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Peak Oil

Peak Oil
Inspiriert durch die Diskussion zur Kernenergie in der Presseschau II

Intelligenz & Hoch-IQ: Presseschau II

möchte ich einen eigenen Thread aufmachen.

Es ist noch nicht ganz klar, ob wir das globale Ölfördermaximum bereits hinter uns haben. Aber es ist wohl nicht von der Hand zu weisen, dass das Erdöl das Rückgrat unserer Zivilisation darstellt und dass wachsende Nachfrage und sinkendes Angebot mit erheblichen Veränderungen einhergehen wird.

Welche Alternativen haben wir? Wie lange werden diese Alternativen "halten"? Löst der sogenannte "Markt" das Problem von alleine?
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Tja
Was meinst Du denn?
Club of Rome hatte mal etwas zu geschrieben..
*****cgn Frau
8.384 Beiträge
Gruppen-Mod 
Danke, gutes Thema!!
Im Presseschau II Thread wurden bisher

• Kernspaltung und Kernfusion
sowie
• Sonne, Wind, Wasser und andere "Erneuerbare"

erwähnt.

Hinzufügen würde ich gerne, dass auch noch ordentliche Mengen Gas und Kohle vorhanden sind. Allerdings gelten für diese fossilen Energieträger ähnliche Gesetzmässigkeiten wie für das Öl. Ausserdem gibt es bekanntlich eine nicht unerheblich grosse Gruppe von Klimaforschern, die der Ansicht ist, dass das kontinuierliche Freisetzen von CO2 erhebliche Langzeitschäden nach sich ziehen wird.

Das Besondere am Öl ist der Umstand, dass es einerseits erlaubt Energie in flüssiger Form (bei Raumtemperatur) zu transportieren und andererseits Grundstoff für praktische alle Produkte der chemischen und pharmazeutischen Industrie ist. Zweiteres legt den Schluss nahe, dass es zum Verfeuern viel zu wertvoll ist.
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Hm, mal nachgedacht..
Also Kernenergie oder Fusion.
Wer Kernenergie für eine Lösung hält, der sollte sich vorher die Randeffekte der Fusion klarmachen. Die sind erheblich.

Mit allen Energieträgern ist es wie dem halbvollen oder leeren Glas.
Es hängt eben auch von der Größe des Glases ab.

Kernfrage aller Abschätzungen bleib auch die Größe der Menschheit (wieviel Menschen -gleichzeitig-)
Real werden wir noch lange mit Erdöl fahren müssen, direkt oder indirekt. E-Fahrzeuge haben auch Umweltschäden zur Folge, die Metalle, egal für welche Batterie prodzieren erhebliche Umweltbelastungen.

Co-2
Da gibt es auch eine bisher medial ausgeblendete Gruppe die -auch-andere Einflüsse diagnostiziert hat. So ein Däne der nachgewiesen hat das Klimaschwankungen mit der Bewegung unserer Milchstraße durch Spiralnebel korreliert.

Alternative Erdgas/Methan
Auch hier ist der Glaube das dies gut ist. Allerdings sind die Leckageverluste von Gasleitungen "vergessen" worden.
Die Treibhauswirkung von Co-2 ist klein gegen viele andere Gase und speziell deren Lebendauer in der Atmosphäre.

Erneuerbare Energien
Die Folgen von Biotreibstoffen bekommen vor allen Dingen die Entwicklungsländer zu spüren, so z.B. ist der Preis für Mais in Mexiko extrem gestiegen....
Das Wasserstoffprojekt in der arabischen Wüste ist gestorben..
Sicherlich werden Verteilungskonflikte in der Zukunft erfolgen.
.. In Afrika kaufen die Chinesen die Ernte in Äthiopien (?), bzw. die Anbauflächen auf.

Bemerkenswert ist die Haltung eines großen Erdöllieferlandes:
Sie kritisieren die Tendenz in Europa/Deutschland sich via erneuerbarer Energie autark zu machen... Die Meldung existierte 2 Tage...

