„Gallia est omnis divisa in partes tres .."
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Während etwa die Zunft der Zirkusclowns ausstirbt, gibt es die Lateinlehrer weiter, weil der Staat sie finanziert und weil Hunderttausende Eltern, die ihre Kinder in den Lateinunterricht schicken, spüren, dass der Lateinunterricht eine edle Veranstaltung zur Förderung des Geistes ohne konkreten materiellen Nutzen ist. Weil Latein an praktischem Berufsnutzen verliert, steht die tote Sprache unter Rechtfertigungsdruck.
Diese "tote" Sprache steht seit Jahrzehnten jedesmal unter "Rechtfertigungsdruck", wenn ja so ungemein praktische Leute zu argumentieren versuchen, das alles abgeschafft werden soll, was augenscheinlich keinen unmittelbaren Nutzen hat. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass diese Leute, wenn es Journalisten und Schreiber sind, ihren Beruf alles andere als lieben, oder, versteht der pragmatische Klempnerpapa nicht, wozu seiner Tochter Sprachunterricht nützte, dass heutzutage aller Ausbildung ein gleichgewogener Geldwert entgegenstehen müsse.
Ich war damals nicht die hellste Sturmlaterne im Unterricht, und auch unsere Lehrerin erfüllte auf ihre Weise das im Artikel skizzierte Klischee. Trotzdem habe ich nach sieben Jahren mein Großes Latinum nach Hause genommen und muss sagen - ich würde es wieder tun!
Die "Argumente" der Lateinhasser sind damals wie heute so hohl, dass man sich gar keine neuen Gründe suchen muss, weiterhin Latein lehren zu lassen. Nur der Auftrag der Vermittlung, warum es eben nicht "aussterben" darf, bleibt bestehen.