*****cgn:
Jetzt gibt es auch noch viele Klicks und eine Online-Petition, Donnerwetter, was für ein Erfolg. Ich habe auch die Petition gelesen, lächerlich die Formulierung. Und entspricht der formalen Beschreibung von Mobbing, ich will den nicht, also weg mit ihm? Online-Lynchen? Ui.
Das meine ich.
Ah, OK.
Nun, die Online-Petition war nie mein Thema, das hast du eingeworfen. Ich (und auch andere) haben nur darauf reagiert.
Als ich den ersten Beitrag dazu in der "Presseschau" gepostet habe, gab es noch gar keine Petition (zumindest war sie mir noch nicht bekannt).
Und wenn du das als Mobbing bezeichnest, dann war das, was Lanz gemacht hat, auch Mobbing.
In einer Gesprächsrunde eine Frage zu stellen, um ohne die Chance einer Antwort abzuwarten, eine sachlich völlig andere zu stellen - und das mehrfach in der Sendung. Dabei die gegebenen Antworten nicht aufzugreifen, sondern sie zu ignorieren, um die nächste, ein weiteres Thema anschneidende Frage rauszuschmettern - das kann in meinen Augen nur zwei Ursachen haben:
1. Lanz war unfähig, dem Gespräch intellektuell zu folgen und versuchte so, die Gesprächspartnerin ebenfalls aus dem Konzept zu bringen, um nicht ganz so "blöd" dazustehen. Ich weiß nicht, ob Lanz wirklich so ein einfaches Gemüt ist. Angesichts seiner Ausbildung wahrscheinlich eher nicht - aber ich weiß es nicht.
2. Lanz hat dies bewusst eingesetzt, um seine Gesprächspartnerin vorzuführen. Er wollte ihr einfach keine Bühne bieten und hat sich sicherheitshalber auch noch Verstärkung ins Studio geholt. Das ist wahrscheinlich naheliegender.
Aber wodurch unterscheidet sich dieses Vorgehen dann von öffentlichem Mobbing? Weil Frau Wagenknecht "Profi" ist? Wenn er ihr keine Bühne bieten wollte, hätte er sie ja einfach nicht einladen brauchen oder aber eine Anfrage von ihr ablehnen können.
Dieser "Shitstorm", wie du ihn bezeichnest, ist definitv weniger Mobbing als sein Versuch, Frau Wagenknecht vorzuführen. Er ist auch Profi, gelernter Medienprofi sogar. Und er weiß, dass er unter Beobachtung der Massen steht, wenn er seine Show abzieht.
Ja, vielleicht haben beide diese Reaktionen der Massen mit eingeplant. Aber Mobbing? Nein, Mobbing ist es nicht. Dafür gab es zu viel voneinander unabhängigen Protest aus verschiedenen Richtungen, der sich dann in dieser Petition kanalisierte. Schau dir mal Pressemitteilungen unmittelbar nach der Sendung an.
Oder die ersten Reaktionen bei Twitter, z.B. hier:
http://twitter.com/ErhardScherfer runterscrollen zum 16.01.
Vor allem aber: Es ist ja nicht des erste Mal, dass seine Art eher Zweifel aufkommen lässt. Bei "Wetten Dass" hat er ähnlich unprofessionelle Aktionen geliefert. Auch bei seiner Talk-Show ist er inzwischen auch regelmäßigen Gegenwind gewohnt - und das nicht nur von "dummen" Zuschauern. Trotzdem wird seit Jahren mit ihm im ZDF "weitergewurschtelt".