Via Erdöl/Gas ist Europa "lenkbar"..
Davon unabhängig zu werden, das geht nur wenn die "verbrauchte" Menge Energie eben neu gewonnen wird.
Das Fusion und Kernenergie ausscheiden bleibt nur Wasserstoff oder und der sparsame Umgang mit den Reserven, andere Staaten, China und Indien wollen auch...
Ach ja Fracking ist auch "nebenwirkungsfrei".
Aus meiner Erinnerung sollen die Vorräte noch 50 Jahre halten..

Welche Annahmen etc. dessen erinnere ich mich nicht mehr.
Aber das Verhalten bei der Schneekatastrophe als bei Aldi die letzten Eier und Milch im Regal standen..

In Summe:
Wir können uns auf Mangel einrichten, sollten uns technisch besser vorbereiten, sozial besser verhalten.
Das mit dem CO-2, das ist ein Effekt von vielen anderen..
Die
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
****al2:
der sollte sich vorher die Randeffekte der Fusion klarmachen. Die sind erheblich.
Welche da wären? (also, vor allem die erheblichen)
@Casual2
Imho gibt es schon noch Hoffnung. *zwinker*

Meine Zweifel am ITER hatte ich schon in der Presseschau kundgetan, kalte Fusion (LENR) bleibt - so wie es aussieht - ein Traum oder bedauerlicherweise eine Spielwiese für Scharlatane. Wenn LENR funktionieren würde, könnte man damit vermutlich sogar Fahr- und Flugzeuge betreiben. "Schweres" Wasser würde andere flüssige oder gasförmige Energieträger komplett ersetzen.

Kernspaltung werden wir noch eine ganze Weile brauchen. Das Uran ist vermutlich in 50 Jahren aufgebraucht, da wird man wohl recyceln, sprich: Plutonium erbrüten, wollen. Neuerdings schwärmen die Physiker vom Thorium als Brennstoff.

Wenn man Kohlenwasserstoffe ersetzen will bzw. muss, hat die Kernenergie aber das gleiche Problem wie die erneuerbaren Energien: wie speichert und transportiert man Elektrizität effizient?
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
Randeffekte.. Fusionreaktor
@*****s42
Schau mal unter Wiki nach. Dort ist via Jülich ein Reaktor durchgerechnet worden.

Neben der Tatsache das radiaktives Tritium für die Fusion notwendig ist, benötigte es noch eine Infrastruktur die eta das gleiche Volumen an radiaktivem Müll produziert wie ein Kernreaktor.
Ach ja Lithium brauchen wir auch, ein spezielles Isotopengemisch.

@*******ie73
Tja... Thorium, Stichwort scneller Brüter, hier Kalkar...

Wir haben heute ein vergleichbares Problem wie früher mit der Düngung von Feldern, Chilesalpeter --> Alternative Kunstdünger
Verkehr.. Konzentration von Pferden, deren Versorgung und Entsorgung der Fäkalien
Heute dann eben die Probleme mit Auto Energie etc.

Irgendwann könnte die Frage kommen für was die zugeteilte Menge an Energie reicht...

Kalte Fusion ? Keine "richtige" Ahnung

Aber warum müssen Probleme immer technisch gelöst werden..?
@**ak Oil
Stephen Emmot schreibt in "10 Milliarden", dass der Peak Oil eher nicht so schnell kommen wird, wie er müsste, wenn man sich davon die Lösung unseres Naturraubbaus und des Klimawandels erhofft. Dazu gibt es zu große Reserven die auszubeuten wirtschaftlich wird, wenn der Preis nur stark genug steigt.

