Sexismus und Diskriminierung von Männern

Cabalito: es gibt kein Benachteiligung ohne Bevorzugung und umgekehrt.


Leg die ruhig AN den Weg, falls man uns mit Wasserwerfern begegnet.


Frag die Bonobos

Sex IST Teil der Kultur. Natürlich!
Zumindest all das, was dazu führt, dass es zu sexuellen Handlungen kommt oder sexuelle Handlungen potentiell möglich macht.

Also eben auch Clubs und Foren, in denen bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden, die - abgespeckt von allen weiteren Ersatzbefriedigungen wie z.B. Diskussionen - letztendlich die Befriedigung von sexuellen Bedürfnissen zum Ziel haben.

Wenn ich also in einen Club gehe, überlege ich, wenn ich nicht gerade in Geld schwimme, worin ich investiere, um einen potentiellen Partner anzulocken.
Investiere ich in mein Aussehen? Oder eher in den teuren Eintritt?

Billige Kurzhaarschnitte machen sich nicht besonders gut, das weiß ich aus Erfahrung. In einem solchen Ambiente würde ich damit nicht weit kommen. In Jeans und T-Shirt meist auch nicht und ein Hosenanzug, wahlweise kombiniert mit Bluse oder T-Shirt und solide Einheitsschuhe tun es auch nicht. Das wirkt auf die anwesenden Männer ganz bestimmt nicht anziehend.

Also investiere ich in Dinge, von denen ich weiß, dass sie beim anderen Geschlecht ankommen, nämlich in ein attraktives Outfit und gepflegtes Aussehen, in einer zu meinem Typus genau passenden Frisur und natürlich in sexy Schuhwerk.
Das alles hat in mein Budget schon ein dickes loch gerissen und deshalb bin ich froh, dass ich in einen solchen Club ohne Eintritt reinkomme.

Oder aber ich verzichte auf die Investition in mein Äußeres und gebe mein so Erspartes beim Eintritt ab.
Sitze lässig an der Bar, mit meiner sehr praktischen Kurzhaarfrisur, natürlich mit Grauanteil, im dunklen Hosenanzug mit weißer Bluse (passt immer!), wippe die Beine in Einheitsschuhen und erfreue mich am Anblick hübscher Jünglinge, die ich vielleicht mit einem spendierten Drink bewegen kann, sich mit mir zu unterhalten.
Vielleicht wird ja was daraus.

Also, meine Liebe..du siehst doch immer grandios aus....Hosenanzug und weiße Bluse? Überrasch mich.....

Na ja, das ging ja bisher nur, weil ich überall umsonst reinkomme und weil mir Männer immer Drinks spendiert haben, da konnte ich mir das leisten.

Vorsicht, es gibt hier welche, die genau das glauben werden.

naja, Heidi, dann outen die sich damit ja auch:_)

Endlich verstehe ich, warum Männer so nachlässig gekleidet, unfrisiert und überhaupt völlig stillos durch die Gegend rennen.

Ja, Oberarm, und wir freuen uns alle darauf, dass sich das demnächst ändern wird.

... polierte Sandalen, weiße Strümpfe, eine gebügelte kurze Hose in einem blassen grün und ein T-Shirt mit der Aufschrift "Gleichberechtigung" wäre ja vielleicht ein Anfang.

..wofür?

Das shirt lasse ich bedrucken mit: Ich schmeiß alles hin und werd Prinz!

...dann muss das aber froschgrün sein!

... nicht nachlässig gekleidet zu sein, wobei dies nicht mein Ding wäre.

Mit weißen Socken Sockenprinz.

...oh die weiße Socke, die Legende lebt!!!

Sie leben ja eben nicht mehr! Wo sind die selbsbestimmten Männer, die Trends setzen und frei sind in ihren Selbstentwürfen? Die sich modebewusst zeigen, indem sie Mode als Mittel zum individuellen Entwurf ernst nehmen und mit einer berückenden Kompetenz in den Schatz der Geschichte der Ausdrucksformen authentischer Männlichkeit greifen und auch mal Knickerbocker und Kniestrümpfe mit einem Tweed kombinieren?

... sie. Vielleicht sind sie eine scheue Spezies oder sie sind nachtaktiv.

Ja, würde mich auch interessieren...Selbstverständlichkeit als Weg der Selbstverwirklichung. Dem Vernehmen nach gibt es viele Männer, die ihre Garderobe von einem weiblichen Familienmitglied erwerben lassen, das ist doch wirklich eine verpasste Chance....

...


... lassen sich damit freiwillig fremd bestimmen.

...das ist doch schade.

... stimme ich dir völlig zu. Ich kann nicht nachvollziehen, dass man sich damit wohlfühlt.

....Nein, kann ich auch nicht.


http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/37151


obwohl....

Das ist ein wesentlicher Bestandteil des Diskurses, und er ist so sehr zum Hintergrund sedimentiert und normal, daß er in den Kreisen, in denen er geschmeidig funktioniert, nicht reflektiert wird. Übrigens ist die Formulierung „Dem Vernehmen nach“ ebenfalls ein diskursimmanenter Bestandteil – hier als Signal der Distanzierung.

Ich war neulich in einem Bekleidungsgeschäft, um einen schwarzen Hosengürtel zu kaufen. Die Verkäuferin war sehr kompetent und behandelte u.a. Fragen der Kombinierbarkeit, und das Besondere daran war, daß sie es nicht mir, sondern meiner Frau erzählte, die mich begleitet hatte.

... hat sie keine Begeisterung gewittert und ist in alte Muster verfallen.

Ich weiß genau, was du meinst, das passiert auch, wenn ich mit meinem Mann einkaufen gehe, allerdings nicht mehr so oft wie früher, weil Geschäfte, in denen das passiert, gemieden werden. Zugegeben, ich habe auch schon Sachen für meinen Mann gekauft - aber nicht, weil er das nicht selber könnte oder auch täte, sondern, wenn mir ein Teil gut zu ihm zu passen schien oder wenn ich wusste, dass er nicht bereit wäre, den Preis zu bezahlen, den manche Teile nun mal kosten.

Ganz oft freut er sich dann doch, dass es da ist. Und ich kaufe seine Lieblingsfarbe, obwohl ich sie nicht mag.