Frauenbilder - gestern und heute? Nix Neues!
Inspiriert von http://www.joyclub.de/my/2549400.sissy_hankshaw.html• ein Danke dafür - starte ich hier gerne ein neues Thema. Es verfolgt mich schon ein paar Tage und ich versuche mal, es hier zusammen zu fassen.
Wissenschaftlich-pseudowissenschaftlich belegt kursierten ja über Jahrtausende Weisheiten zur weiblichen Physis, die sich rudimentär aber hartnäckig in vielen Köpfen erhalten haben und die täglich vielfältig neue Nahrung bekommen.
Einstmals ausschließlich dem weiblichen Geschlecht zugeordnet, wurde die Hysterie (von ὑστἐρα hystera) als Krankheitsbild etabliert, welches in erster Linie einen Unruhezustand beschrieb, inzwischen vielfältige Überarbeitungen erfahren hat und beileibe keine einheitliche Definition umfasst.
Die Hysterie ist eine neurotische Störung, die
• entweder durch ein vielfältiges körperliches Beschwerdebild ohne organische Grundlage charakterisiert ist: z.B. Gehstörung, Bewegungssturm, "Schwäche", Arm- oder Beinlähmung, Gefühlsstörung, Ausfall der Sinnesorgane wie Stimmlähmung, Blindheit, Taubheit u.a. und/oder
• typisch für eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur: ichbezogen, geltungsbedürftig, kindlich, unreif usw.
• entweder durch ein vielfältiges körperliches Beschwerdebild ohne organische Grundlage charakterisiert ist: z.B. Gehstörung, Bewegungssturm, "Schwäche", Arm- oder Beinlähmung, Gefühlsstörung, Ausfall der Sinnesorgane wie Stimmlähmung, Blindheit, Taubheit u.a. und/oder
• typisch für eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur: ichbezogen, geltungsbedürftig, kindlich, unreif usw.
Besonders der letzte Abschnitt gestattet es landläufig jedem Maskulinum und auch durchaus nicht wenigen Feminina, Frauen als "hysterisch" zu bezeichnen, auch dann wenn es andere Adjektive gäbe. Dabei ist die Nutzung von "hysterisch" ungemein praktisch, da kann sich jedeR sein eigenes Bild machen, selten wird das positiv oder freundlich ausfallen. In Ausnahmefällen verwendet man es auch für Männer, aber durchaus nicht freundlicher.
Da hat es also ein primäres Geschlechtsteil geschafft, zum Schimpfwort zu mutieren, das geht nur weiblich. Analogien mit männlichen Merkmalen funktionieren nur in zusammengesetzter Form, gern mit der Vorsilbe "schlapp".
Und jetzt schlage ich einen gewaltigen Bogen, der sich erst bei näherer Betrachtung erschließen dürfte, das ist mir klar.
In Berlin lädt uns die Mattel Corp. ein, das hier http://barbiedreamhouse.com/
zu besuchen. Und - ich bin fassungslos darüber. Es ist in meinen Augen ein eklatanter Rückschritt. Soll ich im 21. Jahrhundert meinen Fokus auf perfekte Cupcakes legen? Ernsthaft?
Ich verlinke noch ein bisschen Sekundärmaterial, damit wir Futter haben.
http://www.spiegel.de/kultur … ouse-in-berlin-a-899311.html
http://www.zeit.de/gesellsch … tikel-erotikmassage-perverse
Wir finden sicherlich noch mehr - insbesondere hier in unserer unmittelbaren Umgebung.
Am Sonntag bekomme ich eine CM von einem mir völlig unbekannten Mann, der mit einem Kennerblick auf meine Freundesliste festgestellt haben will, dass ich mit meiner "Hetero"-Angabe im Profil wohl gelogen habe. Ohne Fragezeichen.
Alles klar?