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Mit Gift und Genen

Mit Gift und Genen
heißt die 90 minütige Reportage, die eben auf arte lief.

Leider gibt es hier wohl nur einen klitzekleinen Ausschnitt:

http://www.arte.tv/guide/de/ … /monsanto-mit-gift-und-genen

Schade, weil zum Ende z.B. erklärt wird, dass z.B. in Equador 70 Prozent der Landfläche 2 Prozent der Bevölkerung gehören, zumeist bebuen ausländische Investoren das Land mit Soja und Raps, Tiernahrung für europäische Rindviecher und alternative Energien. Roundup vernichtet alles ausser des patentierten Saatgutes und vergiftet (buchstäblich) die Umgebung.

Von der Idee, dass es Monsanto und Bayer und Konsorten um die altruistische Welternährung ginge und sie die verkannten Gutmenschen seinen, sollte sich jeder ganz schnell lösen, ders glaubt.

Arte stellt an anderer Stelle einige Berichte zum Thema Online zur Verfügung, aus denen ersichtlich ist um was es wirklich geht.

Mich hat gewundert, was diese Woche in Bezug auf Monsanto publiziert wurde: Vorgeblich gab es weltweit Massenproteste und vorgeblich hat sich d a n n Monsanto öffentlich von dem Vorhaben distanziert genmanipuliertes Saatgut in die EU zu exportieren und überhaupt.
Und kurzsichtige Enthusiasten (Deppen) feiern das als Sieg über was auch immer.

Der Kwark, der da zum Thema Sieg veröffentlicht wird ist so schlecht recherchiert, dass ich mir erspare das auseinander zu nehmen.

Monsanto und Konsorten pokern um die Kontrolle der Energieversorgung der Welt im weitesten Sinne. Angefangen bei der Ernährung von Mensch und Tier (sofern sie solvent sind) bis hin zu alternativen Rohstoffen zur Energiegewinnung.

In Ätopien usw. hungern Menschen weil die Landverteilung ähnlich wie in Equador ist und die ausländischen Investoren Blumen für Europa anbauen.

(Das Szenario erinnert mich an mein altes ANNO Spiel, in dem am Ende nur noch eine Insel besiedelt war und der Rest zur Versorgung genutzt werden mußte.)


Monsanto bringt in Deutschland niemand mit der Pharmaindustrie in Verbindung.
Dabei hat Bayer genauso die Finger im Spiel wie Novartis. Und sie sind nicht allein.

Um das hier gehts wirklich:

http://www.portalderwirtscha … -ablenkungsmanoever-ist.html
*******use Mann
3.197 Beiträge
Arte...
hat der Problematik schon öfter Themenabende gewidmet.
Ein TV -Tip zur Problematik im Vorraus:

Dienstag, 25.06. ab 20.15Uhr : "Ernte gut, alles gut -Wohin steuert Europas Landwirtschaft ?"

Die 2. Doku zu diesem neuen Themenabend ab 21.00Uhr trägt den Titel
"Gemeinsame Agrarpolitik -Fluch oder Segen ?"

( Quelle Arte -Magazin /Juni)
*****ine:
Und kurzsichtige Enthusiasten (Deppen) feiern das als Sieg über was auch immer.
das mag schon stimmen,aber wer bist du,das du dich über diese leute lustig machst?
es gibt ne menge leute,für die das wirklich ein kleiner sieg ist,weil sie viel gekämpft haben.
als politisch interessierter mensch wärst du da auch nicht erst bei ner fernsehsendung drüber gestolpert.
genmanipulierte versuchsfelder und subventionierte monokulturen zur energiegewinnung gibts in deutschland schon ewig.
in manchen ländern wird schon von hand bestäubt,weils keine bienen mehr gibt.
Liebe Sissy.

Fein, dass Du dich an den Deppen aufhängst und für sie in die Bresche springst.
Ich finde wir sollten so in einer Woche nochmal über deine Meinung über m i c h diskutieren. Da sind zu viele Kurzschlüsse drin *g*
Monsanto und Konsorten bedeutet nicht nur genmanipuliertes Getreide.
Das Thema Klonfleisch wird fein getrennt gehalten.

