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Segen oder Ärgernis: Aufstocker

Cabalito:
Du kannst mit noch so vielen Teenysmileys nicht davon ablenken, daß Du auf Argumente gar nicht eingehst.

Niedlich. Einerseits habe ich auf die Grundfreiheiten – die Freizügigkeit - im Zusammenhang mit der EU verwiesen. Andererseits ist es nicht meine EU, sondern unsere EU.

Du hast weiter oben klargestellt, daß jemand, der nicht jede Arbeit erledigt, die ihm vom Staat aufgetragen wird, deiner Meinung nach sein Recht auf Sozialleistungenen verwirken sollte.

Das meinte ich mit "deiner(fiktiven) EU".
Genauer lesen und evtl. die eigenen Standpunkte nicht aus den Augen verlieren.das tun andere auch nicht.

Es wird nur verschleudert. Das kann man vielleicht besser machen.

Natürlich wird es grundsätzlich nicht verschleudert und dies ist regelmäßig auch nicht beabsichtigt.

Oh doch.
Wir verbrennen es derzeit in komplett ineffektiven Behörden, die ersatzlos gestrichen werden könnten. Es werden aus dem größten Ausgabentopf des Bundeshaushaltes Gehälter in Milliardenhöhe für Menschen gezahlt, die nicht wertschöpfend tätig sind. Zum Schaden aller.

Bist du dir sicher oder nur bösartig? Ich vermute einmal letzteres, kann mich dabei natürlich auch irren. Jedenfalls sehe ich dies anders. Wie käme man darauf, jemanden zu lynchen, der einem hilft und unterstützt.

Den Mut für solchen Zynismus sähe ich dann gerne in der konkreten Situation.
Ich gehe davon aus, daß Du nur provozieren willst und dir durchaus bewußt ist, wie Gesellschaften funktionieren, in denen sich kein Sozialsystem um die Belange Mittelloser kümmert, und was deine Vorstellungen mit unserem sozialen Frieden anstellen würden.

Aber wie schon erwähnt:das sind Scheingefechte als Ersatz für Argumente.

Du hast noch nichts Plausibles dazu geschrieben, weshalb es jemanden mehr motivieren sollte, ohne Zusatzeinkommen arbeiten zu gehen(jetzt) als wenn er es behalten dürfte.

Auch das gerne geäußerte "Argument", daß sich dann mehr Leute "ausruhen" würden als heute ist nicht durchdacht.

Sie könnten es doch heute bereits tun. Zusammen mit Wohgeld, Heizkostenübernahe, Hilfe zum Lebensunterhalt hätte man heute mehr, als die meisten Modelle zum BGE anbieten.

Warum nehmen die Leute es denn nicht massenhaft war?
Und warum sollten sie ausgerechnet dann damit anfangen, wenn sie dadurch ihr komplettes Arbeitseinkommen verlören und "die Made im Speck" zur Askese gezwungen würde?

Ich bitte um Argumente statt Smileys.
Jeder ...
... sollte selbst darüber befinden, was er ausgesagt hat und sich nichts andichten lassen. *ja*

ofinterest11
Du hast weiter oben klargestellt, daß jemand, der nicht jede Arbeit erledigt, die ihm vom Staat aufgetragen wird, deiner Meinung nach sein Recht auf Sozialleistungenen verwirken sollte.

Wieder einmal falsch und Ausdruck dafür, dass die Zusammenhänge nicht begriffen werden. Schade eigentlich. *zwinker* Zum einen ist niemand gezwungen, Sozialleistungen, zu beantragen. Zum anderen hat jedoch jede Person, die die Voraussetzungen erfüllt, einen Rechtsanspruch darauf. Wer jedoch Sozialleistungen beantragt, hat auch gewissen Mitwirkungspflichten. Diese sind generell in den §§ 60 ff. SGB I geregelt. Eine besondere Regelung findet sich dann in § 140 Abs. 1 SGB III, die lautet:

(1) Einer arbeitslosen Person sind alle ihrer Arbeitsfähigkeit entsprechenden Beschäftigungen zumutbar, soweit allgemeine oder personenbezogene Gründe der Zumutbarkeit einer Beschäftigung nicht entgegenstehen.

Also sind deine Unterstellungen unhaltbar, da ich mich am positiven Recht orientiert habe und orientieren werde. So weiß ich auch besser, was ich erklärt habe und erklären will. Es nützt also nichts, mir Aussagen anzudichten. Jeder Einzelfall kann hier aber nicht erörtert werden, da es den Rahmen sprengen würde. Darüber hinaus können die eingangs erörterten Tätigkeiten als zumutbar sehr wohl ausgeübt werden, wenn keine allgemeinen oder personenbezogenen Gründe, wie sie das Recht vorsieht, dem entgegenstehen. Auch da muss man genau lesen. *floet*

ofinterest11
Oh doch.
Wir verbrennen es derzeit in komplett ineffektiven Behörden, die ersatzlos gestrichen werden könnten.

Dass der Bestand gewisser Behörden überdacht werden muss, habe ich oben bereits ausgeführt und insoweit stimme ich dir ja ebenfalls zu. Pauschal von Verschleuderung zu sprechen, ist jedoch kühn. Insbesondere dann, wenn man noch nicht einmal die rechtlichen Zusammenhänge überblickt und mit Nichtwissen glänzt. *nene*

ofinterest11
Ich gehe davon aus, daß Du nur provozieren willst …

*oh2* Du hast mir doch angedroht, man würde mich aufhängen. Dies ist ein ungesunder Stil und dann darf man sich nicht wundern, wenn hierauf erwidert wird.

ofinterest11
… dir durchaus bewußt ist, wie Gesellschaften funktionieren, in denen sich kein Sozialsystem um die Belange Mittelloser kümmert, und was deine Vorstellungen mit unserem sozialen Frieden anstellen würden.

Offenbar hast du übersehen, dass das Grundgesetz als Programmsatz das Sozialstaatsprinzip enthält und wir neben weiteren Regelungen über das Sozialgesetzbuch I – XII verfügen, mit dem viele Ansprüche und die Voraussetzungen geregelt werden. Pauschal, sachlich unzutreffend und lediglich wertend die sinnentleerte Frage aufzustellen, was meine Vorstellungen mit unserem sozialen Frieden anstellen würden, ist allenfalls dazu geeignet, ergebnislos zu verpuffen. Nach meiner Ansicht sind die Regelungen über Sozialleistungen bestens geeignet, den sozialen Frieden zu erhalten und zwar auch dann, wenn man da und dort Verbesserungen einfordert.

ofinterest11
Warum nehmen die Leute es denn nicht massenhaft war? Ich bitte um Argumente statt Smileys.

