Oh mann...
...echt schwierig...grundsätzlich würde ich ja mal sagen, dass es niemand etwas angeht, was die Leute privat machen, egal ob Richter*in, Staatsanwalt*in, Lehrer*in, Wurstfachverkäufer*in oder Bordellbesitzer*in....und man braucht sich auch nicht zu schämen, wenn man sein Gesicht in die Kamera hält oder jemand Bekanntes im Club trifft, denn dann handelt es sich quasi um ein "Remis"....ich habe anfangs auch aus dem Überschwang der Gefühle meinen erwachsenen Kindern von einigen diesbezüglich Abenteuern erzählt (natürlich nicht im Detail
), und sie fanden es ok, da ich ja schon viele Jahre Single war, sie haben es mir also von Herzen gegönnt, dass ich mich mal so "richtig austobe", wie mein Jüngster es formuliert hat, und ich bereue nichts von all diesen Erfahrungen und auch wie sie mich geprägt haben zum Positiven, zu einer aufgeschlosseneren Lebenseinstellung geführt haben...
aber sie haben mir auch gezeigt, dass die Menschen eben nicht gleich sind und jeder anders reagiert auf eine offene Haltung zum eigenen Sexualleben...
...so hab ich dann doch ziemlich schnell beim Familienzusammentreffen mit Eltern und Geschwistern meiner Schwiegertochter ein Naserümpfen verspürt, wenn ich mal die eine oder andere kurze Andeutung machte über meine Besuche in Swingerclubs o.ä., wobei ich NIE direkt über mich oder meinen Freund gesprochen habe....
...aber bei jedem Geburtstag kam dann immer mal wieder ein Nadelstich in diese Richtung, wobei ich nur eine Person ausmachen konnte, die offensichtlich meine kleinen Anekdoten im Verwandtenkreis verteilt hatte, nämlich meine Schwiegertochter, denn von Seiten meiner Söhne habe ich nie ein kritisches Wort gehört...
und sie sind auch sehr aufgeschlossen bezüglich meiner Partnerwahl und Vorliebe für jüngere schwarze Männer, mit meinem derzeitigen Freund verstehen sie sich sehr gut, mein Jüngster ist nur 6 Jahre älter als er....es kommt eben immer darauf an, wie die Bildung und Erziehung des Menschen im Allgemeinen gelaufen ist, ob sie aufgeschlossen und tolerant gegenüber Andersdenkenden bezüglich Glauben, Hautfarbe etc. sind...meine Familie mütterlicherseits war Leidtragende während des damaligen nationalsozialistischen Regimes und von daher ist Rassismus oder andere Vorbehalte wie Homosexualität oder Glaubensunterschiede in unseren Köpfen nicht existent...
aber wir wissen auch, dass man gut überlegen sollte, WEM man WAS sagt, denn es gibt leider noch viel zu viele verstaubte, verbohrte Köpfe, und zwar in allen Bereichen, egal welcher Bildungslevel, ob jung oder alt, die einfach gewisse Informationen nicht gut verarbeiten können, und daher sollte man in bestimmten Kreisen etwas sensibler damit umgehen und fremden Ohren nicht gleich alles über sein Liebesleben anvertrauen....