Trojanische Rinder:

Man züchtet unfruchtbare Klone, die natürlich wie das genmodifizierte Getreide patentiert sind (siehe Lizenzen) und alle möglichen wünschenswerten Eigenschaften haben, dafür modifiziert man sie genetisch so, dass sie auf die eigenen genmodifizierten Futtermittel angewiesen sind, die teils auch wieder nicht fruchtbar sind und allein durch Monsanto Produkte optimalen Ertrag bringen.

Damit pfuschen sie der Evolution ins Handwerk.
*********y_79 Mann
1.559 Beiträge
Das hier ein generelles Problem herrscht wissen wir wohl.
Selbst die Felder die zum getreideanbau für unseren ach so beliebten biosprit brandgerodet werden, werden mit massiven Pestiziden hochgezogen.
Es muss ja keiner essen...
Ich frage mich was mich mehr erschreckt, die Tatsache das wir die CO2 Bilanz nur beschönigen oder das wir essen "verbrennen" obwohl es Hungersnöte gibt!
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Ich versuche, beides getrennt zu betrachten: Bio-Technologie auf der einen und Bio-Patente und -Lizenzen auf der anderen Seite.

Bei den Technologien sehe ich auch die Vorteile: statt auf Zufälle der Natur zu warten, die man dann in der Zucht selektieren kann, ist es natürlich wesentlich effektiver, entsprechende Veränderungen im Erbgut direkt anzuregen. Auch da gibt es sicher Grenzen, die moralisch zu ziehen sind. Aber ich kann Gentechnologie nicht prinzipiell verteufeln.

Die Patente und Lizenzen dagegen machen die wichtigsten Lebensgrundlagen, zu einem Spekulationsobjekt. Das ist es, was mir Angst macht. Inzwischen gibt es Lizenzen auf ganze elementare Dinge wie z.B. die Zucht bestimmter Pflanzenarten. Man kann sich unter Umständen schon strafbar machen, wenn man seine Erdbeerpflanzen im Garten selbst zieht. *schiefguck*
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
... Damit pfuschen sie der Evolution ins Handwerk.
Der Mensch "pfuscht" der Evolution ins Handwerk, seit er begonnen hat, Kulturpflanzen zu ziehen und Haustiere zu züchten. Dagegen ist doch prinzipiell nichts zu sagen.
Ab hier waren sie in Europe weg vom Fenster:

http://www.monsanto.com/glob … of-gilles-eric-seralini.aspx

Alle Agrarländer Europas (hier gibts nicht nur EU *g* gingen jetzt klar auf Distanz. Unter anderem weil man weiß, dass Monsanto das patentierte Saatgut eigentlich nur zu Studien freigibt die sie selbst finanzieren.

Da sitzen keine Wissenschaftler am Hebel, da manipulieren sehr aggressive amerikanische PR Spezialisten was das Zeug hält nach ihren Vorstellungen.
Denen ist egal ob ein Produkt marktreif ist.
(Der PR Berater, der an Monsantos Wiederauferstehung nach Agent Orange maßgeblich beteiligt war, heißt übigens Mitt Romney.)

Die Klonfleischdebatte lief ca. 2008 - von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Publik wurde z.B. nicht, dass Monsanto tatsächlich massiven diplomatischen Druck auf die EU auszuüben versuchte.
Tenor: Bekommen wir keine Zulassung, dann sorgen wir dafür, dass euch Zulassungen verweigert, bzw. entzogen werden.

Die Zulassung an sich wäre eine reine PR Aktion gewesen, die den zukünftigen Markt für Klonfleisch geebnet, die Aktienkurse in die Höhe getrieben hätte, bevor eine tatsächliche Vermarktung überhaupt möglich ist. Und je mehr mit drin hängen und daran verdienen, desto größer wird die positive PR. Je mehr positive PR, desto wahrscheinlicher der Erfolg des Produktes.

Es war absehbar, dass unter dem Druck der Börsenspekulanten das erstbeste verwertbare "Produkt" hochgejubelt und vermarktet werden würde.

Wir haben Pferdefleisch auf der Pizza ... ich frage mich wie unsere Spezialisten rausfinden wollen ob wir mit genmanipulierten Futtermitteln gefüttertes Klonfleisch im Kühlregal liegen haben. Obwohl, das dürfte nicht all zu schwer sein: Die giftigen Chemikalien die da im Spiel sind, die sind nachweisbar.