Ich dagegen darum, nicht mit offenen Fragen hausieren zu gehen oder mir damit etwas anzudichten, wenn man sich doch höchstpersönlich in der Lage sieht, es selbst beantworten zu können oder zumindest „so tut.“ Es erleichtert den Austausch nämlich erheblich. *g*
Außer rhetorischen Taschenspielertricks immernoch keine Argumente im eigentlich diskutierten Thema zu den eigenen Annahmen(deinen).
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Vorschläge für ein BGE, quasi als isolierte Forderung, aus dem Gesamtzusammenhang einer gesellschaftlichen Ordnung genommen, sind etwas zu kurz gedacht und haben oft bloß populistischen Charakter.
Deshalb wird man ja auch vor Wahlen verstärkt damit konfrontiert.

Wobei ich nicht abstreiten möchte, dass ein BGE sinnvoll sein könnte.

Was mich daran stört ist, dass sich diese Forderungen meist zu sehr darauf konzentrieren, dass jeder seine Grundbedürfnisse in materieller Art erfüllt bekommt.
Darum geht es aber nicht allein.

Irgendwie wird der Begriff der zumutbaren Arbeit missverstanden. Als ob Arbeit einfach losgelöst von ihrer gesellschaftlichen Notwendigkeit existierte, so als großer, freischwebender Topf, aus dem man sich nach Belieben und nach Lust und Laune bedienen könne.
Es gibt eine Art von gesellschaftlicher Arbeit, die ist einfach da und muss getan werden.

Auch in Zeiten von Rationalisierung gibt es eine Menge Tätigkeiten, die nur von Menschen erledigt werden können. Die nicht immer "Spaß" machen und auch auch nicht direkt sichtbaren Mehrwert schaffen, die zudem selten zur Selbstverwirklichung beitragen, dafür aber umso wichtiger für eine humane und auch in Zukunft funktionierende Gesellschaft sind, wie z.B. Kindererziehung, Alten- Kranken- und Behindertenpflege...

Was passiert denn, wenn dann niemand diese Arbeiten verrichten will, weil sie zu schwer sind, zu "schmutzig" - und die anderen, "besseren" Arbeiten schon voll besetzt sind?

Bevor man ein BGE einführt müsste für diese allgemein notwendige, aber offenbar ungeliebte Arbeit eine Lösung gefunden werden. Denn sonst bleibt sie mit Sicherheit unerledigt. Papa Staat wird das nicht auch noch voll finanzieren können.

Was also tun? Auf alle ohne Ausnahme aufteilen? Oder viel besser bezahlen, um Anreize zu schaffen? Aber dann können diejenigen, die "nur" BGE beziehen wollen, das im Ernstfall auch nicht mehr selbst für sich oder ihre Angehörigen bezahlen.

Warum ist die Annahme grundsätzlich so verwerflich, dass sich jeder, der nicht krank, zu jung oder zu alt ist, und der aus welchen Gründen auch immer keine reguläre Arbeit hat, dass sich der also sich an der gesellschaftlich notwendigen (wenn auch nicht persönlich erwünschten) Arbeit beteiligt?
Das BGE wird im Allgemeinen auf einer völlig falschen Basis diskutiert.
Das hat gar nichts mit dem Arbeitsmarkt zu tun oder der Alimentierung von Arbeitslosigkeit.Im Gegenteil.
Bei Wahlkämpfen sollte das gar keine Rolle spielen, weil es nicht um kurzfristige Programme geht.

Es geht um eine Umordnung der Gesellschaft , die viel weitreichender ist, als das normalerweise diskutiert wird und um ein viel umfassenderes Konzept.
In solchen Diskussionen auf Stammtischniveau wie hier zuletzt wird daraus eine Art Sozialhilfe 2.0

Beim BGE endet die Alimentierung von Arbeitslosigkeit und Engagement wird in vollem Umfang belohnt.
Arbeitsargenturen,die Rentenkasse, bei manchen Modellen die Krankenkassen werden hinfällig, das zusätzlich zur Verfügung stehende Geld landet direkt im Binnenmarkt, wo die Leute gebraucht werden, die vorher ohne jede Wertschöpfung tätig waren.

Man muß sich nur mal überlegen, was in der Baubranche los wär, wenn junge Paare vielleicht 1500 Euro mehr in der Tasche haben.
Die Auswirkungen sind viel weitreichender und der Wegfall der Sozialkassen ist nur ein kleiner Teilaspekt.
Es geht um einen viel effizienteren Umgang mit den Staatsfinanzen .
Wer das BGE fordert, zerstört den Staat.
Da fehlt die Einsicht in die Zusammenhänge.

Die tägliche Arbeit ist für viele Menschen – natürlich nicht für alle - ein besonderer Lebensbestandteil. Es geht ihnen nicht nur darum, Geld zu verdienen, sondern die Arbeitswelt gibt ihnen Struktur und eine soziale Teilhabe

Völlig klar ist, dass das BGE diese wichtige Struktur zerstören würde
Der Zwang und auch die für die Arbeitswelt notwendige Disziplin würden entfallen
Das BGE ist das Paradebeispiel für ein ungerechtes System des Nehmens ohne Wertschöpfung zurückzugeben.

Insoweit kann kein Zweifel bestehen, dass die Gesellschaft aber so richtig gespaltet wird. Es gibt diejenigen, die es sich mit dem BGE so richtig gut gehen lassen

Es geht um eine Umordnung der Gesellschaft , die viel weitreichender ist, als das normalerweise diskutiert wird und um ein viel umfassenderes Konzept. In solchen Diskussionen auf Stammtischniveau …

Die stumpfe Illusion vom BGE ist tatsächliche eine kostspielige und vor allem sozial schädliche Sache auf Stammtischniveau mit gefährlichen Tendenzen, ein gut funktionierendes Staatssystem zu gefährden.




Anmerkung der Moderation: Fragmente des Beitages sind versehentlich gelöscht worden.Sinn und Zusammenhang sind aber nach meinem Dafürhalten erhalten geblieben.
Sollte etwas wesentliches vermißt werden, ist der Autor eingeladen, das noch nachzutragen.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich gehe davon aus, dass die Löschungen unabsichtlich passiert sind, daher habe ich den verwirrenden Teil unsichtbar geparkt und bitte darum, wesentliche Teile einfach zu wiederholen, damit wir im Fluss bleiben.

Übrigens könnten wir die Diskussion auch in einem Extrastrang fortführen.....und vielleicht einfach mal ohne Verdächtigungen jedweder Art???
*******rus Mann
431 Beiträge
Zumutung
die zudem selten zur Selbstverwirklichung beitragen, dafür aber umso wichtiger für eine humane und auch in Zukunft funktionierende Gesellschaft sind, wie z.B. Kindererziehung, Alten- Kranken- und Behindertenpflege...

Einfach mal so eine Frage in die Runde: Wer von euch hätte es gerne, wenn er oder seine Angehörigen überwiegend von Menschen betreut würden, die zu dieser Tätigkeit eigentlich nicht befähigt sind, ihn aber trotzdem ausüben müssen?

