*******elf:
Aber ohne Test gäbe es auch keine Mensa, oder was soll das Aufnahmekriterium sein, der eigene Schätzwert? Meist liegt der Grund für die Ablehnung eines IQ Tests als Aufnahmekriterium auf der Hand.
Ah ja: Jeder, der das System kritisiert, tut das einzig und allein nur aus dem Grund, weil er systemrelevante Kriterien nicht erfüllt.
Mensa kann - wie jede andere Gruppe - ihre eigenen Aufnahmekriterien haben. Ändert nichts daran, dass ich sage, dass ich sie schwachsinnig finde, wenn ich sie schwachsinnig finde, ebenso wenig, wie sich Mensa einen Dreck um meine Meinung scheren muss
Ich sehe in erster Linie drei (bis vier) - für mich ausschlaggebende - Kritikpunkte:
1. Üblicherweise wird bei Intelligenztests nicht der Testwert, sondern das Konfidenzintervall, in dem der "wahre Wert" mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% liegt, angegeben. Heißt: Es gibt Mensaner, die eigentlich gar keinen IQ von 130+ haben und trotzdem Mitglied sind wie welche abgelehnt wurden, welche ihn dennoch haben könnten. Wobei - ich habe da mal nachgefragt - bei einem entsprechenden Konfidenzintervall eine kostenlose Wiederholung des Tests möglich sein soll.
2. Ich kenne genug Menschen, die nur einen durchschnittlichen IQ aufweisen und...
3. ... sich weitaus "lebensintelligenter" Verhalten als Menschen mit einem weit überdurchschnittlichen IQ.
4. Und wohl der unterhaltsamste Punkt, gegen den bisher kein einziger Mensaner etwas vorzubringen wusste: Soweit mir mitgeteilt wurde, sind die Mensa-Stammtische frei für jedermann und ist eine Mitgliedschaft nur notwendig für diverse Veranstaltungen. Nehmen wir mal an es kommt jemand, der an einem intelligenten Austausch interessiert ist, sich einbringt und mit dem man menschlich wunderbar klar kommt. Die Person macht den Test, scoret weit unter 130 - Schlussfolgerung: "Hey, wir verstehen uns super mit dir, aber da du in einem abgefuckten IQ-Test keine 130 Punkte gemacht hast, darfst du nicht mehr mitspielen."
Ich kann es ja verstehen, dass jede Gruppe ihre eigene Selektionskriterien hat. Ich habe Freunde, die bei Mensa sind, womit ich wunderbar klarkomme. Einen simplen Zahlenwert als relevantes Aufnahmekriterium... ich entscheide (für mich) lieber nach menschlicher Passung. Und da gibt es überall genug Idioten. (Und ja, ich kritisiere auch solche Entscheidungskriterien wie Numerus Clausus. Und das, obwohl (weil?) er mir meiner Zeit zugute kam.)
*******elf:
Und Mensa ist nicht die einzige Gruppe, die ein Aufnahmekriterium hat, bei einer Fetisch Party ist es das Outfit, bei den meisten Berufen ein Abschluss, bei der Kirche verschiedene Rituale, ...
Wenn alle anderen es auch "falsch" machen, wird das eigene Vorgehen dadurch nicht richtiger, oder?
Wie gesagt, wegen mir können Gruppen nach Körpergröße, Penislänge oder wonach auch immer selektieren. Wer der Gruppe unbedingt beitreten will, findet Mittel und Wege das zu tun. (Zumal sich Intelligenztests in gewissem Maße sogar lernen/trainieren lassen. Zu wissen, wie die Fibonacci-Zahlenfolge aufgebaut ist, kann nicht schaden.)
Wie ich's übrigens "besser" machen würde: Interessengemeinschaft statt Kekswichser. Es gibt Nicht-HIQler, die sich für "HIQler-Themen" interessieren, die sich für HIQler einsetzen und bei denen beide Seiten voneinander lernen könn(t)en. Oder sich gemeinsam fragen könnten, wie alle ihr bestmöglichstes Potential entfalten können, auch wenn HIQler dadurch vielleicht weniger besonders, anders und speziell wären. Bereitschaft zu lernen, zu leisten, sich einzubringen und weiterzuentwickeln: Reicht.