Retro Kitsch
wenn man kurz zurückblendeln dürfte, worum es hier geht: ...
" Frauenbilder-gestern und heute? Nix Neues!..."
Retro-Kitsch wie das Barbiedreamhouse ist doch der Kreischer und eine herrliche Idee all das mal zu hinterfragen, was wir leben, lieben, damals, heute. Welchem Diktat wir folgen, was uns schnurzpiepe ist und was uns Lachkuller im Bauch verursacht, anderen wieder nur Magengrummeln. Als eklatanten Rückschritt würde ich diese Ausstellung nicht sehen. Ist ja Kunst. Jeder hat da so seine eigenen Bilder im Kopf. Meine Wenigkeit muss nur schmunzeln und gern schaue ich mir das mal genauer an. Ich weiß ja, dass ich da wohl einiges verpaßt habe..
Als Kind konnte ich mit diesem Kitsch nichts anfangen und habe es frauenpolitisch fragwürdig empfunden sich damit spielerisch zu vergnügen. Es paßte in mein Weltbild nicht hinein. Viel zu kitschig, viel zu eindimensional dieses Frauenbild, dass mir nicht als Vorbild dienen konnte. Sämtliche Puppen oder irgendwas in pink flog bei mir sowieso in den Müll und nur einen Puppenwagen ließ ich als Geschenk mal zu, weil der wunderbar als Werkzeugwagen für div. Baumbuden & Mooshütten herhielt. Ja, wenn es damals doch nur schon ne Lara croft gegeben hätte.. (sorry für meine persönliche Perspektive, lieber oberarm. Ich las, Du magst das nicht. Aber anders bekomme ich eine Argumentation nicht hin und schätze sie anderweitig auch, um mehr die Meinung der anderen zu verstehen, nachzuvollziehen, von einer anderen Blickrichtung meine Blickrichtung vielleicht wechseln & lernen zu können..)
Eine Verbindung vom Barbiedreamhouse zum link:
http://www.zeit.de/gesellsch … tikel-erotikmassage-perverse ... hätte ich jedenfalls damals gesehen und fett unterstrichen. Man sieht ja immer Folgebilder, aber die heutigen sind schon etwas komplexer und vielschichtiger. Nicht dass der link mit gekaufter Ware nicht auch ein Gedanke dazu wäre.., aber es gibt so viele Gedanken dazu, die unser selbstgemachtes Frauenbild von damals und heute durcheinanderpuzzelt.
Ich denke, fast jede Frau kann entscheiden, welche Richtung sie geht, welchen Attributen sie folgt, die ihr bekömmlich sind. Da gibt es so viele Fallbeispiele für. Und meine Vorbilder sind jene, die aus der Art schlagen. Man setzt sich selbst zu viele Grenzen, die man meint nicht überwinden zu können. Gerade wenn man jenseits der Küken-Altergrenze ist, glaubt man nicht mehr attraktiv genug für andere zu sein oder auf Einiges verzichten zu müssen. Etliche resignieren, lassen sich gehen, anstatt das Laufen endlich zu lernen. Dabei meine ich nicht nur joggen und den eigenen Körper mehr wahr zu nehmen, ihn fit zu halten, sich selbst mehr zu fühlen. Auch die Ballast aus dem Kopf muss raus. Alte Denkmuster, Strukturen mit denen man sich gesellschaftlich über Wasser hält, nur so mal eben mitschwimmt.
Und dafür ist das Babiedreamhouse mit diesem Retrokitsch, all diesen Klischees doch eine herrliche Anregung...