Ein kleiner Gruß des Konzerns ist uns sowieso längst gewiss: Das Spritzmittel Glyphosat wiesen Wissenschaftler der Uni Leipzig vor kurzem in fast allen untersuchten Urinproben nach.

Glyphosat ist besser bekannt unter "Roundup".
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Man muss nicht auf irgendwelche »Zufälle der Natur« warten. Alles was wir brauchen ist schon da.

»Entsprechende Veränderungen im Erbgut direkt anzuregen« ist anmaßend und bescheuert. Nicht aus religiösen, oder ähnlich irrelevanten Gründen, sondern weil wir es schlicht und ergreifend noch nicht verstanden und schon gar nicht im Griff haben.

Beispiel: Es heißt immer »das Genom des Menschen ist entschlüsselt« – aber was heißt das? Nur, dass wir wissen welche Basen wo auf der DNS liegen und manche Funktionen mancher Abschnitte bekannt sind. Weiter nichts.

Und wenn bekannter wäre wie mit sowas weiter gearbeitet wird, würde es die Leute gruseln.
*********y_79 Mann
1.559 Beiträge
Genetische Veränderung ist ein streitthema dem ich auch zwiegespalten gegenübertrete.
Natürlich würde ich gerne das menschliche Genom krankheitsfrei machen, aber nicht zum Preis andere Lebewesen zu verdrängen.

Künstliche Evolution gerne aber nicht Sprünge über Jahrzehnte die wir in dieser Art noch nicht verkraften können!
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Natürlich würde ich gerne das menschliche Genom krankheitsfrei machen

Warum dieser unmäßige Aufwand an der völlig falschen Stelle? Das ist genau die Art zu denken, die die Welt so macht wie sie ist. Statt an der Wurzel des Problems etwas zu ändern wird am Symptom rumgeflickschustert.

Es reicht völlig, gesunde Nahrungsmittel herzustellen und zu essen und artgerecht zu leben.
*********y_79 Mann
1.559 Beiträge
christian_m

Das ist aber an der Realität ein Stück weit vorbei mein lieber wenn ein 3-jähriger mit Leukämie im Krankenhaus liegt kommst du mit Bio-Karotten? *oh2*
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Unzulässige Verknüpfung.
Dagegen ist doch prinzipiell nichts zu sagen.

Doch:

Die Patente und Lizenzen dagegen machen die wichtigsten Lebensgrundlagen, zu einem Spekulationsobjekt.

*********y_79 Mann
1.559 Beiträge
Nein, es sind reale Gegebenheiten die so sind wie sie sind. Ich versuche nicht zu sagen wenn das so wäre dann wäre alles gut.
Die Fakten sprechen was anderes...
Beispiel: Es heißt immer »das Genom des Menschen ist entschlüsselt« – aber was heißt das? Nur, dass wir wissen welche Basen wo auf der DNS liegen und manche Funktionen mancher Abschnitte bekannt sind. Weiter nichts.

Und das, wo uns ausgerechnet Dolly sehr deutlich gemacht hat, dass Epigenetik, die Methylierung bestimmter Basen der DNA in Vererbung (und Genetik insgesamt) die buchstäblich entscheidende Rolle spielen. Aktuelle Umwelteinflüsse entscheiden darüber was wann in welcher Weise in die Transskription geht. Ernährung, Stoffwechsel (nicht nur der Eltern), spielt eine ganz entscheidende Rolle.
Vom ersten Moment eines Lebens bis zu seinem letzten Atemzug.

Ernährung, Stoffwechsel, gehört zu der Art Kommunikation die uns hilft uns genetisch an ein sich permanent veränderndes Habitat anzupassen.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
*******an_m:
Man muss nicht auf irgendwelche »Zufälle der Natur« warten. Alles was wir brauchen ist schon da.
Der Mensch züchtet spätestens, seit er sesshaft ist. Diese Art ist nichts anderes, als die Zufälle der Natur zu nutzen, die eintreten - also immer die Pflanzen bzw. Tiere auszuwählen, die den gewünschten Eigenschaften am nächsten kommen. Auf die Art hat der Mensch alle vorhandenen Kulturarten geschaffen - und er muss es weiter tun. Teilweise, weil die Anforderungen und Bedingungen sich ändern, teilweise, weil gezüchtete Arten, die nicht weiter gezüchtet werden, wieder verwildern und damit für den Menschen wertvolle Eigenschaften verlieren. Es ist also mitnichten alles, was wir brauchen, schon da - und wir könnten es einfach dabei belassen.