Erziehung und Pflege sind anspruchsvolle Berufe, auch wenn sie in dieser "Wegsperr- und Ausblendgesellschaft" nur wenig Anerkennung genießen. Ich habe in meiner Zeit in der Pflege Situationen mit Durchgangskandidaten vom Arbeitsamt erleben müssen, die man normalerweise unter dem Sammelbegriff Folter zusammenfasst. Ich erspare euch hier die Details, aber solche Situationen waren durchweg der Tatsache geschuldet, dass die verursachenden Personen gnadenlos überfordert und dadurch ständig am Rande der Zurechnungsfähigkeit wandelten.
Die Grundannahme, dass pflegerische Tätigkeiten jedem zumutbar seien, ist aus meiner Sicht kompletter Unsinn. Die Arbeitsbedingungen in den Alten- Kranken und Behindertenghettos sind dazu viel zu belastend und zwar physisch wie vor allem psychisch.

der
Epi
Den Punkt hatte ich nur kurz angeschnitten, weil ich das Thema "Zwangstätigkeit in der Altenpflege" gar nicht ernst nehme.

Ich kann mich noch an Interviews aus der Zeit der Abschaffung der Wehrpflicht und dem damit verbundenen Wegfall des Ersatzdienstes erinnern, als es auch schon Vorschläge gab, aus dem Fundus der Arbeitsagenturen aufzufüllen.

Niemand in der Altenpflege will Leute, die nicht dem passenden Persönlichkeitsprofil entsprechen, schon gar nicht welche, die mit äußerem Druck rekrutiert wurden.

Der Job erfordert schon ein wenig mehr, als die Reinigung einer Grünfläche.

Irgendwie muß aber die Vorstellung "diese Schmarotzer" zu Tätigkeiten zu zwingen, die man selbst nicht machen wollte, das verschrobenen Gerechtigkeitsempfinden mancher streicheln.

Dagegen kommt man mit Vernunft nicht an.
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Epi, du hast völlig Recht, in verantwortlichen Tätigkeiten im pflegerischen und erzieherischen Bereich dürften nur sehr gut ausgebildete Fachkräfte arbeiten.
In der Realität gibt es davon zu wenige und die sind deshalb meist überfordert.
Warum das so ist, wissen wir: Weil das keine besonders gut bezahlten Tätigkeiten sind. Das müsste unbedingt verändert werden.

Aber auch die Massen von Zivildienstleistenden, die früher im sozialen Bereich eingesetzt waren, hatten nicht immer die empathischen und fachlichen Voraussetzungen.

Es gibt auch in diesen Berufszweigen jede Menge Tätigkeiten, die nicht unbedingt den liebevollsten Einsatz erfordern und die die Fachkräfte sinnvoll entlasten.
Das weiß ich von der Leiterin der Pflegestation, die für meine Mutter zuständig ist und mit der ich mich sehr lange unterhalten habe.
*****_54 Frau
11.751 Beiträge
Es geht nicht darum...
... Schmarotzer anzuprangern.

Die Idee vom BGE fußt auf der sehr idealistischen Annahme, dass die allgemeine Breitschaft einer Bevölkerung vorhanden ist, über die bloße Existenzsicherung hinaus sich an der gesellschaftlich notwendigen Arbeit zu beteilige.
Arbeit, die dafür unerlässlich ist, dieses Modell zu finanzieren und Arbeit, die die Lebensqualität erhält und darüber hinaus für alle verbessert.
Kurz, Arbeit, die entweder Wert schöpft oder die Gesellschaft versorgt und erhält.

Ofi, warum ist es dir ein solches Bedürfnis, diejenigen abzuwerten, die dieser Utopie kritisch begegnen?

Es gibt bis jetzt noch kein einziges bis in Einzelheiten durchdachtes Modell, das verspricht, gut zu funktionieren.
Es scheint wohl eine "Glaubensfrage" zu sein, stichhaltige Belege und Beweise für ein gutes Funktionieren gibt es keine.

Nicht nur aus dem konservativen oder gar "rechten" Lager kommen die kritischen Einwände.
Dem …
… stimme ich ohne Einschränkung zu.

Die Idee vom BGE fußt auf der sehr idealistischen Annahme, dass die allgemeine Bereitschaft einer Bevölkerung vorhanden ist, über die bloße Existenzsicherung hinaus sich an der gesellschaftlich notwendigen Arbeit zu beteilige. Arbeit, die dafür unerlässlich ist, dieses Modell zu finanzieren und Arbeit, die die Lebensqualität erhält und darüber hinaus für alle verbessert.


Die tägliche Arbeit ist für viele Menschen – natürlich nicht für alle - ein besonderer Lebensbestandteil. Es geht ihnen nicht nur darum, Geld zu verdienen, sondern die Arbeitswelt gibt ihnen Struktur und eine soziale Teilhabe. Das BGE würde diese wichtige Struktur m. A. nach zerstören. Der Zwang und auch die für die Arbeitswelt notwendige Disziplin würden entfallen. Kein Zweifel kann darin bestehen, dass sich diejenigen auf das BGE stürzen würden, die keiner geregelten und/oder bezahlten Arbeit mehr nachgehen würden oder es schlichtweg nicht wollen. Stellvertreter gibt es ja in einer Vielzahl bereits heute und da muss man sich anhören, sie würden nicht arbeiten, selbst, wenn man sie mit der Peitsche dazu auffordert. Deutliche geht es nimmer mehr. Folge wäre daher ein unaufhaltsamer Rückgang der Produktivität unserer Wirtschaft, was weiter zu einer Erhöhung der Preise führen würde.

Viele Menschen würden sich – wie schon heute - aus Bequemlichkeit oder mangelnden Antrieb nicht mehr fortbilden und dennoch Leistungen vom Staat beziehen, ohne im Gegenzug etwas dafür zu leisten. Müssen sie ja auch nicht, weil sie „grundversorgt“ werden. Diejenigen, die arbeiten, würden demzufolge die Bequemlichen mitfinanzieren und letztere werden der Gesellschaft nichts zurückgeben. Aus ihrer Sicht „wieso auch?“. Sie haben ja alles, was sie wollen. Das BGE ist das Paradebeispiel für ein ungerechtes System des Nehmens ohne der Gemeinschaft eine Wertschöpfung zurückzugeben. Insoweit kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Gesellschaft schneller gespaltet wird. Es gibt diejenigen, die es sich mit dem BGE so richtig gut gehen lassen und diejenigen, die es finanzieren müssen.

