskanzlers als Mario Nette ist jedenfalls eine wohlfeile Attitüde auf dem Level des bereits mehrfach in die Debatte geworfenen Mörderblattes.
**********vence Frau
430 Beiträge
so jetzt wissen wir alle wieder mal, dass die Frauen ziemlich oder ganz oben das stehen können ... bitte vergesst nicht, dass das nur eine für alle sichtbare Spitze ist.

Vielen "ganz normalen" Frauen (und manchen Männern) passiert ähnliches und Schlimmeres und keiner schaut hin, es scheint nicht wichtig genug neben Finanzkrise und Co.

Aber im Gegensatz zu den ach so wichtigeren Mega-Problemen kann man den alltäglichen Sexismus auch ohne milliardenschwere Finanzspritzen angehen ... es reicht, wenn man nachdenkt, andere zum Nachdenken, Bewusstwerden anstiftet und eben nicht wegschaut, nicht stillschweigend oder aktiv mitmacht, sondern vielleicht einfach in einer entsprechenden Situation dem/der Betroffenen den Rücken stärkt.

Ich hoffe mal ein generell respektvollerer Umgang wird unserer Gesellschaft schon nicht allzu sehr schaden ...
Nur mal so..
zum Mitschreiben...

Unter Sexismus versteht man die soziale Konstruktion von sexuellen Unterschieden zwischen Menschen und die daraus abgeleiteten Normen und Handlungsweisen.

Der Sexismus unterteilt alle Menschen anhand ihrer biologischen Geschlechtsmerkmale in Frauen und Männer, unterstellt ihnen damit eine grundlegende Unterschiedlichkeit und weist ihnen auf dieser Basis unterschiedliche Rechte und Pflichten zu.

Der Begriff ist eine aus dem Englischen kommende Parallelbildung zu racism (Rassismus), die als sexism in der US-amerikanischen Frauenbewegung der 1960er Jahre geprägt wurde und sich lange ausschließlich auf die Diskriminierung bzw. Unterdrückung von Mädchen und Frauen bezog.

Heute stehen verschiedene Definitionen von Sexismus nebeneinander:
• Psychologie: „stereotype Merkmalszuschreibungen“, auch diskriminierende Rollenzuschreibungen gegenüber Männern berücksichtigt.

• postfeministischen Diskurs: Hier wird es als Sexismus betrachtet, von anderen zu erwarten oder zu verlangen, dass sie Geschlechternormen verkörpern. Verwandt mit diesem Ansatz sind die Diskussionen um die heterosexistische Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Menschen, die nicht ins gängige Geschlechterkonzept passen.

• soziologischen Forschung: strukturelle Aspekt des Sexismus betont.. kulturell bedingt, institutionell verankert und individuell verinnerlicht... gesellschaftliche Praxis, welches Männer privilegiere und Frauen unterwerfe. Hierdurch werde das Tun von Frauen abgewertet und Frauen und Männer würden auf bestimmte Rollen festgeschrieben. Dieser Ansatz betont die Mechanismen eines diskriminierenden Gesellschaftssystems... untersucht die Verschränkungen von Sexismus mit anderen Kritikansätzen an der Herrschaft einiger wie dem Rassismus, Klassismus, Altersdiskriminierung (englisch: "ageism"), Handicapism oder Speziesismus.

Mein Fazit: Jammern auf hohem Niveau. Wer Minirock trägt muss auch die Blicke und Kommentare aushalten oder damit spielen können.

Was anders ist, wenn der Chef einem Papier auf den Boden schmeißt, zufällig, damit man sich im Rock bücken soll/muss.. wer das mit Rock nicht gescheit kann, wieder selbst schuld oder spielt mit seinen Reizen... und noch anders, wenn der Kollege meint, hock dich auf meine Schoß, wir sprechen das am PC kurz zusammen durch.. aber das ist dann m.E. sexuelle Belästigung.

Sexismus. Frauen sind einfach die schöneren Geschöpfe *hothips*

Dabei fällt mir auf. Sexismus im Joy!!! --> smileys: Sex und Erotik.. Ich rufe auf zur Gleichberechtigung!!!
Du erwartest offensichtlich von der Bundeskanzlerin, daß sie Klamotten-Trends setzt.

Irgendwie scheint mir heute sprachliche Präzision zu fehlen,sonst würde man mich nicht so mißverstehen.

Sie"soll" gar nichts.Die Tatsache,daß sie das "Erfolgsoutfit"(eine neue Erfahrung für sie,soll man ihren Klassenkameraden glauben) nie wieder variiert hat,läßt zwei Deutungen zu.

A:die Einführung eines Markenzeichens oder..
B: die Mindeststandards sind erfüllt,der Pöbel beruhigt,weiteres Interesse besteht nicht.

Ich hätte mir an der Stelle tatsächlich einen ebenso nutzlosen wie heroischen Akt des Feminismus gewünscht,der sie mit ihrer originalen (selbstgewählten) Erscheinung hätte in den Wahlkampf ziehen lassen,möglicherweise verbunden mit einem offensiven Statement dazu.