@*******rgie
Eher geht uns wahrscheinlich das Uran aus. Letztens hat ein Forscher durchgerechnet, ob Kernenergie wirklich CO²-sparender ist als z.B. Gas. Sein Ergebnis: Rechnet man den Co²-Verbrauch hinzu, den die Förderung und Aufbereitung des Urans verschlingt, sind moderne Gaskraftwerke umweltfreundlicher als Kernanlagen.
Die Kernenergie ist demnach ein typisches Schmalspurprodukt, wo das "virtuelle" Co², also dass, was nicht direkt am Kraftwerk anfällt, schön herausgerechnet wird.
Die wirtschaftlichen Folgen der Kernenergie bekommen wir ja gerade mitgeteilt. Wenn die Politik verlangen würde, dass die entsprechenden Firmen die Ewigkeitskosten oder Schadensfälle versichern müssten, wäre das Thema Atomstrom sofort vom Tisch. Wie sich jemand ernsthaft über die EEG-Umlage aufregen kann UND auf die Kernenergie verweisen kann als Lösung, ist mir schleierhaft.

Stephen Emmot wirft übrigens die These in den Raum, dass die Umwälzung unseres modernen Lebens nicht durch Energiemangel (wir haben ja noch für x Jahre Kohle) hervorgerufen werden wird, sondern durch Wasserkriege und vor allem das Ende von billigem Phosphat.
Sein Beispiel:
China hat vor einigen Jahren die Ausfuhrzölle auf Phosphat um 135% erhöht. Die Folge waren steil steigende Düngerpreise, die letztlich in explodierende Nahrungsmittelpreise steuerten und in 40 Ländern Hungerrevolten auslösten. Darunter auch in Nordafrika, was letztlich in den "arabischen Frühling" gipfelte. (Natürlich nicht als alleinige hinreichende Bedingung.)

Er stellt die Frage: Wie würden Sie sich fühlen, wenn die weltweiten Wasserreserven in der Hand dreier Länder lägen (China, Marokko und USA)? Phosphat in rauen Mengen gibt es nämlich nur dort, wobei die USA bereits ins Minus gerutscht sind, was bedeutet, dass nur noch 2 Länder Phosphat in größeren Mengen exportieren... wie lange China noch dazugehört steht in den Sternen.

Meiner Meinung nach wird die Klima-Krise nicht über das Ende von Energieträgern gelöst werden, sondern vom anderen Ende her. Entweder die Verbraucher schwenken massenweise um, oder das Ding wird gegen die Wand gefahren.
Schon allein deswegen, weil bei stetigem Bevölkerungswachstum 2100 28 Milliarden Menschen auf der Erde leben würden, obwohl 7 Milliarden schon deutlich zu viel sind.

Sich aus so einer Entwicklung heraustechnologisieren zu wollen, halte ich für illusorisch. Dazu kommt, dass wir uns bisher noch aus keiner Krise mit Technik befreit haben, wenn man darunter versteht, dass es ein nachhaltiges Befreien war. Bisher haben wir vor allem die Ausbeutungstechniken verbessert, oder sind von einem Rohstoff auf einen anderen (ebenso endlichen) umgestiegen und haben diesen ausgeplündert.
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
genau
Ist ziemlich genau mein Standpunkt.
Kann Dir grösstenteils zustimmen, bis auf den Punkt, dass die "Senken" - so die Begriffswahl des Club of Rome - der limitierende Faktor für den Kohlenwasserstoffverbrauch sind.

Wie Du für die Kernenergie schon geschildert hast, werden die Kosten externalisiert (Staat bzw. Steuerzahler kommt für Folgekosten der Kernenergie auf) oder sie kommen de facto extern zu tragen (globale Klimaveränderungen durch das Verbrennen von fossilen Energieträgern). Deswegen geht das Problem der Senken niemand wirklich ernsthaft an. Irgendjemand hat mal vorgeschlagen, dass die Autoabgase nicht aus dem Auspuff, sondern in die geschlossene Fahrzeugkabine ausgeleitet werden sollten. Zum veranschaulichen, was mit "Kostenexternalisierung" gemeint ist.