Die nicht nachvollziehbare Illusion und Fehlvorstellung vom BGE ist tatsächlich eine kostspielige und vor allem sozial schädliche Sache mit gefährlichen Tendenzen, ein gut funktionierendes Staatssystem zu gefährden. Es gibt befremdliche Auswüchse mancher, die über das BGE diskutieren, die man schon als verfassungsfeindlich ansehen könnte, wenn man sich ernsthaft damit beschäftigt. Es ist eine idealistische Betrachtung, die auch darauf gerichtet ist, den Staat zu verändern. Für das BGE wird oft unreflektiert eingewandt, man würde die Armut besiegen. Dies ist m. E. nach zu kurz gedacht. Denn die Armut ist in Industrieländern eine relative Größe. Bei uns wird niemand an Hunger sterben, wenn er sich nicht aktiv dafür entscheidet. Die Armutsgrenze soll etwa 940 Euro betragen. Um folglich Armut in den Griff zu bekommen, müsste das Grundeinkommen deutlich höher liegen. Der Betrag, der die Armutsgrenze übersteigt, muss in einer dynamischen Wirtschaft proportional steigen. Folglich muss das Grundeinkommen im selben Takt erhöht werden. Der Teufelskreis der daraus entstehenden Kosten ist absehbar. Daher würde das BGE vielmehr Probleme schaffen als es lösen würde. Anstatt immer nach dem Staat zu schreien und ihm zu vertrauen sollten wir mündige und unabhängige Menschen fördern, die keine individuellen Subventionen benötigen. Wer das BGE fordert, zerstört massiv Arbeitsplätze. Daran kann nicht der geringste Zweifel bestehen.

Irgendwie muß aber die Vorstellung "diese Schmarotzer" zu Tätigkeiten zu zwingen, die man selbst nicht machen wollte, das verschrobenen Gerechtigkeitsempfinden mancher streicheln.

Dies sehe ich ebenso anders.
Es geht nicht darum Schmarotzer anzuprangern.
Dennoch muss man die Realitäten und letztlich den Umstand, wie Menschen funktionieren, beachten. Sie lassen sich nicht in mathematische Gleichungen pressen.

Man könnte folglich den Eindruck haben, so verdreht kann nur jemand denken, der mit Scheuklappen durch die Welt tanzt oder absichtlich die Realitäten verschweigt. Es gibt natürlich auch andere Motive, sodass ich insoweit ergebnisoffen bin.
Verniedlichend auf Schmarotzer oder auf ein paar Faulpelze abzustellen, verherrlicht die ernste Problematik. Man muss sich nur einmal den Geschäftsbericht des Prüfdienstes der Deutschen Rentenversicherung näher betrachten. Dann weiß man in etwa oder kann erahnen, wie hoch der Sozialleistungsmissbrauch ist und quasi zu einem Volkssport mutiert. Millionen von Euro müssen eingetrieben werden, weil vermeintliche Arbeitssuchende bzw. leider auch HartzIV-Empfänger, Beschäftigungen nachgehen und geflissentlich Sozialleistungen einfach mal so mitnehmen. Dafür sind sich nicht zu feinen oder müssen mit der Peitsche getrieben werden. Steuern und Sozialabgaben fließen aber – oft in abgestimmter Trennung – in andere Taschen. Die ehrlichen Leistungsbezieher meine ich nicht. Sie haben meinen vollen Respekt. Dennoch sprechen die erschreckenden Zahlen für sich und belegen, in welcher Größenordnung Sozialleistungsbetrug begangen wird. Mit einem BGE wird sich eine solche Einstellung nicht ändern. Auch hier werden wieder die Anständigen die Leistungen für Dritte aufbringen müssen und dies in einem noch größeren Umfang, also „die Zeche zahlen“.
Die Idee vom BGE fußt auf der sehr idealistischen Annahme, dass die allgemeine Breitschaft einer Bevölkerung vorhanden ist, über die bloße Existenzsicherung hinaus sich an der gesellschaftlich notwendigen Arbeit zu beteilige.

Das entspricht doch aber bereits der Realität.Die Leute gehen sogar arbeiten, wenn sie weniger verdienen, als die staatliche Grundsicherung ihnen zu Verfügung stellen würde.Nur ein Teil der vielen Menschen, bei denen das so läuft, gehen überhaupt zum Amt , um die Differenz zur aktuellen Grundsicherung zu einzufordern.

Es braucht in der Richtung keine idealistischen Annahmen, weil das bereits gelebt wird.
Daß eine weitere Besserstellung der Erwerbstätigen bei gleichzeitiger(minimaler) Verschlechterung der Bezüge der nicht erwerbstätigen das kippen soll, scheint mir unlogisch.
Ich kann mir dazu kein Motiv ausmalen.Das hat aus meiner Sicht mit Idealismus nichts zu tun.

Ofi, warum ist es dir ein solches Bedürfnis, diejenigen abzuwerten, die dieser Utopie kritisch begegnen?

Das ist eine Fehleinschätzung.Hätte man das mit Rechenmodellen oder plausiblen Argumenten diskutiert, wär meine Reaktion eine ganz andere.

Die Annahme, daß Arbeitslose der Gesellschaft ungebührlich auf der Tasche liegen und zu Frohndiensten genötigt werden sollten, falls sie Essen wollen ist mir zuwider.Ein großer Teil der Erwerbslosen hat im Leben alles richtig gemacht und wurde von der Gesellschaft z.B. wegen seines Alters ausgemustert.

Man kann eine Idee auch ohne Schaum vor dem Mund ablehnen.
"Manna vom Himmel" als Bezeichnung für die Existenzsicherung der ärmsten unserer reichen Gesellschaft finde ich unwürdig.
Wer so denkt, sollte auf meinen Respekt nicht spekulieren.
Das entspricht doch aber bereits der Realität.

Viele Vorstellungen, die mit einem Grundeinkommen verbunden werden, sind nicht realistisch. Es werden weder die drängenden sozialen noch wirtschaftlichen Probleme mit seiner Einführung gelöst. Ferner wird es auch nicht die gesellschaftlichen Spaltungslinien beendeten. Diese Auffassung vertreten auch die seriösen Verfechter des BGE. Gesellschaftliche Ausgrenzung wird es auch nach der Einführung eines BGE geben und zwar unabhängig davon, welches Modell favorisiert wird. Dagegen besteht mit der Einführung die Gefahr, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten zurückgefahren werden. Also werden nach wie vor arbeitsmarktpolitische Konzepte erforderlich sein, die Integration in den Arbeitsmarkt zu fördern. Dies wird der Dreh- und Angelpunkt bleiben. Demzufolge ist es vorrangig sinnvoll, genau auf diesem Bereich Aktivitäten zu entwickeln, als sich mit einem Grundeinkommen zu beschäftigen, dass diese Konzepte sogar noch unterwandern kann, weil so mancher satt wäre und kein Interesse zeigt, sich am ökonomischen Prozess zu beteiligen.

