Vielen Dank für Deine freundlichen Worte!
Ich wollte ja eigentlich nichts mehr hier schreiben, weil es mir entweder nicht gut gelingt, mich verständlich zu machen, oder ich einen Punkt treffe, der sehr sensibel ist, und ich glaube, er ist in dem Bereich Individualität versus Gruppenzugehörigkeit zu finden.
Wenn man Gruppe hier definiert als eine Menge von Menschen, die ein gemeinsames Merkmal aufweisen, bin ich absolut davon überzeugt, dass zwischen Gruppen Unterschiede feststellbar sind.
"Rheinländer sind geselliger als Norddeutsche", "Niederländer sind toleranter als Deutsche", "20 Jährige sind krimineller als 70 Jährige" sind natürlich Stereotypen, aber ich bin sicher, dass sich viele solcher Unterschiede in seriösen Studien belegen ließen.
Wichtig ist doch aber nicht, ob der Rheinländer auf der Geselligkeitsskala im Durchschnitt eine 8 und der Norddeutsche im Durchschnitt eine 5 hat, sondern, wie man damit umgeht.
Ein Vor-Urteil darf es daher niemals geben. Darauf wurde hier immer wieder absolut zu Recht hingewiesen. Es zählt nur der konkrete Mensch, der dann tatsächlich vor einem steht! Selbstverständlich ist jeder Mensch ein Individuum und neben seiner Zugehörigkeit zu (vielen verschiedenen) Gruppen von zahlreichen anderen Einflüssen geprägt. Und natürlich ist der lustigste Norddeutsche geselliger als der muffeligste Rheinländer.
"• Der einzige Unterschied, der meiner Meinung nach generell zwischen einem Schwarzen Menschen und einem weißen Menschen besteht ist, dass ein Schwarzer Mensch in dieser Welt (wahrscheinlich täglich) Rassismus erlebt - und ein weißer Mensch eben nicht"
Absolut! Genau meine Meinung!
Und ich erwarte, dass sich innerhalb der Gruppe der Menschen, die Ausgrenzung und Rassismus erfahren, eben auch bestimmte traits ausbilden oder verstärken und in diesem Sinne sind die Angehörigen dieser Gruppe dann glaube ich im Durchschnitt tatsächlich ein wenig anders. Aber nicht aufgrund des winzigen genetischen Unterschieds, sondern aufgrund des Verhaltens der Gesellschaft.
Wie bei einem eineiigen Zwillingspaar, bei dem einer schwarz und der andere weiß ist (wenn das möglich wäre). Die werden von ihrer Umgebung (leider) teilweise unterschiedlich behandelt werden und sich daher auch ein wenig anders entwickeln, wobei ich auch erwarte, dass es andere Merkmale gibt, die sich weitaus stärker auf die Entwicklung auswirken, so z.B. Bildungsstand und Einkommen der Eltern, Wohnsituation und Wohnort etc.
Und was wäre schlimm daran, wenn eine seriöse Untersuchung vielleicht zeigen würde, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe im Durchschnitt feinfühliger auf Alltagsrassismus reagieren als Menschen, die diesen nicht erfahren mussten?
Der konkrete Mensch, den ich auf meinem Date getroffen habe, heißt übrigens Marlon, war sehr freundlich und nett. Wir hatten beide eine schöne Zeit miteinander und sehen uns bestimmt wieder, womit sich Deine guten Wünsche bereits erfüllt haben.