An einen nachhaltigen Anstieg des Ölpreises glaube ich vorerst nicht. Das wird die Wirtschaft jedesmal so ausbremsen, dass die Nachfrage sofort wieder sinkt. So hat die Finanzkrise 2008 mehr für die Entlastung der Umwelt getan, als alle Umweltgipfel zusammengenommen, zumindest in dem besagten Jahr.

Mit der zukünftigen Wasserknappheit habe ich mich bisher nicht beschäftigt. Ich habe irgendwann mal gelesen, dass die Grundwasserspiegel in Deutschland sinken.

Die globale Bevölkerung wächst wohl nicht mehr exponentiell. Ziel muss hier ganz klar ein Null- oder Minuswachstum sein. Mit friedlichen Mitteln.

Dass das "Ding vor die Wand" fährt will ich nicht hoffen. Ist mir als Diskussionsgrundlage auch zu pessimistisch.
Ich glaube auch nicht, dass es das Ende der Menschheit sein wird. So wollte ich nicht verstanden werden. Es ist vielmehr so, dass ich befürchte, dass sich die Menschheit auf ziemlich grausamen Weg von 8 auf 1 oder auch 0,3 Milliarden reduzieren wird.
Ja, wenn man sich die Modelle in "Die Neuen Grenzen des Wachstums" anschaut, könnte man auf eine solche Idee kommen. Man kann in den dargestellten Verläufen des Bevölkerungswachstums WWI und WWII kaum erkennen. Dementsprechend grausam dürfte ein Schrumpfen der Weltbevölkerung in der von Dir beschriebenen Größenordnung ausfallen.

http://www.s-engert.de/img_2007/reference_scenario.gif

http://img.welt.de/img/bilde … n-ausgewaehlten-Laendern.jpg

Der Club of Rome hat aber sehr unterschiedliche Szenarien durchgerechnet. Je nachdem ob die Weltbevölkerung auf 8 Mrd., 10 Mrd., 15 Mrd. oder 20 Mrd. anwächst, fällt der Crash ziemlich unterschiedlich aus. Ist bei 8 oder 9 Mrd. der Zenit erreicht, flacht die Kurve eher ab, als das sie kollabiert.

"Heraustechnologisieren" wird aus den bekannten Gründen (lediglich ein Verschieben der Grenzen mit dementsprechend heftigerem Backlash) keinen Erfolg haben. Die Geburtenraten sinken, wodurch andere inhärente Probleme der Wachstumsideologie deutlich werden. Vorreiter dieser Entwicklung ist Japan, es lohnt sich einen Blick auf deren Verschuldungssituation und demographischen Entwicklung zu werfen.

Noch einmal zu einer meiner ursprünglichen Fragen: die Funktion des "Preises" ist u.a. das Aufzeigen von Knappheit. Häufig beobachtet man, dass der "Markt" recht spät und dafür sehr heftig reagiert. Wie sollte ein staatliches Eingreifen aussehen?
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Zum CO2 in der Kernenergie bzw. den "Nebenkosten":

Der Abbau und der Transport der paar Kilogramm Uran, die energetisch mit mehreren Tonnen Öl oder Gas vergleichbar sind, verursacht kaum mehr CO2 als beim Abbau und Transport der entsprechenden Öl- und Gasmengen (vor allem wenn man dann noch die meist langen Transportwege dazu nimmt).