Hätte man das mit Rechenmodellen oder plausiblen Argumenten diskutiert, wär meine Reaktion eine ganz andere.

Dort sehe ich die Illusion. Insbesondere @*****s42, den ich sehr schätze und den ich auf diesem Weg meine Grüße sende, kann hervorragend einzelne Rechenmodelle darlegen. Es wird bei den Rechnereien jedoch stets der Faktor Mensch unberücksichtigt gelassen. Heute wird bereits Schwarzarbeit mit Schäden in dreistelliger Milliardenhöhe bekämpft und zwar von Behörden, die ich nicht missen möchte. Also werden wir sie weiter benötigen und können sie nicht im Boden einstampfen, wie so mancher fordert. Wie oft bekommt man zu hören, dass es ohne Rechnung preiswerter würde und dies selbstverständlich für beide Seiten. Vermögen wird an die Seite geschafft, um dies beim Bezug von Sozialleistungen nicht zu gefährden. Wer weiß, was so alles in den Schließfächern von Banken verborgen wurde oder wie viele Strohmänner und –frauen, Vermögen verwalten, um sie beim Leistungsbetrug zu unterstützen. Selbst bei denjenigen, die ein BGE propagieren, sind da und dort Leute aufzufinden, die keine „weiße Weste“ haben. Sie werden sich mit einem BGE auch nicht ändern. Dies kann man nicht respektieren und erst Recht nicht akzeptieren.

Die Annahme, daß Arbeitslose der Gesellschaft ungebührlich auf der Tasche liegen und zu Frohndiensten genötigt werden sollten, falls sie Essen wollen ist mir zuwider.

Dies (ungebührlich) hat auch niemand geschrieben, soweit ich es übersehe. Allenfalls wird dies angedichtet, wobei es ja sein kann, dass manche so denken. Wenn die Aufnahme einer zumutbaren Beschäftigung eingefordert wird, ist daraus noch kein Frondienst abzuleiten, weil man nicht für einen Lehnherrn tätig werden soll, sondern um eigenes (!) Entgelt zu verdienen, damit man nicht mehr auf Sozialleistungen angewiesen ist. Darüber hinaus sollte man sehr wohl unterscheiden, über welche Sozialleistungen, also nach dem SGB II oder SGB III man gerade spricht oder ob es um die Teilhabe am Arbeitsleben geht, die Eingliederung von Behinderten oder Leistungen zur Verfügung gestellt werden, um eine Verrentung abzuwenden. Dennoch sind Mitwirkungspflichten zu beachten. Wer Sozialleistungen verlangt (bei Vorliegen der Voraussetzungen besteht ja zu Recht auch ein Anspruch), sollte nicht nur in eine Richtung schauen, als befände er sich in einer Einbahnstraße. Dies wäre respektlos gegenüber der Solidargemeinschaft.
******ito:
Viele Vorstellungen, die mit einem Grundeinkommen verbunden werden, sind nicht realistisch

Das weiß wer woher?

Ferner wird es auch nicht die gesellschaftlichen Spaltungslinien beendeten.

Das ist auch gar nicht seine Aufgabe.Bestenfalls könnte es das indirekt, so wie jede andere Maßnahme, die möglicherweise die Wirtschaft verbessert.

Dagegen besteht mit der Einführung die Gefahr, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten zurückgefahren werden

Ich frage gerne nochmal:warum?
Ich hätte gerne plausible (fiktive) Beispiele, die zeigen, worin die gesteigerte Motivation von Menschen liegen soll, nicht mehr arbeiten zu gehen, sobald sie weniger bekommen, als wenn sie das jetzt(nicht) täten und gleichzeitig ungleich mehr, wenn sie arbeiten gehen, im Gegensatz zu jetzt.

Es kann ja nicht so schwer sein, etwas nachvollziehbar darzulegen, wovon man so fest überzeugt ist.

Also werden nach wie vor arbeitsmarktpolitische Konzepte erforderlich sein

Das wissen wir, wenn wir die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt kennen, bis dahin bleibt es spekulativ.

Fakt ist aber:jetzt, im alten System brauchen wir sie, was nicht unbedingt Werbung für dieses macht.

Es wird bei den Rechnereien jedoch stets der Faktor Mensch unberücksichtigt gelassen
Nein.
Genau der ist wesentlicher Bestandteil der Idee BGE.
Menschen mögen Geld und den damit verbundenen Komfort und können gar nicht genug davon bekommen.
Das macht niedrig entlohnte Arbeit derzeit so unattraktiv, weil ohne Effekt für die Lebensqualität und würde Arbeit unter dem BGE so reizvoll machen.

Schwarzarbeit wird es immer geben, solange es Steuern gibt.
Daß die Arbeitsagentur, die Renten-und Krankenkassen diese verhindern oder auch nur bekämpfen wäre mir nicht bekannt.

Dafür haben wir die Gewerbeaufsicht.
Auch hier gilt:die Existenz der Schwarzarbeit in so großem Umfang ist nicht grade Werbung für das aktuelle System, kann also als Argument gegen ein anderes nicht herhalten.
Das hat aber auch gar nichts miteinander zu tun , die Vermengung dieser Themen miteinander suggeriert lediglich einen Zusammenhang mit dem BGE.

Negativer Immagetransfer und so *zwinker*

Wenn die Aufnahme einer zumutbaren Beschäftigung eingefordert wird,

Und genau da sehe ich ein wesentliches Problem an der Vorstellung , Arbeitslose in die Altenpflege zu zwingen:

Für die meisten Menschen gelten Grenzen, was die ihnen mögliche Intimität zu Fremden angeht.
Einen fremden Menschen zu pflegen, zu waschen, seine Exkremente zu entfernen und weiteres in der Richtung liegt weit oberhalb der Grenze dessen, was für viele vorstellbar ist.

Dafür braucht es Menschen mit passender Toleranzschwelle, von anderen Qualitäten ganz zu schweigen.
Ich wär dazu nicht geeignet.

Wer das ignorieren will vergeht sich nicht nur an denen, die er dazu nötigt, sondern auch an denen, die unter der Behandlung durch die derart gezwungenen zu leiden hätten.



beitrag editiert. beleidigungen haben im jc nichts zu suchen. lg mod spielluder
ofinterest11
Das weiß wer woher?
Unter anderem Dirk Jacobi und Wolfgang Strengmann-Kuhn die sich in einer Veröffentlichung des Bildungswerkes Berlin der Heinrich Böll Stiftung mit ihrer 157 Seiten umfassenden Untersuchung „Wege zum Grundeinkommen“ mit den unterschiedlichen Modellen des BGE eingehend befassten. Da fühlt man sich doch sogleich angesprochen.

Das ist auch gar nicht seine Aufgabe.

Aber genau diese arbeitsmarktpolitischen Aufgaben sollte man anfassen, bevor man Mittel verschwendet. Ein Nebeneffekt wäre bei einer erfolgreichen Umsetzung, dass die Einahmen aus Sozialabgaben steigen und die Leistungen sich reduzieren.