Hätte ihr geschadet ,aber zumindest ich hätte irgendwas an ihr finden können,das mich ein klein wenig gnädiger auf ihren Umgang mit Menschen und Themen blicken ließe.

Ja,ich nehme mich gelegentlich wichtig.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Mein Fazit: Jammern auf hohem Niveau. Wer Minirock trägt muss auch die Blicke und Kommentare aushalten oder damit spielen können.

Ui, schöne Grüße aus dem Klischeekarton.

Wer trägt denn Minirock? Und warum gibt der einen Freibrief für irgend etwas? Willkommen in der gender trap.

JedeR ist für sein Handeln selber verantwortlich, auch der, der den Minirock zum Anlass für allerlei Zweideutigkeiten nimmt.

- postfeministischen Diskurs: Hier wird es als Sexismus betrachtet, von anderen zu erwarten oder zu verlangen, dass sie Geschlechternormen verkörpern.

Und den Minirock??? Wie packst du den da hinein? Und wiederholt, es geht bei #aufschrei nicht um Anmache im Swingerclub oder im Joy, es geht um die ganz normalen sexistischen Zwischenfälle im Alltag.
Macht und Einvernehmlichkeit
Zuerst einmal ein zwei Fakten:
1) Der Brüderle-Artikel ist von seiner Intention kein Artikel über Sexismus gewesen, sondern ein Langzeitproträt in dem die Journalistin auch den von ihr als mitunter sexistisch wahrgenommenen Habitus schildert.
2) Daraus folgt 2., dass der Zeitpunkt nicht seltsam, sondern logisch ist. Natürlich schreibe ich ein ein Jahr lang vorbereitetes Porträt dann fertig und veröffentliche es, wenn es passt.

Darüberhinaus ist Brüderle für mich nicht mehr als ein Beispiel.

Ich würde das Sexismus-Problem als ein Anerkennungs-/Missachtungsproblem beschreiben:

Frauen wollen in der Gesellschaft die gleiche Anerkennung erfahren wie Männer. Das stellt sie jedoch vor viele Probleme, da die Anerkennungsvergabe in vielen Bereichen zwischen Männern und Frauen unterscheidet. Seien es die Aufreißer-Männer, denen immer noch die Schlampen-Frauen mit der gleichen Anzahl an Sexkontakten gegenüberstehen, oder die karrieregeilen Rabenmütter, die vergeblich nach einem männlichen Gegenpart suchen, der gleichsam negativ bedacht wird. Weitere Beispiele wird jede(r) kennen.
Im Gegenzug gibt es viele Fälle in denen versucht wird das Geschlecht außen vor zu lassen, außer es ist unumgänglich: Schulnoten, Uniabschlüsse, Gerichtsurteile, Wahlrecht etc...

Das Problem des Sexismus liegt eindeutig in der ersten Sphäre, in der Frauen WEIL sie Frauen sind, anders behandelt werden. Sexismus wird nur dann attestiert, wenn eine Frau nicht die Anerkennung erhält, die sie sich wünscht. Jemand, der mich angraben oder begrapschen soll, missachtet mich nicht, wenn er es dann auch tut.
Das heißt, eine Missachtung liegt vor, wenn jemand die Intention der Frau absichtlich oder unabsichtlich beiseite schiebt. Das bereitet einen großen Raum für Missverständnisse, den Männer hier, und sonst auch, siehe Jauch, immer einklagen, obwohl es nur ein kleiner Teil der Wahrheit ist:

Wie soll ich armer Mann denn wissen, dass der Minirock nicht gerade für MICH angezogen wurde?! (Ja, genau, die heiße 20 Jährige hat ihn nur für dich angezogen. Du bist in deinen 50ern einfach unwiderstehlich)

Das geht für mich Thema vorbei. Die meisten als sexistisch beklagten Fälle sind von einem Machtgefälle und einer klaren Ausgangslage begleitet. Soziale Überlegenheit: Chef/Sekretärin, Prof/Studentin, aber auch Mehrheit/Minderheit (ach komm, zick doch nicht rum, nur weil a) meinte dein Aufzug mache ihn "fickrig", stör doch nicht den Bürofrieden mit dem Scheiß) oder wie ofi treffend sagte, finden in einem Klima körperlicher Überlegenheit statt.

Die Regeln um Sexismus zu vermeiden sind ganz einfach:
1) Flirte nicht mit Menschen, die von dir abhängig sind.
2) Reduziere niemanden auf deine Bedürfnisse (Kant lässt grüßen)
3) Gib dir Mühe die Reaktionen deines Gegenübers wahrzunehmen
4) Bewahre den Respekt vor dem Anderen

Das muss nicht in die Prüderie münden, die Amerika beutelt. Natürlich kann der Prof mit Studentinnen flirten, aber dann soll er sich doch bitte die suchen, die nicht bei ihm studieren. Selbstverständlich kann der Chef versuchen bei der Sekretärin zu landen, wenn er es in einem machtfreien Klima schafft. (ich sag nicht das es leicht ist, aber ich habs erlebt, dass es geht. Es gibt Firmen in denen klar ist, dass der Chef geht und nicht die Sekretärin, wenns unschön wird.)

