Erfolglose Nachsuche
Nach zwei sehr erfolgreichen Jagdjahren im Jungjägerleben ist es jetzt passiert und ich darf Lehrgeld in Form schlafloser Nächte zahlen:Gestern Nacht war ich auf Fuchspirsch. Wie erwartet kamen zwei Füchse auf die noch teils Schneebedeckte Wiese und ich konnte den kapitalen Rüden auf 55-60 Meter anpirschen. Zielstock aufgebaut und die 22WinMag aufgelegt, Nachtsicht eingeschaltet. Ich konnte ihn breit und neugierig mäuselnd ins Fadenkreuz bekommen. Haltepunkt knapp hinters Blatt, ruhig atmen. Eingestochen, er stand und ich ließ fliegen. Im Knall brach er auf der Ausschusseite zusammen, die Lunte peitschte zweimal auf und ab und ich repetierte nach. In diesem Moment machte Reinecke schlagartig hoch und flüchtete in Richtung Autobahn (viel Busch und Strauchzeug daneben), wo ich keinen Nachschuss antragen konnte.
Im Dickicht konnte ich ihn mit Wärmebild nicht ausfindig machen. Am Anschuss viel hellroter Schweiß, keine Knochenstücke, etwas Schnitthaar. Ich war sicher er ist tödlich getroffen und muss in der Dickung liegen. Also Anschuss und letzte Schweißtropfen auf der Fluchtstrecke verbrochen und heute Vormittag bei Tageslicht nachgesucht. Ich selbst konnte ihn nicht finden und so kamen zwei Kameraden mit Hund zur Hilfe. Sie nahmen die Fährte sofort und zielstrebig bis zum Wildschutzzaun der Autobahn auf, wo das Gesträuch selbst für tapfere Hunde eine Herausforderung wurde. Allen Bemühungen zum Trotz konnten wir den Fuchs nicht finden
Wohl jeder Jäger, der lange genug waidwerkt kennt dieses Gefühl, das mulmige in der Magengrube. Die Unsicherheit dem Wild ein Leid zugefügt zu haben und sogar ein Stück weit Das Gefühl der "Machtlosigkeit". Hat mm wirklich alles versucht? Wo lag der Fehler im Schuss?
Die wenigsten Sprechen über diese Erlebnisse (denn auf den Stammtischen sind es ja lles 300 Meter Kunstschützen) und so ist es mir ein Anliegen, diese zu teilen.
Hattet ihr diese Erlebnisse auch schon? Wie geht ihr damit um?