Ich frage gerne nochmal: warum?


Wir durften ja schon miterleben, wohin solch ein Sozialismus führt. Geld führt weder zu Sinn, Glück oder Kreativität. Dafür bedarf es mehr. Es wird materialistisch verteilt und die Unzufriedenheit wird bleiben. Da erkennt man den Unsinn des BGE. Es untergräbt den Wert der Arbeit, weil es sich ja ohne so viel besser leben lässt. Warum sollte man sich noch fortbilden? Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass es eine Hobbygesellschaft fördert und alle Bestimmung den Besitzenden lässt. Sinnvoller wäre es, wenn erst einmal das Bewusstsein gewandelt wird, dass es nach wie vor nicht einfach ist, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und dass man dafür etwas tun muss. Sollte dies gelingen, wäre ein BGE so und so vollkommen überflüssig.

Das wissen wir, wenn wir die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt kennen, bis dahin bleibt es spekulativ.

Dennoch haben wir in der Vergangenheit erleben können, dass gezielte und sinnvolle Maßnahmen sehr wohl für Beschäftigung sorgen können. Leider sind hier in der Vergangenheit aber auch oftmals Fehler gemacht worden. So hat man vergessen, dass kurzfristig einschneidende Entscheidungen langfristig erfolgreich sein können. Es interessiert nur niemanden mehr, weil von einer Wahl zur anderen gehechelt wird und da machen sich schmerzhafte Entscheidungen nun einmal nicht so gut. Dies konnten wir ja bei einer der Sozialleistungen gut mitverfolgen. Dagegen ist das BGE spekulativ und allein deshalb wird es derzeit keine Mehrheiten finden, was ich begrüße.


Schwarzarbeit wird es immer geben, … Dass die Arbeitsagentur, die Renten-und Krankenkassen diese verhindern oder auch nur bekämpfen wäre mir nicht bekannt. Dafür haben wir die Gewerbeaufsicht.

Völlig falsch. Erstens habe ich von Behörden, die du ja einstampfen möchtest, gesprochen und mich nicht an der Aufzählung beteiligt. In einem Beitrag habe ich aber auf die Deutsche Rentenversicherung und den Prüfdienst verwiesen. Mit ein wenig Aufmerksamkeit hätte man sich sagen können „da ist wohl was.“ Die Gewerbeaufsicht hat andere Aufgaben, würde aber Meldungen bei erkannter Schwarzarbeit weitermelden. So darf man hier festhalten, das u. a. der Zoll, der Prüfdienst der Rentenversicherung, die Polizei und die StA hervorragende Arbeit leisten. Nicht zu vergessen die Gerichte. Sie führen das Treiben oftmals in einen rechtskräftigen Abschluss. Alle, die sich angesprochen fühlen „Ihr seid Klasse und danke für eure wichtige Arbeit.“ Wünschen wir ihnen einmal, dass es nicht zu einem BGE kommen wird. Ansonsten haben sie nur noch mehr zu tun.


Und genau da sehe ich ein wesentliches Problem an der Vorstellung , Arbeitslose in die Altenpflege zu zwingen: Für die meisten Menschen gelten Grenzen, was die ihnen mögliche Intimität zu Fremden angeht. Einen fremden Menschen zu pflegen, zu waschen, seine Exkremente zu entfernen und weiteres in der Richtung liegt weit oberhalb der Grenze dessen, was für viele vorstellbar ist. Dafür braucht es Menschen mit passender Toleranzschwelle, von anderen Qualitäten ganz zu schweigen. Ich wär dazu nicht geeignet.

Alles grundsätzlich richtig. Aber es gibt Menschen, die sehen nach verlorenem Arbeitsplatz hier eine Perspektive und freuen sich, wenn sie umgeschult werden. Manche müssen sich dies mühsam erkämpfen, weil ihnen eine erbetene Umschulung verweigert wird. Natürlich muss man auch die betreuten Menschen im Blick haben. Deswegen hatte ich ja ehedem auf die Norm verwiesen. Es gibt auch persönliche Gründe, die einem Einsatz dort entgegenstehen. Man sollte die Vorschriften und die Kommentare sowie Rechtsprechung dazu lesen, um zu verstehen. Der Begriff „Zumutbarkeit“ ist nämlich ein sogenannter Ausfüllungsbedürftiger Rechtsbegriff. Also muss geprüft werden, ob eine konkret angestrebte Beschäftigung zumutbar ist. Eigentlich ganz einfach, wenn man es verstehen will.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Da erkennt man den Unsinn des BGE. Es untergräbt den Wert der Arbeit, weil es sich ja ohne so viel besser leben lässt. Warum sollte man sich noch fortbilden? Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass es eine Hobbygesellschaft fördert und alle Bestimmung den Besitzenden lässt. Sinnvoller wäre es, wenn erst einmal das Bewusstsein gewandelt wird, dass es nach wie vor nicht einfach ist, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und dass man dafür etwas tun muss. Sollte dies gelingen, wäre ein BGE so und so vollkommen überflüssig.

Da glaube ich verkennst du die Realität: Es gibt in unserem schönen Land Menschen, die haben sich noch nie fortgebildet und es bestehen null Aussichten darauf, dass sie das jemals tun werden. Die Gründe dafür sind vielfältig und sind oft so nachhaltig, dass es wenig bringen würde, sie hier zu diskutieren, was ich aber gerne tue, wenn mich jemand darum bittet.

Es gibt eine ganze Reihe Menschen, die niemals in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt selber zu erarbeiten, einfach, weil sie schon "aus dem System gefallen sind". Unsere Gesellschaft verzeiht das nicht, wenn Menschen Fehler machen, die nachhaltig wirken, Schule abgebrochen, Ausbildung abgebrochen, Knast, Suchtthematiken, Scheidung, Trennung, Todesfälle - vieles kann Menschen völlig aus der Bahn werfen, ohne Aussicht auf Rückkehr in eine geregelte Erwerbstätigkeit.

Aber es gibt Menschen, die sehen nach verlorenem Arbeitsplatz hier eine Perspektive und freuen sich, wenn sie umgeschult werden. Manche müssen sich dies mühsam erkämpfen, weil ihnen eine erbetene Umschulung verweigert wird.

