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Big Kids?

*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Big Kids?
Nachdem in der letzten Zeit vermehrt sehr, sehr junge Männer mein Profil voten - womit ich so gar nichts anfangen kann, weil ich ja meine, die sollten sich im richtigen Leben austoben und nicht in einer gierigen Community, habe ich eben dieses gelesen und denke, dass das mal wieder ein passendes Thema ist.


http://www.sueddeutsche.de/l … aehrig-aber-unreif-1.1789616

Ich würde mich freuen, wenn sich auch die ganz jungen Gruppenmitglieder, auch da gibt es einige, an der Diskussion beteiligen würden.

Was ist eigentlich "erwachsen sein"?
Ich glaube, daß man nichtmal überfürsorglich sein muß um diesen Effekt zu erzielen.Vielleicht reicht es schon, ihnen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als der Alltag früherer Generationen es erlaubte.
Ich beobachte ähnliches in abgespeckter Form bei meiner Tochter und meiner Nichte.
Meine Tochter ist nun 18 und daß sie alleine lebend ihren Alltag auf die Reihe bekäme, können weder sie noch ich uns vorstellen.

Evtl. würde der Ernstfall uns eines Besseren belehren .

Was erwachsen sein tatsächlich bedeutet, frage ich mich schon, seit ich es juristisch bin.
*****_54 Frau
11.741 Beiträge
"Meiner Erfahrung nach brauchen junge Leute weit über dieses Alter hinaus noch eine Menge an Unterstützung und Hilfe", sagt die Londoner Psychologin Laverne Antrobus, Expertin für psychoanalytische Therapie.
Zitat aus dem von Heidi verlinkten Artikel aus der SZ


Ich bin jetzt mal ein wenig sarkastisch und sage, dass dies ein "Arbeitsbeschaffungsprogramm" für Psychologen und Psychotherapeuten ist. *zwinker*

Das, was an Problemen auf die jungen Leute heute zukommt, kam früher auch genau so auf die damaligen Jugendlichen zu. Das Bewältigen dieser Hürden war aber irgerndwie "normal", gehörte eben auch zum erwachsen werden dazu, mit sämtlichen Irritationen und Rückschlägen. Da musste man durch und wenn man durch war, war man auch ein Stück stolz darauf.

Es stimmt, dass heute schon kleine Kindern einerseits unterfordert werden, indem wir sie vor allen Widrigkeiten der Welt schützen wollen, obwohl sie das meiste mit verständnisvollem Beistand und kindgerechter Erklärung sehr gut verkraften könnten. Andererseits aber überfordern wir sie, indem sie viel zu früh mit Unmengen von Angeboten und damit Auswahlmöglichkeiten konfrontiert werden, verzichten wird nicht gelernt. Das suggeriert ihnen eine Selbständigkeit, die eine Scheinselbständigkeit ist, meiner Meinung nach.

Ich bin mit 18 von zu Hause weg gezogen, um in der 400 km weit entfernten Großstadt zu studieren. Das war manchmal wirklich kein Zuckerlecken, das Geld war knapp, Krisen gab es immer mal wieder, heftige sogar. Aber es war nicht üblich, so wie heute, gleich bei allem, was schief lief, nach Mami und Papi oder gar nach dem Psychologen zu rufen. Ich ahnte, das das alles dazu gehört, so unangenehm manches auch sein mochte.

Mein Sohn ist auch mit 18 von zu Hause ausgezogen. Er hätte es nicht müssen, weil er in derselben sein Studium begonnen hat. Ich fand das ausgesprochen gut. Und auch bei ihm gab es Krisen. Ich hatte immer ein offenes Ohr dafür, auch den einen oder anderen Ratschlag, lösen musste er sie schon selbst.

Die Zeit der Ausbildung bis zum Berufseinstieg ist ja die Zeit, in der man sich positioniert, endgültig vom Elternhaus abgrenzt, eigene Wege und eigene Werte sucht, eigen Fehler mit eingeschlossen. Wenn man dafür die Verantwortung übernimmt, beginnt man erwachsen zu werden.
Deutschland und Japan
Ich habe letzten einen Artikel über eine Vergleichsforschung von japanischen und deutschen Müttern/Eltern gelesen.
Darin wurde deutlich gemacht, dass die Erziehungsziele und auch die Erziehungsart sich in vielem unterscheidet. In Japan gehen Mutter und Kind eine viel stärkere Symbiose ein, die sich durch das Ganze leben zielt.
Beispielsweise wurden deutsche Mütter als reaktiv beobachtet, wo japanische Mütter proaktiv handeln. Deutsche Mütter reagieren auf das Verhalten der Kinder: Das Kind schreit, die Mutter sieht nach wieso. In Japan ist die Mutter bemüht bereits vor der Äußerung des Kindes sein Bedürfnis zu ermitteln und es zu befriedigen.

Im Gegenzug sind japanische Familien viel hierarchischer organisiert. Gehorsam und Pflichterfüllung stehen im Zentrum. Es konnte gezeigt werden, dass asiatische und europäisch/amerikanische Werte sogar gleich heißen können, aber Unterschiedliches meinen (und hier schließt sich der Kreis zum Thema):
So wurde "Selbstständigkeit" in beiden Kulturkreisen als Erziehungsziel genannt. Nur in Asien ist darunter gemeint, dass die Menschen selbstständig in der Lage sind sich den sozialen Normen unterzuordnen, während bei uns das Ideal der Aufklärung "Autonomie" vorherrscht. Allerdings sei der Gegensatz Autonomie-Heteronomie zu kurz gedacht.

Die Forscherin schlägt vor Erziehung in einer Vierfelder-Matrix zu verstehen. Auf der einen Seite kann Erziehung dem Ideal der Autonomie dienen, oder auf Heteronomie zielen. Auf der anderen Seite muss aber auch zwischen Separatheit und Verbundenheit unterschieden werden.
Sie ist der Meinung, dass wir im Westen auf ein Autonomie-Separatheit-Ideal setzen, während in Asien oft auf Heteronomie-Verbundenheit abgestellt wird. Es ist aber auch denkbar andere Formen anzustreben. Zum Beispiel Autonomie und Verbundenheit zusammen zu denken. Es muss also zum einen kein Widerspruch sein z.B.bei den Eltern zu wohnen und ein selbstdenkendes Subjekt zu sein. Zum anderen müssen Menschen mit Abhängigkeiten von ihrer Umgebung weder zurückgeblieben, noch unglücklicher sein.
Sie bringen nur nicht den Grad an Autonomie und Separatheit mit sich, den sich unsere Gesellschaft als Ideal ausgesucht hat.

gruß
Brynjar
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