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¿Macht die Gleichstellung Frauen zu Tätern?

Wahrscheinlich führt die aktuelle Einführung des Sorgerechtes für uneheliche Väter zu Mißverständnissen?

Ofi, es geht um das j u r i s t i s c he Recht des Kindes.

Das allerdings nur einseitig funktioniert.

Den Fall in dem eine uneheliche Mutter dieses Umgangsrecht für ihr Kind einzuklagen versuchte hast Du nicht mitbekommen?

Das sage ich im Bewußtsein, daß es auch dort wieder eine Spielwiese für den Mißbrauch des Verdachtsmomentes gäbe.

Diese Fälle sind sehr, sehr selten. Und tatsächliche Fälle werden so gut wie gar nicht verfolgt. Tatsächliche Täter kommen fast ausnahmslos ungestraft damit durch.
das Einzige was man mit solchen falschanschuldigungen erreichen kann ist, dass eben wie üblich jahrelang geprüft und begutachtet werden muß. Wie jede andere Tatsachenbehauptung. Die am Familiengericht nicht strafrechtlich verfolgt wird.

Ich glaube hier versteht gerade niemand worauf ich hinaus will. Ich muß den großen Radschlag zum Umgang des Gesetzgebers mit Familie machen. Das schaffe ich unter der Woche nicht.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe das schon verstanden, worum es ging, Ludivine.

Natürlich hat das Kind ein Recht auf beide Eltern - blöderweise braucht es, um das zwangsweise durchzusetzen, einen gesetzlichen Vertreter, im Zweifel also den anderen Elternteil.
Den Fall in dem eine uneheliche Mutter dieses Umgangsrecht für ihr Kind einzuklagen versuchte hast Du nicht mitbekommen?

Das ist tatsächlich an mir vorbeigegangen.Hat sie versucht, den Vater zum Umgang mit dem Kind zu zwingen?
Da der Vater den Umgang verweigerte zog sie vor Gericht. Wie Heidi sagt: Muß natürlich der jeweilige gesetzliche Vertreter die Geschichte vor Gericht bringen.

http://www.rechtsanwalt-ehes … ein_Besuchszwang_fuer_Vaeter

Aber. Wenn die Eltern sich nicht einig sind, dann übernimmt der Staat diese Rolle.
Er vertritt dann das Recht des Kindes auf beide Eltern.
Und hat dieses Thema u.a. an Jugendämter delegiert.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich glaube, dass man hier sorgfältiger sein müsste: Es geht darum, das Recht des Kindes auf Kontakt mit seinem Vater durchzusetzen, nicht den Mann zu etwas zu zwingen, auch wenn das so aussieht.

Ich kann mich erinnern, wie furchtbar enttäuscht mein Sohn war, wenn sein Vater von seinem großzügigen Umgangsrecht - er konnte seinen Sohn immer sehen, ohne Einschränkung - jahrelang kaum Gebrauch gemacht hat. Je länger unsere Scheidung zurück lag, desto größer wurde der Berg des geschuldeten Kindsunterhalts. Seine Freundin hat mit später vorgeworfen, ich habe ja immer nur Geld gewollt - stimmt, wenn man zehn Jahre lang einen Titel nach dem anderen bekommt, dann will man irgendwann auch Geld sehen.

Selbst dann, wenn man "selber gut verdient", was mir regelmäßig vorgehalten wurde und somit nicht auf den Unterhalt angewiesen sei.

Für meinen Sohn war das alles sehr, sehr schwer auszuhalten - Vater und Oma kaum noch zu sehen.
Hmm, es scheint schwierig das Kindeswohl nach konfliktreichen Trennungen der Eltern in Gesetzestexte zu fassen.

Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen, daß ein Zwangskontakt unwilliger Elternteile dem Kindeswohl dient.

Auf der anderen Seite fand ich die Formulierung naiv, die Mutter sei verpflichtet, erzieherisch auf das Kind einzuwirken, daß es seinen Vater sehen wolle.

Wie soll das in der Praxis durchgesetzt werden?Wie überprüft?
**********ire21 Frau
2.155 Beiträge
Leider wird ja nicht nur die Trennung sondern auch das Umgangsrecht mal um mal auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Die Kinder wissen doch oftmals sehr wohl, dass sie ihren Elternteil gerne sehen wollen, wenn sie nicht gerade manipuliert werden. Um so bitterer wenn das dann nicht auf Gegenseitigkeit beruht sondern der Groll gegen den Expartner das Kind mit einbezieht.