Wo werden denn noch Umschulungen durchgeführt? Doch nur für Reha-Fälle, dem ganz normalen Abgestürzten steht da nichts zur Verfügung, nur ein sehr reduziertes Angebot, und wenn du mal in die diversen Bildungszielplanungen guckst, wirst du sofort feststellen, dass die Töpfe im Wahljahr prall gefüllt sind und im nächsten Jahr im Schnitt nur noch 25% Prozent davon zur Verfügung stehen, parallel dazu baut die BA 1500 Mitarbeiter ab und arbeitet weiterhin mit gekürztem Budget , d.h. dass Investitionen bloß in die A-, maximal die B-Klientel vorgenommen werden, also bleibt die C- und D- Klientel außen vor. Dafür gibt es ein Millionen-Budget für Bonuszahlungen an leitende Mitarbeiter der Bundesagentur, also alles, was politisch wichtig ist.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Es ist nicht so, dass Menschen ohne Erwerbseinkommen nichts für die Gemeinschaft tun wollen.

http://www.welt.de/politik/d … hmen-der-Arbeitsagentur.html
Veränderung
Da glaube ich verkennst du die Realität: Es gibt in unserem schönen Land Menschen, die haben sich noch nie fortgebildet und es bestehen null Aussichten darauf, dass sie das jemals tun werden.

Sicher trifft dies zu. Aber es steht zu befürchten, dass die Bereitschaft noch mehr abnimmt. Deswegen halte ich es für wünschenswert und habe darauf verwiesen, dass das Bewusstsein sich gesellschaftlich wandeln muss. Dies betrifft alle Bereiche. Selbstverständlich wäre dann, dass auch Mittel für diejenigen zur Verfügung gestellt werden, die Fortbildungen aus eigenen Mittel nicht bestreiten können.

Es gibt eine ganze Reihe Menschen, die niemals in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt selber zu erarbeiten, einfach, weil sie schon "aus dem System gefallen sind". Unsere Gesellschaft verzeiht das nicht, wenn Menschen Fehler machen, die nachhaltig wirken, Schule abgebrochen, Ausbildung abgebrochen, Knast, Suchtthematiken, Scheidung, Trennung, Todesfälle - vieles kann Menschen völlig aus der Bahn werfen, ohne Aussicht auf Rückkehr in eine geregelte Erwerbstätigkeit.

Deine Beispiele sind für mich ebenfalls plausibel und eine praktisch bekannte Thematik. Aber auch hierzu hatte ich die Befürchtung geäußert, dass mit einem BGE diese Situation dramatisch verschärft werden könnte. Ist beispielsweise ein Elternhaus mit seinen Einnahmen zufrieden, werden die Nachkommen entsprechend erzogen und finden dies dann auch prima. Du hast ja diejenigen angesprochen, die aus dem System gefallen sind. Hierzu gibt es ja Untersuchungen, dass die Folgegenerationen sich auch entsprechend verhalten und von Beginn an zu denjenigen gehören, die „draußen sind.“ Schade, dass es oftmals so funktioniert.

Wo werden denn noch Umschulungen durchgeführt?

Du sprichst die Reha-Fälle an. Dass die Bereitschaft, Umschulungen zu finanzieren zurückgefahren wurde, bemängele ich ja auch, soweit die Betroffenen nicht nur einfach verwaltet werden. Deswegen habe ich ja den Zusammenhang mit der Arbeitsmarktpolitik weiter oben angesprochen. Hierzu gehört nun einmal auch, dass die intellektuellen, theoretischen und praktischen Voraussetzungen geschaffen werden, dass aus dem System gefallene Personen wieder sinnvoll eingegliedert werden. Dies sollte man doch einem BGE fraglos vorziehen. Ich würde es begrüßen, wenn auf diesem Weg ein höhere Beschäftigungsquote geschaffen werden könnte.
*****cgn Frau
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Themenersteller Gruppen-Mod 
http://www.welt.de/wirtschaf … -aus-Scham-auf-Hartz-IV.html

Und auch das ist Teil der Realität:

Umgerechnet verzichteten damit zwischen 34 und 44 Prozent der Berechtigten auf staatliche Unterstützung, also mehr als jeder dritte. Als mögliche Gründe nennen die Forscher in ihrer Studie Unwissenheit, Scham oder eine voraussichtlich nur geringe Leistungshöhe und -dauer.

http://www.welt.de/wirtschaf … -ist-nur-jeder-16-legal.html

Das ist in meinen Augen das größte Ärgernis, dass der Weg für Minijobs so viele Möglichkeiten zum Abzocken bietet, und dass viele Unternehmen ihren gesamten Mitarbeiterstab aus Minijobbern zusammensetzen, oft unter direkter Umgehung aller Vorgaben. Die Jobcenter üben auch Druck auf Bezieher aus, sich solche Jobs zu besorgen, um die Ausgaben zu reduzieren. Meistens erwischen sie damit die Falschen.

Ist beispielsweise ein Elternhaus mit seinen Einnahmen zufrieden, werden die Nachkommen entsprechend erzogen und finden dies dann auch prima. Du hast ja diejenigen angesprochen, die aus dem System gefallen sind. Hierzu gibt es ja Untersuchungen, dass die Folgegenerationen sich auch entsprechend verhalten und von Beginn an zu denjenigen gehören, die „draußen sind.“ Schade, dass es oftmals so funktioniert.

Das ist bereits jetzt so, in Köln sprechen wir von Sozialhilfeadel, den gibt es in der dritten, beinahe vierten Generation, denen machst du mit nichts mehr Druck, egal ob mit Hartz IV oder BGE, da gibt es keine Unterschiede, die Menschen sind eingerichtet in der Situation.
*****cgn Frau
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Themenersteller Gruppen-Mod 
Dass die Bereitschaft, Umschulungen zu finanzieren zurückgefahren wurde, bemängele ich ja auch, soweit die Betroffenen nicht nur einfach verwaltet werden. Deswegen habe ich ja den Zusammenhang mit der Arbeitsmarktpolitik weiter oben angesprochen. Hierzu gehört nun einmal auch, dass die intellektuellen, theoretischen und praktischen Voraussetzungen geschaffen werden, dass aus dem System gefallene Personen wieder sinnvoll eingegliedert werden. Dies sollte man doch einem BGE fraglos vorziehen. Ich würde es begrüßen, wenn auf diesem Weg ein höhere Beschäftigungsquote geschaffen werden könnte.

Okay - stell dir einfach vor, die Bundesagentur könnte sich exakt darauf konzentrieren, Potentiale zu finden und zu fördern, oder von mir aus auch die Jobcenter. In Dänemark zum Beispiel müssen sich Leistungsbezieher innerhalb von zwei Wochen bei einem Personalentwickler melden und an bestimmten Maßnahmen, die in der Zusammenarbeit besprochen und für sinnvoll erachtet werden, teilnehmen. Das sind in aller Regel weiterqualifizierende Maßnahmen, keine Verfügbarkeitsüberprüfungen, wie sie oft noch bei uns durchgeführt werden. Dann wäre sogar die Bezeichnung Jobcenter zutreffend.
*****cgn Frau
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Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich würde es begrüßen, wenn auf diesem Weg ein höhere Beschäftigungsquote geschaffen werden könnte.

