Nein. Ich hatte wirklich keine Ahnung wie ich mit sowas umgehen soll.
Und einer der Gründe warum ich ziemlich Beziehungsunwillig bin, ist, dass die Allüren, die hinter solchem Verhalten stecken in jeder Art von Beziehung durchkommen können in der die "Machtverhältnisse" irgendwie geklärt oder stabilisiert scheinen. Im Job habe ich mit sowas gar nichts mehr zu tun. Was unter anderem mit meinem Alter zu tun hat.
Ich habe miterlebt wie Kolleginnen Mitte - Ende 20 zu kämpfen haben. Vor allem in Führungspositionen. In dem Moment in dem ein Mann sexuelles Interesse hat (auch wenn es nur sexualisierte Selbstbestätigungsallüren sind) respektiert er das Objekt der Begierde nicht mehr. Und dieses sexualisierte Gehabe wird genutzt um die Autorität des Gegenübers in Frage zu stellen.
Und genau so habe ich das in diesem Alter erlebt. Ich wurde z.B. als stellvertretende Leitung der Bühnentechnik mit gleichaltrigen, neuen, männlichen Kollegen eingesetzt - Routine. Null Hirn. Zu blöd das Bühnenbild richtig zu sichern, aber was in der Bühnentechnik alles "Frauenarbeit" sei, das wußten die ganz genau. Denen habe ich gesagt, dass sie entweder ihr Hirn einsetzen oder das war ihr letzter Einsatz.
Da hatte ich sowohl die komplette Bühnentechnik (mit zwei weiteren Kolleginnen) als auch den Intendanten im Rücken. (Frauenquote ... und die Jungs hatten sehr gute Erfahrungen damit.) Aber nicht in dem Job, den ich dann angenommen hatte. Dort suchte man sich den Partner unter Kollegen und obwohl oder gerade weil Frauen mindestens genauso gefördert wurden und ich an oberster Stelle der Liste stand, führte das zu Konflikten. In ursprünglich reinen Männerjobs ist es für Frauen vielleicht einfacher, weil männliche Kollegen es dort nicht gewohnt sind an andere Kollegen Erwartungen zu haben die über das reine Arbeitsverhältnis hinaus gehen.
Und wenn gar nichts mehr geht versucht man es eben mit Übergriffen unter der Gürtellinie. So sind nicht alle, aber glaubt mir,
einer reicht vollkommen aus. Und wenn man dann keine Unterstützung vom Umfeld hat in dem dieser Mensch agiert muß man lernen mit Dingen umzugehen, die meiner Ansicht nach auf die Couch eines Therapeuten gehören.