Die "Nebenkosten" der Kernenergie werden in Deutschland meiner Meinung nach aus "politischem Kalkül" in die Höhe gerechnet. Kernenergie soll mit allen Mitteln schlecht geredet werden, um die eigenen politischen Entscheidungen stetig rechtfertigen zu können.
Dass auf der anderen Seite immer noch massenweise Atomwaffen in D lagern und derzeit statt abgebaut auch noch modernisiert werden, sind ja nur unbedeutende Randnotizen, die in den Hauptnachrichtenkanälen ausgeblendet werden. Aber auch diese Atomsprengköpfe enthalten radioaktives Spaltmaterial - und das auch noch ohne entsprechende, im AKW vorhandene Vorrichtungen, die eine explosionsartige Kettenreaktion wirksam verhindern (denn sie sollen ja mit maximaler Zerstörung und Verstrahlung wirken). *schiefguck*

Die Entsorgung des nuklearen Abfalls ist auf jeden Fall einfacher möglich als die Entsorgung des CO2, dass wir - nachdem es im Laufe vieler Mio. Jahre aus der Atmosphäre durch die Pflanzen gebunden und in Form von Kohle, Öl und Gas gespeichert wurde - innerhalb weniger Jahrzehnte wieder in die Atmosphäre zurück blasen und diese damit nachhaltig verändern (wobei wir ganz nebenbei auch noch durch massive Abholzungen großer Gebiete ihre Regenerationsfähigkeit drastisch eingeschränkt haben). Denn die nuklearen Abfälle sind überschaubar kleine Mengen, die sich relativ einfach einkapseln und abschirmen lassen. Selbst ein Transport ins Weltall, wo es kostenlos nach einigen Jahrzehnten freien Falls auf die Sonne zu in dieser entsorgt würde, wäre denkbar (ja, die Risiken sind mir bekannt - aber es ist eine Option, über die man genau so nachdenken kann wie über die utopischen Energiespeicher für Sonnen- und Windenergie, da die ja nicht selten dann erzeugt wird, wenn sie gerade nicht gebraucht wird bzw. dann gebraucht wird, wenn z.B. keine Sonne scheint).

Zu den Risiken der Kernfusion:
Tritium ist chemisch nichts anderes als Wasserstoff. Es ist auch kein Gamma-Strahler (Alpha-Strahler ist ohnehin unmöglich, da ein Alphateilchen größer als ein Tritium-Atom ist). Die einzige Radioaktivität von Tritium besteht darin, dass es gelegentlich unter Abstrahlung eines Elektrons in "leichtes" Helium zerfällt (Halbwertzeit von Tritium gut 10 Jahre, wenn ich mich recht erinnere, das Helium mit nur einem Neutron im Kern ist stabil). Elektronenstrahlung ist aber relativ einfach und gut abzuschirmen.

Und was ist an Lithium so gefährlich ("ein spezielles Isotopengemisch" klingt irgendwie danach, erklärt aber nix)? Die beiden einzigen Isotope von Lithium sind beide nicht radioaktiv.
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
sorbas42
Zu den Risiken der Kernfusion:
Tritium ist chemisch nichts anderes als Wasserstoff. Es ist auch kein Gamma-Strahler (Alpha-Strahler ist ohnehin unmöglich, da ein Alphateilchen größer als ein Tritium-Atom ist). Die einzige Radioaktivität von Tritium besteht darin, dass es gelegentlich unter Abstrahlung eines Elektrons in "leichtes" Helium zerfällt (Halbwertzeit von Tritium gut 10 Jahre, wenn ich mich recht erinnere, das Helium mit nur einem Neutron im Kern ist stabil). Elektronenstrahlung ist aber relativ einfach und gut abzuschirmen.


Unstrittig ist das Betastrahlung per Inhalieren schädlich und bleibt, genauso wie bei Alphastrahlung, egal wie stark "gelegentlich" der Zerfall vor sich geht.

Auch ist Lithium wie Du formulierst nicht gefährlich, so es richtig gelagert ist und bleibt. Aber die Abraumprodukte sind vorhanden, genauso wie bei der Urangewinnung und Kernenergieabfallprodukten.

Aus meiner Sicht ist die Entsorgung des Atommülls eine nicht gelöste Aufgabe.
Offen ob lösbar oder nicht. Den einzigen Vorteil den ich bei der Kernenergie sehe ist die Tatsache das das verbrauchte Uran nicht mehr für Waffen verwendt werden kann.

