******ito:
Wer …
… aus dem Streben nach Vollbeschäftigung Zwangsarbeit ableitet, muss sich nicht wundern, wenn Dritte klarstellen, nicht so abwegige Ideen zu entwickeln, weil ein kausaler Zusammenhang unter keinerlei Gesichtspunkt zu erkennen ist.
Den Einsatz der Ausländer – mir gefällt ausländische Mitbürger besser – damit zu rechtfertigen, dass sie geringer entgeltet werden, befremdet in Zeiten des Strebens nach Lohngleichheit, wenn vorab noch erklärt wird, man würden den Job nicht machen, auch wenn man mit der Peitsche hingetrieben würde … wohlwissend, dass dies natürlich nicht erfolgt.
Wenn man schon von Schwellenunterschreitung spricht, dann allenfalls in dem obigen Zusammenhang.
Schwurbel-schwurbel-schwurbel ...
Wo lebst du eigentlich?
Es geht nicht um schlecht bezahlte Jobs, die von Menschen aus anderen Ländern besetzt werden. Es geht um ganz normale Tätigkeiten als Kraftfahrer(in), Verkäufer(in), Sachbearbeiter(in), Kosmetiker(in), Physiotherapeut(in), im Wachschutz, ..., die schon von vornherein als Minijob (aber in Vollzeit!) ausgeschrieben werden.
Das Land Brandenburg vergibt öffentliche Aufträge nur noch an Firmen, die mindestens 8,50 Euro/Stunde zahlen (bei Vollzeit sind das immerhin knapp 1.500 Euro Brutto). Die Kommunen allerdings vergeben Verwaltungs-Aufgaben als 1-Euro-Jobs, weil sie knapp bei Kasse sind. Der Vorteil am 1-Euro-Job ist dabei noch, dass davon nichts auf die Grundsicherung angerechnet wird.
******ito:
*****s42:
Auf der einen Seite wird argumentiert, dass bei einem Spitzensteuersatz …
Kann mir das mal einer plausibel (!) erklären?
Da muss man schon diejenigen Fragen, die so argumentieren.
Ich frag dich doch.
Du argumentiertest doch, dass es fraglich sei, ob ein Grundeinkommen (also keine Anrechnung von Lohn) mehr zur Arbeit motiviert als das derzeitige System, bei dem 80 % des Einkommens angerechnet, also abgezogen wird.
******ito:
Es sind vorrangig ihre erwirtschafteten Einnahmen und man greift in das Vermögen Dritter ein, wenn man sie schröpft. Der Kuckuck fühlt sich auch vorrangig in fremden Nestern wohl.
Wer erwirtschaftet denn wirklich die Einnahmen der Großverdiener dieser Gesellschaft?
Zeige mir einen Menschen, der mit seiner eigenen Wertschöpfung (produktive Arbeit) einen (materiellen) Wert von mehreren 100.000 oder gar Millionen Euro im Jahr schafft - und das Jahr für Jahr. Einen einzigen!
Diese Einnahmen resultieren aus den Wertschöpfungen der vielen Kleinverdiener. Diese Gesellschaft mit ihren wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Strukturen ermöglicht ihnen diese Einnahmen - also sollen sie auch ordentlich an der Finanzierung dieser Gesellschaft beteiligt werden.
Genau so wie jeder kleine Arbeitnehmer (und die selbstausbeuterischen Kleinselbständigen ebenfalls) dafür zahlen, dass ihnen Möglichkeiten zur Wertschöpfung (produktive Arbeit) gegeben werden. Nur mit dem Unterschied, dass ihnen diese "Bezahlung" schon vor Auszahlung ihres Lohnes abgezogen wird.
Ich führe immer wieder gern ein Rechenbeispiel an:
Eine gute Aldi-Filiale wirft im Schnitt einen Reingewinn von knapp 1 Mio. Euro im Jahr ab (kann inzwischen auch schon etwas höher sein). Da sind schon alle Kosten von bestritten: Miete, Energie, Werbung, Transport und natürlich auch der Lohn für die Verkäuferinnen. Wenn man dagegen mal den Bruttolohn der max. 5 Verkäuferinnen setzt (und meinetwegen auch noch den von 2 Kraftfahrern für die Belieferung und 3 Angestellten in der Verwaltung), so liegen diese Einnahmen nicht einmal bei 30 % der Einnahmen, die Aldi nach Abzug aller Kosten aus der Filiale hatte. Oder mit anderen Worten: die Arbeitnehmer einer Aldifiliale haben über 70 % ihres erarbeiteten Mehrwerts an ihren Arbeitgeber gezahlt! Jeder einzelne! Ob sie es wollen oder nicht.
******ito:
Vor kurzen gab es einen Bericht über eine Schleckermitarbeiterin, die selbst einen Laden mit Kolleginnen eröffnete und die Ketten in der Nähe offenbar versuchen, sie mit Dumpingpreisen aus dem Markt zu drängen. Vielen Dank liebe Kunden. Ihr betreibt den Beschäftigungsabbau aber kräftig mit und dann ruft ihr nach dem BGE.
Sorry, denkst du wirklich so kurz?
Kann man es dem Kunden verübeln, dass er die gleiche Zahncreme lieber für 0,99 € statt für 1,49 € kauft?
Ich klage auch nicht über den Wegfall der Tante-Emma-Läden oder die Folge der Rationalisierung, dass alles mit weniger Aufwand (und damit auch preiswerter) hergestellt und angeboten werden kann. Aber an dem Gewinn aus dieser Rationalisierung dürfen nicht nur die Firmen partizipieren.
Wenn in einem Aldi (Beispiel oben) statt der 5 Verkäuferinnen jetzt 10 arbeiten würden, dafür aber Halbtags (und natürlich zum gleichen Monatslohn), wären die Produkte immer noch wesentlich billiger als im "Tante-Emma-Laden", Aldi hätte immer noch mehr Umsatz und auch Gewinn im Jahr als 10 "Tante-Emma-Läden" und die 10 Verkäuferinnen müssten für den gleichen Monatslohn weniger schuften.
Somit wäre die Rationalisierung von 10 Tante-Emma-Läden auf eine Aldi-Filiale ein Gewinn für alle: günstigere Preise für die Kunden, weniger Arbeitsbelastung für die Verkäufer(innen) und mehr Gewinn für den Händler (Aldi gegenüber den Inhabern der 10 kleinen Läden).
Da aber kaum eine Firma der freien Wirtschaft freiwillig auf einen Teil ihres durch die Arbeitnehmer erwirtschafteten Gewinns verzichten wird (nachvollziehbar
), ist dies eine Aufgabe des Gemeinwesens (also des Staates), hier regulierend einzugreifen. Darum heißen Steuern auch so - weil der Staat damit die Wirtschaft steuern kann und soll.
Die Fußnote lasse ich einmal unkommentiert.
Schade eigentlich