Gezwungen werden kann ja niemand. Wenn ich mir manchmal doch wünschen würde, dass Eltern auch mal gesagt bekommen, was für Konsequenzen ihr Verhalten auf ihren Nachwuchs haben kann. Neben dem juristischen Prozedere.

********st11:
Auf der anderen Seite fand ich die Formulierung naiv, die Mutter sei verpflichtet, erzieherisch auf das Kind einzuwirken, daß es seinen Vater sehen wolle.

Hier stimme ich zu.

*****cgn:
Natürlich hat das Kind ein Recht auf beide Eltern - blöderweise braucht es, um das zwangsweise durchzusetzen, einen gesetzlichen Vertreter, im Zweifel also den anderen Elternteil.

Ich kenne mich mit den rechtlichen Details nicht aus, aber das erscheint mir auch nicht richtig. Auch wenn es vielleicht unrealistisch sein mag zu glauben, dass ein Kind von sich aus und womöglich gegen den Wunsch der Eltern etwas tun würde. Aber es ist immer nur Spielball, kann darauf hoffen, dass in seinem Sinne entschieden wird. Aber welche Rechte hat es selbst?

Kann eigentlich ein Kind/Jugendlicher von sich aus einen Psychologen aufsuchen und sich Beistand holen oder braucht es da auch wieder die Einwilligung der Eltern?

Hat ein Kind/Jugendlicher ein Recht auf Beratung im Trennungsfall der Eltern? Wird es juristisch und psychologisch beraten?

Meine Eltern haben sich auch getrennt. Niemand hat mir dabei etwas erklärt oder mich unterstützt. Jahre später habe ich mal angefangen zu lesen, was man bei Trennungen in Bezug auf die Kinder so alles falsch machen kann. Sicher gibt es da nicht immer ein richtig und ein falsch und man kann auch nicht schulmeisterlich allen vorschreiben, wie sie sich verhalten sollen. Aber die durch Ahnungslosigkeit und Ignoranz verursachten Vernachlässigungen und eklakanten Fehler könnte man vielleicht durch Aufklärung ein wenig eindämmen. Oder man könnte die Kinder besser unterstützen, dass sie auch mit nicht so perfekten Eltern umgehen können (kein Elternteil ist perfekt und muss es auch nicht sein, aber es gibt weniger und eher gravierende Fehler, die Eltern machen können). Kinder suchen sehr häufig die Schuld bei sich. Das ist ein üblicher Mechanismus. Wenn sie von den Eltern keinerlei Unterstüztung bekommen sieht es schlecht aus, wenn sie auch sonst keine Hilfe oder Informationen finden.

Sehr off-topic, aber da wir grad beim Thema sind ...
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ja, sehr off-topic und doch wieder nicht, denn da werden Frauen (jaja, Männer auch) zu Tätern, indem sie ihre Kinder zu Geiseln machen. Das hängt zwar nur indirekt mit der Gleichstellung zusammen, ist aber die Folge einer stetig sich verändernden Gesetzgebung und Rechtsprechung, die wiederum seit der Reform des Familienrechts 1977, allerlei merkwürdige Blüten hervor trieb.

Der Missbrauch, der hier stattfindet, ist dem Familienmodell "Alleinverdiener" geschuldet, und dem Fakt, dass viele Frauen eben wirtschaftlich nicht auf eigenen Beinen stehen (können), solange die Familienpolitik als Ideal immer noch die innerfamiliäre Kinderbetreuung ohne Erwerbstätigkeit verfolgt.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die CDU von ihrem überholten Modell endlich verabschiedet und nicht jedes Mal durch das Bundesverfassungsgericht aufmerksam gemacht werden muss, wie verfassungswidrig manche Ansätze sind.

Und natürlich - ein Punkt, der noch gar nicht angesprochen wurde - verzichtet jedeR, der sich auf Kinderbetreuung nach einer Trennung "einlässt", auf ein großes Stück privates Leben, wo hingegen der andere Part unabhängig und frei in der Gestaltung seines Alltags ist. Auch das schafft Frust und Wut, meistens erst nach einiger Zeit. Daraus resultieren weitere Konflikte.

