Das ganze System ist an Perfidität nicht zu überbieten.Schon die ständig zitierten Arbeistlosenzahlen sind ein Fake.
Wer sich krank meldet oder in einer "Maßnahme" ist, fällt aus der Statistik.Und das betrifft viele.
Ein kleines Beispiel aus der Praxis: ein Bekannter von mir, knapp 20 Jahre in der Baubranche selbstständig tätig, hat zuletzt viel für Bundesbehörden gearbeitet, die teils eine ziemlich miese Zahlungsmoral haben.
Das zwang ihn immer mehr, sich auf windige Subunternehmergeschichten einzulassen, mit dem Ergebnis noch schlechterer Zahlungsmoral.
Irgendwann war sein ehemals stattliches Polster aufgezehrt, er hatte keine Angestellten mehr und hat über die in der Branche dünnen Wintermonate Schwierigkeiten gehabt, seine Verbindlichkeiten noch zu tragen.
Er las dann im Netz, daß es auch Übergangsunterstützung für Selbstständige gäbe.
Nebenbei hat er sich noch hier und da auf eine Festanstellung beworben, was inzwischen auch erfolgreich war.
Wie dem auch sei, er fand sich also bei der" Arbeitsargentur" wieder, die ihn nötigte, eine sogenannte Eingliederungsvereinbahrung zu unterschreiben.
Diese sah vor, daß er sich innerhalb von zwei Wochen(!) bei einer Schulungsmaßnahme einfinden sollte, für drei Tage die Woche, für den Zeitraum der vorläufigen Bewilligung(6 Monate) einer teilweisen Unterstützung.
Man legte fest, daß ihm zwei Tage die Woche für die Bewältigung seiner Restkundschaft, Neukundenakquise sowie Vorstellungsgespräche und Wohnungssuche(war zu teuer) etc. zu genügen hätten.
Die Maßnahme sah aus , wie folgt:
Da saß nun ein Akademiker in einer schick eingerichteten privaten Einrichtung, zusammen mit diversen anderen mehr oder weniger gut ausgebildeten Leuten und bekam erklärt, daß man bei Vorstellungsgesprächen den Leuten in die Augen sieht, dort nicht mit kaputter, schmutziger Kleidung und auch nicht betrunken erscheint und ihm wurde erklärt, wie man ein Schriftstück aufsetzt.
Zur gesunden Ernährung gab es auch noch Tips.
Sämtliche dort zu belegenden "Kurse" (die er auch hätte halten können)waren in drei Wochen durch und starteten neu.
Wer sich diesen Mist nicht mehrfach antun wollte, konnte sich die Zeit im "Rechercheraum" vertreiben(Anwesenheitspflicht 8-16°°).
Das gestaltete sich wie folgt:
Es standen dort vielleicht 30 uralte Siemensrechner rum(1,3ghz), schlecht gewartet, die teilweise 20 Minuten brauchten, bis sie die Benutzerkennung akzeptiert und den Zugang zum Netz gewährt hatten.
Offiziell war der Zweck, Menschen ,die aufgrund ihrer Armut nicht die technische Möglichkeit hatten, die Onlinejobsuche zu ermöglichen.
Nachdem dann morgens die diversen Jobbörsen abgegrast waren(von denen, die das überhaupt wollten) , wurden Kopfhörer verteilt und die Leute sahen sich 6-8 Stunden täglich) Youtubevideos an, ließen sich vom Schulungspersonal ihre Ebaysachen ausdrucken, chatteten und sonstiges.
Es gab Teilnehmer in der "Maßnahme", die kurz vor der Rente standen.
Zusammengefaßt sieht das so aus:
Es melden sich Arbeitssuchende beim Amt.Die werden sofort in eine komplett kontraproduktive , vermutlich höllenteure Maßnahme gesteckt, weil sie dann für maximal 6 Monate offiziell nicht arbeitslos sind.
Alles aus Steuergeldern.
Das bedeutet, daß für offiziell nicht Arbeitslose doppelt soviel gezahlt(oder mehr) wird als für die , welche in den Statistiken auftauchen.
Gleichzeitig werden sie in ihren Möglichkeiten zur Arbeitsaufnahme massiv behindert und Geld, das für echte Schulung verwendet werden könnte verpufft bei der Verwahrmafia.
Hätte er nicht vor dem Ablauf der 6 Monate einen vernünftigen Job gefunden, hätten sie ihn danach mit Mitte 50 an eine Leiharbeitsfirma "vermittelt".
Stand als Ankündigung schon in den Möglichkeiten der Eingliederungsvereinbarung.
Ich kann nicht sagen, wohin das BGE die Gesellschaft führen würde, aber zumindest mit diesen Auswüchsen wär es dann vorbei und die Politik hätte keine Möglichkeit mehr unser Geld für gefälschte Arbeitslosenzahlen zu verbrennen.
Das galt bisher für jede an der Regierung beteiligte Partei.Und weil das so ist, wüßte ich nicht, welche Kraft das im bestehenden System ändern sollte.