Aber alles das ist nicht die eigentliche Fragestellung des TE.
Es geht um die Frage:
Wo stehen wir bei der Ölförderung, gibt es Alternativen und wenn dann wie lange welche?
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
****al2:
Unstrittig ist das Betastrahlung per Inhalieren schädlich und bleibt, genauso wie bei Alphastrahlung, egal wie stark "gelegentlich" der Zerfall vor sich geht.
Wie inhaliert man Strahlung? *oh*

Und die Inhalation von CO2 (das kann man inhalieren) ist definitiv mindestens genau so gefährlich. Ein paar Volumenprozente reichen aus (nur, um auch mal ein abstruses Argument einzuwerfen - niemand kommt auf die Idee, Tritium zu inhalieren).

Und mal eine kleine Kopfrechenaufgabe (in dieser Gruppe sei das erlaubt *zwinker* ):
Die molare Masse von Wasser beträgt rund 18 g/mol, also enthalten 180 g Wasser (ein knappes Glas voll) ca. 10 * 6 * 10²³ Moleküle, also 6 * 10²⁴ Molküle und damit 12 * 10²⁴ Wasserstoffatome (2 pro Molekül).
Bei einem natürlichen Vorkommen von Tritium im Verhältnis von 1:10¹⁷ zu Wasserstoff befinden sich in einem Glas Wasser ca. 120.000.000 Tritium-Atome. Bei einer Halbwertzeit von 12 Jahren zerfallen in 12 Jahre die Hälfte, in 6 Jahren ein Viertel, in 3 Jahren (ca. 1024 Tagen) ein Achtel, in 512 Tagen ein Sechzehntel, in 256 Tagen ein 32tel, in 128 Tagen ein 64tel, in 64 Tagen ein 128tel, ... an einem Tag also ca. ein Achttausendstel dieser Tritiumatome unter Abstrahlung eines Betateilchens (schnelles Elektron). Nehmen wir vereinfacht ein Zehntausendstel, so ergibt das immer noch 12.000 "gelegentliche" Beta-Zerfalle von Tritium in einem knappen Glas Wasser. Also alle 6 Sekunden so ein "Peng" *oh2* *panik*

Wir sind umgeben von Radioaktivität. Isso.

Wer Panik vor Radioaktivität hat (oder solche schürt), sollte vor allem nie mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen. Dagegen ist das Schwimmen im Pazifik vor der japanischen Ostküste die reinste Erholung.

****al2:
Es geht um die Frage:
Wo stehen wir bei der Ölförderung, gibt es Alternativen und wenn dann wie lange welche?
Richtig - und da Erdöl nicht nur ein Energielieferant, sondern auch ein sehr wichtiger Rohstoff für alle möglichen Industriezweige ist, sind die Alternativen bei der Energieerzeugung wichtiger als die Frage, wie lange es noch Öl zu fördern gibt. Denn derzeit wird nach wie vor der größte Anteil (über 80%) des Erdöls einfach nur verbrannt.

Und Kernenergie ist eine durchaus ernstzunehmende Alternative, auch wenn das aus politisch motivierten Gründen in Deutschland negiert wird.
**********Giant Mann
77 Beiträge
Sehr spannender Artikel/"Listicle" über Externalitäten, Energieverbrauch, EROI (Energy return on investment - der "Erntefaktor", der angibt, wieviel Energie man verwerten kann pro eingesetzter Energieeinheit beim Erschliessen):

"Mankind's social conquest of earth has brought with it some uncomfortable 'externalities'. We are undergoing a 6th great extinction, which is no wonder given that humans and our livestock now outweigh wild animals by almost 50:1. Our one species is appropriating over 30% of the Net Primary Productivity of the planet. (One can ask, how can we use 30% of sunlight yet have 50x the weight of the other vertebrates and the answer, as we will see below, is our consumption of fossil carbon). A short list of deleterious impacts not incorporated into prices/costs includes: air pollution, water pollution, industrial animal production, overfishing (90% of pellagic fishes (tuna) in ocean are gone), nuclear waste, biodiversity loss, and antibiotic resistance. Perhaps the most ominous is the threat of climate change and ocean acidification, where humans, via burning large amounts of fossil carbon, are impacting global biogeochemical systems in profound and long-lasting ways."

http://www.theoildrum.com/node/8402#more
*********d_fix Mann
1.936 Beiträge
sorbas42
Tritium...