In Deutschland sind wir kurz vor der maximalen Beschäftigungsquote, nominal haben wir mit einer Arbeitslosenquote von unter 3 Mio. Vollbeschäftigung, das ist also im Wahljahr erreicht. Hängt aber von der Zählmethode ab.

Was übrig bleibt, ist zu großen Teilen unqualifiziert oder nicht aktuell qualifiziert - plus denjenigen, die aufgrund fehlender Arbeitsmöglichkeiten gar nicht in der Statistik auftauchen, als Beispiel nenne ich mal die Mütter, die wegen der Kinder nicht arbeiten können/wollen oder die Reha-Fälle, die durch die Krankenkassen alimentiert werden oder Teil-BUR bekommen.......
******ito:
Aber genau diese arbeitsmarktpolitischen Aufgaben sollte man anfassen, bevor man Mittel verschwendet.

Erstens unterstellt diese Aussage, daß das BGE Mittel verschwendet.
Es soll im Gegenteil welche generieren, durch direkten Rückfluß in den Binnenmarkt, ohne vorher erhöhte Kosten verursacht zu haben.
Unter diesen Voraussetzungen ist die Aussage natürlich Blödsinn.

Zweitens könnte das schon seit Jahrzehnten passiert sein.Da wir sämtliche politisch relevanten Lager in den letzten Jahren mit wechselnden Konstellationen an der Macht hatten, selbst als große Koalition,ohne daß das passiert ist, muß der Fehler wohl im System liegen.

Wir durften ja schon miterleben, wohin solch ein Sozialismus führt. Geld führt weder zu Sinn, Glück oder Kreativität. Dafür bedarf es mehr

In welchem Sozialismus hat mann denn Arbeitenden, wie Arbeitslosen ohne Leistung je Geld und Glück zur Verfügung gestellt?

Im geografisch naheliegendsten hatten sie Vollbeschäftigung und haben Problemfälle zwangsweise an "Schonplätzen" niedere Arbeiten verrichten lassen und sie im Falle stetiger Trunkenheit eingesperrt.

Entweder weißt Du nicht genug oder Du verknüpfst absichtlich negativ konnotierte Begriffe und Staatsformen mit dem BGE, ohne daß auch nur ansatzweise ein Zusammenhang bestünde.
Wir würden unseren Kapitalismus natürlich behalten.

Aber es gibt Menschen, die sehen nach verlorenem Arbeitsplatz hier eine Perspektive und freuen sich, wenn sie umgeschult werden. Manche müssen sich dies mühsam erkämpfen, weil ihnen eine erbetene Umschulung verweigert wird.

Was hat das damit zu tun, daß Du "Manna von oben" abschaffen willst für die, die sich nicht dazu zwingen lassen wollen?
Du hast noch vor kurzem erklärt, daß das ein Feld sei , auf dem man die Arbeitslosen einsetzen sollte, nötigenfalls auch motiviert durch Sanktionen.
Da wundert mich der Schwenk ein wenig.

Natürlich sollte man die umschulen, die das wollen und fähig scheinen.
Das hat aber alles nicht das Geringste mit dem Thema zu tun, weil das für sämtliche denkbaren Systeme gilt und der Mangel seine Ursachen in der Demographie hat.

Deswegen halte ich es für wünschenswert und habe darauf verwiesen, dass das Bewusstsein sich gesellschaftlich wandeln muss. Dies betrifft alle Bereiche. Selbstverständlich wäre dann, dass auch Mittel für diejenigen zur Verfügung gestellt werden, die Fortbildungen aus eigenen Mittel nicht bestreiten können.

Mit Verlaub, das klingt ein wenig wie das ergebnislose Geschwafel der diversen an den Regierungen der letzten Jahrzehnte beteiligten Parteien, wie sie es immer wieder absondern.

Damit kann man ganze Talkshows füllen.

Schade, dass es oftmals so funktioniert.

Ja, genau.
Belassen wir's aber ruhig trotzdem dabei *g*

Deswegen habe ich ja den Zusammenhang mit der Arbeitsmarktpolitik weiter oben angesprochen. Hierzu gehört nun einmal auch, dass die intellektuellen, theoretischen und praktischen Voraussetzungen geschaffen werden, dass aus dem System gefallene Personen wieder sinnvoll eingegliedert werden. Dies sollte man doch einem BGE fraglos vorziehen.

Das impliziert (wiederholt aus Versehen?), daß BGE und Schulung sich ausschlössen.
(Falls dir ein Modell bekannt ist, in dem das so angedacht ist, darfst Du das gerne vorstellen)

Daher nochmal: das muß man in jedem denkbaren System tun.Ich sehe aber gar keine Bereitschaft.
*****cgn Frau
8.385 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Es geht doch darum, das Grundeinkommen eben "bedingungslos" zu machen, d.h. die Kräfte, die jetzt in die Verwaltung/Verfolgung/Sanktionierung investiert werden, wären für weitaus sinnvollere Aufgaben frei.

Im Gegenteil könnte ich mit durchaus vorstellen, dass es einen gesellschaftlichen Sinneswandel zur Folge haben könnte, wenn Menschen nicht dauernd das Gefühl vermittelt würde, dass es einfach sei, sich Leistungen zu erschleichen. Und so, wie das System bisher funktioniert und organisiert ist, leben Menschen bereits seit mehr als zehn Jahren im Bezug von Transferleistungen, die gar nichts transferieren.

So lange man Mitleid oder Neid empfinden kann, wenn jemand "Leistung ohne Gegenleistung" bezieht, ist man doch in Wirklichkeit arm dran. Die Fälle, die ich jeden Tag sehe, sind keine, mit denen ich gerne tauschen würde, wenn ich ehrlich bin. Und dennoch ist es für jeden von uns jederzeit möglich, zum Leistungsempfänger werden zu müssen, wenn beispielsweise der Arbeitsmarkt oder die Gesundheit nicht mehr mitspielen.

Und wir reden von einer Pseudogerechtigkeit, der Steuerzahler, der 20 Jahre lang brav gezahlt hat ist genau so schnell dran wie der, der nur zwei Jahre erwerbstätig war, wenn beide gleich alt sind. Das ist einfach nicht gerecht. Das sieht nur so aus.
Es gibt zwei simple Wahrheiten:

Man darf keinen Hunger dulden, wenn man den sozialen Frieden sichern will.

Wer arbeitet, sollte deutlich mehr haben, als der nicht erwerbstätige.

Aktuell ist das teilweise aber sogar umgekehrt, obwohl die Erwerbslosen nur das Nötigste haben( was ja auch sinnvoll ist).

Ich habe keine Idee, wie das im aktuellen System gewandelt werden kann, weil Gerinqqualifizierte (und manche können mangels Befähigung gar nicht höher qualifiziert werden) nunmal keine Löhne über der Grunsicherung erwirtschaften.
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