Gruß Brynjar
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@Brynjar
Manche Zusammenhänge schreien förmlich nach dir, ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich, namentlich und förmlich bedanken.
Volle Zustimmung.
****ot2 Mann
10.727 Beiträge
Wie soll ich armer Mann denn wissen, dass der Minirock nicht gerade für MICH angezogen wurde?! (Ja, genau, die heiße 20 Jährige hat ihn nur für dich angezogen. Du bist in deinen 50ern einfach unwiderstehlich)

O.k., verstanden, der Brüderle ist ein "dirty old man", halt so der "Gockel-Typ" a la Berlusconi, der schlüpfrige Witze erzählt und unpassende zweideutige Bemerkungen macht.
Letztlich interessiert mich bei einem Politiker so etwas nicht, sondern eher, was er kann und leistet. (Aber das weiss man ja eigentlich bei keinem so ganz genau). In etwa so wenig, wie die Frage, was Clinton und Lewinsky im oral ähm oval office machten.

Ich frage mich gerade, - und meine Phantasie reicht dafür aus -, wie denn die Geschichte aussähe, wäre die Journalistin nicht 29, sondern 59, - und findet den Brüderle ganz sympathisch und auch als Mann (noch) ganz attraktiv.
Es soll in der Tat schon Fälle gegeben haben, dass Hotelbarflirts im Hotelzimmer weitergingen.

Und wieder 5 Euro in die Macho-Kasse...

Have fun
Gernot
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Und wieder 5 Euro in die Macho-Kasse...

Ich glaube nicht, dass die in die Macho-Kasse gehören, eher in das Phrasenschwein.

Du hast nichts verstanden, von dem, was hier detailliert und sorgfältig ausgeführt worden ist. Schade.
Ich frage mich gerade, - und meine Phantasie reicht dafür aus -, wie denn die Geschichte aussähe, wäre die Journalistin nicht 29, sondern 59,

Meine Phantasie reicht aus,um mir vorzustellen,daß er es sich dann gar nicht getraut hätte.
****ot2 Mann
10.727 Beiträge
Du hast nichts verstanden, von dem, was hier detailliert und sorgfältig ausgeführt worden ist. Schade.

Du hast auch meine Intention und Beiträge hier nicht verstanden. Genauso schade.

Ach ja, für das diskursive Totschlagargument "Du hast gar nichts verstanden" weitere 5 Euro, - diesmal ins Phrasenschwein.

Lg
Gernot
Ich finde, wir sollten auf ein Oben Ohne Foto der Journalistin
bei der Bild warten (prämiert mit 50000€) ob, der
Brüderle mit seiner Aussage rechte hatte,
und wie es um seinen persönlichen Geschmack bestellt ist.

Kann vielleicht 10 Jahre dauern...
Das Argument, daß es sich um tiefgreifende Überzeugungen handelt (Diskurs-Charakter), die das Verständnis des Wesens von >Frau< und >Mann< erzeugen, fordert ein angemessen tiefgreifendes Bedenken der Vorfälle. Dabei sollte immer klar sein, was eigentlich strittig ist. Das Türaufhalten, Komplimente machen, Essen bezahlen oder sonstiges Verhalten, das als gentlemanlike gilt, ist als angemessenes Verhalten anerkannt wie auch unstrittig sexistisch.

In den Beispielen von Grenzüberschreitungen oder Übergriffen besteht allerdings die Sachlage nicht darin, daß eine Frau so behandelt wird, wie eine Frau nunmal behandelt werden soll, sondern darin, daß eine persönliche Grenze missachtet wird. Die sexistische Qualität solchen Verhaltens ist zwar die Überzeugung, daß Männer Frauen so behandeln dürfen, doch kann man mit dem Begriff >Sexismus< eigentlich nicht mehr arbeiten. Oder sollte man immer von Sexismus sprechen und in Fällen von Grenzüberschreitungen noch ein Wort hinzunehmen?

Nein. Ich finde, daß man sich zwar bewusst sein sollte darüber, daß es tiefgreifende Überzeugungen gibt über Unterschiede zwischen Männern und Frauen – die über die natürlichen Unterschiede weit hinausreichen – und daß der Name dafür Sexismus ist; man sollte aber Grenzüberschreitungen und Übergriffe als solche verhandeln und nicht als >Sexismus<.

Die Rede von >Machtspiel< oder >Machtgefälle< ist ebenfalls bedenkenswert. Natürlich gibt es im Allgemeinen das Gefälle von purer körperlicher Kraft oder das Machtgefälle im beruflichen Bereich. Diese Macht kann aber nicht als eigenständige und unabhängige Größe gesehen werden, weil sie der weiblichen Macht über den Grad an Nähe gegenübersteht.

Die Grenzüberschreitung, der Übergriff (bis hin zu Übermannen einer Frau bzw. das Erzwingen von Nähe und Sex) ist nicht Macht, sondern Gewalt. Von Macht kann im Sinne von Sanktion gesprochen werden, weil die tiefliegenden gesellschaftlichen Überzeugungen ein solches Verhalten im Zweifel eher rechtfertigen als verurteilen.
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