Dazu:
http://www.bbu-online.de/Kampagnen/Tritium-Projekt.pdf

Gemessene Werte.
**********Giant Mann
77 Beiträge
Öl alleine ist ja noch nichtmal das Problem:

Scientists vindicate 'Limits to Growth' – urge investment in 'circular economy'
Early warning of civilisational collapse by early to mid 21st century startlingly prescient - but opportunity for transition open

According to a new peer-reviewed scientific report, industrial civilisation is likely to deplete its low-cost mineral resources within the next century, with debilitating impacts for the global economy and key infrastructures within the coming decade.

http://www.theguardian.com/e … -transition-circular-economy
Zur Kernenergie habe ich keine abgeschlossene Meinung. Vor allem, da stimme ich Sorbas gerne zu, fehlt es an seriöser Berichterstattung. Die Presse verbreitet da gerne Panik, belastbare Zahlen werden praktisch nie genannt.

So harmlos wie Sorbas die Radioaktivität darstellt ist sie natürlich nicht:
http://en.wikipedia.org/wiki … ty_Site#Cancer_and_test_site

Man ist schließlich dazu übergegangen Atombomben unterirdisch zu testen:


However, es läuft so oder so auf einen Energie"mix" hinaus. Elektrische Energie - egal ob aus Kernenergie oder Windkraft produziert - lässt sich schlecht speichern. Das Alleinstellungsmerkmal von Öl ist die Eigenschaft grosse Energiemengen in einer Flüssigkeit zu speichern. Diesel, Benzin und Kerosin sind nunmal deutlich leichter als Akkus und viel schneller getankt. Es müsste in der Akkutechnologie einen Riesensprung geschehen, um mit diesem Merkmal konkurrieren zu können. Mal ganz abgesehen davon, dass so ein Akku einen Haufen Sondermüll darstellt und in der Herstellung vermutlich deutlich mehr Rohstoffe als ein herkömmlicher Treibstofftank frisst.

Zur Zeit sinkt der Ölpreis wieder (vermutlich läuft es in der Weltwirtschaft doch nicht so rund *zwinker* ). Ich denke, die Rohstoff-exportierenden Länder sollten sich den Wert ihrer Rohstoffe bewusst machen und den Hahn langsam zudrehen. Die OPEC hat es schon mal vorgemacht, die Gewerkschaften (in Punkto Arbeitskraft) haben es auch schon mal vorgemacht. Ein erneuter "Ölpreisschock" würde erheblichen Innovationsdruck erzeugen.

Von staatlichen Eingriffen halte ich nix. Sollten die Rohstoff-exportierenden Ländern die Chuzpe besitzen und "revoltieren" wäre ich gespannt auf die Reaktion der US-Regierung. Man sollte meinen, dass sie mit Ukraine, Syrien, Ägypten, Libyen, Irak und Afghanistan genug zu tun hat.

Lesetipps:
http://www.theoildrum.com/node/8402#more
http://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntnisse_eines_Economic_Hit_Man
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
****al2:
Hast du dieses "Werbeblatt" verstanden?
Weißt du, wie "gefährlich" zum Beispiel 100 Becquerel pro Liter sind?

Die Angabe "Becquerel" sagt so gut wie gar nichts über die radioaktive Strahlenbelastung aus. Sie gibt nur an, wie viele Isotope (Atomkerne) pro Sekunde zerfallen - ohne auch nur die geringste Aussage über die dabei abgegebene Strahlung und deren Energie zu treffen. Insofern sind die Zahlen in dem verlinkten Dokument reine Null-Aussagen.

