Man könnte...
...lieber
heidicgn das ja auch andsers sehen, nämlich so:
Die Petition wird nicht als validiertes Meinungsbild- oder Mitbestimmungsinstrument gebraucht, sondern als Stimmungsbarometer, das zweierlei zeigt:
• Es gibt eine Reaktion auf Lanz
• Menschen sind bereit durchs Internet zu laufen und abzustimmen.
Dabei mag es unerheblich sein, ob 100% der Stimmen echt sind, oder nur 85 oder 75%. Es mag unerheblich sein, ob irgendjemand aus Jux und Dollerei abgestimmt hat (wobei wir das "Problem" bei jeder Wahl haben.) Am Ende bleibt die Feststellung, dass da jemand auf dem Bildschirm ist, der sich gegen viele Konventionen ziemlich selbstherrlich verhält und auf einen merkbaren Widerstand stößt.
Imho reicht das schon, um eine Diskussion darüber zu führen, welche Freiheiten Moderatoren im ör TV haben und wie weit sie der Öffentlichkeit, also den zwangsweise verpflichteten Beitragszahlern gegenüber verpflichtet sind. Und dass das funktioniert, zeigt ja die öffentliche Reaktion auf die Petition.
Wer hier über die rechtliche Stellung von Petitionen nachdenkt, mag unter ökonomistischen Gesichtspunkten vielleicht recht haben, driftet aber an der Wirklichkeit vorbei.
Allerdings muss man sich auch Fragen, wieso die Promis in der Sendung sich das gefallen lassen. Jörges steht eh für alles und nichts und ist Dauertalkshowgastblubberer. Aber wieso steht die Wagenknecht nicht auf und geht? Und wie schlicht muss Moritz eigentlich gestrickt sein? Und all die anderen Promis, die sich immmer wieder vorführen lassen?
Und wenn das so ist? Wie interessant ist es für uns eigentlich, ewnn die sich dann öffentlich gegenseitig zerfleischen?
Und überhaupt: Wieso scheuen wir einen solchen Scheiss?
Epilog: In einem Interview sagte Stefan Raab vor kurzem, er schaue fast kein Fernsehen. Von Anke Engelke sind ähnliche Aussagen bekannt. Sind die klüger als wir, weil sie wissen, welcher Scheiss im TV läuft? So nach dem Motto: Zum Geldverdinen ist TV gut, aber den Rest kannst Du vergessen?