Das gemeinsame Sorgerecht ist so lange Makulatur, wie sich daraus keine Selbstverpflichtung ableitet - als Druckmittel wird es auch gelegentlich benutzt, Gründe: siehe oben. Wenn also der Part, bei dem das Kind nicht lebt, seinen Sorgerechtsanteil vorrangig nutzt, um dem anderen den Alltag schwer zu machen. Ich kenne Fälle, da stehen jedem klar denken Menschen die Haare zu Berge.
Solange die Familienpolitik als Ideal immer noch die innerfamiliäre Kinderbetreuung ohne Erwerbstätigkeit verfolgt
wird diese Politik die Parteien, die sie betreiben, ein Stück weiter zu Nichtregierungsorganisationen und die BRD zur Bundesverfassungs-Republik Deutschlands machen. Das ist aber nur die parlamentarische Seite des Abbaus demokratischer Strukturen; die andere, gesellschaftliche Seite arbeitet u.a. durch eine unzureichende Emanzipation von einem tradierten Bewusstsein daran mit, nach dem
jedeR, der sich auf Kinderbetreuung nach einer Trennung "einlässt", auf ein großes Stück privates Leben (verzichtet), wo hingegen der andere Part unabhängig und frei in der Gestaltung seines Alltags ist.
Solange nämlich Kinder als Hindernis wahrgenommen werden, kann es gute Familienpolitik gar nicht geben.
Solange nämlich Kinder als Hindernis wahrgenommen werden, kann es gute Familienpolitik gar nicht geben.

Realistisch betrachtet sind sie das unter aktuellen Umständen.
Verzichten würde ich auf sie trotzdem nicht wollen.
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
..noch mal zum Nachlesen und Nachdenken:

http://www.zeit.de/2013/24/g … hung-kulturelle-unterschiede
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
*****cgn:
..noch mal zum Nachlesen und Nachdenken:

http://www.zeit.de/2013/24/g … hung-kulturelle-unterschiede
Als ich Anfing zu lesen, dachte ich erst mal: Was will ich eigentlich von jemandem erwarten, der sich über den Brandenburger "Herrentag" lustig macht, weil das doch wohl der "Vatertag" sei (und dabei die Tatsache übersieht, dass dieser Tag ursprünglich der "Tag des Herrn" oder auch "Christi Himmelfahrt" ist)?

Aber ich wurde positiv enttäuscht. *g*

Aus diesem Blickwinkel habe ich die Gender-Forschung noch nie betrachtet - vielleicht auch, weil ich bisher wenig Kontakt zu involvierten Personen hatte. Sonst hätte ich mich darüber sicher schon mehr aufgeregt *oh*

Und ja - Mann und Frau sind unterschiedlich, nicht nur zwischen den großen Zehen. Und das ist auch gut so.
Wenn jetzt noch allgemeiner Konsens darüber herrschen würde, dass weder weibliche noch männliche Eigenschaften einen Menschen zu etwas Besserem oder Schlechterem machen, könnte alles schön und gut sein *ja*

Genau deshalb übrigens werden Frauen, wenn sie die gleichen Möglichkeiten erhalten wie Männer, ebenso wie Männer teilweise zu Tätern werden. Nicht, weil sie genau so sind wie Männer, aber weil sie auch Menschen und damit menschlich sind.
**********ire21 Frau
2.155 Beiträge
Zu dem Artikel: Schlimm wenn Menschen so verbohrt in ihren Ansichten sind. Ich weiß auch nicht, warum oft versucht wird, die Dinge so schwarz-weiß und entweder-oder zu sehen (eine Vereinfachung). Ich glaube es gibt biologische und kulturelle Unterschiede. Und ich finde die biologischen müssten ja auch nicht schlimm sein, wenn man mal aufhören würde, das eine als besser als das andere zu bewerten. Wenn z.B. Emotionen und das Zeigen davon als eine "Schwäche" gesehen werden. Ich glaube, von dieser Sicht bewegen wir uns zur Zeit weg. Also, gut so!

*****s42:
Wenn jetzt noch allgemeiner Konsens darüber herrschen würde, dass weder weibliche noch männliche Eigenschaften einen Menschen zu etwas Besserem oder Schlechterem machen, könnte alles schön und gut sein

Genau so!
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