*******an_m:
»Entsprechende Veränderungen im Erbgut direkt anzuregen« ist anmaßend und bescheuert. Nicht aus religiösen, oder ähnlich irrelevanten Gründen, sondern weil wir es schlicht und ergreifend noch nicht verstanden und schon gar nicht im Griff haben.
Was haben wir nicht im Griff? Das Auswählen der geeigneten Mutationen?
Das macht der Mensch seit -zig Tausenden von Jahren - nennt sich "Zucht". Darin sind wir inzwischen ganz gut *g*

Oder das Anregen von Veränderungen?
Das macht die Natur auch ganz allein - aber wir haben gelernt, es zu beschleunigen. Warum nicht?

Und selbst die bewusste, zielgerichtete Einflussnahme auf das Erbgut beherrscht der Mensch immer mehr. Wir kreuzen verschiedene Arten und schaffen so neue. Bis vor einigen Jahrzehnten hat der Mensch die Vermischung von Erbgut verschiedener Arten nur nicht direkt im Zellkern vorgenommen, sondern über den Umweg der Fortpflanzung. Der ist allerdings unzuverlässiger und teilweise auch um ein vielfaches langwieriger.

Da lobe ich mir die Wissenschaft, die immer tiefer in die dabei ablaufenden Prozesse eindringt und sie verstehen lernt (auch durch Anwendung der Erkenntnisse).
*zwinker*

Mich wundert, dass in punkto Lagerfeuer und Wasserstoffbombe jedem klar zu sein scheint, dass da ein quantitativer und qualitativer Unterschied besteht.

Wieso ist es so schwer die gleiche Unsicherheit zu empfinden, wenn es um DNS geht? Die Wahrscheinlichkeit anhand unserer technischen Möglichkeiten aus Versehen am richtigen Hebel zu drücken und plötzlich wird das hier zum Planet der Küchenschaben, ist gegeben.
Vielleicht ist das so weil wir DNA nicht sehen können?
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Züchten ist was anderes als der direkte Eingriff in die DNS.

Ja, wir beherrschen es immer mehr, aber es wird laaange, lange Zeit nicht ausreichen um wirklich sicher damit zu hantieren. Und im Bezug auf Ernährung brauchen wir es einfach nicht.
*********y_79 Mann
1.559 Beiträge
Spätestens wenn "die Insel" irgendwann wahr wird und der teilehandel von Organen startet!
Die Tatsache, dass es gentechnisch möglich ist z.B. Haut zu Transplantationszwecken zu züchten soll also das Handeln und die Motivation von Konzernen wie Monsanto rechtfertigen? Ich glaube nicht, das Du das wirklich meinst.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
*******an_m:
Züchten ist was anderes als der direkte Eingriff in die DNS.
Richtig - Züchten im herkömmlichen Sinn ist das zielgerichtete Ausnutzen des genetischen Zufalls. Beim direkten Eingriff wird dieser Zufall übergangen - das empfinde ich prinzipiell als Sicherheitsgewinn.

Natürlich gibt es dabei andere Risiken, und es ist notwendig, die neu entstandenen Arten und Unterarten genau zu untersuchen. So, wie es bei herkömmlich gezüchteten Arten auch nötig ist.

Horrorszenarien, wie sie in Filmen und der Literatur gezeichnet werden, sind genau so unrealistisch wie die Angriffslust von Haien auf Taucher und Badegäste.
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Beim direkten Eingriff wird dieser Zufall übergangen - das empfinde ich prinzipiell als Sicherheitsgewinn.

*roll*

Im Bezug auf das erhoffte Ergebnis vielleicht – WENN man denn wirklich ganz genau wüsste, was die Folgen der Manipulation sind. Schon davon gehört, dass nach Einführung eines Produktes mit genmanipulierten Kartoffeln die Allergien zugenommen haben? Wenn ich mich richtig erinnere waren das Chips aus genmanipulierten Kartoffeln in England. Ist ne Weile her.

D. h.: Im Bezug auf die Gesundheit, die möglichen Gefahren für die Umwelt ist das definitiv KEIN Sicherheitsgewinn.

Und nochmal: Es ist ein Scheinfortschritt, ein Rumfrickeln am Symptom.
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