Wichtiger ist da die Äquivalenzdosis in Sievert (meist in µSv, also 0,000001 Sv) angegeben. Die lässt sich aber mit physikalischem Hintergrundwissen abschätzen.

Bei typischen Beta- und Gamma-Strahlern liegt die Äquivalenzdosis bei 0,01 µSv pro Becquerel (der genaue Wert hängt bei Beta-Strahlern wie Tritium von der Energie der abgestrahlten Elektronen ab). Der Vorteil der Beta-Strahler liegt dabei darin, dass die Betastrahlung im Gegensatz zur Gammastrahlung nur ein sehr geringes Durchdringungsvermögen (geringe räumliche Reichweite) hat.

100 Becquerel entsprechen also bei Beta-Strahlung einer Äquivalenzdosis von ca. 1 µSv.
Der Grenzwert für einen Eingriff zur Abwendung einer Dauerbelastung (vorbeugende Evakuierung) liegt bei 10 µSv pro Stunde - um den zu erreichen, müsste man stündlich 10 Liter Kühlwasser direkt aus dem Reaktor trinken, ein doch eher unwahrscheinliches Szenario.

Und in Fusionsreaktoren wird übrigens kein Tritium erzeugt, sondern verbraucht.
1. Die Energieversorgung ist für die kommenden 100 Jahre gesichert.
2. Das bedeutet wir haben Zeit uns mit alternativen Energiekonzepten auseinander zu setzen.
3. Das größte technische Probem für uns ist nicht Energiegewinnung (ihr erinnert Euch, dass man Energie nicht "verrauchen" kann *g*) sondern deren Umwandlung und Speicherung.
4. Das größte grundsätzliche Probem sind diejenien, die den Daumen auf dem Geschäft mit der Energieversorgung haben.
4. Das für mich momentan spannendste Konzept ist die Geschichte mit den Drachen: NTS X-Wind.
So schlicht wie preiswert. Vor allem agieren die Entwickler an der Lobby vorbei, die jedes Konzept in der Schublade verschwinden lassen, das ihren Interessen zuwider läuft.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
Die X-Wind-Technologie klingt interessant, aber die Entwickler sind mir Suspekt (nur ausgehen von ihrem Webauftritt - aber das ist nun mal der erste Eindruck, den sie hinterlassen):
• Wie kann diese Technologie CO2-reduzierend sein? Wo verbraucht sie CO2?
• Warum muss ich versuchen, auf meinem Rechner etwas zu installieren, was dann sowieso nicht funktioniert (MS-Silverlight, um alles auf der Webseite sehen zu können)?
• Warum verwenden sie Formeln, die sie anscheinend selbst nicht verstanden haben (zumindest haben sie teilweise nix mit den dargestellten Sachverhalten zu tun - aber das macht ja nix, Hauptsache, es sieht gut und kompliziert aus *ggg* )?

Ansonsten ist das Konzept durchaus innovativ und gefällt mir auf jeden Fall besser aus die derzeitigen Windparks, die die Landschaft verschandeln.

Für alle die, die denken, dass 10 Windräder in Doppelreihe doch nicht so schlimm aussehen - davon spreche ich nicht. Ich meine die Windparks mit 100 und mehr Windmühlen.
*******Maxx Mann
11.947 Beiträge
X-Wind
*****s42:
Ansonsten ist das Konzept durchaus innovativ und gefällt mir auf jeden Fall besser aus die derzeitigen Windparks, die die Landschaft verschandeln.

Hab mir das mal etwas genauer angesehen. Also, schön ist auch anders. Und auf reale Messergebnisse bin ich auch gespannt. Aber zumindest mal eine Denke in eine neue Richtung - das ist ja auch etwas wert *g*
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